Als wir träumten

Auf der westlichen Aussenseite der wunderschönen Holzbrücke in Olten steht seit einigen Wochen folgende Inschrift: als wir träumten. Das Beitrags-Bild zeigt sie. Sie muss erträumt worden sein und unter grossem logistischem Aufwand in einer Nacht angebracht worden sein. Sie hat in mir folgende Gedanken und Gefühle ausgelöst:

Es gab wohl Sphären, Räume, Orte, Phasen, als wir noch träumten – und ich vermute, es gibt sie auch jetzt an geheimen, verborgenen oder unbekannten Orten.

Vielleicht in Dir?

Da, wo das Oben mit dem Unten spricht, bilden sich Traumzeiten.
Da, wo das Zeitliche mit dem Zeitlosen spricht, entstehen Wellentäler -und Hügel, Klänge, Gesänge. Auf jeden Impuls aus der geistigen Welt, folgen Antworten und die Antwortenden wissen, dass ihr Antworten liebevoll gehört, empfangen, aufgenommen werden.

Da, wo das Obere (Geistige) und das Untere (der psycho-somatische Bereich) sich treffen, ist heiliges Gebiet, ist höchste schöpferische Kraft wirksam.

Ich weiss, fühle, spüre es und es ist mir gewiss, dass meine Rufe und Antworten nicht im leeren Raum zerstäuben, sondern im Herzen des grossen Geistes Geborgenheit finden.

Was unten ist, steigt auf in Sehnsucht und was oben ist, senkt sich als Gnade ins verkörperte Leben. Milliardenfach, und es bilden sich kleine und grosse Wellen, Täler und Berge; eine wundersame, mystische Landschaft entsteht. Traumland.

Als wir träumten, war alles erfüllt und es gab keine Einsamkeit, keine Verlassenheit, denn alles war erhört, gehört und fand in den Herzen dauerhafte Aufnahme und Bejahung.

Das Viele im Einen: ein endloser Tanz, in dem unendliche viele Formen, Bewegungen und Überraschungen geboren werden – und wieder vergehen, eingehen in die Stille der ursprünglichen Ruhe.

Traumland: Leuchtende Spuren im Gras und im Sand, im Stein, Spuren auf der Haut, in den Himmeln.

Als wir träumten entstand Leben wie von selbst.

Die Antwortenden treten eine Stufe höher. Sie geben sich die Hände, da sie wissen, dass sie nicht nur individuell, sondern auch als Gemeinschaft ein Gefäss des Gebens und Nehmens bilden.

Im Kontroll- und Machbarkeits-Wahn jener, die sich der Welt-Elite zuordnen, verirren sich die Gespenster und Cyborgs zwischen Chaos und Nichts.

Als die Bewusstseins-Gestalten der grauen Planeten, einst von einem starken Impuls durchschüttelt wurden, drehten sie sich um, wurden sich zuerst den Schöpfungskräften bewusst, dann erschauten sie den strahlenden Schöpfergott selbst, jubelten – und in diesem freudvollen Jubel wurden manche ihrer Planeten über Nacht grün und lebendig. Die Traumzeit hatte begonnen.

Danach, Äonen später, wurden die Menschen von einem grossen Vergessen heimgesucht, von einer bodenlosen, abgrundtiefen Amnesie, Resignation und Müdigkeit. Wer sähe es nicht jetzt! Sie lösten sich ab von den wahren Lebensimpulsen und reagierten nur noch auf äusserliche Anordnungen, nicht mehr aber auf die Schöpfungsimpulse ihrer Herzen. Die Traumzeit zog sich auf kleine Inseln zurück. Die Schöpfungskraft verblasste im grossen, erdrückenden Vergessen.

In der Traumzeit war in allem ein Er-Innern, ein berührendes Wissen, ein Fliessen, ein Jubeln.

-als wir träumten: Wieviel Wehmut doch in diesem Satz mit  fliesst. Er weckt in mir Trauer und die Klarheit darüber, was wir als Menschheit vermissen, entbehren. Es scheint, dass wir an Krücken gehen, getrennt von uns SELBST.

Als wir träumten, war das grosse DU all-gegenwärtig und unsere wahre Identität war das dialogische Meer.
So, wie wir uns bewegen lassen vom grossen allgegenwärtigen Du und diesem antworten, so lassen wir uns auch vom Gegenüber auf Erden berühren, insbesondere von den Menschen, die uns nahe sind.

«Solange wir in Beziehung bleiben, wirkt der Heilige Geist. Deshalb tauchte Jesus in dieser Welt als nacktes, verletzliches Wesen auf – als hilfloses Baby, das vollkommen auf Beziehung angewiesen war, um zu überleben. Nackte Verletzlichkeit bedeutet auch: Ich lasse mich von dir beeinflussen. Ich gestatte dir, mich zu verändern.

Was ist die Alternative?
«Du kannst mich nicht ändern. – Du kannst mir nichts beibringen. – Ich weiss das schon. – Ich kenne alle Antworten.»
Wenn wir anderen Menschen keine Macht über uns zugestehen, wenn wir sie abblocken, sind wir geistlich gesehen schon tot. Und dann sind wir nicht weit vom Bösen entfernt.»

