Innen

Im «Chor der Erde», den ich im letzten Blog in Erinnerung rief und der weit herum in Vergessenheit gerät, ist die Grund-legende Liebe fühlbar, die uns menschlich werden lässt.
Im reduzierten Bewusstsein, von dem ich hier spreche, ist sie aber verdeckt und verborgen enthalten und will wieder wachgerufen werden.

Einhergehend mit der Missachtung oder gar Verachtung der menschlichen Innenwelt, ist es leicht zu erkennen, dass nicht-produktive Menschen, Eigenbrötler, Träumer und eigenwillige Individualisten keine Aufmerksamkeit finden. Sie werden marginalisiert. Ihre Existenz wird erschwert durch schwierig einzuhaltende Vorgaben und Bestimmungen. Wer nicht nützlich und leicht zu führen ist, hat das Nachsehen. Wer durch solche Einsamkeit, die ihm auferlegt wird, krank wird oder stirbt, dem wird kaum nachgetrauert. Frühzeitiges Ableben ist gewollt!?

Wer sich nicht anpasst und sich nicht nivellieren will, stört.

Kritiker des auf Nützlichkeit und Produktivität getrimmten Systems, so wie es sich nun eingependelt hat, werden ausgegrenzt. Kritische Journalisten und Künstler, spüren das heute mit aller Heftigkeit.
Viele Klein -und Kleinst-Unternehmen fallen nun in die Insolvenz, weil sie den Lockdown und andere Restriktionen nicht überlebt haben. Die grossen Ketten kaufen nun die Lokalitäten an guter Lage zu einem Spottpreis auf. Im Markt expandieren die Laden- und Restaurantketten. Auf Kosten der Vielfalt der Kleinen und Kleinsten.

Da, wo Innerlichkeit gescheut wird, zerfällt die kulturelle Vielfalt und damit ein grosser Teil der menschlichen Kreativität und Farbigkeit.

Da, wo das Innen vermieden wird, wird alternative Medizin obsolet, ja sogar störend. Was nicht in den gängigen Strom der Norm passt – das ist das Verwertbare, ist die Rendite – stört… stört, weil es die Enge des erlaubten, schmalen Meinungs-Korridors zu sprengen droht.

Wer sich ausserhalb des symptomatischen Denkens begibt, musss mit Zurückweisung rechnen.

Totalitarismus? Ja!

Jochen Kirchhoff, der deutsche Philosoph, den ich sehr schätze, sprach mir aus dem Herzen, als er in einem Interviewe folgendes sagte (Zitat):

«… weil die sozialen Zusammenhänge des Lebendigen dadurch eliminiert werden. Wir werden zu Gegenständen gemacht, wir werden zu puren Körpern gemacht. Der Körper ist einfach nur noch ohne Innenseite. Da ist gar nichts mehr. Aber wir haben auch ein Innen und dieses Innen ist ganz entscheidend; letztendlich läuft es auf eine Art Maschinenmensch hinaus. Cyborg. Was soll der Mensch sein? Wir Menschen sind physisch-biologische Aussenwesen, aber wir haben auch ein Innen und dieses Innen ist ganz entscheidend, es spricht ständig mit. Es ist die Psyche, aber es sind auch kosmisch-seelische Zusammenhänge, die immer mit hineinspielen. Wenn man das ausklammert und eliminiert, zerstört man eigentlich die Grund-Substanz. Dabei bleibt kaum mehr was übrig. Das macht alles kaputt. So einfach ist es.»

Das ist nicht nur aufrüttelnd gesagt, es ist auch absolut wahr: Wenn man das Innen eliminiert, macht man alles kaputt. Es ist eine Form von kollektivem Selbstmord. Ich sage dies auf eine so drastische Art, weil die Entwicklungen, auf die ich hier hinweise, sich rasend schnell und effizient durchzusetzen scheinen. Von uns allen fordern die Tatsachen einen klaren Entscheid. Welche Art von Welt und Leben wollen wir anstreben. Was tut uns gut, wofür wollen wir leben?

Höre ich da den Einwand, dass es ja nicht wenig Menschen gäbe, die ernsthaft auf dem spirituellen Weg in die Tiefe gehen würden?
Ja, zweifellos. Von ihnen gibt es aber etliche Leute, für die der spirituelle Weg eine Episode bleibt und es gibt nur ein kleinen Teil von Menschen die bereit sind, sich über Jahrzehnte mit der geistigen Welt anzufreunden und ihre Seelenkräfte zu entwickeln.
Im letzten, so kriegerischen Jahrhundert haben zahlreiche Menschen ihre Traumata nicht angehen können. Sie haben ihr Leiden an ihre Kinder und Enkelkinder, meist unbewusst, delegiert. Heilung ist von Nöten.
Zuerst ist es nötig, in sich ein Fundament aufzubauen, wozu in vielen Fällen Hilfe nötig ist, dann, erst dann ist die Voraussetzung gegeben, sich an der persönlichen und weltweiten Heilungsarbeit, die dringend nötig ist, zu beteiligen. Dazu braucht es die Kraft und das Stehvermögen, sich gegen den Mainstream resistent zu machen, welcher uns mit Propaganda zudeckt, um uns zu immobilisieren.

Die Weltgesellschaft verarmt, verkümmert, verdurstet, wenn das Zweckdienliche, die Machbarkeit alles in Beschlag nimmt und die feinen Ziselierungen des Feingefühls mit Hämmern abgeschlagen wird.

Der aussen gerichtete Mensch scheint immer grenzenloser den Lauf der Dinge und die Natur zu bestimmen und zu kontrollieren und nichts hält ihn ab, nichts bringt ihn zum Nachdenken und Nachfühlen, da er alle Energien nach aussen gerichtet hat. Daher ist er auch aussen-gesteuert und damit abhängig von der gesetzten Ordnung und den propagierten Richtlinien.

Die zunehmende Anonymisierung des Gesellschaftlichen und des Sozialen macht den Menschen latent oder manifest depressiv und manchmal auch gewalttätig.

Das musss unbedingt vermieden werden. Das weiss die steuernde Elite, das wissen die Netzwerke der Mächtigen, die den Ehrgeiz verspüren, die Welt zu lenken.

Daher wird nun eine fiktionale, virtuelle Realität emsig aufgebaut, welche eine Art Ersatzwelt für das verlorene Selbst, für die abhanden gekommene Innerlichkeit, darstellen soll.

Die von den steinreichen Philanthropen finanzierten Medien beteiligen sich hier untertänigst beim Aufbau virtueller Welten. Ebenso die digitalen Unternehmen.

Zwei Stichworte hier zu: Das Internet der Dinge und die virtuellen Welten.

  • Die Technik ist nun so weit, dass es ihr möglich ist, u.a. dank G5- Geräte in Haushalt und Firmen miteinander zu vernetzen. Diese kommunizieren miteinander und übernehmen intelligente Funktionen, die vorher der Eigentümer zu regeln hatte. Der Kühlschrank wird in der Lage sein, ausgehende Lebensmittel, die stets gebraucht werden, eigenmächtig beim Händler zu bestellen und den Eigner darüber zu informieren, usw.
  • Jede und jeder wird künftig in der Lage sein, sich am PC seine virtuelle Welt zu bauen: seine von ihm gewünschten Beziehungspersonen seinen Wohn- und Arbeitsort, etc. Darin wird er sich ev. mehr aufhalten, als in seiner realen Welt.

Auch die nationalen Gesellschaften werden so präpariert, wie sie den Wünschen der Mehrheit seiner Bevölkerung angenehm sind.  Das Fernsehen hilft da kräftig mit. In der Schweiz werden Sendungen über Alphütten-Romantik, Jassen, Folklore und Ski-Sport dominieren. Die Sehnsüchte nach der guten alten Zeit werden grosszügig bedient. Die Schweiz zeigt sich im Schaufenster behäbig und gemütlich.
Österreich, dies noch als ein Beispiel, wird die Operette, Trachten und Berg-Panoramen vorziehen.
Für die Kompensationen der verloren gegangenen Sinnhaftigkeit und Emotionalität wird die Unterhaltungs-Industrie und die Digital-Giganten wie Facebook ihr Bestes geben.
Die Weltgesellschaft wird vierteilig aufgezogen, so lässt es sich vermuten:

1.  Die mächtigen Netzwerke des finanziell-digitalen-pharmazeutischen
Komplexes und die
die Multi-Milliardäre, die sich gerne Philanthropen nennen.

2.   Ihre Handlanger, die sich mit diesen identifizieren und deren Konzepte
umsetzen.

3    Der riesige Bevölkerungsteil, der sich dank der Schaufensterwelt dem Diktat          unterworfen hat.

4.   Die Opposition, die kritisch-autonome Bevölkerung, die den Anspruch hat,
mitzudenken  und zu gestalten. Dieser Bevölkerungsteil wehrt sich gegen
seine Ausgrenzung.

Eine derart gevierteilte Welt kann nur «gemacht» und aufrechterhalten werden, wenn es gelingt das Innen des Menschen zu ignorieren oder zu unterdrücken.

Der hellsichtige Rudolf Steiner warnte vor hundert Jahren, dass anfangs des 21. Jahrhunderts, die ahrimanische Finsternis über die Menschheit hereinbrechen würde. Also die Mechanisierung der Welt und der Mensch als seelenloser Cyborg.

Vieles deutet darauf hin, dass sich seine Prophezeiung bewahrheitet.

Die Verleugnung des Innen, der Seelen- und Geistwelt ist zerstörerisch. Ich kann sie in keiner Weise beschönigen. Sie ist nichts anderes als reine Gewalt und es bleibt mir nichts anderes als gegen diese Entwicklung zu protestieren.

