Auf dem Weg zum Seins-Grund

Der Mensch versucht üblicherweise seine Probleme mit Denken zu lösen. Es gibt gute und weniger gute Lösungswege, Vorgehensweisen und Strategien, die mit Hilfe des Denkens und des Verstandes ausgearbeitet werden. Sie alle führen zu neuen Problemen, Komplikationen, Schwierigkeiten, die dann wiederum denkend gelöst werden wollen. Der Wille zur Perfektion führt zur Konfrontation mit Unvollkommenheit.

Ja, die Probleme kreisen in unseren Köpfen und wir drehen um sie. Sehr viele Menschen kreisen egozentrisch um ihre eigene Macht (die Eigenmächtigkeit) und verlieren die Verbindung mit den tieferen Schichten in sich.

Es ist unmöglich, dass sich der Mensch dahin helfen kann, glücklicher und erfüllter zu leben, wenn er sich weiterhin den vorhandenen Denkgewohnheiten unterzieht. Die Unruhe, die unserer herrschenden Kultur zu Grund liegt, Stress und Hast erzeugt, führt zu nervösen Gedankenstürmen. Das Gedankenkreisen verweist auf mangelnden Grund, auf fehlenden

Seins-Grund

Ohne Kontakt mit dem Seins-Grund verliert jeder Gedanke an Kraft. Ohne Kraft trägt er nicht die Potenz in sich, Wandel herbeizuführen. Ohne Seins-Kraft ist jeder Gedanke blass und neigt dazu, sich ständig zu wiederholen und alte Situationen wieder herbeizuführen, die es von Neuem zu lösen gilt. Ein Gedanken-Karussell.

Die Welt des Habens, die sich auf kognitive Instrumente beschränkt, taugt nicht dazu, einen freien Zugang zum Lebendigen zu finden, lässt uns mit verbundenen Augen an der Quelle achtlos vorübergehen. Sie lenkt den Durst um in Gier. Wer dies erkennt, verabschiedet sich aus der Oberflächen-Welt und wandelt sich in einen Mutigen:

Gelangt er durch das «Tor» in die Tiefe des Seins-Grundes, begegnen er seinem höheren Selbst, dem Christusselbst. Durchwandert er vertrauensvoll dieses Licht, das dort glüht, verwandeln sich Erkennen und Denken und werden mit Seins-Kraft und Bewusstheit aufgeladen und erneuert. Danach kehrt der Mutige mit Schöpferkraft in den Alltag zurück. Die Schöpferkraft, die Kraft der Erneuerung, finden wir jenseits unserer Denkgewohnheiten, jenseits aller Identifikationen und Konzepte, die wir uns überstülpt haben. Wir finden die schöpferische Kraft auf dem Grund, aus dem unser Leben strömt.

Den folgenden Satz auszusprechen kostet mich Mut, da er ausserhalb der gegenwärtigen Konventionen steht, gleichzeitig tut es mir gut, Wahrheit in Kürze ins Wort zu bringen:

ES GIBT KEIN LEBEN OHNE GOTT.

*
Die sich regenden Samen
tragen schon jetzt
den werdenden Blüten-Duft in sich,
welcher sanft über dem Seins-Grund weht.

Das Morgen ist schon im Heute
als duftende Ahnung
und als zarte Süsse
anwesend.

4 Gedanken zu „Auf dem Weg zum Seins-Grund“

  1. Lieber Werner

    Ja, wir sind dem Absoluten verpflichtet.
    Es erfordert, alle Projektionen zurückzunehmen, das heißt, alle Wünsche und Erwartungen an Gott/Götter, den Geist, die Seele, die Wahrheit, in sich selbst zu erfüllen, voll zu machen.
    Es erfordert, den Begriffsinhalt von Gott/Göttern, Geist, Seele, Wahrheit, in sich selbst präzise zu erkennen.
    Es befreit nicht davon, uns dem Relativen, Partikulären, zuzuwenden.

    Mit lieben Grüssen

    Jürg

  2. Die Seele erkennt sich als schöpferische Ganzheit. Sie ist die Potenzialität allen Seins. Nichts unterscheidet sie vom Göttlichen. Braucht es denn einen transzendenten Gott?

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