Viele meiner gleichaltrigen Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, also die «Nachkriegskinder», scheinen noch im Zeitgeist des ausgehenden letzten Jahrhunderts verblieben zu sein: in der Postauto-Schweiz, der Schweiz mit dem bestgehüteten Bankgeheimnis der Welt, den pünktlichsten und modernsten Bahnen der Welt, der Gemütlichkeit und des Fleisses. Und vor allem: im Lande der einzig wahren und fast perfekten Demokratie.- Natürlich waren wir auch kritisch, moderat, wohlwollend kritisch. Moderat eben.
Er, der grosses National-Dichter Dürrenmatt durfte ausnahmsweise so etwas sagen wie: Die Welt ist ein Irrenhaus («Die Physiker») und Jahre später in der Rede für Vaclav Havel: Die Schweiz ist ein Gefängnis. „Jeder Gefangene beweist seine Freiheit, indem er gleichzeitig Wärter ist.“
Solche Sätze schluckten wir Schweizer-innen, weil wir Dürrenmatt tolerierten.
Viele meiner Bekannten anerkannten auch die Tatsache der Natur-Zerstörung und Klimaerwärmung und die Notwendigkeit eines teilweisen Konsumverzichtes.
Die massive, tiefgreifend Umstrukturierung der Welt-Gesellschaft in Richtung Aushöhlung der Demokratie (siehe das ausgezeichnete Buch «Die Aushöhlung der Demokratie» von Gil Ducommun), der sturmartigen Auslagerungen und Privatisierungen einst öffentlicher, staatlicher Unternehmungen, die Tendenzen starker nationalistischer und diktatorisch-technokratischer Bestrebungen im globalen Stil, wurden, so meine Ansicht, massiv unterschätzt. Ebenso unterschätzten meine etwas gleichaltrigen Brüder und Schwestern die extrem (!!) schnelle Umverteilung der Mittel von unten nach oben und von Süd nach Nord und deren Auswirkungen auf die globalen Machtstrukturen (z.B. die Konzentration der Medien in den Händen Weniger).
Die Ablenkung von diesen Problemkreisen auf Scheinprobleme und Unterhaltung (siehe Beitrags-Bild) gelang ausgezeichnet.
Heut würde ich die Metapher für die Welt in Abwandlung von Dürrenmatts Irrenhaus als Die Welt als Firma – als Holding bezeichnen.
Das ökonomische Denken hat sich durchgesetzt, bis in fast alle Winkel hinein. Die Welt ist zur Produktionsanlage von Produkten geworden. Die Firma wird von einem Konglomerat aus technokratischen, transhumanistisch denkenden Oligarchen und Unternehmern, vor allem aus den Bereichen digitale Technik, Gesundheit und Pharmazeutik (Impfung), mächtigen Politikern, Geheimnisdiensten, Finanzinstituten wie Black Rock und dem Militär geleitet und bestimmt, mit dem Ziel durch Überwachung und Propaganda, die Menschheits-Entwicklung besser und effizienter steuern und kontrollieren zu können.
Seele und Geist spielen da keine Rolle. Hingegen können wir von bio-politischer Einflussnahme sprechen. Sie hat das Ziel den Zugriff in den menschlichen Körper invasiv voranzutreiben. Die Körperfunktionen sollen zunehmend überwacht und optimiert werden, insbesondere im Bereich von Schwangerschaft (Designier Babys), Geburt und Sterben. Gen-Manipulationen sollen normal werden.
Diese glücklicherweise nicht abgeschlossene Entwicklung ist in vollem Gange und viele Menschen, insbesondere auch aus meiner Generation, scheinen diese machtvolle Tendenz massiv zu unterschätzen – trotz Corona.
Auch bei mir ging es sehr lange bis ich Abschied nehmen konnte, sowohl von meiner globalen Perspektive einer halbwegs heilen Welt, wie auch von meiner Sicht auf die «Postauto-Schweiz». Dabei geholfen hat mir die Lektüre von Rainer Mausfeld: «Warum schweigen die Lämmer?», wo der Autor fast etwas kühl und präzise beschreibt, was mir das Grausen gebracht hat. In seinem Buch beschreibt er das Wirken der unsichtbaren Mächtigen, den hinter den demokratischen Fassaden agierenden Einflussnehmenden.
Das Bagatellisieren oder gar «Übersehen» dieser auf das Menschheits-Selbst aggressiv einwirkenden Manipulationen halte ich für gefährlich.
Ich sehe mich nicht als Schwarzmaler, aber als Warner. Allfällig Übertreibung sind als Ausdruck meiner Erschütterung, meines Schmerzes und meiner Trauer zu verstehen.
Es ist mir bewusst, dass ich hier nicht von der REALITÄT sprechen, sondern von einer schrecklichen Illusion, nämlich der Verkennung der Würde des Lebendigen auf Erden, mit vielleicht Todes-Folgen.
Die Illusion einer seelenlosen, zu kontrollierenden Welt, behindert den Einstrom der Wirklichkeit, die ich vor allem als Gnade erlebe. Sie verletzt.