Die Kluft zwischen der wahren Wirklichkeit (dem OM), dem seelischen Innenleben und der äusserlich, gestylten Welt, könnte kaum grösser sein, dazwischen die Spannung, die schwer erträglich ist.
Alle schwerwiegenden weltweiten Probleme, Schwierigkeiten und Konflikte werden ohne deutlichen Einbezug des seelisch-geistigen Innenlebenns der Menschen nicht gelöst werden können, doch sie werden sich verschärfen. – Wir leben in einer Gesellschaft, in der mehrheitlich geglaubt wird, dass sich unsere meist selbst geschaffenen Schwierigkeiten nur rational-materialistisch auf der Ebene der Symptome gelöst werden, was verheerend ist.

«Das macht alles kaputt. So einfach ist es.» JK

Beitragsbild: Das Innere einer Orchideen-Blüte

 

Wahrheit und Illusion

Viele meiner gleichaltrigen Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, also die «Nachkriegskinder», scheinen noch im Zeitgeist des ausgehenden letzten Jahrhunderts verblieben zu sein: in der Postauto-Schweiz, der Schweiz mit dem bestgehüteten Bankgeheimnis der Welt, den pünktlichsten und modernsten Bahnen der Welt, der Gemütlichkeit und des Fleisses. Und vor allem: im Lande der einzig wahren und fast perfekten Demokratie.- Natürlich waren wir auch kritisch, moderat, wohlwollend kritisch. Moderat eben.
Er, der grosses National-Dichter Dürrenmatt durfte ausnahmsweise so etwas sagen wie: Die Welt ist ein Irrenhaus («Die Physiker») und Jahre später in der Rede für Vaclav Havel: Die Schweiz ist ein Gefängnis. „Jeder Gefangene beweist seine Freiheit, indem er gleichzeitig Wärter ist.“

Solche Sätze schluckten wir Schweizer-innen, weil wir Dürrenmatt tolerierten.
Viele meiner Bekannten anerkannten auch die Tatsache der Natur-Zerstörung und Klimaerwärmung und die Notwendigkeit eines teilweisen Konsumverzichtes.

Die massive, tiefgreifend Umstrukturierung der Welt-Gesellschaft in Richtung Aushöhlung der Demokratie (siehe das ausgezeichnete Buch «Die Aushöhlung der Demokratie» von Gil Ducommun), der sturmartigen Auslagerungen und Privatisierungen einst öffentlicher, staatlicher Unternehmungen, die Tendenzen starker nationalistischer und diktatorisch-technokratischer Bestrebungen im globalen Stil, wurden, so meine Ansicht, massiv unterschätzt. Ebenso unterschätzten meine etwas gleichaltrigen Brüder und Schwestern die extrem (!!) schnelle Umverteilung der Mittel von unten nach oben und von Süd nach Nord und deren Auswirkungen auf die globalen Machtstrukturen (z.B. die Konzentration der Medien in den Händen Weniger).
Die Ablenkung von diesen Problemkreisen auf Scheinprobleme und Unterhaltung (siehe Beitrags-Bild) gelang ausgezeichnet.

Heut würde ich die Metapher für die Welt in Abwandlung von Dürrenmatts Irrenhaus als Die Welt als Firma – als Holding bezeichnen.

Das ökonomische Denken hat sich durchgesetzt, bis in fast alle Winkel hinein. Die Welt ist zur Produktionsanlage von Produkten geworden. Die Firma wird von einem Konglomerat aus technokratischen, transhumanistisch denkenden Oligarchen und Unternehmern, vor allem aus den Bereichen digitale Technik, Gesundheit und Pharmazeutik (Impfung), mächtigen Politikern, Geheimnisdiensten, Finanzinstituten wie Black Rock und dem Militär geleitet und bestimmt, mit dem Ziel durch Überwachung und Propaganda, die Menschheits-Entwicklung besser und effizienter steuern und kontrollieren zu können.
Seele und Geist spielen da keine Rolle. Hingegen können wir von bio-politischer Einflussnahme sprechen. Sie hat das Ziel den Zugriff in den menschlichen Körper invasiv voranzutreiben. Die Körperfunktionen sollen zunehmend überwacht und optimiert werden, insbesondere im Bereich von Schwangerschaft (Designier Babys), Geburt und Sterben. Gen-Manipulationen sollen normal werden.

Diese glücklicherweise nicht abgeschlossene Entwicklung ist in vollem Gange und viele Menschen, insbesondere auch aus meiner Generation, scheinen diese machtvolle Tendenz massiv zu unterschätzen – trotz Corona.
Auch bei mir ging es sehr lange bis ich Abschied nehmen konnte, sowohl von meiner globalen Perspektive einer halbwegs heilen Welt, wie auch von meiner Sicht auf die «Postauto-Schweiz». Dabei geholfen hat mir die Lektüre von Rainer Mausfeld: «Warum schweigen die Lämmer?», wo der Autor fast etwas kühl und präzise beschreibt, was mir das Grausen gebracht hat. In seinem Buch beschreibt er das Wirken der unsichtbaren Mächtigen, den hinter den demokratischen Fassaden agierenden Einflussnehmenden.

Das Bagatellisieren oder gar «Übersehen» dieser auf das Menschheits-Selbst aggressiv einwirkenden Manipulationen halte ich für gefährlich.

Ich sehe mich nicht als Schwarzmaler, aber als Warner. Allfällig Übertreibung sind als Ausdruck meiner Erschütterung, meines Schmerzes und meiner Trauer zu verstehen.

Es ist mir bewusst, dass ich hier nicht von der REALITÄT sprechen, sondern von einer schrecklichen Illusion, nämlich der Verkennung der Würde des Lebendigen auf Erden, mit vielleicht Todes-Folgen.

Die Illusion einer seelenlosen, zu kontrollierenden Welt, behindert den Einstrom der Wirklichkeit, die ich vor allem als Gnade erlebe. Sie verletzt.

Die Erde ist in Wahrheit ein wunderbarer, zärtlicher und wohlwollender Wohnort, aus Liebe und Weisheit gebaut; ein gesegneter Licht-Ort. Mensch und Erde sind beseelt. Sie tragen in sich alles Wissen, das zu ihrer Entfaltung benötigt wird. Und das lässt sich in jedem Moment erfahren.

Aus diesem wunderbaren Lichthaus, das die Erde ist, gibt es Mächte, die es in ein Gespensterhaus verbiegen wollen. Vor 100 Jahren hat Rudolf Steiner die Zunahme  ahrimanischer* Einflüsse, ab dem Jahre 2000 vorausgesehen.

Was seelenlos gesehen und behandelt wird, verkümmert, wie auch die verkümmern, welche das Geschaffene so behandeln, .

ALLES WAS IST, IST GE-LIEBTES.

Dieser obige Satz ist nicht leicht aufzunehmen und zu integrieren. Er entspricht vollständig meiner inneren Wahrnehmung. Die Kälte der Macher tut mir weh. Und Spuren von diesen trage ich auch in mir.

*Ahriman ist jene Gestalt des Bösen, die es darauf abgesehen hat, das Leben in  ein Maschinenähnliches, zu Kontrollierendes abzuwerten.

Beziehungen der Liebe

Im Leben der Menschen gehören Beziehungen zum wichtigsten Lebensgut, insbesondere, wenn sie liebevoll sind. Gibt es etwas Wichtigeres? Reichtum? Gesundheit? Erfolg? Für mich sind es die Beziehungen. Sie sind die Priorität in meinem Leben.
Doch das Beziehungsleben leidet. Schon lange. Seit Corona nun noch verstärkt.

Die einseitige Ausrichtung auf den materialistisch-rationalen Aspekt des Lebens reduziert auch das Beziehungsleben auf das Nützliche, Funktionale. Der Mensch wird zur Arbeitskraft, zum Verbraucher, zum Nutzbringer – zum Rollenträger.
Er neigt sogar dazu, sich der Maschine zu unterstellen.
Beziehungen, nach und nach auf das Funktionieren zu reduzieren, hat etwas Teuflisches an sich. Und dies geschieht verbreitet.

Seit Jahrhundert – oder gar seit Jahrtausenden hat sich der Mensch nach aussen und hierarchisch gesehen, nach oben orientiert, nicht aber nach innen und in die Tiefe (der Erde, der Seele).

Wir Menschen glauben DIE KRANKHEIT (aktuell Corona) mittels Hygiene, Abstand und Impfung zum Verschwinden bringen zu können, die Klimaerwärmung durch CO2-Abgaben, Frieden durch Sanktionen, etc.
Auch wenn die einzelnen Massnahmen nicht einfach falsch sein mögen, so sind sie doch extrem einseitig materialistisch gedacht – wenn man da überhaupt von Denken sprechen kann. Gibt es das Denken denn überhaupt noch, wenn man ihm die Häute von Intuition, Empfinden und Gefühl vom Leibe zieht?

Beziehungen sind gar nicht anders als ganzheitlich zu leben. Das gilt primär für zentrale Beziehungen wie Partnerschaften, Eltern-Kind und Freundschafts-Beziehungen. Da erfahren wir einfach, dass es uns als ganze Menschen braucht.

Der Beziehungs-Zwischenraum, da, wo der direkte, unmittelbare Austausch zwischen Menschen passiert, wird zunehmend okkupiert durch meist technische, digitale oder bio-technische Geräte. Algorithmen und Roboter, programmiert von einigen grauen Herren und Damen regulieren den zwischenmenschlichen Verkehr. Es gibt aber auch Worthülsen, ideologische Sprache, die sich, transportiert von Presse und Fernsehen, Denkfabriken und Geheimdiensten, sich in unseren Köpfen festgenistet haben. Ich nenne sie Gespenster.

