Der kollektive Energiekörper und Heilung durch Barmherzigkeit

Dumpfheit

Ich frage mich, welche Stimmung löst der kollektive Energiekörper in mir aus, der sich seit Corona weiter verdunkelt hat, und wie empfinde ich die kollektive Welt-Atmosphäre, in der wir leben, wie wirkt sie auf mein Befinden?

Das Energie-Feld wird zunehmend unbeweglich, die Vibrationen schwächer.
Arme Seelen verstummen.
Es wird kälter.
Schwarze Nebelfelder, verklumpter Schnee.
Trauer, vertrocknete Tränen -un-erhört- verkrochen in Ritzen.
Bedrücktes Leben. – Bleierner Deckel über allem.
Die Mächte der Finsternis nehmen von uns Besitz.
Was sich bewegt, wird verklumpt.
Der Atem wird schwerer.
Die leisen Klänge verstummen in den schwarzen Löchern, dumpfe Einsamkeit.
Das Leiden ist verhüllt, verleugnet, zerdrückt. Das Mitgefühl wird schwächer.
Ferne Rufe verlassener Kinder.
Kein Schauen mehr. Beziehungslosigkeit. Die noch tanzenden Lebenselemente werden verschluckt.
Erstickte Trauer, ersticktes Leiden, verengtes Leben.
Weder Ruhe, noch Sturm: Halbierts Leben, gedämpft, stumpf, schwer.
Falsche «Tapferkeit» als Schmerz-Abwehr.
Leben gerinnt zu schwarzem, verklumpten Blut. Blut-Armut ist Seelen-Vergessenheit.
Die Schatten über viele Jahrzehnte verschleiert, verschlingen Leben.

Das eben Geschriebene, erschreckt mich selbst. Doch es stimmt überein mit meinem Empfinden und dem so vieler anderer Menschen, die mir nahe sind.
Ich glaube nicht, dass diese und ähnliche Wahrnehmung übertrieben sind, eher im Gegenteil: Viele mögen die zunehmende Dumpfheit nicht in der ganzen Wucht wahrnehmen.

Franz Renggli:

«Im Laufe des 17. Jahrhunderts ist das westliche Abendland zur «Normalität» zurückgekehrt  oder besser gezwungen worden – die Trennung von Mutter und Baby aber ist im Zeitalter  des Industriekapitalismus laufend weiter verschärft worden, so dass wir heute alle ein total  vereinsamtes und tobendes Baby in uns tragen. Wir alle sind in dieser komplett depressiven und psychologischen Struktur «gefangen», dies ist die Grundlage für das Funktionieren des Industriekapitalismus, Grundlage unserer «Konsumwut», für unsere universelle Sucht und damit für die Zerstörungen unseres Planeten.»*

Nun, bei der Corona-Krise wird wiederum, das, was uns trennt, als Allheilmittel gepriesen: Abstand, Isolation, Quarantäne, Apartheid. Damit traumatisieren wir das vereinsamte Baby in uns weiter, obwohl wir nun sehen, dass harte Trennung uns die Krankheit nicht überwinden lässt.
Die Minderung, Trennung und Abspaltung von unseren seelischen Bereichen, unseren weiblichen Qualitäten und dem persönlichen, zwischenmenschlichen Austausch, haben in den Menschen grosse unbewusste Ängste ausgelöst und gleichzeitig ein Vakuum geschaffen, das leicht mit Ideologien, gewalttätigen Eingriffen und ego-zentrischen Wünschen aufgefüllt werden kann.
Die Angst durch die zunehmende Parzellierung der Persönlichkeit seinen inneren Zusammenhalt zu verlieren verstärkt die Verlust -und Verlassenheitsangst des vergessenen (inneren und äusseren) Kindes.

Es sind viele Ängste, Traumata und unverarbeitete Missbrauchs-Erlebnisse, die sich nun auf Covid fokussieren. Statt mit den Krankheits-Symptomen, müssten wir uns mit den dahinter wirkenden Basis-Ängsten befassen!

Heute brauchen wir zunehmend Kraft, die Verbindung zum höheren Bewusstsein durch den «bleiernen Deckel» hindurch aufrecht zu erhalten.


Heilung und Wandlung durch Barmherzigkeit

Die überragende Kraft der Barmherzigkeit wird in allen Welt-Religionen gepriesen. Barmherzigkeit heilt und transformiert. Es wäre ein Irrtum, diese Kraft als eine alte, fromme Tugend abzuwerten. Vielmehr ist Barmherzig Grundlage aller Heilung. Sie erweicht, was hart ist, erlöst, öffnet, was verschlossen ist, weitet aus vom engen egozentrischen Kreisen um das  kleine Ich in den grossartigen Atem kosmischer, all-gegenwärtiger heilender und transformativer Kraft.
Im Herzensgebet, wie es sich vor allem im osteuropäischen Raum entwickelt hat, kommen folgende drei Element zusammen:

  • Das Herz, als Zentrum der Liebe und der Barmherzigkeit und Ort der Neugeburt,
  • Der Odem, der geistige Atem (als Träger des Geistes)
  • Das Licht der Liebe und der Wahrheit.

Diese drei verbinden sich im Atem der Barmherzigkeit (dem Herzensgebet) zu einer einzigen Kraft, die uns als Einzel-Personen und als Menschheits-Leib zu heilen vermag.
Ebenso schützt uns diese Kraft vor dem Zugriff gewalttätiger, zerstörerischer Energien u. dämonischen Einflussnahmen.

Über den Atem aus der «Wesensmitte» schrieb ich am 16. Okt. 2021 (Siehe ältere Beiträge):

«Wahrscheinlich ist es uns allen bekannt, wie es sich anfühlt, wenn wir aus dem kleinen ego-zentrierten Ich leben, atmen, denken und handeln. Im Vergleich zum Leben aus dem Wesen heraus, fühlt es sich eng, entfremdet und unruhig an.
Ich möchte es Wesens-Atmung nennen, wenn der Mensch sich mit seiner bewussten Atmung, mit seiner Wesensmitte (dem Herz-Zentrum) verbindet.
Nun, atmet sein hohes Selbst, sein wahres Wesen, das er ist, welches verbunden und eins geworden ist mit dem Ursprungslicht und der grenzenlosen LIEBE in ihm. Damit ist der Atem gross und kosmisch geworden.
Inmitten seines Wesens ist die Sonne der Barmherzigkeit aufgegangen und sanftes Leuchten hat sich aufgetan und scheint über alle alten, selbst gesetzten Grenzen hinweg.
Im Atem der Barmherzigkeit eröffnen sich Lichträume des Mitgefühls in grenzenloser Anteilnahme, Heilkraft, unendliche Güte, in sanftem, all-gegenwärtigen, leisen Strömen.

Es handelt ich um einen grossen Wandlungsschritt, der geduldig eingeübt werden will. Hierbei führt uns unsere Sehnsucht nach der Quelle allen Lebens und die schon vorhandene Liebeskraft der Ur-Licht-Quelle zu, die in unserem Innersten glüht.

Der Aufgang der inneren Sonne ist eine erfahrbare Realität. Es ist DIE WIRKLICHKEIT.»

Dies ist eine Möglichkeit, wie wir Menschen uns bei der Heilung unserer Welt-Seele beteiligen können, was aber auch unsere Seelenkräfte fühlbar stärken wird.
Spirituelle Stärke bedeutet grosse Spannungen zwischen unterschiedlichen Sphären und Richtungen auszuhalten, wodurch sich im Spannungsfeld kreative Lösungen auftun können.

Das Zitat von F. Renggli entstammt dem Buch: Thomas Mayer: Corona-Impfungen aus spiritueller Sicht – Auswirkungen auf Seele und Geist und das nachtodliche Leben.
Sehr zu empfehlen für alle, die ihre Sicht auf Corona über das rein materielle und statistische Erkennen erheben wollen.

 

Die Macht der Aufmerksamkeit

Der so verletzliche und irritierbare, aber auch sehr feinfühlige Mensch, verfügt ebenso über eine unglaublich Bewusstseinskraft, wenn er diese nicht vernachlässigt.  Seine ihm gegebene Spannweite ist enorm; sie ist beeindruckend: so leicht ist er gekränkt, so leicht ist er kraftvoll erhaben über Kleinlichkeiten. Beides ist der Mensch. Er steigt oder fällt, je nach dem, wie er sich entscheidet.

