Beziehungen der Liebe

Im Leben der Menschen gehören Beziehungen zum wichtigsten Lebensgut, insbesondere, wenn sie liebevoll sind. Gibt es etwas Wichtigeres? Reichtum? Gesundheit? Erfolg? Für mich sind es die Beziehungen. Sie sind die Priorität in meinem Leben.
Doch das Beziehungsleben leidet. Schon lange. Seit Corona nun noch verstärkt.

Die einseitige Ausrichtung auf den materialistisch-rationalen Aspekt des Lebens reduziert auch das Beziehungsleben auf das Nützliche, Funktionale. Der Mensch wird zur Arbeitskraft, zum Verbraucher, zum Nutzbringer – zum Rollenträger.
Er neigt sogar dazu, sich der Maschine zu unterstellen.
Beziehungen, nach und nach auf das Funktionieren zu reduzieren, hat etwas Teuflisches an sich. Und dies geschieht verbreitet.

Seit Jahrhundert – oder gar seit Jahrtausenden hat sich der Mensch nach aussen und hierarchisch gesehen, nach oben orientiert, nicht aber nach innen und in die Tiefe (der Erde, der Seele).

Wir Menschen glauben DIE KRANKHEIT (aktuell Corona) mittels Hygiene, Abstand und Impfung zum Verschwinden bringen zu können, die Klimaerwärmung durch CO2-Abgaben, Frieden durch Sanktionen, etc.
Auch wenn die einzelnen Massnahmen nicht einfach falsch sein mögen, so sind sie doch extrem einseitig materialistisch gedacht – wenn man da überhaupt von Denken sprechen kann. Gibt es das Denken denn überhaupt noch, wenn man ihm die Häute von Intuition, Empfinden und Gefühl vom Leibe zieht?

Beziehungen sind gar nicht anders als ganzheitlich zu leben. Das gilt primär für zentrale Beziehungen wie Partnerschaften, Eltern-Kind und Freundschafts-Beziehungen. Da erfahren wir einfach, dass es uns als ganze Menschen braucht.

Der Beziehungs-Zwischenraum, da, wo der direkte, unmittelbare Austausch zwischen Menschen passiert, wird zunehmend okkupiert durch meist technische, digitale oder bio-technische Geräte. Algorithmen und Roboter, programmiert von einigen grauen Herren und Damen regulieren den zwischenmenschlichen Verkehr. Es gibt aber auch Worthülsen, ideologische Sprache, die sich, transportiert von Presse und Fernsehen, Denkfabriken und Geheimdiensten, sich in unseren Köpfen festgenistet haben. Ich nenne sie Gespenster.

Diese Gespenster und Geräte, aufgeladen mit künstlicher Intelligenz und Propaganda, bezwecken, in uns hinein zu wachsen und den Beziehungsraum, der eigentlich klar, hell, rein und leer sein müsste, zu vereinnahmen. Daran hat sich die menschliche Gesellschaft schon gewöhnt. Die Unterhaltungs-Industrie wird sich bedanken.

Wahre Beziehungen sind nicht manipulierbar. Sonst sind es keine.

Von der Dual-Union zur Trinität
Wenn zwei Menschen sich lieben, so bildet sich zwischen ihnen ein Beziehungsraum aus, der von Liebe erfüllt ist. Damit sich ein Liebesraum bilden kann, ist es nötig, dass vorerst dieser Zwischenraum frei von Erwartungen und Projektionen bleibt – und wenn solche doch auftauchen, sie reflektiert und verstanden werden von den Beteiligten, damit sie sich wieder auflösen (erlösen) können. Die Liebenden spüren im besten Falle, dass das Beziehungszentrum, das Herz, umfassendes Sein bedeutet, aus dem alles, auch die Verschiedenheit der sich Liebenden, hervorgeht. Der innerste Beziehungsraum ist demnach heilig. Daraus hervorgehend, erhält die Beziehung ihren Glanz. Es ist der unsterbliche Glanz der «Perle», über den nicht verfügt werden kann. Er ist unbegreiflich und geheimnisvoll.
Es gibt nun also drei «Personen»: der/die Liebende, der/die Geliebte und dazwischen die LIEBE. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass schon im Anfangsstadium, der Phase der Verliebtheit, dieses Geheimnis abgezeichnet ist.
Die Liebe ist immer auch ein Prozess und eine Beziehung. Daher dynamisch. Die Liebe tanzt.

Der Liebes-Prozess ist ein schöpferischer. Aus ihm geht das Kind, das Neue, hervor. Das Neue wird aus Liebe geboren. Auch eine neue, tief erneuerte Gesellschaft wird aus Liebe geboren.

Dieses funktionale, auf Reduktion bedachte Denken – welches wahrscheinlich gar nicht als Denken bezeichnet werden darf, ist zweifellos nicht nur nicht geeignet, grosse verbreitete Probleme, wie eine Pandemie zu lösen, es ist schon gar nicht geeignet, die Menschheit zu vermenschlichen.
Diese erwächst aus dem Seelengrund der Erwachten, der Liebenden, der fei Atmenden und in Zuneigung zusammen Arbeitenden.

Wir brauchen nicht mehr Regeln, sondern eine erweiterte, ganzheitliche, integrale Sicht.
Die christlich-mystische Sichtweise, wie sie sich vor allem zwischen dem 11. Und 14. Jahrhundert in Europa ausbreitete, kann uns helfen, die Weite unseres Menschseins wieder zu öffnen. Transformation heisst für mich eine umfassende, in die Tiefe der Seele reichende Umwandlung und Erneuerung des menschlichen Bewusstseins.
Wir brauchen nicht mehr Rezepte, sondern innere Heilung.

Denn die alte, starre und enge Sicht hat uns die Katastrophen beschert, die uns nun bestimmen und betäuben.
Der Glaube an die Machbarkeit und Quantität bringt uns das freudlose Leben und lässt unsere Beziehungen verarmen.