Diese Gespenster und Geräte, aufgeladen mit künstlicher Intelligenz und Propaganda, bezwecken, in uns hinein zu wachsen und den Beziehungsraum, der eigentlich klar, hell, rein und leer sein müsste, zu vereinnahmen. Daran hat sich die menschliche Gesellschaft schon gewöhnt. Die Unterhaltungs-Industrie wird sich bedanken.

Wahre Beziehungen sind nicht manipulierbar. Sonst sind es keine.

Von der Dual-Union zur Trinität
Wenn zwei Menschen sich lieben, so bildet sich zwischen ihnen ein Beziehungsraum aus, der von Liebe erfüllt ist. Damit sich ein Liebesraum bilden kann, ist es nötig, dass vorerst dieser Zwischenraum frei von Erwartungen und Projektionen bleibt – und wenn solche doch auftauchen, sie reflektiert und verstanden werden von den Beteiligten, damit sie sich wieder auflösen (erlösen) können. Die Liebenden spüren im besten Falle, dass das Beziehungszentrum, das Herz, umfassendes Sein bedeutet, aus dem alles, auch die Verschiedenheit der sich Liebenden, hervorgeht. Der innerste Beziehungsraum ist demnach heilig. Daraus hervorgehend, erhält die Beziehung ihren Glanz. Es ist der unsterbliche Glanz der «Perle», über den nicht verfügt werden kann. Er ist unbegreiflich und geheimnisvoll.
Es gibt nun also drei «Personen»: der/die Liebende, der/die Geliebte und dazwischen die LIEBE. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass schon im Anfangsstadium, der Phase der Verliebtheit, dieses Geheimnis abgezeichnet ist.
Die Liebe ist immer auch ein Prozess und eine Beziehung. Daher dynamisch. Die Liebe tanzt.

Der Liebes-Prozess ist ein schöpferischer. Aus ihm geht das Kind, das Neue, hervor. Das Neue wird aus Liebe geboren. Auch eine neue, tief erneuerte Gesellschaft wird aus Liebe geboren.

Dieses funktionale, auf Reduktion bedachte Denken – welches wahrscheinlich gar nicht als Denken bezeichnet werden darf, ist zweifellos nicht nur nicht geeignet, grosse verbreitete Probleme, wie eine Pandemie zu lösen, es ist schon gar nicht geeignet, die Menschheit zu vermenschlichen.
Diese erwächst aus dem Seelengrund der Erwachten, der Liebenden, der fei Atmenden und in Zuneigung zusammen Arbeitenden.

Wir brauchen nicht mehr Regeln, sondern eine erweiterte, ganzheitliche, integrale Sicht.
Die christlich-mystische Sichtweise, wie sie sich vor allem zwischen dem 11. Und 14. Jahrhundert in Europa ausbreitete, kann uns helfen, die Weite unseres Menschseins wieder zu öffnen. Transformation heisst für mich eine umfassende, in die Tiefe der Seele reichende Umwandlung und Erneuerung des menschlichen Bewusstseins.
Wir brauchen nicht mehr Rezepte, sondern innere Heilung.

Denn die alte, starre und enge Sicht hat uns die Katastrophen beschert, die uns nun bestimmen und betäuben.
Der Glaube an die Machbarkeit und Quantität bringt uns das freudlose Leben und lässt unsere Beziehungen verarmen.

Was wir benötigen ist, dass wir uns gegenseitig heilen und entsprechende Räume der Heilung und Wärme bauen: Heilungsbiotope, Heilkreise, Oasen der Liebe.

Die Heilung der Erde
Die Heilung der Erde beginnt damit, dass die Menschen (wieder) lernen, mit ihr in Beziehung zu kommen. Sie sprechen wieder mit ihr, einfühlsam, und sie tanzen zärtlich und behutsam auf ihr. Mitgefühl ist der Schlüssel zu wahrer, gefühlter Beziehung. Wie mit dem  Planeten als Ganzes, lernen wir auch mit seinen Geschöpfen in Beziehung zu kommen: den Tieren, den Pflanzen, den Elementen. Wenn wir eingreifen, und manchmal ist es nötig, dann behutsam und empathisch. Dadurch wird die Erde in eine höhere Schwingung kommen können und uns den Boden geben, uns zu entwickeln und zu vermenschlichen. Diese wird uns auf eine heilsame Weise, entschleunigen.

*

Der Stoff aus dem und mit dem wir arbeiten, fliesst aus den Liebesbeziehungen und den Perlen, die wir polieren bis sie glänzen.

Und die Perle, wir haben es gehört, ist das Dritte, die heilige Mitte, die immer auf das EINE verweist. Da, gleichsam über dem Dritten, der Flamme, der Perle, des Lichtherzes, wie immer es wir nennen wollen, öffnet sich der metaphysisch Beziehungsraum, der des kontemplativen Gebetes und der Meditation.

Die Liebe erscheint – 2. Teil

Die erste Fassung dieses Textes schrieb ich schon vor einigen Jahren. Nun in der Zeit der Corona-Krise hat er sich meiner Ansicht nach aktualisiert. Vermutlich befindet sich die Menschheit jetzt in der Phase des Schmerzes und der selbst-erzeugten Ohnmacht und Kontrolle.

Wer liebt er-scheint
Ich glaube, wir stehen an der Schwelle zum Kosmos des Herzens, wo die allgegenwärtige Liebe als Fundament des Lebens von immer mehr Menschen gefühlt und erkannt wird.

Der Sprung auf die Ebene des Herzens ist oft von Schmerzen begleitet. Es sind die Trennungsschmerzen, die wir erlitten, als wir in die Tiefe der Nacht der Seele stürzten, beim Fall aus der Verbundenheit in die Gespaltenheit. Beim Aufstieg in den Kosmos des Herzens wird dieser Schmerz reaktiviert. Schmerz auf der Rückkehr in die Einheit ist ein wesentlicher Teil des Heilungsvorganges. Schmerz ist Teil der Heilung, Leiden geht der Freude und der Licht-Erfahrung voraus.

Wer zu lieben begonnen hat, fängt an zu scheinen, zu strahlen, zu leuchten. Aus dem Liebenden breitet sich ein Lächeln aus. Ein Duft. Unendlich.
Das selbst gewählte menschliche Drama zwischen Überheblichkeit und Selbst-Vereinsamung (ich brauche niemanden!) kann zu Ende gehen, wenn sich der Mensch in das heilende Licht des Herzens fallen lassen lässt (fallow in love (engl.), tomber amoureux (franz.), in die Erfahrung des unendlichen Aufgehoben-seins, der Liebe und der Freiheit. Ob wir uns nun in einen Menschen oder ins Leben verlieben, es fühlt sich an wie ein sanftes Fallen – ausgelöst durch Vertrauen, Hingabe und Entspannung.

Wer liebt, erscheint. Wer liebt, scheint.

Aufgewühlt – Aufgerüttelt
Zuerst sucht die Liebe durch eine zarte Bewegung und Vereinigung uns zu verlebendigen. Wenn ihre sehr feinen Töne, ihre zarten und betörenden Gesten und Bewegungen mehrfach zurückgewiesen oder ignoriert werden, verwendet die Liebe vehementere Ausdrucksformen.

Wenn die Abwehr eines Menschen gegen die Kraft, die ihn rettet, sehr stark ist, stark wie ein Damm gegen näherkommende Wassermassen, muss der Damm (oder die Mauern) verstärkt werden. Der Druck, der ihn rettenden Kraft verstärkt sich ebenso. Bis zum Durchbruch. Die Liebe hat den Drang in sich, durchzubrechen, zu erreichen, gehört zu werden.

Wenn die Impulse aus dem Herzen von Menschen nicht gehört werden, so intensiviert sich die Dringlichkeit der inneren Stimme. Das ihnen Zufliessende, die Liebe, flösst ihnen Angst ein; es wird als etwas Gefährliches oder Feindseliges missdeutet. Die Kraft der Liebe wird sehr oft verkannt, weil die Liebes-Impulse uns erschüttern und vielleicht auch verwirren.
Manchmal will die Seele, dass ein Reifeschritt sehr schnell erfolgt, aus inneren Gründen, die wir vielleicht erahnen, aber nicht wissen.

Du kannst den Zug verpassen, deine Schlüssel verlieren, eine Panne haben, stürzen. Eingriffe, die etwas in deinem Leben ermöglichen sollen. Du weist diese Ereignisse als Schikane zurück, als Störung, Gemeinheit, weil Du nicht darauf vertraust, dass diese, vielleicht widrige Umstände, eine Gelegenheit in deinem Leben darstellen, etwas zu erfahren, das für dich wichtig ist, zum Beispiel dein Leben in Richtung vertiefter Liebe zu verändern.

Der Mensch baut seine Abwehr noch mehr auf, wenn er sich vor den Inhalten der Herzens-Stimme fürchtet. Der Druck, vielleicht in Form von Blut-Hochdruck, steigt an.

Wenn dem Druck nicht mehr widerstanden werden kann, kommt es zu einem System-Zusammenbruch. Das ganze System, oder ein Teil-System bricht ein. Dies gilt sowohl auf individueller, wie auch auf kollektiver Ebene.

Beim individuellen Menschen kann es sich konkret zum Beispiel um einen Herz -oder Hirnschlag handeln, in der Natur um eine Überflutung, in einer Zweier-Beziehung kann es zu einer Scheidung und/oder zu Gewalttaten führen. Dies ist eine Weise, wie sich Liebe manifestiert: Sie bewerkstelligt einen Zusammenbruch. Sie zerstört eine Abwehr-Struktur oder eine seelische Stagnation. Aus Not, weil die zarten und feinen Signale nachhaltig und über eine lange Zeitstrecke abgewiesen wurden.