Richard Rohr, aus «Der göttliche Tanz

Traum-Tänzer, Traum-Tänzerinnen kommt!
Findet euch zum Tanze.

Die beiden Tore: Abschied und Neu-Beginn

Die Zweiheit ist eine göttliche Anordnung, die dem Menschen gegeben wurde, um zu lernen. Zum Beispiel Beziehungsfähigkeit, die auf Unterschiedlichkeit, oder auf Gegensätzlichkeit beruht, zu lieben also, wenn es anscheinend nicht passt, versöhnlich zu sein, selbst wenn es schmerzt. In diesem Artikel will ich die übermächtigen Tendenzen des Weltgeschehens betrachten, die uns, ob es uns bewusst ist oder nicht, in Atem halten: Das Abschiednehmen und die Resonanz mit dem Neuen, das sich abzeichnet.

Das Tor des Abschieds
Viele spüren, dass die einseitige materielle Ausrichtung auf Rendite, äusseren Erfolg, Ansehen und Macht ein Ende haben muss, da wir nicht mehr verbrauchen und vernichten dürfen, als es das Wachstum erlaubt. Der Kapitalismus, der sich zum seinem wohl letzten, wankenden Höhepunkt herauf schraubt, dem Überwachungs-Kapitalismus, kommt seinem Ende nahe, da er sich selbst verschlingt.
Ebenso kommt das Prinzip des Herrschens und Beherrschens, der eisernen Kontrolle zum notwendigen Zerfall, weil Mensch und Erde sich auf die Dauer nicht der Machbarkeit unterwerfen können, weil sie lebendige Organismen sind und nicht einseitig rational steuerbar sind.
Ich glaube, dass es nicht nötig ist, die Zerfalls-Symptome aufzuzählen. Sie sind all-gegenwärtig und überall wahrzunehmen. Die Zeit ist nahe, wo auch Abgebrühte, nicht mehr in der Lage sein werden, den Zerfall zu bagatellisieren.
Manche sprechen von Ökozid.

Nun sind die anteilnehmenden Betrachter, die sehen, wie sich die Türe zum Tor des Abschieds öffnet, ihrer Trauer und ihrem Schmerz ausgesetzt. Ihr Leiden ist bewusst und es ist gepaart mit Mitgefühl. Sie geben der sterbenden Kreatur eine ursprüngliche Stimme. Sie sind erschüttert. Sie stellen sich dem Prozess des Abschieds; sie fühlen mit. Sie seien gesegnet, getröstet.

Ohne sie, kann das Neue nicht erscheinen! Ohne sie verliert die menschliche Kultur ihre Wurzeln, das Gefühl für den Ursprung, für die Basis, für die Herkunft. Ohne sie, verliert die Menschheit ihr Herz.


Das Tor des Neu-Beginns
Der Neu-Beginn der kommenden Entwicklungsphase des Menschen beinhaltet, so vermute ich, ein sich ausdehnendes, umfassendes Gefühl für das Ganze, das integrale Bewusstsein. Mein inneres Auge sieht liebende Menschen, deren Seelen vibrieren.
Die Lichtpartikel/Zellen in uns sehnen sich danach, sich auszudehnen, ihr Volumen zu vergrössern. Es gibt den Drang in den Lebewesen, sich wieder aufzurichten und den Atem frei fliessen zu lassen.
Liebeslicht wird den erneuerten, den neu-geborenen Menschen erfüllen.

Das sich langsam öffnende, Wohlwollen, Güte und Empathie verströmende Licht-Tor, wird die Herzen der Betrachter beglücken. Sie werden aber ihre Aufnahmekapazitäten erhöhen müssen, um die einströmende Lichtkraft zu fassen und zu integrieren. Sie haben ihre alte Konditionierung, also den Zwang, ihre Wesenheit zu schmälern, sie zu reduzieren und zu unterdrücken, abzulegen und zu überwinden.

Die Betrachter des goldenen Tores spüren, dass ihre Spezies vor der grossartigen Herausforderung steht, leben zu lernen.
Beim Schreiben des eben gesetzten Satzes ist mir bewusst geworden, was ich geschrieben habe und ich möchte es nochmals, ähnlich gesagt, wiederholen:

Wir Menschen stehen vor der grossartigen, schönen und anspruchsvollen Aufgabe Leben zu lernen. Dazu gehört vordringlich, dass wir es wagen, unsere Herzen zu öffnen. Es ist gut, wenn wir uns dabei helfen.

Nun denken wir Menschen ernsthaft daran, uns das Sonnensystem «untertan» zu machen und müssen feststellen, dass wir gar nicht gelernt haben, zu leben, weil wir uns zunehmend von unserer Seele abgetrennt haben. Wenn es so ist, müssen wir also Leer-Raum, Empfangs-Raum in uns schaffen, indem wir uns befreien von Gedankenmüll, der sich in uns festgesetzt hat. Das Leben liegt gleichsam unter einer Glocke aus bleischweren Gedanken, Zahlen und Messwerten. Im gereinigten Raum, kann das ursprüngliche, reine Leben uns lehren, was Leben bedeutet.