Was wir benötigen ist, dass wir uns gegenseitig heilen und entsprechende Räume der Heilung und Wärme bauen: Heilungsbiotope, Heilkreise, Oasen der Liebe.

Die Heilung der Erde
Die Heilung der Erde beginnt damit, dass die Menschen (wieder) lernen, mit ihr in Beziehung zu kommen. Sie sprechen wieder mit ihr, einfühlsam, und sie tanzen zärtlich und behutsam auf ihr. Mitgefühl ist der Schlüssel zu wahrer, gefühlter Beziehung. Wie mit dem  Planeten als Ganzes, lernen wir auch mit seinen Geschöpfen in Beziehung zu kommen: den Tieren, den Pflanzen, den Elementen. Wenn wir eingreifen, und manchmal ist es nötig, dann behutsam und empathisch. Dadurch wird die Erde in eine höhere Schwingung kommen können und uns den Boden geben, uns zu entwickeln und zu vermenschlichen. Diese wird uns auf eine heilsame Weise, entschleunigen.

*

Der Stoff aus dem und mit dem wir arbeiten, fliesst aus den Liebesbeziehungen und den Perlen, die wir polieren bis sie glänzen.

Und die Perle, wir haben es gehört, ist das Dritte, die heilige Mitte, die immer auf das EINE verweist. Da, gleichsam über dem Dritten, der Flamme, der Perle, des Lichtherzes, wie immer es wir nennen wollen, öffnet sich der metaphysisch Beziehungsraum, der des kontemplativen Gebetes und der Meditation.

Die Liebe erscheint – 3. Teil

Der Einsturz der gesellschaftlichen Macht-Strukturen ist reine Zwangsläufigkeit tätiger Liebe.
Zu dieser Zeit sehen wir aber auch die extreme Kumulierung von Macht und Geld in den Händen Weniger. Dies ist ein Indiz dafür, dass diese Ungerechtigkeit und damit das alte materialistische System früher oder später zu einem Ende kommen muss.

Der gespaltene Mensch, fremdbestimmt durch einseitige, materielle Ideologien (wie der Transhumanismus), bewirkt eine weitere, beschleunigte, ins Chaos führende Trennung seines Lebens vom hohen Selbst,
während die mystischen Bestrebungen, die wirklichen Innen-Erfahrungen, die aus der Quelle allen Seins emanieren, ihn wieder verbinden mit der alles  durch scheinenden Wirklichkeit, in der er wieder hergestellt wird, als ganzheitlich und integral verstandenes Wesen, welches seine Erklärbarkeit im Lichte der Liebe gesprengt hat, damit er in Freiheit aufatme.

Dies zu sagen, in immer wieder verschiedener und in der Substanz doch gleicher Weise, ist mir ein Herzensanliegen.


Liebe schafft kollektive Erneuerung – Heilung

Wenn das Universum uns seine Essenz enthüllt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Kompensationswelten ihre Macht über uns (mindestens teilweise) verloren haben.

Der Zusammenbruch der Scheinwelten ist der Ausdruck der magnetischen Kraft der Liebe.

Die Ersatzwelten (wie suchtartiger Konsum) sind Barrikaden, welche den Ein-Fluss des Lichtes behindern. Ihr Einsturz ist reine Zwangsläufigkeit tätiger Liebe.
Mit dem Zusammenbruch der Systeme tritt die ursächliche Gewalt ins mensch­liche Bewusstsein, welche die Illusions- und Kompensations-Welten hervor­brachte. Wir haben uns mit unserer unerlösten Gewalttätigkeit zu konfrontie­ren und wir sind aufgefordert uns und die Erde zu heilen.
Liebe bewirkt Transformation und Heilung. Damit die Heilung in Kraft treten kann, ist es nötig, dass wir Menschen uns unsere Bedürftigkeit eingestehen, anerkennen, dass wir angewiesen sind auf die Hilfe aus der göttlichen Geist-Welt, auf Seine Barmherzigkeit, dass wir also zugeben, dass unsere Bewusstheit und Liebesfähigkeit begrenzt sind und unsere Ohnmacht gross ist. Der Mensch im Dilemma öffnet sich, wenn er innehält, für den Trost und für die Barmherzigkeit.

Viele ahnen, dass die weltweiten Probleme, die wir Menschen geschaffen haben, unserer Kontrolle entglitten sind. Der Glaube an die Machbarkeit des Erstrebenswerten ist erschüttert. Nur die Anerkennung unserer Ohnmacht kann helfen. Genau an diesem Punkt stellt sich Trost ein. Dies gilt auch für individuelle und zwischenmenschliche Schicksale. Durch die Anerkennung der Grenzen der Machbarkeit, durch die Annahme der Machtlosigkeit, die zum Beispiel auftritt, wenn wir in einem Dilemma stehen, bildet sich eine Lücke, ein leerer Raum, in dem Gott wirken kann. Dies erfahren wir als Hilfe.

Jedes Dilemma, jede Krise ist eine Gelegenheit zur Transzendenz.

Durch die Anerkennung der Machtlosigkeit, der Hilfsbedürftigkeit und der Dilemmas, entsteht Leer-Raum, entstehen Lücken, offene Fenster durch welche Hilfe und Heilung einströmen kann.


Lebensfreude

Der kontrollierte, gesteuerte und gezähmte Mensch, der gelernt hat, sich rasch und unauffällig zu unterordnen, aus Angst vor Ausschluss und Stigmatisierung, erwartet, dass er von aussen gehalten wird: von Autoritäten in Politik, Wissenschaft und Medizin, wartet darauf, dass die Politiker, die Behörden sich bessern, wartet, wartet. – Wartet! Erwartet!

