Sommertime and the living is easy*,
Sonnenbrand zwischen meinen letzten Locken.
Die warmen Sommertag mit leichter Brise
sind geschmolzen,
die wahren üppigen, heissen, schwülen Sommertage
haben begonnen.
Der schwere rote Samtvorhang geht auf,
gibt die Sommerfestspiele preis:
Eine pompöse Kulisse: Rot-orange steigt die Sonne hoch.
Drachen am Himmel und die Linden versprühen ihre
süssen Duft-Wolken.
Träge und schwer fliesset die Aare dahin.
Laszive jungen Frauen mit hoch geschlitzten Maxi-Jupes
tauchen ihre Füsse in die kleinen Uferwellen
und die Fische, schon leicht überhitzt, schnappen nach Luft:
fish are jumpin and the cotton is high*.
Die langen sanften Sommerabende schmeicheln sich ein
und ein sanfter Rausch nimmt von uns liebevoll Besitz.
Nicht dieser harte Gin-Rausch kalter Wintertage,
nein: es ist ein warmer Rausch, der uns einhüllt
und endlich jene langsame, schwere Erotik wieder freisetzt,
auf die wir seit Monaten gewartet haben.
Es ist die Zeit der Rosen, des kühlen gespritzten Weissweines,
der Oliven und Salzmandeln auf dem Jugendstiltischlein am Strand,
oder in der Altstadt, wo eben eine Katze mit hochgestelltem Schwanz
so langsam, irgendwie aufreizend, durch die Gassen stolziert,
dass es unvermeidbar ist, dass die Löffelnden (schau dort diese schwarze Katze!)
Eiscrèmsaft auf ihre Shorts vertröpfeln lassen.
Solche Kleinigkeiten, kaum erwähnenswert, werden jetzt wieder wichtig.
Non-sense in den schönsten Tönen.
Brummender Jazz von nebenan;
ein Velofahrer kämpft sich den Hang hoch, fällt fast um.
Er, dort am Tischchen,
wischt sich die Schweissperlen von der Stirne und sie
schaut gedankenverloren in ihren Ausschnitt,
als ob dort eine kleine Wahrheit darauf warten würde,
von ihr (oder von ihm?) gefunden zu werden.
Alle scheinen zu müde zu sein, um zu denken, zu überlegen.
Wärme, Sinnlichkeit liegt über allem und das Gezwitscher der Schwalben,
die den trägen Mücken nachsausen.
Und dann am Morgen danach wieder Gershwin:
One of these mornin’s you goin’ to rise-up singin’*.
Dies ist die Antwort auf die Wunder des Sommers – und
Gracias a la vida, https://www.youtube.com/watch?v=w67-hlaUSIs
Danke dem Leben.
*Summertime, Gershwin