Kollektiv: Stress; unruhige gespaltene Gesellschaften. Konflikte eskalieren, finden keine Lösung. Das Immunsystem der Menschen ist zunehmend überfordert, neue Krankheiten brechen auf. Wetter-Extreme wie Orkane mehren sich. Die gesellschaftlichen Strukturen zerbrechen, die natürlichen Öko-Systeme kollabieren.

Was getrennt war, muss einmal wieder zusammenfinden. Das im Wesen angelegte Ziel, will erreicht werden, wie der Strom erst im Meer zur Ruhe kommt. Die Mutter kann sich erst beruhigen, wenn sie das verlorene Kind wiederfindet, so wie der Hirte nicht ruht, solange er das verlorene Lamm nicht gefunden hat. Die natürliche Ordnung „leidet“, wenn das, was fundamental zusammengehört, sich nicht trifft. Die Liebe verbindet, um sich zu erfüllen.

Es ist von grosser Tragik, wenn Menschen, das, was sie im Innersten sind, nämlich Licht und Liebe, weg-projizieren und abspalten, weil sie diese Tatsache ablehnen, nicht aushalten, weil die Selbst-Verachtung zu gross ist. Dies aber geschieht häufig. Es ist bekannt, dass Menschen Schattenanteile veräussern, weniger, dass sie das von sich abspalten, was ihre Essenz ist.
Für die Erneuerung des Menschen ist die Zurücknahme der Projektionen von ausserordentlicher Bedeutung.

Wenn also die natürliche Ordnung schwer gestört ist, zerstört die Liebe das, was stört und Störungen erzeugt. Die Liebe wirft ihre Fesseln ab.
Die Liebe möchte wieder Wohnsitz nehmen, da, wo sie hingehört.

Die Liebe will, dass wir dem begegnen, was uns hilft liebende Menschen zu werden. Durch wahrhaftige Begegnungen, erwacht die Liebe ins uns.

Es sind immer innerliche und äusserliche Begegnungen, die wir brauchen, um glückliche Menschen zu werden.

Innerlich: Wir verbinden unsere äussere Personalität mit unserem Wesenskern, unsere Individualität mit unserer Universalität.
Äusserlich: Wir treffen die Menschen, mit denen wir seelenverwandt sind oder solchen, die uns durch Zuneigung oder Forderungen entwickeln lassen.

Das Leben will uns helfen. Wir können dazu beitragen, indem wir die Liebesbeziehungen in unserem Leben mehren und stärken. Dadurch kräftigen wir die immer existierende Kraft der Liebe, die stets helfend und kräftigend wirkt. Die Seele hilft uns bei der Verwirklichung unseres Lebens. Sie stellt uns alle Informationen zu Verfügung, die wir für unsere Evolution benötigen. Sie kreiert aber auch alle Situationen in unserem Leben, die uns helfen, uns wahrzunehmen, uns zu entwickeln und zu vervollkommnen. Sie weist uns aber auch auf die Beziehungen hin, die zu unserem Wohle sind. Es sind geistige Wesen am Werk, die diese Beziehungen und Zusammenkünfte vorbereiten und begleiten.

Es gibt im Leben jedes Menschen eine Kraft, die unser Bestes will. Wir erkennen sie oft dann nicht, wenn um uns eine anscheinend gefährliche oder ungewohnte Dynamik aufkommt. Die Liebe ist nicht immer süss. Wie die Rose, die manchmal ihren Duft verströmt und manchmal sticht.

Doch immer meint es die Liebe, die vor allem in unserer Seele wohnt, gut mit uns.

 

 

 

 

 

 

 

 

Salutogenese – heilendes Milieu

Vorerst möchte ich die beiden im Titel vorkommenden Begriffe erläutern, danach werde ich sie in Beziehung zum jetzt dominanten Narrativ der Corona-Krise setzen.

Die Entstehung der Gesundheit
Salutogene ist das Gegenteil von Pathogenese. Wie werden wir gesund und was hält uns bei Gesundheit? Damit beschäftigt sich die Salutogenese: Welche Faktoren sind es, die uns gesund werden lassen. Aaron Antonovsky kam nach einer gründlichen Untersuchung zu folgendem Ergebnis:

Das Kohärenzgefühl ist ein zentraler Aspekt in der Salutogenese. Sie umfasst  drei Aspekte:

  • Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen – das Gefühl der Verstehbarkeit.
  • Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können – das Gefühl der Handhabbarkeit oder Bewältigbarkeit (ähnlich dem Begriff der ‚Selbstwirksamkeitserwartung‘ nach Albert Bandura).
  • Der Glaube an den Sinn des Lebens – das Gefühl der Sinnhaftigkeit.

Wikipedia

Die offizielle Medizin (auch Schul-Medizin genannt) wird merklich von einem militanten und militärischen Denken mit-beherrscht. Zumindest die medizinische Sprache bestätigt meine These: Krebs wird bekämpft. Es wird Krieg gegen Zellen und Viren geführt; Fronten werden gebildet gegen krankhafte Geschwüre, Organe müssen entfernt/eliminiert werden, etc. Die Angriffe werden mit Gift, Strahlen und Killerzellen geführt; die Verteidigungslinien werden durch Distanz, Isolation und Quarantäne gebildet, welche mit „Schutz“ bezeichnet werden. –
Was stört wird zerstört oder entfernt.

Die sanfte Medizin betont die Selbstheilungskräfte des Menschen und arbeitet mit den Gedanken der Salutogenes.
Nicht primär die Symptome sind es, die behandelt werden, sondern Krankheits-Bereitschaften. So wird zum Beispiel nicht primär die Erkältung angegangen, sondern die „Erkältlichkeit“.

Das innere psycho-somatische Milieu wird hier gestärkt, damit Körper und Seele konstruktiv Krankheiten überwinden können, ja eventuelle gestärkt daraus hervorgehen können.
Krankheit wird als oft notwendiger und sinnvoller Teil der Entwicklung und Gesundung eines Lebewesens verstanden. Krankheit wird als Selbstheilungsversuch von Körper und Seele angesehen.
Krankheit kann als ein Glied der Gesundwerdung eines Menschen, oder der Menschheit angesehen werden. Die Sprache der Krankheit (insbesondere die Organ-Sprache) will verstanden werden. Aus diesem Verständnis wird die Therapie abgeleitet.


Heilendes Milieu
Das Milieu kann als ein Feld, ein Umfeld oder als eine Umgebung angesehen werden mit einem eigenen Charakter, einer eigentümlichen Atmosphäre und Kultur, in welchem die einzelnen Bereiche, Teilsysteme ein natürliches Ganzes bilden.
Ist das Milieu harmonisch und sind die einzelnen Bereiche gut aufeinander abgestimmt, so kann man von einem therapeutischen oder heilsamen Milieu sprechen. Der eigene Körper bildet ebenso ein Milieu, wie auch zwischenmenschliche Gruppen oder Gesellschaftsschichten (kleinbürgerliches Milieu, Rotlicht-Milieu, etc).

Das Milieu ist alles, die Mikrobe ist nichts“, so der französische Wissenschaftler Antoine Béhamp.
Mikroorganismen, Viren, Bakterien, Pilze sind nicht Auslöser von Krankheiten; sie bilden das Mikrobiom, bilden das körpereigene Milieu, halten uns gesund, wenn dieses nicht beeinträchtigt ist, zum Beispiel durch Umweltgifte, Elektrosmog, Feinstaub, etc. Ist das Milieu gestört, können sich Krankheiten darin ausbreiten, ist es gesund, ausbalanciert, sind keine Krankheiten zu befürchten oder werden kaum gefährliche Auswirkungen haben.
Natürlich wissen wir auch, dass das Milieu durch psychische Faktoren wie Stress und Angst geschwächt wird, wie es auch durch gute Beziehungen und eine vielseitige, harmonische und ausgeglichene Lebensgestaltung gestärkt wird.

Die einseitige, nicht-integrale Bekämpfung des Corona-Virus
Die extremen Hygiene- Verordnungen, die auf Trennung und Isolation abzielen, werden niemals das „Virus besiegen und vernichten“ können, um bei der kriegerischen Sprache noch einmal kurz zu verbleiben, nur schon deshalb, weil es sich stets wandelt und die aggressive Bekämpfung der Krankheit zudem unglaublich tiefgreifende Kollateralschäden, gerade den schwächsten Gliedern der Gesellschaft zufügt (Armut, Traumata). Die Betroffenen: Kinder, Jugendliche, arme und hungernde Menschen, Kleinunternehmer, Künstler.
Es mag ja gut sein, dass in einzelnen Fällen und für eine bestimmte und begrenzte Zeit Schutz-Massnahmen für gefährdete Personengruppen  sinnvoll sein können, niemals aber auf unabsehbare Dauer.

Alle ganzheitlich denkenden Menschen und Bewegungen müssten sich für eine inter-disziplinäre, ganzheitlich-integrale Betrachtungsweise der Krise stark machen. Sie müssten die Symptom-Bekämpfungs-Maschinerie anhalten und eine „Welt-Milieu-Therapie“ anstreben und fordern, in der Krankheit und Sterben sein dürfen, als integrierte Bereiche des Lebens. Sie müssten die Prinzipien der Salutogenese verinnerlichen, insbesondere den Aspekt der Sinnhaftigkeit des Lebens.

Was mich persönlich an der Corona-Krise am meisten erschüttert, ist die verbreitete Mitleidlosigkeit gegenüber den Leidenden, insbesondere den Kindern gegenüber.