Zu seinen Gaben gehört die Macht der Aufmerksamkeit.

Die Energie (Kraft) folgt der Aufmerksamkeit.
Richtet der Mensch seine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel auf ein Ideal, so zieht es Kraft an. Diese Kraft hilft, dass sich das angestrebte Ziel/Ideal erfüllt. Beispiel: Wenn ich mich dem inneren bedürftigen Kind in mir liebevoll zuwende, so erstark es.

Diese Gabe der Aufmerksamkeits-Macht ist segensreich, wenn sie innerhalb einem Welt -und Menschenbild ausgeübt wird, das unter dem «Dach» einer lebensdienlichen Absicht geschieht.

Diese Macht wird zum Macht-Missbrauch, wenn diese Gabe in ego-zentrischer Weise und gerichtet auf eigene Vorteile geschieht.

Hier ein paar Gedanken, wie willentlich missbräuchlich Aufmerksamkeit aufgebaut, vernichtet oder verschoben werden kann im Sinne von Manipulation:

  • Totschweigen oder Minderung einer Bedeutung durch Wegschauen, Bagatellisieren oder an den Rand drängen eines wichtigen Ereignisses oder Prozesses. Auch die Verengung der Sicht auf ein komplexes Ereignis, bis hin zu einer mono-kausalen Betrachtungsweise führt letztlich zur Unwahrheit.

Beispiel l: Die Militärausgaben weltweit werden sprunghaft in die Höhe getrieben: Noch vor einigen Jahren betrugen sie ca. 1 Billion Dollar, jetzt haben sie die Zwei-Billionen-Grenze beinahe erreicht. Im Jahre 2000 gaben die USA für Rüstung 778 Milliarden Dollar aus, gefolgt von China mit 252 Milliarden. Seit der kalte Krieg wieder aufflackerte, zog die Aufrüstung wieder in verheerendem Masse an. Das Militär ist auch verantwortlich für die psychologische Kriegsführung und, zusammen mit Geheimdiensten aller Art, auch verantwortlich für den Ausbau nicht physischer Folter, für die Verbesserung der Propaganda, der Manipulation von Menschengruppen (Völkern); sie ist zudem zuständig für massive Eingriffe in die Wetterereignisse und wahrscheinlich hauptverantwortlich für die Klimaerwärmung und Luftverschmutzung. Mit einem geringen Teil der Militärausgaben könnte man den Hunger auf der Welt definitiv beenden.

Dennoch wird öffentlich kaum geredet über die Tatsache der massiven Aufrüstung. Auch die Medien haben dazu offenbar wenig zu sagen.

Ich frage mich immer, worüber nicht oder kaum berichtet und diskutiert wird und ich frage mich, welche Themen im Schattenbereich des kollektiven dunklen Kellers gelandet sind. Als Psychologe habe ich es mir angewöhnt, unter den Tisch zu schauen, ins Reich des Verdrängten. Ich tue es auch bezogen auf die gesamte Gesellschaft. Worüber wird nicht oder kaum gesprochen und warum nicht?

Themen werden aufgebaut und ins Licht der Aufmerksamkeit gestellt, um von den wahren Problemen abzulenken. Dies ist ein sehr verbreitetes Manöver, um Menschen zu täuschen und sie irre zu führen. Gängig ist wie eh und je das Sündenbock-Denken.

Das können wir den Illusionisten oder Magiern abschauen: Sie zaubern  zum Beispiel ein Ding hervor und lassen es mit Dramatik ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, während sie unauffällig etwas zum Verschwinden bringen. Auch mit solchen Dingen beschäftigt sich die moderne Kriegsführung.

Zum Beispiel: die Russen sind, so wird im Westen ständig wiederholt, an so vielem Schuld, dass Wirtschafts-Sanktionen nicht ausbleiben können. Im Schatten verschleiert sind die eigenen Aggressionen und Dominanzansprüche des Westens.
Im Falle von Corona wird geflissentlich von Schutz gesprochen, worauf sich die Augen der meisten richten. Das Leid der Ausgegrenzten soll ein Rand-Thema bleiben.

Häufig ist aber auch die Ablenkung vom Wichtigen auf Nebensächlichkeiten, z.B. von grossen politischen Spannungen auf Beziehungs-Skandale.

Ein Beispiel ist die Sexualität. Während Wilhelm Reich sich noch intensiv mit der kosmischen Lebenskraft in Verbindung mit Sexualität auseinandergesetzt hatte und auch über die Verbindung zwischen Sexualität und Politik nachgedacht hatte (Gedanken, welche in den 68er Jahren wieder aufgenommen wurden), beschränken sich die heutigen Diskussionen  auf Missbrauch, Gender-Fragen, Sex. als Selbst-Inszenierung und Verführungsweisen der Werbung zum Kauf von Produkten, auf Pornografie, während Sexualität als eine zentrale menschliche Kraft kaum ein Thema zu sein scheint.

Warum,  muss die Frage sein.

Sobald mit Aufmerksamkeit manipuliert und dirigiert wird, handelt es sich um den Missbrauch der grossartigen Gabe und Gelegenheit, die den Menschen gegeben ist: Nämlich um die Möglichkeit zu lebensdienlichem Handeln, zum Helfen und zum Heilen.

Wie schon anfangs erwähnt, haben wir die wunderbare Möglichkeit das zu kurz gekommene Kind in uns wachsen zu lassen, es zu trösten und zu stärken, indem wir ihm Zuwendung und Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dadurch geben wir ihm Energie. Wir erinnern uns, dass Energie der Aufmerksamkeit folgt.

Der Mensch heilt, wenn er aus dem Herzen Aufmerksamkeit schenkt und diese Aufmerksamkeit hält.

Dies gilt es zu lernen und ich verstehe mich damit als Lernender, nämlich den Willen und die Kraft zu entwickeln, Aufmerksamkeit zu halten, also aufrecht zu halten über eine längere Zeit-Periode. Das will geübt sein, wie schnell lassen wir uns ablenken durch eine Störung, einen inneren oder äusseren Einwand oder einen Gedankensprung und schon sind wir aus unsrem Fokus gefallen. Die «Aufmerksamkeit halten» hat viel zu tun mit Geduld und Achtsamkeit, aber auch mit einem liebevollen Warten, bis sich das Feld der Aufmerksamkeit ganz geöffnet hat und sich die Konzentration darauf gefestigt hat.

Die Liebe hält uns in den Armen, am Leben. Sie ist auch als eine Kraft des Da-seins zu verstehen. Sie sagt: «Ich bin da für Dich, auch wenn du unruhig bist, dich sträubst, dich abwendest. Ich akzeptiere alle deine Regungen, ohne dich fallen zu lassen. Ich halte dich auch dann (im Geist), wenn du wegrennst. Ich dränge mich dir nicht auf, aber ich bin da für dich und trete ein, wenn du mir die Türe öffnest.
Aufmerksamkeit für das Leben aufbauen und halten ist ein Akt der Liebe.

Worauf lenke ich also meine Aufmerksamkeit?

Ich lenke meine Aufmerksamkeit auf das Leben, auch auf das werdende Leben und auf das verletzte Leben, das Heilung sucht.

Die Macht der Aufmerksamkeit ströme aus der Liebe. Sie sei eine Gabe an das Leben und werde niemals zu einem Instrument des Eigenwillens und der Manipulation, obwohl uns diese Möglichkeit offensteht. Doch ohne die Freiheit der Wahl, erlange wir nicht das nötige Bewusstsein.
Wählen ist ein Akt der Kontemplation. Wenn wir uns in unsere Wesenstiefe einlassen, wird uns das höhere Wissen (das Gewissen) in die hilfreiche Tat lenken und wir werden spüren, wo unsere Aufmerksamkeit jetzt zur Ruhe kommen möchte.

 

Innen

Im «Chor der Erde», den ich im letzten Blog in Erinnerung rief und der weit herum in Vergessenheit gerät, ist die Grund-legende Liebe fühlbar, die uns menschlich werden lässt.
Im reduzierten Bewusstsein, von dem ich hier spreche, ist sie aber verdeckt und verborgen enthalten und will wieder wachgerufen werden.