Es ist nicht eben leicht für unser Grössenselbst zuzugeben, dass wir so vieles können, nur nicht wahrhaftig leben.
Die, welche sich dem reinen Leben zuwenden seien gesegnet.

Solche Perspektiven mögen auftauchen, wenn wir den Raum hinter dem goldenen Tor, stückweise erkennen.

Dazwischen
Wenn es dem Betrachter gelungen ist, durch die sich öffnenden Tore Einblick zu nehmen, dabei berührt zu sein und gleichzeitig unerschrocken das Gesehene anzunehmen, dann wird sich zwischen den Polen des Abschiedes und des Neu-Beginns ein dynamischer hoch-intensiver Zwischen- oder Begegnungs-Raum bilden.
Dieser Zwischenraum, wird er in Liebe gehalten, wird fruchtbar werden. Im Kreis des Umarmten bildet sich neues Leben, neue Form. In diesem Fall ist es vielleicht eine Brücke, die den Übergang ermöglicht.

Ohne diese haltende Mitte, würde sich vielleicht ein Abgrund auftun.

Ich stelle mir vor, dass auf der Mitte der Brücke ein Licht-Feuer brennt. Oder: eine Person steht in der Brückenmitte und breitet seine Arme aus.

Der Prototyp des all-umarmenden, alles versöhnenden Wesens ist für mich Christus, der auch in uns lebt.

Wir Menschen sind -zumindest viele von uns- Übergangswesen, weil wir in dieser Epoche des Übergangs geboren wurden.

„Die Übergangswesen* sind Begleiter*innen, von denen gefordert ist, Spannungen auszuhalten und zu halten in Hoffnung. Sie stehen zwischen dem Alten, das sich verabschiedet und dem Neuen, das in Geburtswehen liegt. Sie empfinden und bejahen den nötigen «Spannungs-Schmerz», der sich im Prozess des Übergangs ausdrückt.
Viele Menschen – sicher auch Leser*innen dieses Blogs – spüren diese Zeit des Übergangs als eine Erschütterung und als eine Aufforderung handelnd und betend Verantwortung zu übernehmen und mehr noch: sich selbst dem Wandlungsgeschehen zur Verfügung zu stellen, denn wer wandeln will, wird gewandelt, wer das Neue ersehnt, wird erneuert. Die Übergangswesen, sind Begleiter*innen, von denen gefordert ist, Spannungen auszuhalten.“
aus meinem Blog Übergangswesen (siehe unten)

Für Übende:
Eine meditative Imagination: Du siehst die beiden, halb geöffneten Tore vor Dir. Du lässt ihren Gehalt auf Dich einwirken. Du bist ganz geöffnet, Anteil nehmend. Sobald Du die Ausstrahlung beider Tore gleichzeitig spürst, wendest Du Dich dem Beziehungsfeld der Mitte, dem Beziehungsraum, zu. Die Konzentration liegt auf Deinem Herzen. Lass die Dynamik der Mitte zu, halte die mögliche Spannung aus und höre, was die „Dritte Kraft“, die der kreativen Mitte, dir sagen möchte.- Wenn es Dir sinnvoll erscheint, wiederhole diese Meditation während Tagen einige Male.

*Vergleiche Übergangswesen, Blog vom 18. Januar 2020. Siehe unter «ältere Beiträge» unterhalb der Schlagwörter.

Beitragsbild: Aquarell WB

 

Das gelobte Land

«Durch unsere kollektive Haltung isolieren wir die äussere Welt von ihrem spirituellen Kern. Unser Fokus auf dem Materialismus, unsere Verneinung des Heiligen in der Schöpfung hat uns von der Quelle des Lebens entfernt. Der Strom des Lebens ist nicht mehr rein; seine Gewässer sind äusserlich und innerlich verschmutzt. Die symbolischen Welten, die das äussere Leben früher mit Sinn erfüllten und von innen heraus mit heiliger Nahrung versorgten, wurden entheiligt. Durch die Trennung vom Heiligen und von der Quelle fehlt dem Leben ein essentielles Element, die Natur des Geistes.

Die Aufgabe des Mystikers in der heutigen Zeit ist es, das Leben wieder mit seiner Quelle zu verbinden.»

Llewellyn Vaughan-Lee: Aus Liebe zum Wirklichen

 

Die Reduktion
Heute lässt es sich sehr leicht feststellen, dass die Mehrheit der Menschen nicht mehr das Heil, also das Ganze, das umfassende Leben anstrebt, sondern einfach die physische Gesundheit, ein Leben addierter, möglichst gesunder Lebensjahre und nicht seine Erfüllung.

Diese Reduktion des Lebens fühlt sich mir als eine Verkümmerung an. Die mono-kausale Deutung in unserer Corona-Zeit wird dem Wesen Mensch niemals gerecht, ebenso wenig wie eine Medizin, welche ausschliesslich die Symptom-Bekämpfung (Krieg gegen das Störende) ins Auge gefasst hat.