Nimmt der Mensch seine Projektionen, Delegationen und Erwartungen zurück (siehe letzter, also 2. Teil der Trilogie), ist der Mensch soweit, sich selbst zu ermächtigen, sich würdevoll unter die Wahrheit zu stellen, als selbstverantwortlicher, freier, souveräner Mensch, der sich mit anderen freien Individuen in einer Gemeinschaft zusammenzufinden weiss.

Hier zeigt sich ein interessantes Paradoxon: Ich glaube, dass nur der bescheidene Mensch, der um seine Begrenztheit und Bedürftigkeit weiss, zu seiner Würde, Souveränität und Kraft findet. Er ist frei und bereit für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen und geistigen, höheren Mächten. Weil er um seine Ergänzungs-Bedürftigkeit weiss, wird er anderen guten Wesenheiten Raum bereitstellen, Wirkungsraum, Liebes-Raum.

Darin sehe ich eine bedeutende Grundlage für den Aufbau einer menschlichen Welt. Auf dieser Grundlage reifen die Früchte der Lebensfreude. Freude fliesst dann, wenn wir uns in Liebe verbinden, im Wissen um unsere Bedürftigkeit und unsere wahre Grösse, die ihre Quelle im Nicht-Wissen und der ursächlichen Stille hat.

*

Meine Leserinnen und Leser werden spüren, wie oft ich mich mit dem Fundament einer erwachenden menschlichen Gesellschaft beschäftige: Sie wird meiner Ansicht nach im Kosmos des Herzens geboren werden. Ich träume mit offenen Augen von einer einfachen Welt und von Menschen, die sich umarmen in Verbindung mit der Natur, mit Mutter Erde, aufgehoben in der grossen LIEBE des Gütigen, der Liebenden. – Bis dahin (über die zeitliche Dauer wage ich keine Prognosen zu machen) haben wir uns in der Tiefe unsere Seele zu stärken, Schmerz und Leid als Teil des Lebens anzuerkennen – immer in Verbindung zum Schöpfungslicht in uns.

Salutogenese – heilendes Milieu

Vorerst möchte ich die beiden im Titel vorkommenden Begriffe erläutern, danach werde ich sie in Beziehung zum jetzt dominanten Narrativ der Corona-Krise setzen.

Die Entstehung der Gesundheit
Salutogene ist das Gegenteil von Pathogenese. Wie werden wir gesund und was hält uns bei Gesundheit? Damit beschäftigt sich die Salutogenese: Welche Faktoren sind es, die uns gesund werden lassen. Aaron Antonovsky kam nach einer gründlichen Untersuchung zu folgendem Ergebnis:

Das Kohärenzgefühl ist ein zentraler Aspekt in der Salutogenese. Sie umfasst  drei Aspekte:

  • Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen – das Gefühl der Verstehbarkeit.
  • Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können – das Gefühl der Handhabbarkeit oder Bewältigbarkeit (ähnlich dem Begriff der ‚Selbstwirksamkeitserwartung‘ nach Albert Bandura).
  • Der Glaube an den Sinn des Lebens – das Gefühl der Sinnhaftigkeit.

Wikipedia

Die offizielle Medizin (auch Schul-Medizin genannt) wird merklich von einem militanten und militärischen Denken mit-beherrscht. Zumindest die medizinische Sprache bestätigt meine These: Krebs wird bekämpft. Es wird Krieg gegen Zellen und Viren geführt; Fronten werden gebildet gegen krankhafte Geschwüre, Organe müssen entfernt/eliminiert werden, etc. Die Angriffe werden mit Gift, Strahlen und Killerzellen geführt; die Verteidigungslinien werden durch Distanz, Isolation und Quarantäne gebildet, welche mit „Schutz“ bezeichnet werden. –
Was stört wird zerstört oder entfernt.

Die sanfte Medizin betont die Selbstheilungskräfte des Menschen und arbeitet mit den Gedanken der Salutogenes.
Nicht primär die Symptome sind es, die behandelt werden, sondern Krankheits-Bereitschaften. So wird zum Beispiel nicht primär die Erkältung angegangen, sondern die „Erkältlichkeit“.

Das innere psycho-somatische Milieu wird hier gestärkt, damit Körper und Seele konstruktiv Krankheiten überwinden können, ja eventuelle gestärkt daraus hervorgehen können.
Krankheit wird als oft notwendiger und sinnvoller Teil der Entwicklung und Gesundung eines Lebewesens verstanden. Krankheit wird als Selbstheilungsversuch von Körper und Seele angesehen.
Krankheit kann als ein Glied der Gesundwerdung eines Menschen, oder der Menschheit angesehen werden. Die Sprache der Krankheit (insbesondere die Organ-Sprache) will verstanden werden. Aus diesem Verständnis wird die Therapie abgeleitet.


Heilendes Milieu
Das Milieu kann als ein Feld, ein Umfeld oder als eine Umgebung angesehen werden mit einem eigenen Charakter, einer eigentümlichen Atmosphäre und Kultur, in welchem die einzelnen Bereiche, Teilsysteme ein natürliches Ganzes bilden.
Ist das Milieu harmonisch und sind die einzelnen Bereiche gut aufeinander abgestimmt, so kann man von einem therapeutischen oder heilsamen Milieu sprechen. Der eigene Körper bildet ebenso ein Milieu, wie auch zwischenmenschliche Gruppen oder Gesellschaftsschichten (kleinbürgerliches Milieu, Rotlicht-Milieu, etc).

Das Milieu ist alles, die Mikrobe ist nichts“, so der französische Wissenschaftler Antoine Béhamp.
Mikroorganismen, Viren, Bakterien, Pilze sind nicht Auslöser von Krankheiten; sie bilden das Mikrobiom, bilden das körpereigene Milieu, halten uns gesund, wenn dieses nicht beeinträchtigt ist, zum Beispiel durch Umweltgifte, Elektrosmog, Feinstaub, etc. Ist das Milieu gestört, können sich Krankheiten darin ausbreiten, ist es gesund, ausbalanciert, sind keine Krankheiten zu befürchten oder werden kaum gefährliche Auswirkungen haben.
Natürlich wissen wir auch, dass das Milieu durch psychische Faktoren wie Stress und Angst geschwächt wird, wie es auch durch gute Beziehungen und eine vielseitige, harmonische und ausgeglichene Lebensgestaltung gestärkt wird.