Einhergehend mit der Missachtung oder gar Verachtung der menschlichen Innenwelt, ist es leicht zu erkennen, dass nicht-produktive Menschen, Eigenbrötler, Träumer und eigenwillige Individualisten keine Aufmerksamkeit finden. Sie werden marginalisiert. Ihre Existenz wird erschwert durch schwierig einzuhaltende Vorgaben und Bestimmungen. Wer nicht nützlich und leicht zu führen ist, hat das Nachsehen. Wer durch solche Einsamkeit, die ihm auferlegt wird, krank wird oder stirbt, dem wird kaum nachgetrauert. Frühzeitiges Ableben ist gewollt!?

Wer sich nicht anpasst und sich nicht nivellieren will, stört.

Kritiker des auf Nützlichkeit und Produktivität getrimmten Systems, so wie es sich nun eingependelt hat, werden ausgegrenzt. Kritische Journalisten und Künstler, spüren das heute mit aller Heftigkeit.
Viele Klein -und Kleinst-Unternehmen fallen nun in die Insolvenz, weil sie den Lockdown und andere Restriktionen nicht überlebt haben. Die grossen Ketten kaufen nun die Lokalitäten an guter Lage zu einem Spottpreis auf. Im Markt expandieren die Laden- und Restaurantketten. Auf Kosten der Vielfalt der Kleinen und Kleinsten.

Da, wo Innerlichkeit gescheut wird, zerfällt die kulturelle Vielfalt und damit ein grosser Teil der menschlichen Kreativität und Farbigkeit.

Da, wo das Innen vermieden wird, wird alternative Medizin obsolet, ja sogar störend. Was nicht in den gängigen Strom der Norm passt – das ist das Verwertbare, ist die Rendite – stört… stört, weil es die Enge des erlaubten, schmalen Meinungs-Korridors zu sprengen droht.

Wer sich ausserhalb des symptomatischen Denkens begibt, musss mit Zurückweisung rechnen.

Totalitarismus? Ja!

Jochen Kirchhoff, der deutsche Philosoph, den ich sehr schätze, sprach mir aus dem Herzen, als er in einem Interviewe folgendes sagte (Zitat):

«… weil die sozialen Zusammenhänge des Lebendigen dadurch eliminiert werden. Wir werden zu Gegenständen gemacht, wir werden zu puren Körpern gemacht. Der Körper ist einfach nur noch ohne Innenseite. Da ist gar nichts mehr. Aber wir haben auch ein Innen und dieses Innen ist ganz entscheidend; letztendlich läuft es auf eine Art Maschinenmensch hinaus. Cyborg. Was soll der Mensch sein? Wir Menschen sind physisch-biologische Aussenwesen, aber wir haben auch ein Innen und dieses Innen ist ganz entscheidend, es spricht ständig mit. Es ist die Psyche, aber es sind auch kosmisch-seelische Zusammenhänge, die immer mit hineinspielen. Wenn man das ausklammert und eliminiert, zerstört man eigentlich die Grund-Substanz. Dabei bleibt kaum mehr was übrig. Das macht alles kaputt. So einfach ist es.»

Das ist nicht nur aufrüttelnd gesagt, es ist auch absolut wahr: Wenn man das Innen eliminiert, macht man alles kaputt. Es ist eine Form von kollektivem Selbstmord. Ich sage dies auf eine so drastische Art, weil die Entwicklungen, auf die ich hier hinweise, sich rasend schnell und effizient durchzusetzen scheinen. Von uns allen fordern die Tatsachen einen klaren Entscheid. Welche Art von Welt und Leben wollen wir anstreben. Was tut uns gut, wofür wollen wir leben?

Höre ich da den Einwand, dass es ja nicht wenig Menschen gäbe, die ernsthaft auf dem spirituellen Weg in die Tiefe gehen würden?
Ja, zweifellos. Von ihnen gibt es aber etliche Leute, für die der spirituelle Weg eine Episode bleibt und es gibt nur ein kleinen Teil von Menschen die bereit sind, sich über Jahrzehnte mit der geistigen Welt anzufreunden und ihre Seelenkräfte zu entwickeln.
Im letzten, so kriegerischen Jahrhundert haben zahlreiche Menschen ihre Traumata nicht angehen können. Sie haben ihr Leiden an ihre Kinder und Enkelkinder, meist unbewusst, delegiert. Heilung ist von Nöten.
Zuerst ist es nötig, in sich ein Fundament aufzubauen, wozu in vielen Fällen Hilfe nötig ist, dann, erst dann ist die Voraussetzung gegeben, sich an der persönlichen und weltweiten Heilungsarbeit, die dringend nötig ist, zu beteiligen. Dazu braucht es die Kraft und das Stehvermögen, sich gegen den Mainstream resistent zu machen, welcher uns mit Propaganda zudeckt, um uns zu immobilisieren.

Die Weltgesellschaft verarmt, verkümmert, verdurstet, wenn das Zweckdienliche, die Machbarkeit alles in Beschlag nimmt und die feinen Ziselierungen des Feingefühls mit Hämmern abgeschlagen wird.

Der aussen gerichtete Mensch scheint immer grenzenloser den Lauf der Dinge und die Natur zu bestimmen und zu kontrollieren und nichts hält ihn ab, nichts bringt ihn zum Nachdenken und Nachfühlen, da er alle Energien nach aussen gerichtet hat. Daher ist er auch aussen-gesteuert und damit abhängig von der gesetzten Ordnung und den propagierten Richtlinien.

Die zunehmende Anonymisierung des Gesellschaftlichen und des Sozialen macht den Menschen latent oder manifest depressiv und manchmal auch gewalttätig.

Das musss unbedingt vermieden werden. Das weiss die steuernde Elite, das wissen die Netzwerke der Mächtigen, die den Ehrgeiz verspüren, die Welt zu lenken.

Daher wird nun eine fiktionale, virtuelle Realität emsig aufgebaut, welche eine Art Ersatzwelt für das verlorene Selbst, für die abhanden gekommene Innerlichkeit, darstellen soll.

Die von den steinreichen Philanthropen finanzierten Medien beteiligen sich hier untertänigst beim Aufbau virtueller Welten. Ebenso die digitalen Unternehmen.

Zwei Stichworte hier zu: Das Internet der Dinge und die virtuellen Welten.

  • Die Technik ist nun so weit, dass es ihr möglich ist, u.a. dank G5- Geräte in Haushalt und Firmen miteinander zu vernetzen. Diese kommunizieren miteinander und übernehmen intelligente Funktionen, die vorher der Eigentümer zu regeln hatte. Der Kühlschrank wird in der Lage sein, ausgehende Lebensmittel, die stets gebraucht werden, eigenmächtig beim Händler zu bestellen und den Eigner darüber zu informieren, usw.
  • Jede und jeder wird künftig in der Lage sein, sich am PC seine virtuelle Welt zu bauen: seine von ihm gewünschten Beziehungspersonen seinen Wohn- und Arbeitsort, etc. Darin wird er sich ev. mehr aufhalten, als in seiner realen Welt.

Auch die nationalen Gesellschaften werden so präpariert, wie sie den Wünschen der Mehrheit seiner Bevölkerung angenehm sind.  Das Fernsehen hilft da kräftig mit. In der Schweiz werden Sendungen über Alphütten-Romantik, Jassen, Folklore und Ski-Sport dominieren. Die Sehnsüchte nach der guten alten Zeit werden grosszügig bedient. Die Schweiz zeigt sich im Schaufenster behäbig und gemütlich.
Österreich, dies noch als ein Beispiel, wird die Operette, Trachten und Berg-Panoramen vorziehen.
Für die Kompensationen der verloren gegangenen Sinnhaftigkeit und Emotionalität wird die Unterhaltungs-Industrie und die Digital-Giganten wie Facebook ihr Bestes geben.
Die Weltgesellschaft wird vierteilig aufgezogen, so lässt es sich vermuten:

1.  Die mächtigen Netzwerke des finanziell-digitalen-pharmazeutischen
Komplexes und die
die Multi-Milliardäre, die sich gerne Philanthropen nennen.