Lasst uns in unser wahres Wesen atmen, damit wir die Grösse wiedererlangen, die uns gegeben ist. Wir nennen sie auch unsere Würde.

Moses
Mose ist der kraftvolle Visionär in uns, der uns aus der Gefangenschaft (Ägypten) führt.
Wir sind, so meine Deutung, gefangen in der reduktionistischen Betrachtungsweise von uns selbst, die uns unsere Würde nimmt.
Moses in uns symbolisiert die Brücke, also die Verbindung des Menschen zu Gott. Ihm ist es erlaubt, den Berg der Wahrheit zu erklimmen, auf dem er die Botschaften Gottes empfängt. Er ist damit beauftraget, diese dem Volke Gottes zu übermitteln und dessen Beziehung zum «Vater» wiederherzustellen, bzw. zu heilen.
Er hält das Feuer der Sehnsucht in uns wach. Er interveniert, wenn das Volk sich dem Tanz um das goldene Kalb ergibt.
Moses in uns führt uns auf den Weg in die Freiheit, ins gelobte, ins Heilige Land, wo die Wasser rein sind. Er ist sowohl Visionär, wie auch ein Mann der Tat, der mit der Kraft der Umsetzung in der Lage ist, das Gesehene und Erkannte zu verwirklichen

Mystisch betrachtet: Ägypten ist unsere Gefangenschaft, die innere Unfreiheit, die Ego-Fessel. Der innere Führer führt uns in ein höheres Bewusstsein: Israel, in das heilige, gelobte Land, wo wir die Nähe Gottes (Shekina, bzw. den Heiligen Geist) spüren. Die Reise führt uns durch die innere Wüste, durch innere Hindernisse und Verirrungen in das Land unserer Träume: Hier stehen wir auf heiliger Erde. Auf-Licht-Erde, die niemals einbricht. Hier geht die Geist-Sonne auf, hier sind wir verwurzelt – zeitlos.

Es gibt jene Menschen, die im Lande Ägypten bleiben wollen. Andere drängt es unwiderstehlich aufzubrechen.

Aufbruch ins gelobte Land
Ein Seelentraum, voller Glut und Kraft, tief im Innern, bereitet den Aufbruch vor. Es ist der Traum eines heiligen, eines gelobten Landes, dessen Erde heilig ist. Es ist Licht-Erde, die wir dort betreten werden. Alles in diesem Land leuchtet aus sich heraus, alles fühlt sich jung und rein an und das Herz geht den Bewohnern, die dort leben, auf und Ruhe breitet sich aus.
Dort zieht jeder, der diesen Boden betritt seine Schuhe aus, weil er fühlt, dass er heilig ist. Es ist ein goldenes Land, dessen Wasser rein sind.

Hier ist der Boden unerschütterlich. Er bricht niemals ein. Dieser Boden ist wirklich und diese Wirklichkeit lebt in uns.

 

Die Licht-Erde, leiblich gesehen

Neben der „Licht-Erde“, die sich in Augen-Nähe befindet (im Artikel äussere ich mich dazu), lassen sich zwei weitere Erden-Bereiche, bzw. Fundamente dem Körper zuordnen:  Erstens: der materiell-physische Erden-Boden auf der Höhe des Beckenbodens und zweitens: das Fundament des Vertrauens, welches auch als eine Art von Boden betrachtet werden kann: es befindet sich im Übergangs-Bereich zwischen dem Sonngeflecht und der Region des Herzens, etwas unterhalb des Herz-Chakras.

Im physischen Körper finden wir die Zugänge zum spirituellen Köper.

Die Licht-Erde, der Heilige Boden oder das Gelobte Land, befindet sich auf der Höhe der Augen. Das Band der Licht-Erde, beginnt unterhalb der Augen und zieht hoch bis in die Mitte der Stirne.
Folgende wichtigen Punkte finden wir hier:
Das dritte Auge: Es befindet sich zwischen den Augenbrauen. Es ist das hell-sichtige, subtile, intuitive, tiefer blickende Auge, das mit der Seele verbunden ist.
Die Zirbeldrüse. Sie befindet sich, ca. 2 Zentimeter höher als das Dritte Auge und mitten Im Kopf. Sie weckt Freude und ein inneres Lächeln. Durch Imagination, mit Hilfe des Atems und mit Klängen (das intonieren des Klanges A ist gut) kann die Zirbeldrüse, die auch in Verbindung steht mit der geistigen Welt, aktiviert werden.
Die Schläfen: Die Konzentration auf die Schläfen erzeugt Ruhe und Weite, einen Rundblick, die Wahrnehmung des inneren Ohres wird vertieft, Gleichmut und Gelöstheit wird spürbar und die Beziehung zur Region des Herzens wird gestärkt.

Wenn wir die Aufmerksamkeit mit der geschilderten Stirn/Kopf-Region halten, so kann es gut sein, dass sich das Erleben der Licht-Erde, der Heiligen Erde, aufbaut und wir fühlen Aufgehoben-sein – auch in unsicheren und bedrückten Zeiten.