Hier ein paar Zitate von Christian Kreiss*, gelesen im Nachrichten-Magazin Rubikon, welches für mich glaubwürdig ist, weil es nur gut recherchierte Artikel veröffentlicht. Hier:

„Auf den Philippinen dürfen Kinder unter 15, das ist ein Drittel der Bevölkerung, seit elf Monaten nicht mehr ihr Haus verlassen. „Sie sind verpflichtet zu allen Zeiten in ihrer Wohnung zu bleiben.“
Kinder dürfen seit etwa einem Jahr nicht mehr in die Schule, nicht mehr zu Freunden,….“

„Durch die Lockdowns verloren hunderte Millionen Menschen (vor allem in den Entwicklungsländern) ihre Arbeit und wurden in Entbehrung und Hunger gestürzt. Die Zahl der in Armut lebenden Menschen hat sich dadurch seit März 2020 um 200 bis 500 Millionen erhöht, die Zahl der akut hungerleidenden Menschen auf etwa 270 Millionen beinahe verdoppelt. Durch die Lockdownmassnahmen sterben derzeit etwa 6000 bis 12000 Kinder zusätzlich pro Tag an Hunger.“

Solche Nachrichten erschüttern mich. Ebenso erschüttert bin ich darüber, dass viele Menschen, denen ich von diesem Elend erzähle, diese und ähnliche Informationen nicht glauben und keinerlei Mitgefühl zeigen. Das gilt auch für die Leitmedien. Für sie ganz besonders. Es ist nicht ganz falsch von „Hygiene-Wahn“ zu sprechen, der alle anderen Gefühle und Gedanken zu absorbieren und zu dominieren scheint.

Mitgefühl ist die Emotion und Kraft, die ein Klima der Zusammengehörigkeit schafft und ein Milieu des Friedens und der Zusammenarbeit. Ein solches Milieu würde es uns gestatten mit Epidemien behutsamer und vertrauensvoller umzugehen. Das ist wohl die einzige langfristige und menschliche Strategie, wie mit Krankheiten und insbesondre mit Epidemien umzugehen ist. Schock-Starre kann es nicht sein.
Die Art, wie der überwiegende Teil der Menschen mit der Krise umgeht, erhält diese aufrecht und verlängert sie. Die Art, wie wir mit Corona umgehen ist die Krise – nicht das Virus. Es handelt sich um eine Bewusstseins-Krise, in der wir stecken. In dem Moment, wenn sich im Welt- und Menschenbild eine aufbauende Bewegung ankündigen sollte, wird die Krise vorbei sein, wird so rasch verschwinden, wie sie gekommen ist. Dies ist meine Prognose.

Eine neue, behutsame Zusammenarbeit
Das menschliche Zusammenleben beruht auf Austausch, auf Kommunikation, Teilen und Verbundenheit. In dieser Corona-Zeit baut sich die gefährliche Überzeugung auf, dass Jede und Jeder Gefahr bedeute, vor dem/der man sich zu schützen habe und so leicht geht die Tatsache vergessen, dass uns vom anderen Menschen auch (oder vor allem) Gutes entgegenkommt.
Ich gehe davon aus, dass ich primär jenen Menschen in meinem Leben begegne, die mir etwas zu sagen haben, dich mich ergänzen und mein Bewusstsein erweitern lassen – und umgekehrt. Wenn wir offen sind für einander, so nähren wir Lebewesen uns gegenseitig. Ja, und wir sind uns Lehrer und wir sind Lernende, erkennen uns im Spiegel des anderen. Wir entwickeln unsere Stärken dadurch, dass wir uns berührbar geben und einfühlsam sind. Wir schaffen ein Klima der Nähe und der Wärme, indem wir uns seelisch und körperlich berühren – in Respekt. Wir bauen Wärme-Räume auf physischer und subtiler Ebene.
Dadurch schaffen wir einen starken, durchpulsten Menschheits-Körper. Und dies befähigt uns auch, uns der Natur gegenüber zu öffnen.
Wir sollten uns vom Abstands-Diktat nicht irre machen lassen. Erinnern wir uns -gerade jetzt- an das, was uns zu Menschen macht: Empathie, Mitgefühl nach allen Seiten, Vertrauen, Mut und Aufrichtigkeit.

Das göttliche Milieu
Wenn der Mensch sich öffnet, geht er ins göttliche Milieu ein, welches immer da, anwesend, präsent ist. Darin erkennen wir unsere wahre Natur, die WIRKLICHKEIT, die von LIEBE erfüllt ist. In dieser All-Gegenwärtigkeit finden wir das richtige Mass.

„Der Mensch, wenn er ganz eingemittet ist, also verbunden mit dem Wesenskern seiner Seele, wird stets zur rechten Zeit am rechten Ort sein und er wird spüren, wann etwas beginnen soll und wann etwas enden soll. Er weiss es, weil seine Seele ihn führt, weil er mit seinem Wesen, das er ist, in einer einvernehmlichen Beziehung ist.“
Blog vom 28. März 2020: Das Gefühl für das richtige Mass. Siehe unter: ältere Beiträge.

Wenn mehr und mehr Menschen das göttliche Milieu erkennen werden -und ich gehe davon aus, wann immer dies geschehen mag- ; wenn der Menschheitsleib also beginnt in das supramentale Bewusstsein (Begriff von Aurobindo) einzutreten, werden die eindimensionalen Betrachtungs- und Vorgehensweisen in sich zusammen fallen und das nötige Wissen (im Sinne von Weisheit) wird der Menschheit zufallen, sich in ihrer ganzen Wesenheit aufzurichten, im Einklang mit der kosmischen Wirklichkeit. Das Liebeslicht wird uns heilen. Meine Hoffnung die Corona-Krise zu überwinden gründet in der Hoffnung, dass möglichst viele Menschen den Pfad des Lichtes beschreiten oder vertiefen werden.

*Christian Kreiss: Mephistos Triumph

Der fragile Mensch

«Die Rükkehr zum Anfang wird immer feiner –
Zärtlichkeit über der Quelle.
Netze deine Stirn über dem Wasser.»

Aus einem Gedicht von WB

Ich erlebe den Menschen als verletzt und verletzlich. Er ist eine physiologische Früh-Geburt. Nach seiner körperlichen Geburt, ist er, im Gegensatz zu den Tieren, nicht fähig zu stehen und zu gehen. Er lebt während seiner Säuglingszeit in einem sozialen Uterus. Er muss nun möglichst oft am Körper getragen werden, braucht unendlich viel Nähe und Zärtlichkeit, körperliche und emotionale Wärme und Aufmerksamkeit, damit er Ur-Geborgenheit tanken und sich in späteren Jahren gut entwickeln kann. Er benötigt etwa zwanzig Jahre, bis er als selbstständig gelten kann und in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen – eine lange Zeit, etwa eine Viertel seiner Lebenszeit. Schon kürzere Trennungen (ein paar Tage) zwischen Eltern und Kind verursachen im Kleinkind-Alter seelischen Trennungsschmerz, der nicht leicht verarbeitet werden kann.

Der Mensch ist ein überaus komplexes, differenziertes, hoch entwickeltes Wesen, bewusstseinsfähig, feinfühlig, welches, vor allem in der Kindheit, einfühlsam begleitet sein will, damit es Wurzeln bilden und sich erden kann.

So fein der Mensch auch ist, er ist auch irritierbar, verführbar und ablenkbar. Seit Jahrhunderten wird er in eine Welt geboren, die fast pausenlos durch Kriege zerrüttet wird, in einer Welt, in der sehr Viele an Hunger leiden oder auf der Flucht verelenden.

Der Mensch ist im Allgemeinen traumatisiert und brutalisiert durch unzählige verletzende und grausame Eingriffe in seine Integrität. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind, gesellschaftlich gesehen, primär das Patriarchat, welches für die Unterdrückung der Frau und des Weiblichen verantwortlich ist und seit ca. zweihundert Jahren der immer rücksichtsloser funktionierende Kapitalismus, welcher die Rendite über das Menschenwohl stellt.

Der Mensch, der dazu neigt, sich mit dem Angreifer zu identifizieren, verinnerlichte die Härte, mit der er behandelt wurde und schuf somit eine Welt, die ihn selbst bedrohte. Da er Nähe oft als gefährlich erlebte, baute er Abwehrmechanismen gegen Nähe, Liebe und Zärtlichkeit auf und schuf sich eine kühle und funktionale Welt, die ihn selbst zum Frieren brachte – und bringt.
Eine Welt, die seiner zarten Wesenheit widerspricht!

Der Wärmebedürftige friert nun. Der Zartfühlende baut sich Türme aus Stahl und Beton, um sich darin einzuschliessen.

Die menschliche Gesellschaft ist krank geworden. Ihre Welt ist materiell, funktional. Die Menschen verordnen einander Distanz. Sie gehen auch in Distanz zu ihrer Seele, wodurch ihre physische Existenz, nun entseelt, auszudorren droht. Die Menschheit hat ihre Medizin verloren und vergessen. Seine Medizin trägt der Mensch in sich, zum Beispiel im Atem, in seiner Stimme, in seiner Fähigkeit, sich durch Bewegungen (Tanz) auszudrücken, und in seiner Empathie-Fähigkeit).
Weil er die Beziehung zu seiner Medizin teilweise vergessen und vernachlässigt hat, sucht er sie im aussen, etwa in pharmazeutischen Produkten.

Wir Menschen brauchen eine Kultur der Zärtlichkeit. Wir sind auf Zärtlichkeit aufgebaut. Sie ist unser Fundament. Wir sind Kinder des Zärtlichen. Zärtlichkeit ist unser Fluidum, der Duft, der uns stärkt, der unserer wahren Wesenheit entspricht. Das Aussen korrespondiere mit dem Innen. Oder: wie innen so auch aussen.