2.   Ihre Handlanger, die sich mit diesen identifizieren und deren Konzepte
umsetzen.

3    Der riesige Bevölkerungsteil, der sich dank der Schaufensterwelt dem Diktat          unterworfen hat.

4.   Die Opposition, die kritisch-autonome Bevölkerung, die den Anspruch hat,
mitzudenken  und zu gestalten. Dieser Bevölkerungsteil wehrt sich gegen
seine Ausgrenzung.

Eine derart gevierteilte Welt kann nur «gemacht» und aufrechterhalten werden, wenn es gelingt das Innen des Menschen zu ignorieren oder zu unterdrücken.

Der hellsichtige Rudolf Steiner warnte vor hundert Jahren, dass anfangs des 21. Jahrhunderts, die ahrimanische Finsternis über die Menschheit hereinbrechen würde. Also die Mechanisierung der Welt und der Mensch als seelenloser Cyborg.

Vieles deutet darauf hin, dass sich seine Prophezeiung bewahrheitet.

Die Verleugnung des Innen, der Seelen- und Geistwelt ist zerstörerisch. Ich kann sie in keiner Weise beschönigen. Sie ist nichts anderes als reine Gewalt und es bleibt mir nichts anderes als gegen diese Entwicklung zu protestieren.

Die Kluft zwischen der wahren Wirklichkeit (dem OM), dem seelischen Innenleben und der äusserlich, gestylten Welt, könnte kaum grösser sein, dazwischen die Spannung, die schwer erträglich ist.
Alle schwerwiegenden weltweiten Probleme, Schwierigkeiten und Konflikte werden ohne deutlichen Einbezug des seelisch-geistigen Innenlebenns der Menschen nicht gelöst werden können, doch sie werden sich verschärfen. – Wir leben in einer Gesellschaft, in der mehrheitlich geglaubt wird, dass sich unsere meist selbst geschaffenen Schwierigkeiten nur rational-materialistisch auf der Ebene der Symptome gelöst werden, was verheerend ist.

«Das macht alles kaputt. So einfach ist es.» JK

Beitragsbild: Das Innere einer Orchideen-Blüte

 

Leiden

Verschiedene Formen der Ablehnung und Ausgrenzung führen zu Leiden.
Die Verleugnung des leidenden Menschen, der leidende Kreatur, ist die Ursache noch grösseren Leidens.
Der vergessene, nicht beachtete, ausgegrenzte Mensch, samt allen mit ihm unterdrückten Bereichen des Lebens, die er verkörpert und damit all seiner Lebensäusserungen, führen zu innerer und äusserer Verletzung, zu Gewalt, bis hin zu Krieg.

Das verleugnete Leiden führt zu grotesken Formen der Abwehr und der Kompensation: zu Grössenrausch, Kraftprotzerei, zu Sucht und Aufblähung. Die Verleugnung des Leidens ist der Anfang fast aller Übel.

Das Leiden und mit ihm all dies, was nicht ins Leben finden darf, das Verstummte, Verlorene, Verschwiegene, drängt zurück ins Leben, ins Angenommensein, in die LIEBE.

Der Mensch mit einem offenen Herzen, der solidarisch ist mit dem unterdrückten Leben, solidarisch mit der leidenden Kreatur, also der Mitfühlende, der Mit-Leidende ist jener Mensch, der in Wahrheit eine integrale, wieder einbeziehende, liebende Seele hat. Er ist ein Versöhnender, ein Liebender und ein Diener Gottes. Er ist berührbar und verletzlich.

Nicht wahr: ich spreche hier nicht von Masochismus, von Menschen, die sich in ihrer Opfer-Rolle gefallen oder sogar daraus Vorteile beziehen wollen. Ich spreche hier nicht von Menschen, die sich quälen, weil sie sich verachten. Nein. Ich spreche von mitfühlenden Liebenden, welche mit der Schöpfung verbunden sind und mit sich selbst, auch mit ihrem inneren Kind, für das sie sorgen.

Es sind freie Menschen, die an sich arbeiten, nicht Projektive, sondern sich selbst erkennende, bewusst mit-leidende und sich mit-freuende, am Leben Partizipierende.

Der mit offenem Herzen Hörende erhört die Leidenden, gibt ihnen wieder seelischen Wohn- und Lebensraum. In ihm können sich die Selbst-Verlorenen, die Verlassenen wieder finden, sich erholen. Das betrifft, Menschen, Tiere, Pflanzen, Geistwesen.

«Ich bin da für dich. – Ich bin der Da-Seiende. Ich bin das Tor zum Leben. Ich bin die LIEBE.»
Dies ist der Weg der Heilung.

Es gibt mitfühlende und mit-leidende Menschen, die Wohnstatt geben für das zurückkehrende, wieder ans Licht drängende Leben. Was im Dunkeln und Abgeschiedenen war, findet in ihnen Wärme und das Licht des Herzens. Diese Menschen haben sich für diese dem Leben dienende Aufgabe bewusst entschieden. Sie sind Licht-Tore der Ganzheit.
Grosser Dank sei ihnen.

Eine zentrale Botschaft von Jesu war: «Kommt alle zu mir, die ihr verlassen, verarmt, verfolgt, unterdrückt, missachtet, krank und ausgegrenzt seid.
In besonderem Masse gilt meine Liebe den Nicht-Beachteten, Vergessenen und den Armen.

Insbesondere im Faschismus wird aber gerade der machtlose und der eigen-willige Mensch verachtet und stigmatisiert – oder gar ausgerottet, wie die Uiguren heute, und früher, während der Nazi-Herrschaft, die Juden, Zigeuner und Schwulen und die politisch kritischen Bürger.

Heut gibt es klar Tendenzen zu erblicken, welche die Kranken und Sterbenden nicht so sein lassen mögen, also in ihrer Schwäche, Angewiesenheit und Bedürftigkeit. – Befohlene Gesundheit!

Das Bedürftige wird oft gehasst und verachtet. Wer sich nicht optimiert und perfektioniert: dem ist nicht zu helfen. Das Leiden ist, auch dank der Gen- und Nano-Technologie und Schmerzmittel, zu überwinden, zu beseitigen. Die Menschheits-Entwicklung ist zu managen, schmerzfrei, oder doch so, dass der Schmerz betäubt werden kann. Vom Leiden auf der Welt wird abgelenkt durch belanglose Themen. Leiden wird ignoriert oder mit Unterhaltung zugedeckt. Statt Mitgefühl wird Sentimentalität zelebriert. Statt gesunde Empörung bläst die Unterhaltungs-Kapelle. Das Mitgefühl hört spätestens bei den Landesgrenzen auf.

Die Menschheit hat eine Entscheidung zu treffen – wenn ich das recht sehe:

Entweder bleibt sie weiterhin auf der grossen Strasse, dem main-stream und versucht weiterhin dem Wahn der Machbarkeit zu gehorchen, wo es primär um technisch-digitale Verbesserungen geht und um rationale Planung und organisatorische „Verbesserungen“ auf der Struktur-Ebene,

oder:
die Menschheit (und das gilt auch für den einzelnen Menschen) entscheidet sich für Erlösungs- und Heilungsarbeit, wo sie das im Laufe der Geschichte der Menschheit Ausgeschlossene, Entwertete und Vergrabene und damit das Leiden der Welt, wieder in Liebe und Mitgefühl empfängt, integriert und in die Ganzheit allen Seins hebt – wo sie die verlorenen Söhne und Töchter zu Tische bittet.

Sanft

Die Art, wie die göttliche Liebe, Weisheit und Wahrheit an uns wirkt und arbeitet ist meistens sanft.
Wahre Kraft äussert sich sanft, fein und zart.

Sanft, bzw. Sanftheit oder Sanftmut sind mir besonders kostbare Begriff.

Der Sufi und Christ, Neil Douglas-Klotz, selbst ein sanfter Mann, übersetzte die Seligpreisung Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen (Luther, Matth.5,5) aus dem aramäischen Ur-Text wie folgt:

«Selig sind die Sanften; sie werden die Erde erben.

Gesund sind diejenigen, die das Harte in sich weich gemacht haben; ihnen wird aus dem Universum Lebenskraft und Stärke zuteil werden.

Ausgerichtet auf das All-Ein sind die Demütigen, die sich Gottes Willen unterworfen haben; sie werden mit der Schaffenskraft der Erde beschenkt werden.

Geheilt sind jene, die tief innerlich aus Schmerz über ihr unterdrücktes Verlangen geweint haben; sie werden im Einklang mit der Natur neu werden.