Die einseitige, nicht-integrale Bekämpfung des Corona-Virus
Die extremen Hygiene- Verordnungen, die auf Trennung und Isolation abzielen, werden niemals das „Virus besiegen und vernichten“ können, um bei der kriegerischen Sprache noch einmal kurz zu verbleiben, nur schon deshalb, weil es sich stets wandelt und die aggressive Bekämpfung der Krankheit zudem unglaublich tiefgreifende Kollateralschäden, gerade den schwächsten Gliedern der Gesellschaft zufügt (Armut, Traumata). Die Betroffenen: Kinder, Jugendliche, arme und hungernde Menschen, Kleinunternehmer, Künstler.
Es mag ja gut sein, dass in einzelnen Fällen und für eine bestimmte und begrenzte Zeit Schutz-Massnahmen für gefährdete Personengruppen  sinnvoll sein können, niemals aber auf unabsehbare Dauer.

Alle ganzheitlich denkenden Menschen und Bewegungen müssten sich für eine inter-disziplinäre, ganzheitlich-integrale Betrachtungsweise der Krise stark machen. Sie müssten die Symptom-Bekämpfungs-Maschinerie anhalten und eine „Welt-Milieu-Therapie“ anstreben und fordern, in der Krankheit und Sterben sein dürfen, als integrierte Bereiche des Lebens. Sie müssten die Prinzipien der Salutogenese verinnerlichen, insbesondere den Aspekt der Sinnhaftigkeit des Lebens.

Was mich persönlich an der Corona-Krise am meisten erschüttert, ist die verbreitete Mitleidlosigkeit gegenüber den Leidenden, insbesondere den Kindern gegenüber.

Hier ein paar Zitate von Christian Kreiss*, gelesen im Nachrichten-Magazin Rubikon, welches für mich glaubwürdig ist, weil es nur gut recherchierte Artikel veröffentlicht. Hier:

„Auf den Philippinen dürfen Kinder unter 15, das ist ein Drittel der Bevölkerung, seit elf Monaten nicht mehr ihr Haus verlassen. „Sie sind verpflichtet zu allen Zeiten in ihrer Wohnung zu bleiben.“
Kinder dürfen seit etwa einem Jahr nicht mehr in die Schule, nicht mehr zu Freunden,….“

„Durch die Lockdowns verloren hunderte Millionen Menschen (vor allem in den Entwicklungsländern) ihre Arbeit und wurden in Entbehrung und Hunger gestürzt. Die Zahl der in Armut lebenden Menschen hat sich dadurch seit März 2020 um 200 bis 500 Millionen erhöht, die Zahl der akut hungerleidenden Menschen auf etwa 270 Millionen beinahe verdoppelt. Durch die Lockdownmassnahmen sterben derzeit etwa 6000 bis 12000 Kinder zusätzlich pro Tag an Hunger.“

Solche Nachrichten erschüttern mich. Ebenso erschüttert bin ich darüber, dass viele Menschen, denen ich von diesem Elend erzähle, diese und ähnliche Informationen nicht glauben und keinerlei Mitgefühl zeigen. Das gilt auch für die Leitmedien. Für sie ganz besonders. Es ist nicht ganz falsch von „Hygiene-Wahn“ zu sprechen, der alle anderen Gefühle und Gedanken zu absorbieren und zu dominieren scheint.

Mitgefühl ist die Emotion und Kraft, die ein Klima der Zusammengehörigkeit schafft und ein Milieu des Friedens und der Zusammenarbeit. Ein solches Milieu würde es uns gestatten mit Epidemien behutsamer und vertrauensvoller umzugehen. Das ist wohl die einzige langfristige und menschliche Strategie, wie mit Krankheiten und insbesondre mit Epidemien umzugehen ist. Schock-Starre kann es nicht sein.
Die Art, wie der überwiegende Teil der Menschen mit der Krise umgeht, erhält diese aufrecht und verlängert sie. Die Art, wie wir mit Corona umgehen ist die Krise – nicht das Virus. Es handelt sich um eine Bewusstseins-Krise, in der wir stecken. In dem Moment, wenn sich im Welt- und Menschenbild eine aufbauende Bewegung ankündigen sollte, wird die Krise vorbei sein, wird so rasch verschwinden, wie sie gekommen ist. Dies ist meine Prognose.

Eine neue, behutsame Zusammenarbeit
Das menschliche Zusammenleben beruht auf Austausch, auf Kommunikation, Teilen und Verbundenheit. In dieser Corona-Zeit baut sich die gefährliche Überzeugung auf, dass Jede und Jeder Gefahr bedeute, vor dem/der man sich zu schützen habe und so leicht geht die Tatsache vergessen, dass uns vom anderen Menschen auch (oder vor allem) Gutes entgegenkommt.
Ich gehe davon aus, dass ich primär jenen Menschen in meinem Leben begegne, die mir etwas zu sagen haben, dich mich ergänzen und mein Bewusstsein erweitern lassen – und umgekehrt. Wenn wir offen sind für einander, so nähren wir Lebewesen uns gegenseitig. Ja, und wir sind uns Lehrer und wir sind Lernende, erkennen uns im Spiegel des anderen. Wir entwickeln unsere Stärken dadurch, dass wir uns berührbar geben und einfühlsam sind. Wir schaffen ein Klima der Nähe und der Wärme, indem wir uns seelisch und körperlich berühren – in Respekt. Wir bauen Wärme-Räume auf physischer und subtiler Ebene.
Dadurch schaffen wir einen starken, durchpulsten Menschheits-Körper. Und dies befähigt uns auch, uns der Natur gegenüber zu öffnen.
Wir sollten uns vom Abstands-Diktat nicht irre machen lassen. Erinnern wir uns -gerade jetzt- an das, was uns zu Menschen macht: Empathie, Mitgefühl nach allen Seiten, Vertrauen, Mut und Aufrichtigkeit.