Eine solche innere Aufbauarbeit erforderte einen geduldigen Aufbau und eine ständige Haltung des Lauschens. Falls wir den Boden der Licht-Erde betreten (mit nackten Füssen) ist es durchaus möglich, dass wir Gestalten (Wesenheiten) begegnen, die uns etwas zu sagen haben.

Ich wünsche mir zutiefst, dass einmal die Zeit kommt, in der die Weisheit uns zufallen wird, die Lichter der Erde, die Licht-Samen, (wieder) zu wecken, wodurch uns auch der Planet zum Heiligen Boden wird, den wir behutsam betreten und bebauen werden.

Beitragsbild: Foto N. Bayer

Überfliessende Himmel

 

Meiner Meinung nach ist die sprachliche Schönheit Rilkes unübertrefflich. Was kann man dazu noch sagen, ausser das Gedicht in seiner Kraft und Weisheit stehen zu lassen. Ich will es deshalb nicht interpretieren, mir aber Gedanken machen zur Zeile: Statt in die Kissen, weine hinauf.

Zum Gedicht:

Überfliessende Himmel

Überfliessende Himmel verschwendenter Sterne
prachten über der Kümmernis. Statt in die Kissen,
weine hinauf. Hier, an dem weinenden schon,
an dem endenden Antlitz,
um sich greifend, beginnt der hin-
reissende Weltraum. Wer unterbricht,
wenn du dort hindrängst,
die Strömung? Keiner. Es sei denn,
dass du plötzlich ringst mit der gewaltigen Richtung
jener Gestirne nach dir. Atme
Atme das Dunkel der Erde und wieder
aufschau! Wieder, leicht und gesichtslos
lehnt sich von oben Tiefe dir an. Das gelöste
nachtenthaltene Gesicht gibt dem deinigen Raum.

Statt in die Kissen, weine hinauf.
Vielen Menschen ist es ein wenig peinlich, wenn sie von ihrer Trauer überwältigt werden. Zeiten der Trauer, erst recht, wenn sie sich in Tränen ausdrücken, sind so persönlich, intim, dass manchmal das Bedürfnis aufkommt, sich dabei zu verstecken, ins Kissen zu vergraben. Bei Männern öfter als bei Frauen.

Der weinende Mensch ist mir ein bisschen heilig. Er ist sich und dem Freund so nah, so zerbrechlich, zart, unausweichlich echt.

Unausweichlich, weil dann keine Schummrigkeiten, keine Halbwahrheiten Platz haben.

Deshalb ist der Tränen übersäte Blick nach oben so köstlich. Vor allem in dem Moment, wo himmlisches Licht in die Tränen fällt. Tränenlicht.

Die Tränen der Trauer und die Tau-Tropfen des Trostes vereinigen sich nun und es entstehen so etwas wie Diamanten.

Es ist ähnlich, wenn Trauernde zu tanzen beginnen – oder zu singen. Blues!

Das Schmelzende in der wahren Trauer lässt uns weich werden und was oben ist, kommt uns entgegen, uns umarmend.
«Leicht und gesichtslos lehnt sich von oben Tiefe dir an.»

 

Hier  nochmals mit Stimme, Musik und Bild – klicken:

Das Entgegenkommen

Meine Garten-Nachbarin – ich sitze im 2-Meter-Abstgand nehmen ihr – erzählt mir, wie sie als Kind und als junge Erwachsene sich alles habe erkämpfen müssen. Deshalb sei sie oft müde. Später schilderte sie mir freudig erregt, wie neulich das Mondlicht auf sie geschienen habe. Das Licht sei in sie eingedrungen; es habe in ihr gelebt. Dasselbe habe sie auch schon mit sich dem Sonnenlicht erlebt. Das seien mehr als Gefühle gewesen, so betont sie, das Licht sei wirklich lebendig in ihr gewesen. – Also, vieles, was sie sich früher hart erkämpfen musste, wird ihr heute, so habe ich sie verstanden, geschenkt. Sie hat sich offensichtlich dem Geschenkhaften des Lebens geöffnet.

Ich trete aus mir heraus, ziele in die Welt, wähle aus, was mir passt, packe an, bewege, tätige. Das kenne ich. Wer kennt diese Perspektive nicht?
Oder ich kehre die Perspektive um:
Ich öffne mich für das, was zu mir kommen will, was mich berühren und bewegen will, lasse mich ansehen, wahrnehmen, erkennen.

Vielleicht ist es so, dass sich die Herzenstüre vorerst nur nach innen öffnen lässt.

Zuerst soll ich gefunden werden, erkannt und geläutert sein, bevor ich in der Lage bin, im Bewusstsein meiner selbst nach aussen zu treten.

Erst dann, wenn ich es zulasse, von der LIEBE erkannt zu werden, die mich zu dem erweckt, was ich bin, werde ich in die nötige Kraft versetzt, liebevoll und kraftvoll auf die Welt zuzugehen, andere Menschen, Wesen, an mich herankommen zu lassen und ihnen wahrhaftig zu begegnen.