Eins mit sich selbst und unbestechlich sind die, die erstarrte Moral in sich aufgelöst haben; sie werden offen sein für die Früchte der Erde in ihrer ganzen Herrlichkeit.»

Der Autor listete hier die verschiedenen Aspekte dieser Seligpreisung auf.

Wenn ich nicht sanft gestimmt bin, merke ich oft vorerst einmal nicht, wenn der göttliche Wille und seine Heilkraft an mir arbeitet. Das sanft-zarte Wirken ist dann überdeckt von meiner eignen Grobheit, Unruhe oder drängenden Erwartungshaltung. Ich muss immer wieder neu lernen, mich soweit zurückzunehmen, damit meine feinen, inneren Wahrnehmungsorgane sich auf das innere sanfte Geschehen einstimmen, in Resonanz kommen.

Auch wenn der Zusammenbruch dieser Welt, oder Teile von ihr, unter lautem Ächzen und Stöhnen stattfinden werden, und wir können die wuchtigen Töne schon jetzt hören, sind die Heilungsvorgänge, die aus dem göttlichen Herzen quillen, leise und sanft.

Sanft ist die Art, wie Gott mehrheitlich mit uns redet.

Sanftmut ist eine sehr hohe Qualität. Die Erde liebt unsere sanften Töne und Taten. Deshalb öffnet sie sich den Sanften und sie wird sich uns in die Hände geben: «Selig sind die Sanften; sie werden die Erde erben.»

Wieso fällt es vielen Menschen so schwer, die Sanftheit und Zärtlichkeit des Liebenden zu erkennen und Zugang zu ihrer eigenen Sanftheit zu finden? Vielleicht, weil das Sanfte in uns das Harte erweicht und dadurch (wieder) verletzlich macht?
Wer will schon klein, gebrechlich, zart, demütig und tränenreich sich diesem eher doch harten Leben aussetzen? Erwarten wir nicht eher einen lauten, wuchtigen Gott, der uns sagt, was Sache ist – und nicht so eine leise, sanfte Gestalt?

2006 schrieb ich im Gedicht SEINE LEISE GESTALT u.a. folgendes:

«Nun tritt aus dem Kosmos lächelnd
seine leise Gestalt,
Sterne küssen seine Füsse.

Und wir sehen,
wenn der Sternenmantel sachte fällt
und wir die Augen schliessen,
sehen, was kein Auge je gesehen hat,
hören, was kein Ohr bisher vernahm,
fühlen, was sich unsere Seele
seit je ersehnte.»

Es ist eben schon so, dass das Wunderbare, sich auf eine sehr sanfte und leise Art enthüllt – und auch der Erkenntnisvorgang ist, wie das Strömen der Heilkraft, ein stiller, sanfter, leiser Prozess, der an einen Gesang erinnert, der nur das innere, feingestimmte Ohr zu hören vermag.

 

 

Beziehungen der Liebe

Im Leben der Menschen gehören Beziehungen zum wichtigsten Lebensgut, insbesondere, wenn sie liebevoll sind. Gibt es etwas Wichtigeres? Reichtum? Gesundheit? Erfolg? Für mich sind es die Beziehungen. Sie sind die Priorität in meinem Leben.
Doch das Beziehungsleben leidet. Schon lange. Seit Corona nun noch verstärkt.

Die einseitige Ausrichtung auf den materialistisch-rationalen Aspekt des Lebens reduziert auch das Beziehungsleben auf das Nützliche, Funktionale. Der Mensch wird zur Arbeitskraft, zum Verbraucher, zum Nutzbringer – zum Rollenträger.
Er neigt sogar dazu, sich der Maschine zu unterstellen.
Beziehungen, nach und nach auf das Funktionieren zu reduzieren, hat etwas Teuflisches an sich. Und dies geschieht verbreitet.

Seit Jahrhundert – oder gar seit Jahrtausenden hat sich der Mensch nach aussen und hierarchisch gesehen, nach oben orientiert, nicht aber nach innen und in die Tiefe (der Erde, der Seele).

Wir Menschen glauben DIE KRANKHEIT (aktuell Corona) mittels Hygiene, Abstand und Impfung zum Verschwinden bringen zu können, die Klimaerwärmung durch CO2-Abgaben, Frieden durch Sanktionen, etc.
Auch wenn die einzelnen Massnahmen nicht einfach falsch sein mögen, so sind sie doch extrem einseitig materialistisch gedacht – wenn man da überhaupt von Denken sprechen kann. Gibt es das Denken denn überhaupt noch, wenn man ihm die Häute von Intuition, Empfinden und Gefühl vom Leibe zieht?

Beziehungen sind gar nicht anders als ganzheitlich zu leben. Das gilt primär für zentrale Beziehungen wie Partnerschaften, Eltern-Kind und Freundschafts-Beziehungen. Da erfahren wir einfach, dass es uns als ganze Menschen braucht.

Der Beziehungs-Zwischenraum, da, wo der direkte, unmittelbare Austausch zwischen Menschen passiert, wird zunehmend okkupiert durch meist technische, digitale oder bio-technische Geräte. Algorithmen und Roboter, programmiert von einigen grauen Herren und Damen regulieren den zwischenmenschlichen Verkehr. Es gibt aber auch Worthülsen, ideologische Sprache, die sich, transportiert von Presse und Fernsehen, Denkfabriken und Geheimdiensten, sich in unseren Köpfen festgenistet haben. Ich nenne sie Gespenster.

Diese Gespenster und Geräte, aufgeladen mit künstlicher Intelligenz und Propaganda, bezwecken, in uns hinein zu wachsen und den Beziehungsraum, der eigentlich klar, hell, rein und leer sein müsste, zu vereinnahmen. Daran hat sich die menschliche Gesellschaft schon gewöhnt. Die Unterhaltungs-Industrie wird sich bedanken.

Wahre Beziehungen sind nicht manipulierbar. Sonst sind es keine.

Von der Dual-Union zur Trinität
Wenn zwei Menschen sich lieben, so bildet sich zwischen ihnen ein Beziehungsraum aus, der von Liebe erfüllt ist. Damit sich ein Liebesraum bilden kann, ist es nötig, dass vorerst dieser Zwischenraum frei von Erwartungen und Projektionen bleibt – und wenn solche doch auftauchen, sie reflektiert und verstanden werden von den Beteiligten, damit sie sich wieder auflösen (erlösen) können. Die Liebenden spüren im besten Falle, dass das Beziehungszentrum, das Herz, umfassendes Sein bedeutet, aus dem alles, auch die Verschiedenheit der sich Liebenden, hervorgeht. Der innerste Beziehungsraum ist demnach heilig. Daraus hervorgehend, erhält die Beziehung ihren Glanz. Es ist der unsterbliche Glanz der «Perle», über den nicht verfügt werden kann. Er ist unbegreiflich und geheimnisvoll.
Es gibt nun also drei «Personen»: der/die Liebende, der/die Geliebte und dazwischen die LIEBE. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass schon im Anfangsstadium, der Phase der Verliebtheit, dieses Geheimnis abgezeichnet ist.
Die Liebe ist immer auch ein Prozess und eine Beziehung. Daher dynamisch. Die Liebe tanzt.

Der Liebes-Prozess ist ein schöpferischer. Aus ihm geht das Kind, das Neue, hervor. Das Neue wird aus Liebe geboren. Auch eine neue, tief erneuerte Gesellschaft wird aus Liebe geboren.

Dieses funktionale, auf Reduktion bedachte Denken – welches wahrscheinlich gar nicht als Denken bezeichnet werden darf, ist zweifellos nicht nur nicht geeignet, grosse verbreitete Probleme, wie eine Pandemie zu lösen, es ist schon gar nicht geeignet, die Menschheit zu vermenschlichen.
Diese erwächst aus dem Seelengrund der Erwachten, der Liebenden, der fei Atmenden und in Zuneigung zusammen Arbeitenden.

Wir brauchen nicht mehr Regeln, sondern eine erweiterte, ganzheitliche, integrale Sicht.
Die christlich-mystische Sichtweise, wie sie sich vor allem zwischen dem 11. Und 14. Jahrhundert in Europa ausbreitete, kann uns helfen, die Weite unseres Menschseins wieder zu öffnen. Transformation heisst für mich eine umfassende, in die Tiefe der Seele reichende Umwandlung und Erneuerung des menschlichen Bewusstseins.
Wir brauchen nicht mehr Rezepte, sondern innere Heilung.