Das göttliche Milieu
Wenn der Mensch sich öffnet, geht er ins göttliche Milieu ein, welches immer da, anwesend, präsent ist. Darin erkennen wir unsere wahre Natur, die WIRKLICHKEIT, die von LIEBE erfüllt ist. In dieser All-Gegenwärtigkeit finden wir das richtige Mass.

„Der Mensch, wenn er ganz eingemittet ist, also verbunden mit dem Wesenskern seiner Seele, wird stets zur rechten Zeit am rechten Ort sein und er wird spüren, wann etwas beginnen soll und wann etwas enden soll. Er weiss es, weil seine Seele ihn führt, weil er mit seinem Wesen, das er ist, in einer einvernehmlichen Beziehung ist.“
Blog vom 28. März 2020: Das Gefühl für das richtige Mass. Siehe unter: ältere Beiträge.

Wenn mehr und mehr Menschen das göttliche Milieu erkennen werden -und ich gehe davon aus, wann immer dies geschehen mag- ; wenn der Menschheitsleib also beginnt in das supramentale Bewusstsein (Begriff von Aurobindo) einzutreten, werden die eindimensionalen Betrachtungs- und Vorgehensweisen in sich zusammen fallen und das nötige Wissen (im Sinne von Weisheit) wird der Menschheit zufallen, sich in ihrer ganzen Wesenheit aufzurichten, im Einklang mit der kosmischen Wirklichkeit. Das Liebeslicht wird uns heilen. Meine Hoffnung die Corona-Krise zu überwinden gründet in der Hoffnung, dass möglichst viele Menschen den Pfad des Lichtes beschreiten oder vertiefen werden.

*Christian Kreiss: Mephistos Triumph

Die beiden Tore: Abschied und Neu-Beginn

Die Zweiheit ist eine göttliche Anordnung, die dem Menschen gegeben wurde, um zu lernen. Zum Beispiel Beziehungsfähigkeit, die auf Unterschiedlichkeit, oder auf Gegensätzlichkeit beruht, zu lieben also, wenn es anscheinend nicht passt, versöhnlich zu sein, selbst wenn es schmerzt. In diesem Artikel will ich die übermächtigen Tendenzen des Weltgeschehens betrachten, die uns, ob es uns bewusst ist oder nicht, in Atem halten: Das Abschiednehmen und die Resonanz mit dem Neuen, das sich abzeichnet.

Das Tor des Abschieds
Viele spüren, dass die einseitige materielle Ausrichtung auf Rendite, äusseren Erfolg, Ansehen und Macht ein Ende haben muss, da wir nicht mehr verbrauchen und vernichten dürfen, als es das Wachstum erlaubt. Der Kapitalismus, der sich zum seinem wohl letzten, wankenden Höhepunkt herauf schraubt, dem Überwachungs-Kapitalismus, kommt seinem Ende nahe, da er sich selbst verschlingt.
Ebenso kommt das Prinzip des Herrschens und Beherrschens, der eisernen Kontrolle zum notwendigen Zerfall, weil Mensch und Erde sich auf die Dauer nicht der Machbarkeit unterwerfen können, weil sie lebendige Organismen sind und nicht einseitig rational steuerbar sind.
Ich glaube, dass es nicht nötig ist, die Zerfalls-Symptome aufzuzählen. Sie sind all-gegenwärtig und überall wahrzunehmen. Die Zeit ist nahe, wo auch Abgebrühte, nicht mehr in der Lage sein werden, den Zerfall zu bagatellisieren.
Manche sprechen von Ökozid.

Nun sind die anteilnehmenden Betrachter, die sehen, wie sich die Türe zum Tor des Abschieds öffnet, ihrer Trauer und ihrem Schmerz ausgesetzt. Ihr Leiden ist bewusst und es ist gepaart mit Mitgefühl. Sie geben der sterbenden Kreatur eine ursprüngliche Stimme. Sie sind erschüttert. Sie stellen sich dem Prozess des Abschieds; sie fühlen mit. Sie seien gesegnet, getröstet.

Ohne sie, kann das Neue nicht erscheinen! Ohne sie verliert die menschliche Kultur ihre Wurzeln, das Gefühl für den Ursprung, für die Basis, für die Herkunft. Ohne sie, verliert die Menschheit ihr Herz.


Das Tor des Neu-Beginns
Der Neu-Beginn der kommenden Entwicklungsphase des Menschen beinhaltet, so vermute ich, ein sich ausdehnendes, umfassendes Gefühl für das Ganze, das integrale Bewusstsein. Mein inneres Auge sieht liebende Menschen, deren Seelen vibrieren.
Die Lichtpartikel/Zellen in uns sehnen sich danach, sich auszudehnen, ihr Volumen zu vergrössern. Es gibt den Drang in den Lebewesen, sich wieder aufzurichten und den Atem frei fliessen zu lassen.
Liebeslicht wird den erneuerten, den neu-geborenen Menschen erfüllen.

Das sich langsam öffnende, Wohlwollen, Güte und Empathie verströmende Licht-Tor, wird die Herzen der Betrachter beglücken. Sie werden aber ihre Aufnahmekapazitäten erhöhen müssen, um die einströmende Lichtkraft zu fassen und zu integrieren. Sie haben ihre alte Konditionierung, also den Zwang, ihre Wesenheit zu schmälern, sie zu reduzieren und zu unterdrücken, abzulegen und zu überwinden.