Kann ich es zulassen, mich bedingungslos von der Liebe bewegen zu lassen, mich ihr hinzugeben wie ein Kind? Bin ich bereit, meinen Innenraum jener Liebeskraft zu überlassen, damit ich von ihr gewandelt werde zu einem Wesen, das ich noch nicht ganz ausfülle?

Spüre ich, dass mich die Vögel betrachten, die Hunde, die Eidechsen?
Spüre ich, dass es Geistwesen, zum Beispiel Engel, gibt, welche Beziehung mit mir aufnehmen wollen? Oder Seelen von Verstorbenen? Und: wage ich diese Wesen eintreten zu lassen?

Wage ich vom Wasser der höchsten Quelle zu trinken und das höchste Geist-Licht einzuatmen?

Wage ich es zu fühlen, was in mich einfliessen möchte? Und: Kann ich mir vorstellen, dass dieses, das mir zuströmt, ich selber bin?

ICH BIN, WAS MIR ENTGEGENKOMMT.

Was löst dieser Satz in mir aus?

Ich bin nicht nur der Durst und der Dürstende, sondern auch das Wasser, das sich mir schenkt.

Ich bin nicht nur der Hunger und der Hungernde, sondern auch das Brot, das sich mir gibt.

Es ist heilsam, die bekannte Richtung, umzukehren, sich mit der Gegenseite zu identifizieren und noch besser, zu erkennen und zu verstehen, dass beide Seiten in mir leben und den Drang haben, sich zu vereinigen.

Ich bin der Getröstete und der Tröster.

Ich bin der Verletzte und der Heiler.

Ich bin der Erbarmungswürdige und der Erbarmende.

Ich bin nicht nur Geschöpf, sondern auch Schöpfer und Schöpfungsraum.

Auf höchster Ebene bin ich das, was sich mir gibt.

Es braucht beide Hände um einen Kelch zu bilden.

Ist es nicht so, dass ich auf der Erde bin, um zu lernen, was Beziehung ist?
LIEBES-BEZIEHUNG?
Ich öffne mich dem, was mir entgegenkommt.

Einwand: Ist es aber nicht so, dass auch das Vernichtende in mich eindringt, wenn ich mich öffne?
Dieser Einwand ist völlig berechtigt. Wenn ich jedoch ganz ausgerichtet bin auf den All-Eine, die höchste göttliche Quelle, ausgerichtet auch auf die Barmherzigkeit, so schützt mich diese aufrechte und hingebende Haltung und die Wächter am Tor meiner Wahrnehmung werden aktiviert. Sie helfen mir, das, was mich fördert heraus zu destillieren und jenes weg zu filtern, was mir schadet. Zusätzlich ist es sehr hilfreich, wenn ich mich oft mittels Mantras reinige. – Zum Thema des Selbst-Schutzes werde ich einmal einen Blog verfassen.

Das grosse ENTGEGENKOMMEN wird behütet. Es wird uns zu dem hin öffnen, was in uns primär angelegt ist.

 Beitrags-Bild: Ausschnitt aus einer Zeichnung von WB

 

Die Sehnsucht nach Führung und Einheit

Einmal mehr versuche ich, wenig geäusserte Perspektiven auf die Corona-Krise zu werfen. Damit werde ich das Thema Corona bis auf weiteres abschliessen, um anderen Bereichen des Lebens wieder Aufmerksamkeit zu schenken.

I.
Der Führer verspricht, uns heim, ins Reich zu führen, in die Geborgenheit, in unsere Wohnung.

Wir wollen vertrauen können in den, der uns führt: in den starken, väterlichen Mann, der den Weg kennt. Besser als wir.

Er soll uns einen, den Frieden herstellen, uns den Weg zeigen.

Manche mögen denken: Weil es Gott nicht sein kann – und er kann es nicht sein, sonst hätte er das viele Elend nicht zugelassen – ja, und weil seine Existenz nicht zu beweisen ist und ausserdem nicht sichtbar ist, brauchen wir halt etwas anderes, das uns eint.

Auch das Geld kann es nicht sein.

Selbst, wenn es/er uns ins Elend führt, so ist es doch das gemeinsame Elend, das uns zusammenhält.

Das, was uns führt und zusammenführt, ist der gemeinsame Feind.

Wir Menschen brauchen das einende Element, weil wir uns dadurch als die eine Familie fühlen: Die Familie der Menschheit.

Keine Sehnsucht ist so stark, wie die Sehnsucht nach Einheit und Zusammengehörigkeit. Oft zeigt sie sich verkrümmt, versteckt und maskiert.

Nun, da die Menschheit Symptome von Zerrüttung und Anzeichen von Chaos aufweist, ist das Bedürfnis nach Zusammenhalt angewachsen. Nationalistische Strömungen und zunehmende Feindseligkeiten, wie auch Lügen und wirre Anschuldigungen beweisen uns, dass wir eine Kraft benötigen, die uns eint.

Wir brauchen Führung, wir brauchen den Führer. Wir brauchen den Feind, der uns eint und führt. Und deshalb ist er auch ein bisschen unser Freund.