Denn die alte, starre und enge Sicht hat uns die Katastrophen beschert, die uns nun bestimmen und betäuben.
Der Glaube an die Machbarkeit und Quantität bringt uns das freudlose Leben und lässt unsere Beziehungen verarmen.

Was wir benötigen ist, dass wir uns gegenseitig heilen und entsprechende Räume der Heilung und Wärme bauen: Heilungsbiotope, Heilkreise, Oasen der Liebe.

Die Heilung der Erde
Die Heilung der Erde beginnt damit, dass die Menschen (wieder) lernen, mit ihr in Beziehung zu kommen. Sie sprechen wieder mit ihr, einfühlsam, und sie tanzen zärtlich und behutsam auf ihr. Mitgefühl ist der Schlüssel zu wahrer, gefühlter Beziehung. Wie mit dem  Planeten als Ganzes, lernen wir auch mit seinen Geschöpfen in Beziehung zu kommen: den Tieren, den Pflanzen, den Elementen. Wenn wir eingreifen, und manchmal ist es nötig, dann behutsam und empathisch. Dadurch wird die Erde in eine höhere Schwingung kommen können und uns den Boden geben, uns zu entwickeln und zu vermenschlichen. Diese wird uns auf eine heilsame Weise, entschleunigen.

*

Der Stoff aus dem und mit dem wir arbeiten, fliesst aus den Liebesbeziehungen und den Perlen, die wir polieren bis sie glänzen.

Und die Perle, wir haben es gehört, ist das Dritte, die heilige Mitte, die immer auf das EINE verweist. Da, gleichsam über dem Dritten, der Flamme, der Perle, des Lichtherzes, wie immer es wir nennen wollen, öffnet sich der metaphysisch Beziehungsraum, der des kontemplativen Gebetes und der Meditation.

Die Liebe erscheint – 3. Teil

Der Einsturz der gesellschaftlichen Macht-Strukturen ist reine Zwangsläufigkeit tätiger Liebe.
Zu dieser Zeit sehen wir aber auch die extreme Kumulierung von Macht und Geld in den Händen Weniger. Dies ist ein Indiz dafür, dass diese Ungerechtigkeit und damit das alte materialistische System früher oder später zu einem Ende kommen muss.

Der gespaltene Mensch, fremdbestimmt durch einseitige, materielle Ideologien (wie der Transhumanismus), bewirkt eine weitere, beschleunigte, ins Chaos führende Trennung seines Lebens vom hohen Selbst,
während die mystischen Bestrebungen, die wirklichen Innen-Erfahrungen, die aus der Quelle allen Seins emanieren, ihn wieder verbinden mit der alles  durch scheinenden Wirklichkeit, in der er wieder hergestellt wird, als ganzheitlich und integral verstandenes Wesen, welches seine Erklärbarkeit im Lichte der Liebe gesprengt hat, damit er in Freiheit aufatme.

Dies zu sagen, in immer wieder verschiedener und in der Substanz doch gleicher Weise, ist mir ein Herzensanliegen.


Liebe schafft kollektive Erneuerung – Heilung

Wenn das Universum uns seine Essenz enthüllt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Kompensationswelten ihre Macht über uns (mindestens teilweise) verloren haben.

Der Zusammenbruch der Scheinwelten ist der Ausdruck der magnetischen Kraft der Liebe.

Die Ersatzwelten (wie suchtartiger Konsum) sind Barrikaden, welche den Ein-Fluss des Lichtes behindern. Ihr Einsturz ist reine Zwangsläufigkeit tätiger Liebe.
Mit dem Zusammenbruch der Systeme tritt die ursächliche Gewalt ins mensch­liche Bewusstsein, welche die Illusions- und Kompensations-Welten hervor­brachte. Wir haben uns mit unserer unerlösten Gewalttätigkeit zu konfrontie­ren und wir sind aufgefordert uns und die Erde zu heilen.
Liebe bewirkt Transformation und Heilung. Damit die Heilung in Kraft treten kann, ist es nötig, dass wir Menschen uns unsere Bedürftigkeit eingestehen, anerkennen, dass wir angewiesen sind auf die Hilfe aus der göttlichen Geist-Welt, auf Seine Barmherzigkeit, dass wir also zugeben, dass unsere Bewusstheit und Liebesfähigkeit begrenzt sind und unsere Ohnmacht gross ist. Der Mensch im Dilemma öffnet sich, wenn er innehält, für den Trost und für die Barmherzigkeit.

Viele ahnen, dass die weltweiten Probleme, die wir Menschen geschaffen haben, unserer Kontrolle entglitten sind. Der Glaube an die Machbarkeit des Erstrebenswerten ist erschüttert. Nur die Anerkennung unserer Ohnmacht kann helfen. Genau an diesem Punkt stellt sich Trost ein. Dies gilt auch für individuelle und zwischenmenschliche Schicksale. Durch die Anerkennung der Grenzen der Machbarkeit, durch die Annahme der Machtlosigkeit, die zum Beispiel auftritt, wenn wir in einem Dilemma stehen, bildet sich eine Lücke, ein leerer Raum, in dem Gott wirken kann. Dies erfahren wir als Hilfe.

Jedes Dilemma, jede Krise ist eine Gelegenheit zur Transzendenz.

Durch die Anerkennung der Machtlosigkeit, der Hilfsbedürftigkeit und der Dilemmas, entsteht Leer-Raum, entstehen Lücken, offene Fenster durch welche Hilfe und Heilung einströmen kann.


Lebensfreude

Der kontrollierte, gesteuerte und gezähmte Mensch, der gelernt hat, sich rasch und unauffällig zu unterordnen, aus Angst vor Ausschluss und Stigmatisierung, erwartet, dass er von aussen gehalten wird: von Autoritäten in Politik, Wissenschaft und Medizin, wartet darauf, dass die Politiker, die Behörden sich bessern, wartet, wartet. – Wartet! Erwartet!

Nimmt der Mensch seine Projektionen, Delegationen und Erwartungen zurück (siehe letzter, also 2. Teil der Trilogie), ist der Mensch soweit, sich selbst zu ermächtigen, sich würdevoll unter die Wahrheit zu stellen, als selbstverantwortlicher, freier, souveräner Mensch, der sich mit anderen freien Individuen in einer Gemeinschaft zusammenzufinden weiss.

Hier zeigt sich ein interessantes Paradoxon: Ich glaube, dass nur der bescheidene Mensch, der um seine Begrenztheit und Bedürftigkeit weiss, zu seiner Würde, Souveränität und Kraft findet. Er ist frei und bereit für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen und geistigen, höheren Mächten. Weil er um seine Ergänzungs-Bedürftigkeit weiss, wird er anderen guten Wesenheiten Raum bereitstellen, Wirkungsraum, Liebes-Raum.

Darin sehe ich eine bedeutende Grundlage für den Aufbau einer menschlichen Welt. Auf dieser Grundlage reifen die Früchte der Lebensfreude. Freude fliesst dann, wenn wir uns in Liebe verbinden, im Wissen um unsere Bedürftigkeit und unsere wahre Grösse, die ihre Quelle im Nicht-Wissen und der ursächlichen Stille hat.

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Meine Leserinnen und Leser werden spüren, wie oft ich mich mit dem Fundament einer erwachenden menschlichen Gesellschaft beschäftige: Sie wird meiner Ansicht nach im Kosmos des Herzens geboren werden. Ich träume mit offenen Augen von einer einfachen Welt und von Menschen, die sich umarmen in Verbindung mit der Natur, mit Mutter Erde, aufgehoben in der grossen LIEBE des Gütigen, der Liebenden. – Bis dahin (über die zeitliche Dauer wage ich keine Prognosen zu machen) haben wir uns in der Tiefe unsere Seele zu stärken, Schmerz und Leid als Teil des Lebens anzuerkennen – immer in Verbindung zum Schöpfungslicht in uns.