Die Betrachter des goldenen Tores spüren, dass ihre Spezies vor der grossartigen Herausforderung steht, leben zu lernen.
Beim Schreiben des eben gesetzten Satzes ist mir bewusst geworden, was ich geschrieben habe und ich möchte es nochmals, ähnlich gesagt, wiederholen:

Wir Menschen stehen vor der grossartigen, schönen und anspruchsvollen Aufgabe Leben zu lernen. Dazu gehört vordringlich, dass wir es wagen, unsere Herzen zu öffnen. Es ist gut, wenn wir uns dabei helfen.

Nun denken wir Menschen ernsthaft daran, uns das Sonnensystem «untertan» zu machen und müssen feststellen, dass wir gar nicht gelernt haben, zu leben, weil wir uns zunehmend von unserer Seele abgetrennt haben. Wenn es so ist, müssen wir also Leer-Raum, Empfangs-Raum in uns schaffen, indem wir uns befreien von Gedankenmüll, der sich in uns festgesetzt hat. Das Leben liegt gleichsam unter einer Glocke aus bleischweren Gedanken, Zahlen und Messwerten. Im gereinigten Raum, kann das ursprüngliche, reine Leben uns lehren, was Leben bedeutet.

Es ist nicht eben leicht für unser Grössenselbst zuzugeben, dass wir so vieles können, nur nicht wahrhaftig leben.
Die, welche sich dem reinen Leben zuwenden seien gesegnet.

Solche Perspektiven mögen auftauchen, wenn wir den Raum hinter dem goldenen Tor, stückweise erkennen.

Dazwischen
Wenn es dem Betrachter gelungen ist, durch die sich öffnenden Tore Einblick zu nehmen, dabei berührt zu sein und gleichzeitig unerschrocken das Gesehene anzunehmen, dann wird sich zwischen den Polen des Abschiedes und des Neu-Beginns ein dynamischer hoch-intensiver Zwischen- oder Begegnungs-Raum bilden.
Dieser Zwischenraum, wird er in Liebe gehalten, wird fruchtbar werden. Im Kreis des Umarmten bildet sich neues Leben, neue Form. In diesem Fall ist es vielleicht eine Brücke, die den Übergang ermöglicht.

Ohne diese haltende Mitte, würde sich vielleicht ein Abgrund auftun.

Ich stelle mir vor, dass auf der Mitte der Brücke ein Licht-Feuer brennt. Oder: eine Person steht in der Brückenmitte und breitet seine Arme aus.

Der Prototyp des all-umarmenden, alles versöhnenden Wesens ist für mich Christus, der auch in uns lebt.

Wir Menschen sind -zumindest viele von uns- Übergangswesen, weil wir in dieser Epoche des Übergangs geboren wurden.

„Die Übergangswesen* sind Begleiter*innen, von denen gefordert ist, Spannungen auszuhalten und zu halten in Hoffnung. Sie stehen zwischen dem Alten, das sich verabschiedet und dem Neuen, das in Geburtswehen liegt. Sie empfinden und bejahen den nötigen «Spannungs-Schmerz», der sich im Prozess des Übergangs ausdrückt.
Viele Menschen – sicher auch Leser*innen dieses Blogs – spüren diese Zeit des Übergangs als eine Erschütterung und als eine Aufforderung handelnd und betend Verantwortung zu übernehmen und mehr noch: sich selbst dem Wandlungsgeschehen zur Verfügung zu stellen, denn wer wandeln will, wird gewandelt, wer das Neue ersehnt, wird erneuert. Die Übergangswesen, sind Begleiter*innen, von denen gefordert ist, Spannungen auszuhalten.“
aus meinem Blog Übergangswesen (siehe unten)

Für Übende:
Eine meditative Imagination: Du siehst die beiden, halb geöffneten Tore vor Dir. Du lässt ihren Gehalt auf Dich einwirken. Du bist ganz geöffnet, Anteil nehmend. Sobald Du die Ausstrahlung beider Tore gleichzeitig spürst, wendest Du Dich dem Beziehungsfeld der Mitte, dem Beziehungsraum, zu. Die Konzentration liegt auf Deinem Herzen. Lass die Dynamik der Mitte zu, halte die mögliche Spannung aus und höre, was die „Dritte Kraft“, die der kreativen Mitte, dir sagen möchte.- Wenn es Dir sinnvoll erscheint, wiederhole diese Meditation während Tagen einige Male.

*Vergleiche Übergangswesen, Blog vom 18. Januar 2020. Siehe unter «ältere Beiträge» unterhalb der Schlagwörter.

Beitragsbild: Aquarell WB

 

Offenheit: Ja zum Leben

Der offene Mensch ist in seinem natürlichen Zustand nach allen Seiten hin geöffnet, zugänglich, kommunizierend, interessiert, mitschwingend, sich in Ausdehnung befindend.
Er ist nicht im materiellen Sinne expansiv, aber im nicht-materiellen, seelischen Sinne ist er in Ausweitung begriffen, er verbindet sich mit allen Dimensionen, ist also mehr-dimensional, integral, weil er sich im Andersartigen wiedererkennt und dieses einbezieht, integriert. Er ist auf dem Weg, sich als eins mit allem zu erkennen.
Diese Offenheit ist Folge des Ja zum Leben, so wie das Leben eine Manifestation der LIEBE ist.
Letztlich ist der Mensch in seinem tiefsten Inneren ein Lichtwesen, eine Strahlende, ein Strahlender.

Die Angst, das Gegenteil der LIEBE, führt zur Enge. Der verängstigte Mensch, im Zustand des Schocks, der schweren Verletzung (Trauma) zieht sich zusammen, verkrampft sich. Kontraktion. Soweit ist dies eine normale Reaktion auf Angriff und Schreck. Wird das Zusammenziehen chronisch, so spricht man von Schock-Starre oder von Charakterpanzer (nach Wilhelm Reich). Die Angst kann aber auch zur Atomisierung, zur Zerstückelung, Fragmentierung des verängstigten Menschen führen. Aber auch zu seiner Isolation und Vereinsamung.