Wir brauchen eine Kultur des Zuhörens, wo einer dem Anderen zuhört und Anteil nimmt.
Eine Kultur auch, wo Menschen auf die Sprache der Natur und Mutter Erde lauschen.

Wir haben, um uns zu finden, zu lernen, auf unser Herz zu hören und das Gehörte umzusetzen. Dazu gehört es, uns auch von Konventionen zu befreien.

Nur so finden wir zu einem Miteinander.

Der Zuhörende ist unter uns. Es gibt ein Hörendes und Anteil-nehmendes in allem, was ist.

Hier ein Gedicht* von mir:

„Seine leise Gestalt

Jetzt ist der Hörende mitten unter uns
und wir fühlen seine flammenden Schatten,
die sein Vorbeigehen werfen,
die unsere Stirne kühlen
im Branden neuer Sternenwelten.

Nun tritt aus dem Kosmos lächelnd
seine leise Gestalt,
Sterne küssen seine Füsse.

Und wir sehen,
wenn der Sternenmantel sachte fällt
und wir die Augen schliessen,
sehen, was kein Auge je gesehen hat,
hören, was kein Ohr bisher vernahm,
fühlen, was sich unsere Seele
seit je ersehnte.»

 

*Werner Binder: Der Quelle zu, SEBIL-Verlag 2013.
bei mir zu bestellen. Fr. 10.–

Innerer Halt – am Beispiel meines Vaters

Mein Vater, der strenge Mann, war innerlich verletzt: physisch durch seine chronische Herzkrankheit, seelisch durch seine Scheidung, die er als ausgesprochen schrecklich erlebte und sozial-beruflich durch sein berufliches Fiasko: er scheiterte als Geschäftsmann, als Erbfolger einer kleinen Textil-Fabrik. Ich war das vierte Kind seiner zweiten Ehe.
Gescheitert zwar, verletzt und verletzlich und gesundheitlich sehr gefährdet (er starb mit 59 Jahren; ich war knapp zwölf) war er doch ein Vorbild für mich, weil ich sah und erlebte, dass er von einer inneren Kraft getragen war.

„Er war ein hoch sensibler Mann. Ich suchte hinter seiner eisernen Strenge und Verschlossenheit seine zärtliche und spirituelle Seele, die spürbar, aber verborgen war.

„Sein Studierzimmer in unserer Wohnung war sein Reich. Dort lebt er. Wenn ich etwas wollte von ihm, so hatte ich anzuklopfen. Das kam nicht selten vor. Bevor ich anklopfe spürte ich heftiges Herzklopfen. Würde ich die Wand seiner Strenge und Diszipliniertheit durchdringen können, würde ich ihm begegnen oder an seiner Strenge abprallen?“
Zitat aus meinem Blog: „Männliche Lebenskraft, vom 24. Nov. 2018“

Ich erinnere mich: eines frühen Morgens -ich war unruhig, hatte schlecht geschlafen und geträumt – kam ich an die besagt Zimmertür meines Vaters, und ich glaube, dass ich sie ohne anzuklopfen geöffnet hatte – da sah ich meinen Vater knieend im Pyjama vor dem offenen Fenster knien, völlig versunken, trotz der Kälte im Zimmer. Offenbar kniete er schon lange, irgendwie entrückt in der Kälte, die in das Zimmer eingedrungen war. Stille erfüllt den Raum.
Nun erschrak er, als mich plötzlich wahrnahm. Er schnellte auf. Ich hatte ihn unterbrochen in seiner Andacht.
Es war mir intuitiv klar, dass sein Gebet//Kontemplation diese immense Stille hervorgebracht hatte und ich wusste nun, dass mein Vater aus einer inneren, geistigen Quelle schöpfte.

Eine weitere Erinnerung:
Täglich, vor dem Einschlafen, setzte sich mein Vater an mein Bett und betete mit mir das Vaterunser. Dabei legte er seine Hand auf meine Stirne. Seine Hand bewirkte ein kleines Licht auf meiner Stirne (am Ort des Dritten Auges. Ich schloss daraus, dass mein Vater Zugang zu seinem inneren Licht hatte und mir diese durch seine ruhige Hand mit-teilte.
Die klare Erinnerung daran, öffnete sich mir aber erst Jahre später.

Ich spürte also nicht nur seine erworbene, strenge Autorität, die er auf mich ausübte, sondern auch eine innere Kraft, also eine stille Autorität, die ihn selbst trug und die mir vermittelte, dass es eine Kraft und Präsenz gab, jenseits vordergründiger Macht und Erfolg. An diese konnte ich mich halten, lange über seinen frühen Tod hinaus – bis heute. Diese war sein Erbe an mich. Dafür bin ich dankbar.

Seine Tugenden, von denen er oft sprach und die er wahrhaftig lebte, waren: Würde und Bescheidenheit.
Alles an ihm strahlte Würde aus. Er ging und bewegte sich wie ein kranker König. Krank, aber doch König.
Ich nahm an ihm keine materiellen Ansprüche wahr. Er genoss auch einfachste Malzeiten. Seine Anzüge waren viele Jahre alt; an ihm wirkten sie wie neu.
Heute: In der verschwenderischen, ausbeuterischen Konsum-Gesellschaft in der wir leben, wäre Bescheidenheit wohl eine sehr stimmige Antwort auf die herrschenden Zustände, wie auch Würde, die gute Antwort wäre in einer Welt-Gesellschaft, die auf Propaganda, Manipulation und billige ideologische Beeinflussung setzt.

Ich frage mich, ob es viele Kinder und Jugendliche gibt, die zumindest in einem Elternteil eine tiefliegende Erfahrung spüren, also eine Tragkraft, die unabhängig von ihrem äussern Glück und Erfolg als innere Realität spürbar ist.

Kraft und Würde nahm ich deshalb bei meinem Vater wahr, weil er die Verbindung mit seiner Innenwelt trotz Problemen nicht abbrach. Die Macht und die Niederlagen im Aussen hatte keine Chance seine Würde zu brechen.

Darin erlebe ich bewundernswerte Stärke.

Bei vielen Menschen spüre ich, dass sie leicht hin und her zu stossen sind, weil sie keinen Rückhalt haben und bewusst auch keinen Halt zu suchen scheinen, weil sie offenbar annehmen, dass es keine höhere Realitäten zu finden gäbe und/oder gelernt haben, derartige Ahnungen schon im Entstehen in sich abzuwerten.
Ich glaube, dass es gesellschaftliche Abwehr-Strategien gibt, welche die Bildung von höheren Bewusstseinsebenen verhindern oder zumindest sehr erschweren.
Es erscheint mir als hilfreich, wenn Menschen lernen, solche Mechanismen (zum Beispiel Abwertungen), die inneres Wachstum verhindern oder erschweren, zu erkennen, denn eine Weltgesellschaft, die kaum fähig ist, bei ihren Mitgliedern innere Stärke aufzubauen und/oder zu fördern, ist manipulierbar und verführbar.
Abwehr-Strukturen, welche die Bewusstwerdung verhindern, können meditativ geortet, gefunden und zum Beispiel durch sakrale Gesänge oder Mantras überwunden werden.

Mein Vater hatte offensichtlich den Willen, sich von seiner Seelenkraft leiten zu lassen. Für sein Vermächtnis bin ich dankbar.

Abgründe

Ich hörte von einem Buben an einer deutschen Schule, der von den Lehrern gezwungen wurde, seine Brille abzunehmen, damit seine Maske besser auf dem Gesicht aufliege. Dies während der Turn-Stunde. Der Knabe, schwer sehbehindert, sah dann kaum mehr etwas. Er musste mit der Maske turnen, wie die andern auch, schwer sehbehindert und mit Sauerstoff-Defizit! – welche das Maskengebot mit sich bringt und was bei Kindern ausgesprochen schädlich ist.

Natürlich könnt man einwenden, dass dies eine schreckliche Ausnahme sei.

Ist es aber nicht! – Hunderttausende Kinder werden in vielen Ländern in ähnlicher Weise grausam behandelt und traumatisiert.

Und all dies im Namen der Gesundheit. Grausamkeiten verpackt in Sorge. Ich sehe nun pflichtbewusste Erzieher vor Empörung aufspringen. Viele aber werden leiden und Ambivalenz spüren zwischen den Anforderungen, die sie befolgen müssen, nämlich die Massnahmen durchzuziehen und den Kollateralschäden, die dabei entstehen, die sie erkennen und bedauern.

Ich glaube, dass es sich hier um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt: Hinter der Sorge: «Wir schützen uns», werden auch Aggressionen und Grausamkeiten entladen: Im Frühling richteten sie sich vor allem gegen alte Heim-Insassen, die sich wie Gefangenen behandelt fühlten, heute sind es die Kinder, die -ich kann es nicht anders sagen- geschädigt werden. Die Abwehr dagegen, die eigenen Aggressionen zu erkennen und zuzugeben führt unter anderem zu einer Art von krankmachendem Schweigen.

Die meisten Menschen wollen einfach von der Wahrheit nichts wissen, wollen nicht erkennen, dass die Weltgesellschaft zerrüttet ist.

«Wussten Sie, dass Tiere elendig gequält werden, um den ständig steigenden Bedarf an fötalem Serum zu decken, welcher für die Produktion von Impfstoffen benötigt wird?
Um den ständig steigenden Bedarf an fötalem Serum zu decken, werden jährlich 2 Mio. trächtig Kühe unbetäubt geöffnet, darin der unbetäubte Fötus eröffnet und aus dem schlagenden Herzen sein fötales Blut entnommen.»   aus einer Stellungsnahme der Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Noch vor Monaten hätte ich dies unbewusst-bewusst nicht wissen wollen. Ich wäre solchen Quellen ausgewichen und hätte mich an die Leitmedien gehalten.
Nun, es gibt ein verbreitetes Nicht-Wissen-Wollen, ein falscher Schutz oder wollen wir es Verdrängung nennen – oder das Festhalten an einer pseudo-heilen Welt.?