Durchlässigkeit

Oft weise ich darauf hin, wie zum Beispiel im vorletzten Artikel «Bewegungsruhe», dass die meisten Menschen in sich Abwehr-Mechanismen gegen das einströmende Liebeslicht errichtet haben. Wir sondern uns vom Licht, das uns erschaffen hat, ab. Diesen Vorgang nennen wir auch Sünde, wodurch wir uns von dem abspalten und entfremden, was wir im Kern sind. Diese «Widersacher-Kräfte», so kann man auch die Angst besetzten Abwehrmechanismen nennen, sind meistens sowohl persönlicher, wie auch kollektiver Natur.

In Kontemplation oder Meditation können wir uns selbst über die Schultern schauen und unseren Prozess des Eintretens in unser Inneres beobachten.
Dann erkennen wir -ich denke damit rede ich für Viele-, dass wir uns, bildlich gesprochen, mit Gedankenfetzen bewerfen, manchmal geradezu froh darüber sind, dem beginnenden Liebes- und Lichtstrom, etwas gegenübersetzen zu können. Vielleicht beobachten wir, dass die Rastlosigkeit der Gedankensplitter und Erinnerungen gerade dann überhandnehmen, wenn das Herzenslicht heller und leuchtender zu werden beginnt. Es benötigt auch Mut, uns die gewalttätigen Aspekte in uns zuzugeben.

Wir kennen wohl auch die Erfahrung, dass es uns nicht gelingt, jenes innere Reden zu stoppen. Eventuell regen wir uns dann über uns selbst auf, wenn wir unfähig sind, dieses innere Gerede anzuhalten.

Ja, es ist schon auch traurig, wenn wir sehen, wie gross unsere Scheu vor dem inneren Licht und der inneren Liebe ist. Wir selbst stehen uns vor dem Licht – immer wieder. –
Nun, was hilft?

Mir persönlich hilft es, wenn ich mir meine Schwächen, meine Ängste und die innere Unruhe, die oft die Folge der Ängste sind, eingestehe und mir selbst zugebe, dass ich nicht immer in der Lage bin, sie zu stoppen. Es ist mir gewiss -und wie oft habe ich es auch erfahren- dass die göttliche Liebe es mit mir durchwegs gut meint und mich nie eingeengt oder mich bedrängt und vereinnahmt hat. Nie! Und doch sind offenbar alte persönliche, familiäre und kollektive Ängste mit einer Zähigkeit am Werk, die ich kaum für möglich halte.

Das Eingeständnis, dass es so ist, aber auch die Reue darüber, dass ich nicht immer mit der nötigen Geduld meinen inneren Widerständen und Schwächen begegne, hilft mir, mich zu öffnen. Bewusst stelle ich meine Fehler, Mängel und Widersprüche ins Licht der Liebe und befreie mich so, mindestens ansatzweise von ihrer Hartnäckigkeit. Indem ich sie ins Licht halte, entbinde ich mich von ihrer Herrschaft.

Dieser innere Schritt erlebe ich als sehr hilfreich, ja heilend. Mit ihm beginnt die Öffnung und die Wandlung.

Nun ist Geduld wichtig, die Bereitschaft, der göttlichen Antwort Raum zu geben. Die Antwort kann darin bestehen, dass der sich hingebende Mensch eingekleidet wird in einen Lichtmantel, gewoben aus Milde, Barmherzigkeit und Wärme. Dieses Lichtkleid durchstrahlt unsere Seele, löst auf, was verknotet ist, befreit, lockert. Der Charakterpanzer schmilzt oder zerstäubt. Gleichzeitig wird der im Wesen ruhende Lichtkörper des Menschen wieder aktiviert und verlebendigt.

Also: Die Milde und Barmherzigkeit, die über uns gelegt wird, belebt den Lichtkörper.

Nun kann es geschehen, dass uns die sanfte Kraft zufliesst, die uns in Beziehung kommen lässt mit der strahlenden Liebe, Bewusstseinskraft, Seligkeit und Schönheit, die den Lebensgrund bilden, auf dem unsere Existenz sich vollzieht und die uns zudem erhebt.

Diese Augenblicke, wo wir uns frei fühlen, uns vom Geschenkten durchströmen und durchscheinen zu lassen, sind unvergesslich. Sie lassen uns erfahren, was Aufgehoben-sein meint. Der transparente Mensch, in welchem Freude aufsteigt, reflektiert den Glanz jener mysteriösen Präsenz, die ihn nun durchströmt und durchscheint. Dieser Glanz ist manchmal auch in seinen Augen zu erkennen, wie dies bei Verliebten oft auch der Fall ist.

Im Moment dieser Erkenntnis öffnet sich auch die Wahrnehmung dafür, dass alles, die werdende, wie auch die sterbende Welt, wie auch die noch nicht entfaltende Potentialität von ewiger, bedingungsloser Liebe durchwirkt ist.

Im Grunde, in der ursprünglichen, natürlichen Verfassung, ist alles Leben miteinander verbunden und dementsprechend durchlässig, vom Geist durchatmet. Zunehmendes Vertrauen mündet in Intimität, führt in den Raum der Übergabe, wo es keine Trennung gibt.

Selbst die noch verbliebenen Abwehrmechanismen, wie auch die noch tätigen Ego-Muster werden, wie das innere Herzens-Auge erkennen kann, von Gnade durchflutet, wodurch sie ihre Dominanz und Prägekraft verlieren.

Selbst unsere Schwächen, Fehler und Barrieren werden nun durchlichtet und wir sehen: Es gibt nichts, ausserhalb des göttlichen Lichts. Nichts, das definitiv ausgeschieden, abgespalten wäre. Alles ist vereint, eins in der all-umfassenden Liebe.

Diese Erfahrung legt den Grund zur Heilung der so gefährdeten Welt, in der wir leben.

Manches in diesem Artikel mag auch an Ostern erinnern. Das Eingeständnis und die Reue erinnern an den Karfreitag und an die Bitte um Erbarmen: Kyrie eleison, die alles durchscheinende Präsenz, die Vergebung und die aufgehende Sonne an die Auferstehung.

Trennungsschmerz und Heilung

Im Internet entdeckte ich ein Foto, welches eine Mutter im Spital zeigt mit ihrem Neugeborenen. Sie trug eine Maske (wegen Covid 19), ihr eben geborenes Kind lag auf ihrem Bauch, dazwischen, auf Höhe ihrer Brüste war eine Plastik-Plane, von oben nach unten gespannt, als Barriere zwischen Kind und Mutter.
In Österreich und Rumänien gab (oder gibt es immer noch) in verschiedenen Kliniken Maskenzwang während und nach der Geburt eines Kindes. Nach der Geburt wird das Kind entfernt, damit es nicht zu einer Berührung durch die Mutter kommen kann. Stillen geht nicht.

Das Foto verfolgte mich während Tagen und Nächten, immer wieder tauchte es auf. Manchmal erlebt ich es ein wenig so, als ob ich die Erleidende wäre.

Wenn ein Element des Lebens gequält wird, so schmerzt es auch den Gesamt-Organismus, und wenn jemand leidet, so leidet das Ganze mit, weil es keine absolute Trennung gibt. Das ist natürlich. Wenn wir verletzlich sind und auch verletzbar bleiben wollen, so können wir uns nie völlig vom Schmerz des anderen distanzieren, weil dies eben menschlich und natürlich ist.

Dieses Bild, das die Mutter von ihrem Kind getrennt zeigt, ist für mich ein Symbol, bzw. ein Kennzeichen der gegenwärtigen Menschheitsphase, in welcher Beziehungsangst und Beziehungsabwehr mehr und mehr vorherrschen und Distanzierungsmassnahmen ohne Einspruch hingenommen werden. Also Zoom und Skype, statt Zusammenkünfte lebendiger Menschen – und natürlich werden diese Massnahmen mit vernünftigen Gründen rechtfertigt und rationalisiert: Wir müssen Energie und Zeit sparen, keine unnötigen Reisekosten! etc.

Ist es so, dass wir Menschen Zustände und Umstände erzeugen, die Distanzierungsmassnahmen, Einsamkeit und Isolation erfordern? Schaffen wir eine Welt, die Angst rechtfertigt und scheinbar notwendig macht? Wenn ja, müssten wir dies als eine schwer neurotische Entwicklung ansehen.