Krönen wir ihn. Nennen wir ihn Corona.

Ja, klar: es ist nur ein Virus. Egal. Es taugt als einigende Instanz.

So, wie wir es bekämpfen, so einigt es uns in der gemeinsamen Sehnsucht, die uns nur halb bewusst ist (aber immerhin) und in der gemeinsamen Angst.

Es ist uns nicht so klar, dass wir als Verängstigte, Ausbeutbare sind, Führungswillige.

Wer Angst hat, gehorcht. Wer Angst hat, ist leicht steuer- und manipulierbar.

Und wenn wir nun den Falschen die Hände, die sich kalt anfühlen, reichen? Jenen, welche die Ängste aufbereiten, um uns durch sie an sich zu binden? Wissen sie denn um unsere Sehnsüchte? Missbrauchen sie sie?

II.
Lasst uns aus einer geistigen Perspektive, gleichsam von oben herab, den Menschheitsleib betrachten: wir sehen, dass er zuckt, aufgewühlt und verunsichert ist, alles andere als in sich ruht. Er ist u.a. irritiert, weil er nicht genügend mit der Erde und der Welt-Seele verbunden ist.
Weil er nicht ein in sich ruhender kraftvoller, durchströmter Organismus ist, kann er infiziert und damit manipuliert werden: von Gedankenformen, die zum Beispiel chemisch zubereitet sind, von Botenstoffen, von «Viren» die dem Organismus Menschheit bestimmte Funktionsweisen aufzuzwingen vermögen. Eine Form davon kann Massen- Impfung sein.
Die Einflussnahmen können sowohl mentaler, wie auch materieller Natur sein.

Das mag verrückt oder abstrus klingen, doch dem Gedanken ist eine gewisse Logik nicht abzusprechen.
Könnte es also so sein, dass wir zweifach fremdbestimmt sind? Bestimmt durch das Virus und jenen Kräften, die sich den vorhandenen Ängsten auf manipulierende Weise bemächtigen?

Dann wäre nun Standfestigkeit gefragt.

III.
Ich frage mich, was es denn ist, welches die Menschen immer wieder charismatische, patriarchalische Führer wählen lässt, die sich dann, sind sie einmal gewählt, als Diktatoren entpuppen? Vielleicht, weil sie durch ihre ruchlose Art Macht anzuwenden, rasche Veränderungen durchzusetzen wissen – während Wachstum ein langsamer Prozess ist, der Geduld voraussetzt?

Ist es vielleicht so, dass der westliche, materialistische Mensch, die Langsamkeit des Wachsens und damit das mütterliche Prinzip abweist, sich an den Gesetzen der Natur stösst (wie sie uns die indigenen Völker lehren könnten)? – und deshalb die raschen und harten männlichen Zugriffe bevorzugt, welche uns vermeintlich raschen Erfolg versprechen?

Sollten Menschen sich aber dazu entschliessen, sich von der warmen Hand halten zu lassen, müssten sie mindestens einen Moment lang, sich der Kälte ihrer eigenen Hand und ihrem Kontroll-Drang gewahr werden, um sich dann der wärmenden Hand anzuvertrauen.

***

Die Emotionen folgen der Aufmerksamkeit. Dies ist ein Gesetzt. Nun, da die Menschheit extrem auf das Virus fokussiert ist, bläht es sich auf, wie auch die umliegenden Bereiche und dominiert uns. Dabei treten alle anderen Themen, die mindestens so wichtig sind, in den Hintergrund; sie verschwinden im Schatten. Und genau dorthin gilt es nun hinzusehen.

Lassen wir uns nicht an die verbogene und verdrehte Sehnsucht nach Führung und Einheit fesseln. Lasst uns weitwinklig ein Geschehen betrachten, das uns Menschen wirklich angeht.
Verengen wir den Blick auf den «Krieg» gegen das Virus, womit wir dem Erreger sehr viel Energie und Macht über uns geben, entgeht uns die Chance das Not-wendige zu betrachten und darüber nachzudenken.

Die Frage, die sich stellt: Wo steht die Menschheit auf ihrem Weg jetzt?

Die Krise wird vielleicht dann Früchte tragen, wenn Menschen intuitiv denkend und fühlend tief in die möglichen Bedeutungen der Krise eindringen, die Spannungen, die in ihr wirken, kreativ, aber auch mit-leidend durchdringen, wodurch sich vielleicht lebendige Samen bilden werden, die neues Leben auf der Erde ermöglichen.

 

 

 

 

Gebrochene Sexualität – erfüllte Sexualität

Die Kraft der Sexualität
Sexualität, die im Orgasmus gipfelt, ist ein sehr kraftvoller Ausdruck der Lebenskraft und der Lebensfreude, welche im Kosmos ebenso existiert wie in den einzelnen Lebewesen.
Vor dieser intensiven Kraft, die kaum zu bändigen und zu kontrollieren ist, hatten und haben wir Menschen offenbar Angst, gerade weil wir ihre Wildheit und ihre zärtliche und schmelzenden Kraft der Vereinigung nicht zu ertragen scheinen.