Zum Beispiel der Chemtrail: Verursachte Luft-Verschmutzung durch hoch fliegende Flugzeuge, die vermeintlich lange Kondensstreifen am Himmel hinterlassen, die sich aber nicht auflösen, weil es eben keine Kondensstreifen sind, sondern gesprühte Partikel aus Alu und vielen Chemikalien.

Ich habe gelesen, dass diese Partikel Parkinson und Alzheimer auslösen würden. Ebenfalls seien sie für das Insektensterben mitverantwortlich.
Solches wird als Verschwörungstheorie abgetan. Also sollte man solchen Ausführungen, wie ich sie gelesen habe, keine Aufmerksamkeit schenken? Oder müsste man sie überprüfen?
Es kann doch nicht sein, dass Menschen Menschen vergiften! Das darf doch nicht wahr sein.

Jedenfalls: Ich wusste schon lange um diese Sprühaktionen von Flugzeugen, habe mich bisher aber nie erkundigt über deren Bedeutung und Wirkung. Wie die meisten anderen Menschen auch.

Wir Menschen wollen von solchen Wahrheiten nichts wissen, mich bis vor Kurzem inbegriffen, weil sie unser Weltbild stören und verunsichern.

Wir wollen uns nicht wirklich auseinandersetzen damit, was das Maskentragen bei Kindern verursacht.

Wir wollen nicht so genau wissen, was die Weltwirtschaftskrise, die nun im Schlepptau von Corona geschieht, bei der Bevölkerung (zum Beispiel in Indien) bewirkt –oder mögen uns nicht einfühlen wie es hier den Künstlern der Kleinkunstszene (Arbeitslosigkeit) geht.

Wie kann ich mich noch besser schützen. Diese Frage, aus Angst geboren, dominiert alle anderen Fragen.

Wir wollen es nicht so genau wissen, was nun auf der Weltebene passiert, weil wir unser Bild von der Welt nicht erschüttern lassen wollen. Man nennt dies auch kognitive Dissonanz.

Ja, was passiert denn nun auf der Weltebene:

  • Seit der Coronakrise verschieben sich die Vermögen der Welt, der Gesamt-Reichtum dieser Erde, extrem beschleunigt von unten nach oben, zu Ungunsten der unteren und mittleren Mittelschicht (z.B. den Klein-Unternehmern).
  • Gesundheitlich: Global ist eine labile, sehr erregbare Grundstimmung entstanden, die sich leicht in verschiedene Krankheitsarten verkörpern kann. Diese labile globale Stimmung, die schwer berechenbare Prozesse/Abläufe zur Folge hat, ist zusammengesetzt aus drei Faktoren:
    -Erstens: Die Umweltgifte (Vergiftung von Erde, Wasser und Luft und damit der Nahrung und unser eigener Körper, Elektrosmog, etc.),
    -zweitens: Angst, Stress und Unsicherheiten gesellschaftlicher und politischer Art und
    -drittens chaotische, wechselnde Gedankenformen (Ideologien), die das Vakuum infolge des Wegfalls tragender spiritueller und ethischer Grundlagen besetzen.
    Diese drei Komponenten bilden diese Erregungsenergie, die sich an eine Träger-Instanz heften und an Systeme (wie der Blutkreislauf), oder wie jetzt an einen vermeintlichen Virus, von dem man nicht sicher weiss, ob er existiert, wie man auch nicht sicher ist, ob Viren nur Gedanken-Konstruktionen sind oder ob sie wirklich existieren. Nachweisbar sind sie offenbar nicht. Deshalb eignen sie sich als Projektionsflächen.
    Der Krankheitsverlauf und die Intensität solcher labiler globaler Erregungszustände ist abhängig von der jeweiligen Kultur, Region und Denkweise der Gegenden, in denen die Krankheit auftritt und von den Mitwelt-Verhältnissen, also den Umwelt-Belastungen und der emotionalen und geistigen Verfassung der jeweiligen Gesellschaft und Kultur.
    Diese Zustände aus Angst, Giften und unreifer Gedanken sind gut zu instrumentalisieren und leicht zu bewirtschaften.
    Soweit meine Theorie als eine mögliche Diskussions-Grundlage.

Diese turbokapitalistische Umverteilung, die schon vor Corona gigantisch war, hat nun in atemberaubendem Tempo zugelegt: Es ist die endgültige Zerstörung jeglicher Demokratie, denn diese lebt auch von der Verteil-Gerechtigkeit. Die Oligarchen haben sich die Meinungshoheit erkauft und die Manipulation und Überwachung der Massen nimmt auch dank der digitalen Technik und der Pharma-Unternehmungen, die oft auch ihnen gehören, ihren verheerenden Lauf.

So wie der menschliche Körper ohne Blut sterben muss, so wird sich der Materialismus nach viel menschlichem Leid selbst zerstören, weil das Leben auf die Dauer ohne den Einbezug der Seele und des Geistes unmöglich ist. Diese Schlussforderung ist insofern hoffnungsvoll, dass dieser Irrweg einmal enden muss und zugleich tragisch, weil dieses Ende, das näher rückt, auch sehr schmerzhaft sein wird.

Das System wird zerfallen nach enormem menschlichem Leid!

Und das mögen wir nicht sehen, nicht hören. Denn: So schlimm kann es doch nicht sein! Oder?

Die extreme Erzeugung von Angst seit Monaten hat eine tiefgreifende Lähmung des Denkens und Handelns verursacht und es hat unser Mitgefühl über weite Strecken ausser Kraft gesetzt.
Vieles erinnert nun an das Jahr 1933: Die Machtergreifung der Nazis und infolge das Denunzieren, das Verbot an freier Meinungsäusserung, die Zensur.

Wie von der Seite her, kommt manchmal der Gedanke in mir auf, dass ich übertreiben könnte und es doch nicht angebracht sei, meine Leser-innen so zu beunruhigen. Ich wurde so erzogen, dass man so etwas nicht tut, dass man die Grenze des Nett-seins nicht überschreiten sollte und dass die Welt doch eher gut sei und die Evolution aufwärts ihren Gang nehmen würde ohne riesige Rückschläge.
Ich hoffte auch fest darauf, dass nach dem magischen Jahr 2012 alles besser würde und dass das goldene Zeitalter nicht lange auf sich warten lassen würde. Ich tat mich schwer damit, mir zuzugeben, dass ich mich geirrt hatte.

Diese Zeit nun, ist mir unheimlich geworden. Diese Folgsamkeit rundum, diese Hinnahme- und Unterwerfungsbereitschaft und die herrschenden, eingeebneten Meinungen der Politiker und Presseleute finde ich fast unerträglich.
Ich spüre hinter meiner anerzogenen Nettigkeit meinen Hang zur Rebellion und zum Widerstand. Und ich bin froh darüber.

Ich vermisse nun den gesellschaftlichen Widerstand aus Mitgefühl, den Willen zur Freiheit, konkret den Widerstand gegen alle zerstörerischen Massnahmen, bei denen es in Wirklichkeit -so meine Meinung, nicht um den Schutz vor einem Virus geht-, sondern darum, unseren Freiheitswillen zu brechen, damit wir den Weg des tödlichen Materialismus weitergehen.

Den Blick ins Dunkle kann ich mir nur deshalb leisten, weil ich weiss, dass jenseits unseres sehr begrenzten Welt-Bewusstseins das Reich Gottes, das Einssein, zu finden ist, das unverletzlich ist und bleibt und überquillt von der Kraft der Barmherzigkeit, der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit. Und diese Wirklichkeit wird sich einmal durchsetzen – die Frage ist wann.

Ich versuche mit diesem Licht ins Dunkle zu schauen, was mir nicht immer gelingt. Ich weiss aber, dass genau dies nötig ist.

Hypnose und Anpassung

Zunehmend erlebe ich die Welt unter Hypnose gefangen. Anders gesagt: verengt im Irrlicht von Illusionen. Andere sagen «Maya». Ein Leben jenseits des Wahrheits-Bewusstseins, ein Leben im Wahn. Ich frage mich: Hat sich meine Wahrnehmung verändert, eventuell geschärft, oder ist die Welt anders geworden: unwirklicher, gefangen in einer Art von Hypnose?

Ich war ein Nachkriegskind, ein Nachkriegs-Jugendlicher. Ich verschlang die Nachkriegs-Literatur, beschäftigte mich mit grossem Entsetzen mit dem Holocaust.

Folgender Text von Günter Eich packte mich:

«Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind… Tut das Unnütze. Singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet. Seid unbequem, seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt.»                                                                      G. Eich, 1907 bis 1972

Dieses Zitat war mir ein Leitspruch während meiner Jugend. Es half mir, mich selbst zu finden, mich nicht an Fremdem, sondern an meinen eigenen Träumen zu orientieren.

Viel später beschäftigte ich mich wieder mit Anpassungs-Bereitschaft, als ich von Hannah Ahrendt hörte: Sie bezeichnete die Charakteristik des Bösen als banal, als eine Form der Anpassung bis hin zur Unterwerfung, als Gedankenlosigkeit, wo die Folgen der eigenen Gedanken und Taten nicht bedacht werden. Sie fand im Guten, im Gütigen Gedankentiefe, nicht aber im Bösen, welches sie als oberflächliche Pflichterfüllung, als Ordentlichkeit ohne Mitgefühl betrachtete.