Die Erde ist in Wahrheit ein wunderbarer, zärtlicher und wohlwollender Wohnort, aus Liebe und Weisheit gebaut; ein gesegneter Licht-Ort. Mensch und Erde sind beseelt. Sie tragen in sich alles Wissen, das zu ihrer Entfaltung benötigt wird. Und das lässt sich in jedem Moment erfahren.
Aus diesem wunderbaren Lichthaus, das die Erde ist, gibt es Mächte, die es in ein Gespensterhaus verbiegen wollen. Vor 100 Jahren hat Rudolf Steiner die Zunahme ahrimanischer* Einflüsse, ab dem Jahre 2000 vorausgesehen.
Was seelenlos gesehen und behandelt wird, verkümmert, wie auch die verkümmern, welche das Geschaffene so behandeln, .
ALLES WAS IST, IST GE-LIEBTES.
Dieser obige Satz ist nicht leicht aufzunehmen und zu integrieren. Er entspricht vollständig meiner inneren Wahrnehmung. Die Kälte der Macher tut mir weh. Und Spuren von diesen trage ich auch in mir.
*Ahriman ist jene Gestalt des Bösen, die es darauf abgesehen hat, das Leben in ein Maschinenähnliches, zu Kontrollierendes abzuwerten.
Lieber Werner
Ich teile Deine Feststellungen und Erkenntnisse!
Wie immer möchte ich es aber nicht beim Lob über Deinen ausgezeichneten Text, der Deine Betroffenheit und auch Ratlosigkeit zum Ausdruck bringt, belassen.
Hätte ich nicht die Perspektiven, die mir einerseits die Anthroposophie und andererseits die christliche Weisheit schenkt, wüsste ich nicht so recht, wie ich mit dieser ungeheuren Entwicklung aus bösartiger Gegnerschaft gegen eine gesunde Menschen-Entwicklung und der ebenso geradezu ungeheuerlichen Ignoranz und (selbst gewählten) Unwissenheit, gepaart mit einem enorm dummen Materialismus, vieler Zeitgenossen umgehen soll.
Du schreibst:
„Die Illusion einer seelenlosen, zu kontrollierenden Welt, behindert den Einstrom der Wirklichkeit, die ich vor allem als Gnade erlebe. Sie verletzt….
und
„Die Erde ist in Wahrheit ein wunderbarer, zärtlicher und wohlwollender Wohnort, aus Liebe und Weisheit gebaut; ein gesegneter Licht-Ort. Mensch und Erde sind beseelt. Sie tragen in sich alles Wissen, das zu ihrer Entfaltung benötigt wird. Und das lässt sich in jedem Moment erfahren.“
Die Erde mag dieser wohlwollende (usw.) Wohnort sein, aber seine menschlichen Bewohner erkennen dies noch zu wenig. Potenziale sind da, müssen aber erkannt und ausgeschöpft werden. Dazu muss man tätig werden wollen. Licht und Weisheit, Liebe sind Potenziale, Entwicklungsziele, die nur dann erreicht werden können, wenn sie die Menschen mit gutem Willen und Ausdauer anstreben und realisieren und zwar dauernd, im Lebenszusammenhang des Alltages und heute innerhalb der sich zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Realitäten.
Die Behinderung dieser Kontrollmechanismen besteht nur so lange, wie wir sie nicht erkennen, und wenn wir sie erkennen, haben die Widersacher keine Chance. Das ist aber nicht einfach!
Es ist ein scharfes und unkorrumpierbares denkendes Fühlen zu entwickeln. Auch das: Sehr schwierig, wie uns die Realitäten deutlich machen:
Die Widersacher schaffen es sogar, in positiven Entwicklungen zerstörend zu wirken, was mir vor allem die Debatte um „Klima“ und „Corona“ zeigt. Welcher normale und gesunde Mensch ist schon gegen Umweltschutz, Erhalt der Schöpfung, verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen usw.? Da wird nun diese ungeheure und absurde, jeder Wissenschaftlichkeit bare CO2-Lüge dazu missbraucht, Geldmittel zu generieren (und dabei Angst und Panik dauer-zuschüren), mit denen gerade der Zerstörungskurs des MIK (zum Bsp. erhöhte Militärausgaben) und die Steuerausfälle der Superreichen, die keine oder zu wenig Steuern bezahlen, finanziert. Solche dreisten Lügen werden selbst von spirituell geformten und hochgebildeten Menschen nicht durchschaut oder zumindest nicht scharf genug getrennt von den Tatsachen, die haarscharf daneben liegen. – Genauso wirken die Widersacher! Auch die Corona-Story wird einfach nicht durchschaut. So wirken viele (scheinbar) gebildete Menschen im Sinne Ahrimans und Luzifers statt im Sinne des Guten und Wahren und Schönen. Sie wurden quasi durch „die Hintertüre“ wieder kassiert. Ein weiteres Bsp. ist auch die unsägliche 5G-Geschichte oder ganz allgemein der Umgang mit dem Handy. Die Initiative zum Verbot von Pestiziden wird von solchen intelligenten Menschen, die vielleicht jeden Sonntag zur Kirche gehen und jeden Tag meditieren nicht als richtig gesehen sondern sie glauben die Behauptung, dass es sich um eine „extreme Massnahme“ handelt, weshalb sie abzulehnen sei. Diesen Mist glauben die Leute in ihren Naivität, trotz ihrer Spiritualität…
Eine gewisse Anzahl Menschen wird dennoch über die Zeiten hinweg ganz sicher diese Potenziale entwickeln, andere vielleicht nicht (ich schreibe das nicht mit dem Gefühl der moralischen Überlegenheit sondern mit zitternden Knien wissend, dass das für uns belastend und sehr fordernd ist, weil wir schlussendlich eine Menschheit sind, ein grosses ICH haben).