Die «Philosophie» des Mainstreams geht davon aus, innerhalb der Abkapselung (des Panzers) nach Lösungswegen suchen zu müssen, in der irrigen Meinung, die harten Schalen der Kapsel seien das Ende der Welt.

Die Corona-Massnahmen verstärken den Pol des Zusammenziehens und der rigiden Abgrenzung durch Angst und Panik – und manche Leute fragen sich meiner Ansicht nach zu Recht, ob die Schutz-Massnahmen mehr nützen oder vielleicht doch mehr schaden.

Der Mensch ist nun einmal ein Beziehungswesen, welcher Nähe braucht um zu wachsen und sein Potential zu entfalten. Während der Mensch in den letzten Jahrzehnten extrem einseitig materiell gewachsen ist, so extrem, dass man von Gier sprechen muss, hat er sein immaterielles Wachstum, seine seelisch-spirituelle Entfaltung vernachlässigt, was zu furchtbaren Störungen in seiner Beziehung zur Mitwelt führte. *

Wenn es also wahr ist, dass der Mensch primär ein strahlendes, sich ausdehnendes Wesen ist, das die Wieder-Verbindung und Wieder-Vereinigung anstrebt, dann müsste die einseitige Ausrichtung auf die Symptombekämpfung, wie wir sie zum Beispiel in der Schul-Medizin feststellen können, aufhören und die Intention wäre dann die Unterstützung der Entfaltungs- und Heilungskräfte im Menschen.
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich hinzufügen, dass Symptombekämpfung manchmal sehr sinnvoll und hilfreich ist, wie auch die mechanische Medizin ihren Platz hat – doch, wie ich meine, nur innerhalb der Gesamtausrichtung einer Heilweise, welche auf die Heilung, die Ganzwerdung des Menschen ausgerichtet ist.

In Versenkung, Stille und Meditation lässt sich erfahren, wie die Ur-Sehnsucht des Menschen zur Öffnung drängt, zur Bejahung des Lebens und seine Freilassung:

Wenn die Erregung unreifer und hektischer Gedanken verklingt und die Stille tiefer wird und die Seele sich anfängt zu zeigen in ihrer unglaublich Feinheit, Zartheit und Schönheit und zu atmen beginnt, sich ins Unermessliche ausdehnt, alle Stufen, alle Dimensionen erklimmt, spürt der Versunkene, dass er ankommt in der Essenz, im Lichtermeer, welches er erkennt als den Ursprung, aus dem er kommt und im Kern ist.
Diese Weite, diese wunderbare Ausdehnung, die er immer ist, wird ihm nun bewusst und er erkennt diese Entfaltung als Manifestation der Liebe, einer Blume gleich, die nun aufgegangen ist und ihren Duft verströmt.

Wir sind Wesen, die sich öffnen, wenn wir uns lassen, die sich verströmen als Duft, der die Welt erhellt und verzaubert.

Als ins Unbewusste Gefallene, verstrickt in unsere Eigenmächtigkeit, in der wir vereinsamen, verkapseln wir uns und beginnen, uns mit dieser Verkapselung, die zunehmend verhärtet, zu identifizieren und vermeiden das, was unsere Öffnung, unsere Geburt einleitet, bis uns die Hand findet, die uns so sanft streichelt, dass wir aufzuwachen beginnen und uns hingebungsvoll in die Unendlichkeit ausweiten lassen, die in uns ist.

Ja.


*Die neu gegründete BNK – Bewegung Neue Kultur,
www.bewegung-neue-kultur.ch – betont, dass es Zeit ist, dass sich nun der Mensch erstrangig in seinen immateriellen Dimensionen zu entwickeln hat, statt sich ausbeuterisch weiterhin der Natur zu bemächtigen.

 

Der Mensch – ein gebärendes Wesen

«Denn die Zeit wird aus Melodie geboren und Melodie aus Gnade.»   Martin Buber

«Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, was uns verbraucht, sondern als etwas, das vollendet.»
Antoine de Saint-Exupéry

 Mit einer gewissen Scheu möchte ich mich einem mir sehr bedeutungsvollem Thema tastend annähern: dem Menschen als ein gebärendes Wesen. Ich möchte mich dieser menschlichen Wirklichkeit, die in uns angelegt ist, nähern, in dem ich sie ahnend umkreise.

Die Einbettung des inneren Kindes
In der ersten Lebenshälfte ist es äusserst hilfreich, wenn wir Menschen das innere Kind – ich meine das Kind, das wir einmal waren und das stets wirksam Teil unseres Lebens ist – aktiv und bewusst annehmend integrieren. Wir integrieren es, indem wir es lieben, mit ihm reden und ihm Lebens-Raum geben. Das innere Kind kann dann als integriert angesehen werden, wenn es in seinen Stärken und Schwächen, in seiner Bedürftigkeit und in seinen Begabungen, also als Ganzes, akzeptiert worden ist.

Manchmal vervollständigt sich der Prozess der Integration des inneren Kindes erst in der zweiten Lebenshälfte. Auch das ist gut. «Die Zeit als etwas betrachten, das uns vollendet» (Siehe Zitat oben.) Während wir uns mit dem inneren Kinde befassen, entwickelt wir unsere Mütterlichkeit und Väterlichkeit, unsere Fürsorglichkeit zu uns selbst, die schliesslich auch nach aussen abstrahlt und uns zu mitfühlenden Menschen macht.

Nun ist der Boden bestellt für die zweite Geburt: unsere göttliche Natur.

Die Erweckung des hohen Selbst
Folgende Worte sind – so glaube ich – zu uns gesprochen, oder sie werden einmal so oder anders, aber im Sinne ähnlich, zu uns gesprochen werden:

«Deine Liebe führt dich zu dir selber.
Wenn du mich erblickst, fühlst, so führt dich dies zu dir selbst, in dein Inneres, in dein wahres Selbst, das dich erblickte, erschaute und gebar.
Das wahre Selbst hat dich geboren.
Du bist im Prozess der Geburt und des Werdens, Ausdruck dessen, was ICH in dir bin.
Du bist die Ursache, der Grund meiner Liebe
und die Licht-Projektion deiner selbst.
Du bildest dich im Liebes-Licht, das ich in dir bin.