«Es kommt immer anders, wenn man denkt.» So das Leitwort von Rubikon, dem wachen, empfehlenswerten alternativen Nachrichten-Magazin im Internet.
Kann man das Böse eventuell als Gedankenlosigkeit ansehen? Ich glaube, dass sie ein Aspekt davon ist.

Viele Trends in unserer Gesellschaft erinnern mich an Hypnose, die uns in eine Art von trance-ähnlichem Schlaf spült, in dem es spukt. Es ist ein Schlaf der uns betäubt zurück lässt, welcher es uns nicht erlaubt, klar zu denken und Entscheide zu fällen.

Zu den Herrschaftsmechanismen im Bildungsbereich äusserte sich Rainer Mausfeld* wie folgt:

«Im Gefolge der neo-liberalen «Revolution von obewurde auch das gesamte Bildungssystem ökonomischen Kategorien unterworfen. Die Aufgabe der Universität besteht nun in der marktkonformen Produktion von «Humankapital».
Dazu korrespondierend besteht die Aufgabe der Studierenden darin, ihr Fremdverwertbarkeitskompetenz zu optimieren, um so flexibel auf dem Arbeitsmarkt verwertbar zu sein. Die Verinnerlichung einer solchen Haltung und die Unterwerfung unter sie werden dann als «Selbstverwirklichung» bezeichnet. Eine solche Pervertierung der Idee einer Entfaltung eigener Neigungen und Fähigkeiten führt zwangsläufig zu geistiger und psychischer Fragmentierung der Studierenden und auch zu grossen Zukunftsängsten. Beides beeinträchtigt aus naheliegenden Gründen die Möglichkeit und die Bereitschaft, Dinge zu hinterfragen und führt zu Entpolitisierung, ja, politischer Lethargie.»*

 Ich glaube, dass die Anpassungs- und die Hinnahme-Bereitschaft bis hin zur Unterwerfung zunehmend unbewusst geschieht. Die «Intelligenz» des gesellschaftlichen Systems bewirkt, dass die Anpassungsleistungen, die die Leute erbringen, jenseits der Bewusstheit abläuft – eben in Hypnose.

Gewalt wird mit Wohlgeruch ummantelt, mit kleinen Vergnügungen. Infotainment ist eines der Mittel der Kaschierung. Euphemismen okkupieren die Sprache; die Meinungs-Vielfalt der Presse, der Medien, zerfällt zusehend. Zucker liegt auf den rohen Tatsachen.

Wir wissen immer weniger, dass wir hypnotisiert sind.

Beginnender Widerstand in der Bevölkerung wird ignoriert, unsichtbar gemacht oder ins Lächerliche gezogen. Oder: es wird ein Geschäft aus ihm gemacht, denn alles was stört, wird vermarktet und die Beschleunigung behindert das Erwachen. Das mag eine Erklärung dafür sein, warum die Lämmer schweigen.
Als Illustration zum Gesagten empfehle ich das Buch von Sibylle Berg: „GRM – Brainfuck» zu lesen. Es ist schwere Kost, aber analytisch brillant. Es geht im Buch um die total gesteuerte und überwachte Welt.

Und jetzt drängt es sich auf, das oben genannte Zitat noch einmal zu lesen:

«Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind… Tut das Unnütze. Singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet. Seid unbequem, seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt.» 

*Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer. Westend

Beitrags-Bild: Bild von HR Giger

 

 

Liebeskummer

Ich bin ein Liebender mit Liebeskummer. Das ist eine sehr persönliche Aussage. Die Liebe zwischen meinen Eltern fand nicht in die Blüte, obwohl sie eingepflanzt war -irgendwie.

Meine Liebe galt primär den Frauen, wo sie Wurzeln bildete. Ebenso galt meine Liebe Mutter Erde, wo sie auch, mindestens ansatzweise, Wurzeln bildete.

Ich fühle mich auch als Teil der Erde und der Menschheit. Es scheint mir, dass ich, du, wir, die Verbindung zu dem, was uns trägt verlieren. Das was uns trägt, materialisiert sich in Mutter Erde und es scheint, dass es uns verloren geht.

Ich sehe die Erde als eine schwarze Perle, die das Weisse, das Licht, in sich trägt. Diese Perle wird gehalten von Christus und von allen Liebenden.
Der Glanz der Perle wird vom vordergründigen Strom (dem Mainstream) abgelehnt, da sie nicht ins favorisierte Weltbild passt. Das bereitet mir Kummer. Liebes-Kummer. Nicht nur mir.

Diesen Kummer, diese Trauer spüre ich ringsum:

  • Wenn ich spirituelle Musik höre (Tchaikovsky, wie im letzten Blog eingeblendet), Bach, Pärt, Abdullah Ibrahim, und, und…
  • Wenn ich mich in das Corona-Feld einschwinge.
  • Wenn ich mein Herz gegenüber allen Lebewesen dieser Welt öffne,
  • ich meinen Durst, deinen Durst unseren Durst wahrnehme nach Leben, Freude und Friede.
    Die Vision des wahren Menschen hat sich zurückgezogen, um sich zu schützen. Doch sie ist bereit, wieder gefunden zu werden. (Vergl. letzter Blog). 
    Die Wieder-Erinnerung an unsere wahre Existenz und Herkunft, also an die Vision des wahren Menschseins, kann uns helfen, das System, das droht, sich ganz zu verriegeln, wieder zu öffnen. Lasst uns also Mantras singen. Singen ist die rechte Antwort auf Verlust und Trauer.
    Wenn Klänge aus höheren Welten zu mir dringen, spüre ich, wie ich mich öffne für das Ganze, das ich oft als Schönheit bezeichne. Dann verwandelt sich meine Trauer (mein Liebeskummer) zu Freude. – Oft geht Trauer der Freude voraus.
  • Die Luft, in ihrer höchsten Manifestation ist Geist. Ohne sie ersticken wird. Auf tieferer Ebene beobachten wir, dass Lungenkrankheiten zunehmen.
    Vor einigen Jahren schlug der Schlager von Helene Fischer «Atemlos durch die Nacht» wie ein Blitz aus dem Pop-Himmel in den Mainstream ein. Vielleicht war es weniger die Melodie als vielmehr die Worte, die eine markantes Empfinden des kollektiven Unbewussten zum Ausdruck brachten: Viele individuelle Menschen fühlten sich angesprochen im Bild, einsam und atemlos durch die Nacht zu gehen. Ich möchte weiter gehen und fragen, ob es nicht der Menschheitskörper als Ganzes ist, der atemlos durch die Nacht zieht und kaum mehr genügend vom grossen Atem durchpulst ist.
    Das Welt-System, die globale Gesellschaft verkapselt sich, schliesst sich ab. Weil es die Seele ausschliesst. Damit verliert es die nötige Atemluft, letztlich den Odem, den göttlichen Einhauch, wodurch das System möglicherweise kollabieren wird. Der dominierende Materialismus schliesst ab, verhindert die Bewegung des Lebendigen. (Ist das verständlich ausgedrückt?)Es ist vor allem die göttliche Mutter, die diesen Liebeskummer trägt: Maria, die Jungfrau, Tara, Kanzeon /oder Kanon). Die Mutter mit all ihren Namen. Wer die Trauer trägt, trägt auch die Heilung in sich:
  • wenn ich stille bin und es geschehen lasse,
  • wenn ich dich streichle, umarme
  • und spüre, bei geschlossenen Augen, wie du mich streichelst,
  • wenn ich dem äusseren und dem inneren Fluss folge,
  • mich trösten lasse, mich hingebe,
  • mich bedanke,
  • mich in meine Seele tragen lasse.

Hinter allem, was Menschen tun zu glauben müssen – Vorsicht walten zu lassen, sich ängstlich um etwas zu sorgen, Kontrolle auszuüben, strategisch vorwärts zu streben, sich abzusichern (auch gegen den Tod) – , spüre ich die bewegende Trauer, den Liebeskummer und die damit verbundene Zärtlichkeit.

Es ist die Trauer über das, was der Menschheit fühlbar verloren geht: Die Verbundenheit mit dem Leben und seiner Quelle.

Diese wenig bewusste Trauer erzeugt die Kompensationen, den Überbau, die Last, unter der Mensch zu ersticken droht.

Kriechen Menschen, so stelle ich mir vor, unter dem Überbau hervor in die freie Luft und in die Weite des Lebendigen, Atem holend, weinend, verbunden mit der ursprünglichen Sehnsucht nach dem, was sie erfüllt, werden sie zu sich kommen. Ankommen.

Es ist ein Strömen in allem, wissen die Angekommenen. Alles, was ist, ist Gegebenes, Kraft, die erhebt, aufrichtet, tröstet und heilt. Dies ist erfahrbar in der Tiefe des Seins.

Dieser Ein-Fluss (der grosse Atem) ist massiv gebremst, durch das System, dass sich angstvoll zusammenzieht, sich verengt, verkrampft. Es ist eine Tendenz der Selbst-Erstickung zu beobachten. Es ist der Wahn, der so wirkt, als hätte es zu wenig. Also Panik. Das gesellschaftliche bi-polare System schwankt zwischen Hypererregung/Stress und Lähmung/Starre. So wirken Traumata, so wirken starke Existenz-Ängste, – Abwesenheit von Vertrauen. – Die traumatisierte, globale Gesellschaft.

Es ist ein Strömen in allem. Alles, was ist, ist Gegebenes, Kraft, die erhebt, aufrichtet, tröstet und heilt. – Dieses Wissen hat sich mancherorts zurückgezogen. Es wartet über mir/uns und hinter mir/uns mit offenen, darreichenden Händen.

Und es ist schon sehr traurig, wenn grosse Teile der Menschheit so leben, als wäre da nichts, als wäre da niemand, der hört.

Manchmal verspüre ich Liebeskummer.