Eine Spaltung der Menschheit zeichnet sich mir schon lange ab. Das heisst aber nicht, dass wir, die wir evtl. tiefere Einblicke haben dürfen und können, es darauf beruhen lassen können. Im Gegenteil: Wir haben eine Aufgabe, nämlich die, den Menschen, die im Materialismus stecken bleiben zu helfen, auch den Weg zum Licht und zur Liebe zu finden. Nicht in dem wir sie irgendwie missionieren oder belehren! Das wäre der falsche Weg. Wer wären denn? Auch wir haben Wissensdefizite. Auch wir könnten auf dem weiteren Lebensweg durch die Inkarnationen einmal fallen! Wir haben die Aufgabe unsere Leben authentisch so zu leben, dass sie zum Vorbild werden können, und dabei mutig für eben diese (spirituellen) Werte einstehen und sie verteidigen! Nur wenn Fragen zu spirituellen geisteswissenschaftlichen Themen kommen, beantworten wir sie, ansonsten schweigen wir über diese Dinge.
Wenn gewisse Fragen am Horizont unseres Geistes auftauchen ist die Schwelle überschritten, dann kann der Materialismus überwunden werden. In uns aufkommende Fragen sind Türen zum Geist!
Das wird aufgrund der ahrimanisch-luziferisch gestalteten Innenwelten aber zuerst dazu führen, dass wir bekämpft werden, was wir eben aushalten müssen.
Zuallererst kommt der Widerstand aus uns selbst, denn auch in uns wirken die Widersacherkräfte, und zwar umso mehr, je stärker wir uns dem Lebensgeist zuwenden, das ist das wirklich Verrückte. Solche Zusammenhänge finden wir sehr imposant und erschreckend real am Isenheimer Altar im Bild der Versuchung des heiligen Antonius dargestellt; dieses Bild ist ein Realbild des Lebens.
Wir müssen uns gegenüber uns selbst auf der Lauer liegen, das ist das Erste.
Denn Weiterentwicklung führt unmittelbar zu Eigensinn und Überheblichkeit. Das bezeugen uns alle hochentwickelte Menschen. Es ist ein innerer Kampf zu kämpfen, der eigene Kampf um uns und unser eigenes Selbst.
Du sprichst von Seele. Ich spreche aber auch von Geist. Diese laufende innere Arbeit, die wir zu machen haben, hat dann eine Wirkung auf die Ausbildung unseres Denkens und schlussendlich auf unser Ich und schlussendlich auf alles. Es wird von den Erzengeln insbesondere vom Erzengel Michael wahrgenommen, der uns dadurch zum Christus führt. Christus ist der Geist der Menschenliebe, das Ziel der Erdenentwicklung! Er sucht uns und wir dürfen ihm die Hand reichen. Das ist jedoch ein Akt der Freiheit nicht der Gnade. Wenn wir es nicht tun ist das unsere Ent-Scheidung. Das ist der Preis der Freiheit! Tun wir es, werden wir auch von den höheren Hierarchien wahrgenommen. Diese Verbindung zur geistigen Welt -nicht nur in der Meditation, sondern vor allem im grauen Alltagsleben- wird die Entwicklung voranbringen.
Je weiter wir in unserer Entwicklung voranschreiten, desto demütiger müssen wir aber werden, wissend und darauf vertrauend, dass über uns und um uns herum der gesamte Geisteskreis lebt und hilfreich zur Seite steht, ohne den wir als Menschheit verloren wären. Das hast Du oben als „den Einstrom der Wirklichkeit“ bezeichnet. Ja, das ist eine Gnade!
Herzlicher Gruss
Joachim
Lieber Werner
Das ist eine äusserst akkurate Beschreibung der Realität des Lebens. Sie erinnert mich sehr an den Inhalt der Erzählung von der Sintflut, wie sie im assyrischen Gilgamesch-Epos und im der hebräisch und griechisch geschriebenen jüdisch-christlichen Mythologie erscheint. Michelangelo hat sie in der Sixtinischen Kapelle bildlich eindrücklich dargestellt.
Herzlich
Jürg