Weihnachten

was sich als heilig entkleiden möchte.

Was erkennen wir, wenn wir nun nach über zweitausend Jahren nach Christi Geburt die Erde von einem hohen Bewusstseinsstandpunkt aus betrachten?

Wir sehen,
wie weite Bereiche der Erde von einem diffusen, trüben Licht bedeckt sind: Smog, Nebel, durchlöchert von eher dunklen und gleichzeitig grellen Erscheinungen einer überhitzten und doch auch kalten Zivilisation, die sich ausbreitet wie ein Moloch: Mega-Citys, die von Nähe betrachtet von tausendfachen irisierenden Scheinwerfen wie in Aufruhr erscheinen. Ein Atmosphäre von Hetze, nicht zu bremsender Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Dumpfheit, Schwere und Depression.
Dann nehmen wir Zerfallserscheinungen wahr: Abfallberge, austrocknende Seen, abgeholzte Wälder. Wir bemerken Maschinenparks, chaotisch wirkende Infrastrukturanlagen, Menschenmengen, die Gesetze und Konzepte schmieden und verwerfen, eben neu Gemachtes, als veraltet erklären in immer schneller werdendem Tempo… und dann wieder lange Menschenzüge, Flüchtlinge auf Pfaden des Schreckens, plötzlich von hohen Mauern blockiert , nicht weit entfernt Vergnügungsparks, Tankstellen, Waffen-Depots, Erklärungen suchende Intellektuelle in Thintanks, Scharmützel zwischen Bevölkerungsteilen und der Polizei. Auffällig viele weisse quaderartige Krankenhäuser wachsen zwischen den Wohnsilos aus dem Boden. Ein Gefühl von lähmender Ausweglosigkeit breitet sich aus. Überall riesige Reklametafeln. Werbung per Videos wohin man sieht. Suchende, die vergessen haben, was sie suchen. Durstende.

Beim Anblick tränen die Augen

Wie Inseln tauchen klare oasenartige Landschaften auf, fast unwirklich, Auenwälder, Weiden, Dörfer und Menschen, die sich langsam und bewusst bewegen. Die Inseln erinnern an Oasen. Sie sind in weiches Sonnenlicht eingetaucht, fast unwirklich, aber an den Rändern schwarz eingefärbt, bedroht.
Man erkennt Bestrebungen, wie sich die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Inseln durch Landzungen miteinander zu verbinden beabsichtigen. Aus einer grösseren Distanz erkennt man Leuchtpunkte und lichte Verbindungslinien zwischen ihnen. Es sieht wie eine Zeichnung einer werdenden Gestalt aus, bruchstückhaft zwar und unvollständig, doch ein innerer Drang treibt den Betrachter weiter, herauszufinden, was diese Zeichnung zur Darstellung bringen möchte.

Des Betrachters Blicke wandern rasch hin und her zwischen dieser unruhigen, dunklen und Angst geschüttelten Welt und den Lichtspuren.

Mit der Zeit wird es manchen hellsichtigen Beobachtern allmählich bewusst, dass es der Lichtmensch, der Menschheits-Leib ist, der sich manifestieren möchte. Es ist der werdende Mensch, der auf den Morgen wartet, auf das erkennende Herz.

Die Welt wartet auf das erkennende Herz.

Was sich als heilig entkleiden möchte ist nur mit den Augen des Herzens erlebbar.

Die Umrisse der Zeichen und ihre zusammenhängende Gesamt-Gestalt liegen in den Niederungen des Erden-Bewusstsein im Verborgenen.

So braucht es die Stille der Nacht um zu sehen, was sich als heilig entkleiden möchte.

Es braucht die Stille, um zu sehen.

Stille Nacht – heilige Nacht

Ein Gedanke zu „Weihnachten“

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