Das jetzige Corona-Narrativ besagt, dass der natürliche Ausdruck des Menschen, der auf Lebensfreude beruht, nämlich: Berührung, Nähe, Gesang, Tanz Feiern, Umarmungen und Küssen, ja alle Arten von Zärtlichkeit und Sexualität, sehr begrenzt, ja unterdrückt werden sollten und zwar der Gesundheit zu liebe. Mit anderen Worten: Durch Unterdrückung meiner Lebendigkeit und damit meiner körperlich-seelischen Gesundheit, vermeide ich Krankheit. Das ist maximal paradoxes Verhalten. Das Gespräch darüber findet nur am Rande der Gesellschaft statt, weil es sonst die erwünschte Sicht auf die Dinge in Frage stellen würde.

Wie auch immer: Die jetzigen schwergewichtigen Prozesse auf Erden, erzeugen zunehmend Trennung, Isolation, Vereinzelung und Fragmentierung. Zwischenmenschliche Kontakte werden weg-digitalisiert. Warum denn ausserhalb des Hauses gehen, wenn der Bote es ja bringt? Die Trennung drückt sich auch in der Distanz zwischen den Menschen und der Natur aus.

So, wie wir nach aussen genötigt werden, Distanz zu nehmen (und nicht nur erst seit Corona), distanzieren wir uns auch nach innen, also uns selbst gegenüber und vermeiden so Nähe und Beziehung zu uns selbst – wir Beziehungs-Wesen. Was tun wir uns denn an? Wir verlassen uns, wir Verlassenen. Wir trennen uns ab, wir Abgetrennten. Selbst-Isolation: Strafe, was sonst? Strafen wir uns also selbst? – und wofür?

Man verstehe mich nicht falsch: Besser digitale Kommunikation als keine. Ja. Aber sie sollte niemals an erster Stelle stehen. Wir Menschen sind nun mal soziale und emotionale Beziehungswesen, die auf Zärtlichkeit basieren.

Zärtlichkeit ist unsere Basis und wenn wir Mutter und Kind trennen, dann säen wir Unheil.

Die Mythologien besagen, dass wir Menschen aus dem Bewusstsein der Einheit und der Liebe herausgefallen seien und dass nun Umkehr gefragt sei: um uns auf den Rückweg zu machen, zurück zur Quelle, die wir im Laufe der Jahr-Millionen fast vollständig vergessen haben.

Die Wiedererinnerung an unsere Herkunft, also unseren Ursprung, weckt unsere genuine Sehnsucht nach der Heimat im Licht.

Alle Trennungs-Wunden, die wir Menschen uns zufügen, widerspiegeln die grosse Menschheits-Trennung und wir fügen uns diese Wunden zu (wahrscheinlich alle), weil wir den Schmerz der «Ur-Wunde» anästhesiert haben.

Die Wieder-Erinnerung an unsere wahre Heimat löst Trauer und Schmerz aus. Dahinter aber geht die Sonne auf.

In dem Moment, wenn wir den Mut haben, uns dem Schmerz zu stellen, ihn als Tatsache hinzunehmen, genau dann wird die Wunde zum Ort der Heilung, verwandelt sich der Schmerz in Heilkraft, in heilendes Licht.

Indem wir den Trennungs- Schmerz mitfühlend annehmen und damit den erlittenen Verlust, beginnt die Transformation. Das Mitgefühl ist der Drehpunkt vom Schmerz zur Heilung.

Der grosse Trennungsschmerz formuliert sich nun weltweit, im Grossen und im Kleinen. Er will gehört und verstanden werden.

Die Menschheit stellt diesen Trennungsschmerz her: wohl unbewusst, um sich mit ihm auseinandersetzen zu können. Die gefährliche Tendenz besteht nun darin, den Schmerz alleine mit technischen Mitteln zu betäuben, ihn weg zu machen durch die Bekämpfung der Symptome und durch äussere Massnahmen wie Impfen.

Äussere Massnahmen sind okay, wenn sie auf dem Boden eines Bewusstseinswandel geschehen, bleiben sie aber in der Luft, haben sie den Boden tieferer Einsichten verlassen, schaden sie mehr, als dass sie nützen, denn die Trennung von Bewusstheit und Behandlungsweisen, beruht ja wiederum auf Trennung, welche Ursache des Schmerzes ist.

Das Mitgefühl zu uns und zur Welt ist der Dreh- und Wendepunkt vom Schmerz zur Heilung.

 

Im Nebelgrau

Gestern:

An meinem Essensplatz mit Blick aus dem Fenster (siehe Beitrags-Bild) beobachtete ich einen grossgewachsenen Mann in schwarz mit zwei kleinen Kindern in orange durch den nassen Schnee waten. Sie waren auf der Spielwiese. Die Kinder liessen sich in den Schnee fallen und schoben Schnee vor sich her. Der Mann, wahrscheinlich der Vater, stand regungslos daneben und telefonierte. Die Kinder bewarfen ihn dann mit Schneebällen, die er, immer noch regungslos, über sich ergehen liess. Die Kinder wandten sich wieder der schnee-nassen Wiese zu, während der Schwarze immer noch telefonierte.
Ein paar Minuten später verliessen die drei diese Wiese, langsam, bummelnd, mir schien es friedlich. Einmal schwarz, zweimal orange.

Zum ersten Mal seit über hundert Blog-Beiträgen spürte ich keinen Drang, einen weiteren Beitrag zu schreiben. Sollte ich eine längere Pause einlegen?

Der Nebel hing den ganzen Tag über. Der kleine Berg, rechts hinter dem Bahn-Trasse (nicht zu sehen auf dem Bild) mit dem neu-romantischen Restaurant-Schlösschen war zur Hälfte vernebelt. Der obere Berg-Hang war überzuckert mit ein bisschen Schnee. Die Bäume kahl, Felsen dazwischen, sonst grau.

An diesem Tage hatte ich keine grossen Gefühle, keine starken Gedanken. Das Nebelgrau aussen und innen überwog.

Es freute mich – ein bisschen- dass die rosa Orchideen auf dem Fenstersims nun voll erblüht waren (siehe Bild), während die Bäume draussen nur noch schütteres Laub trugen (so wie ich Haare). Dazwischen Schneereste, Wiesengrün, alles in braun und grau gehalten.

An diesem Tage bewegte mich nichts wirklich.

Ich fühlte mich stumpf, versunken im Nebelgrau.

Der Güterzug dort hinten (rechts vom Beitragsbild), wirkte endlos lang, ebenfalls in braun und grau.

Kaum war die Morgendämmerung vorbei, brach die Abend-Dämmerung an. Bald haben wir den kürzesten Tag – endlich.

Am Morgen hatte ich die Küche aufgeräumt, am Nachmittag ging ich einkaufen, unter anderem Fisch und Spinat für den morgigen Besuch, für jene zwei liebenswerten Frauen – zur Ehre der einen, welche ihren 70-sten Geburtstag mit uns feiern würde.

Ich fand, dass ich ein gutes Leben habe, inklusive jener nebelgrauen Tage, die manchmal über mich kommen, sowie mich der Spätherbst immer an eine lange Tunneleinfahrt erinnert – nun die fünfundsiebzigste.
Ich bin ein Sonnenmensch.

Es ist mir gewiss, dass wir alle Lichtgeborene sind. An diesem Tag war alles überzogen und ermattet im Grau des Nebels, in meiner Trübsal, die ich manchmal empfinde, zum Beispiel, wenn ich die Tagesschau betrachte oder die müde, maskentragende Verkäuferin in «meinem kleinen Tankstellen-Laden», gleich vis-à-vis. Sie trug ihre Maske tapfer, so schien es mir, wie Viele.

Am Abend – endlich! – trank ich Tee und Wein und lass in meinem Psychothriller mit geringer Beteiligung am Geschehen. Keine Tagesschau.

Die Nacht zog sich dahin, zog sich in die Länge. Ich erträumte eine echt heilende Medizin, eine Art von Vision, und dachte an Sinnlichkeit und Erotik. Heilung, Sinnlichkeit und Erotik: diese drei! Wie wichtig sie mir sind.
Am Morgen fand ich zu einem tieferen Schlaf, träumte auch und erwacht am Morgen hell-gestimmt.

Claptons „Autumn Leaves“ bringt das nötige Gold in die herbstliche Trübe und erzeugt jene Wehmut, die einfach nur schön ist. Einfach zurücklehnen und geniessen.