Geschwächte und gebrochene Sexualität
Deshalb schwächen und brechen wir ihre unmittelbare Kraft, die auch eine transformatorische ist, mit folgenden Mitteln:

  • Wir verteufeln sie, bezeichnen sie als Sünde;
  • Wir entwurzeln sie, entkörperlichen sie und nehmen ihr die Seele, reduzieren sie auf visuelle Anreize.
  • Wir halten sie an der Oberfläche fest, kommerzialisieren sie.

Nicht-befreite und zurückgehaltene Sexualität führt zu Auswüchsen, wie alles Verdrängte. Das Verdrängte will wiederkehren. Ein aktuelles Beispiel sind die zahlreichen pädophilen Übergriffe in der katholischen Kirche.
Da wir Menschen unsere Sexualität zu lange von uns abgespalten haben, kehrt sie verkümmert und entstellt wieder in unser Bewusstsein, eingezwängt in Scham- und Schuldgefühle. Sie zeigt sich als Suchtverhalten oder in Impulsen, die uns ängstigen, weil wir sie nicht als ich-synton (zu unserem Ich gehörend) erleben können. Lange unterdrückte sexuelle Impulse verwandeln sich oft in Gewalt.
Viele Menschen leiden unter einer unerfüllten Sexualität. Sie legen sie resigniert beiseite und glauben nicht mehr an friedvollen sexuellen Austausch. Sie kompensieren ihre Abwesenheit mit Essen und Trinken, durch Unterhaltungen aller Art, durch unruhiges Reisen oder durch arbeitssüchtiges und stressiges Arbeiten.

Teilen und Mehren der Lebenskraft – Wilhelm Reich
Ohne ein tiefes vertrauensvolles Miteinander von Frau und Mann und ohne freudvollen sexuellen Austausch der Geschlechter entgeht der Menschheit jene Energie, die sie unbedingt braucht, um sich selbst und die Erde vor dem Verfall zu retten.

Nebst der Fortpflanzung des Lebens brauchen wir ein reiches befriedigendes sexuelles Leben, um den Fluss der Lebensenergie aufrechtzuerhalten, zu teilen und zu mehren.

An eine Liste aller Arten von Missbrauch der Lebenskraft durch unterdrückten und gewalttätigen Sex mag ich gar nicht denken, geschweige denn eine solche zu erstellen. Sie würde kaum enden.

Wilhelm Reich, der Psychoanalytiker und Forscher, der ein Leben lang an die Wichtigkeit einer fliessenden und bejahten Lebenskraft und Sexualität erinnerte, wurde, wo immer er war in seinem Leben, abgelehnt und verspottet. Er schrieb in seinem Buch «Christusmord» folgendes:

„Das lebendige Leben wird von Christus repräsentiert. Er ist einfach ungeniert gesund – und allein. Weil er so ist, wie er ist, erinnert er alle anderen Menschen an ihre emotionelle Verkrüppelung. Er ist faszinierend, die Menschen saugen sich mit seinem brillanten Charisma voll, doch sie können nicht so sein wie er, obwohl jeder Mensch diesen Christus, das ungepanzerte, nur lebendige Leben in sich trägt. Die Erkenntnis, dass sie so sein könnten wie Christus und dass sie dieses lebendige Erleben niemals erfahren werden, dass es nicht zu „haben“ ist, diese Erkenntnis ist ein unerträglicher Schmerz. Die einzige Methode, sich Christus zu bemächtigen, ist seine Vernichtung. Und deshalb müssen sie ihn ermorden. Sie ermorden den Christus seither in allen Kindern, sie ermorden ihn in der natürlichen Umgebung und in sich selbst.“

Sexualität und Alter – Spiritualisierung der Sexualität
Viele Mensch unterdrücken ihre Sexualität oder mindern sie, wenn sie älter werden. Sie drosseln ihre Flamme und damit ihre Lebensenergie, wodurch sie krankheitsanfälliger werden. Und: ihre Lebensfreude vermindert sich.

Wir benötigen die Flamme der sexuellen Kraft solange wir leben, ob wir nun unsere Sexualität aktiv (physisch) ausleben oder nicht: sie sollte brennen. Dafür müssen wir ev. den Schmerz darüber aushalten lernen, sie mangels Gelegenheit oder Krankheit nicht immer ausleben zu können oder zu wollen.

Ich glaube, dass der Mensch eine gewisse Reife erlangen muss, um die kosmische Dimension (die ich besonders als Kraft und Schönheit erfahre) in die Sexualität integrieren zu können. Gerade der gereifte, ältere Mensch hat die Möglichkeit, sich dafür zu öffnen.

Die Sexualität will «spiritualisiert» werden, damit sie sich erlösen kann – damit die unsägliche Spaltung von Geist und Materie, von Spiritualität und Sexualität überwunden werden kann. Wäre dies nicht eine wunderbare Alters-Vision?

Zum Schluss Friedrich Nietsche:

Denn alle Lust will Ewigkeit -,
tiefe, tiefe Ewigkeit.