Was wandelt bin ICH. ICH BIN die Liebe. Ich verkörpere (inkarniere) mich in dir und durch dich.»

Nun ereignet sich das Bewusstsein für unsere Gottes-Kindschaft. Unsere geistdurchwirkte Seele wird sich nun selber bewusst. Wir können sie Bewusstseins-Seele nennen. Die Geburt ist Ereignis. Die Geburt ist Gnade.
Dieser Prozess beginnt meistens damit, dass wir spüren, dass wir weit mehr sind, als unsere biografischen Prägungen und mehr sind als die Einflüsse der jetzt wirkenden Kultur, in der wir leben. Der Moment des Erwachens ist dann gegeben, wenn wir uns zutiefst berührt oder ergriffen fühlen vom Leben schlechthin. Es ist ein grosser Glücksmoment, der kaum beschreibbar ist, weil er mehr ist als alle uns bekannten Formen und Strukturen.

Der Geburtsraum – der Raum des Herzens
Aus Liebe quillt Geburtsraum. Der Kosmos des Herzens ist auch ein Raum der Geburt, ein Raum höchster Lebendigkeit. Der mächtige Selbst-Impuls hat im Herzens-Kosmos seinen Raum des Wachstums und der Entfaltung gefunden. Das Männliche (der Impuls) und der Geburts- und Wachstumsraum, das Weibliche: sie sind nun in fruchtbarer Vereinigung.
Lebendige Potentialität; Geist und Materie in liebender Umarmung, im Liebesspiel: Dies ist der Raum der Geburt im Herzen. Hier ist unendliche Zuneigung, das allen und allem gilt: All-Geliebt-Sein. Hier ist tanzendes Strömen, berührtes Bewegt-Sein, gehalten in der Ruhe, im Ursprung des Quell-Grundes.

Wenn wir Menschen es uns erlauben in die Stille des Seins abzutauchen, wird uns ein Bewusstseinsbereich erreichen, den ich als fötale Stille bezeichnen möchte. Dieser Bereich tritt vielleicht als eine Art von Dämmerlicht in Er-Scheinung.
Wir fühlen uns vielleicht umgeben von Licht-Wasser oder geistigem Fruchtwasser, obwohl diese Begriffe nur Hilfen der Annäherung zu diesem geheimnisvollen Prozess sind, in dem unser höheres, göttliches Selbst ins Bewusstsein tritt. Allmählich.
Die Geburtssphäre kann aber auch so fein sein, dass sie sich wie ein Nichts anfühlt. Viele verlassen dann die Meditation, weil sie denken, dass da nichts mehr weiter geschehe. Aber genau dieser Punkt des «Verschwindens» ist derselbe Punkt der Neuwerdung .

Der Prozess des Erwachens und des Erwachsenwerdens, also des Reifens, dessen was schon immer da war, erfüllt sich bis zu einem uns möglichen Grad – bis hin zu unserem Sterben. In diesem langen Reife-Prozess werden wir zu Liebenden und zu bewussten Menschen, die sich als Ausdruck des All-Einen erkennen. Wahrscheinlich benötigen wir viele Inkarnationen auf dem Weg der Menschwerdung bis sich unsere Lichtgestalt (unser Christus-Selbst), die wir in Wirklichkeit sind, ganz in die Entfaltung kommt. Wichtig scheint mir der Weg, das Unterwegssein und die Beharrlichkeit des Weitergehens.

Das schöpferische Selbst.
Wenn der Mensch seinen Lichtkörper zu verwirklichen beginnt, entwickelt sich auch sein schöpferisches Selbst. Dies ist daran erkennbar, dass die Ausatmung des Menschen vermehrt Leben zu erzeugen beginnt. Sie wird hauchartig, gleichzeitig substantiell. Heilender Liebes-Atem oder: Geburts-Atem. Alles in tiefer Stille. Es ist denkbar, dass in grosser Herzens-Intimität nicht nur Leben, sondern auch Lebe-Wesen geboren werden.

Eine neue Menschheit – eine neue Erde
Der Ort der Geburt unseres wahren, göttlichen Selbst ist unser Herz.
Der Ort der Geburt unseres wahren Menschheits-Körpers ist der Kosmos des Herzens.
Ebenso findet die Regeneration des Erden-Körpers im Kosmos des Herzens statt.

Ich glaube nicht, dass in der heutigen Übergansphase mit Reformen (so gut und nötig sie auch sind) allein die Menschheitskrise überwunden werden kann. Auch nicht durch Revolutionen.

Ich glaube, dass wir Menschen guttun, um das grosse Ereignis einer Neu-Geburt zu bitten.

Was wir tun können ist, uns dafür vorzubereiten, indem wir uns reinigen, uns für unsere Wesenhaftigkeit interessieren, bereit sie wahrzunehmen – in Dankbarkeit.
Was wir tun können ist, unser Herz zu öffnen dem Unbekannten, nicht Definierbaren, dem, was uns übersteigt. Vertrauen wir dem, was uns ins Leben ruft, in unsere eigene Geburt führt, also in ein Geschehen oder Ereignis, das wir weder kontrollieren, noch herstellen können,
… uns also öffnen mit und trotz allen Ängsten und Unzulänglichkeiten, um uns dem zu übergeben, was uns zu uns selbst hin wandelt – vertrauensvoll, hingebungsvoll,

vielleicht wird dann die Melodie der Gnade erklingen.

Gesundheit

Dieser Artikel ist ziemlich emotional und düster, obwohl der westlichen Medizin grosse Verdienste zugesprochen sein sollen. In dieser Betrachtung aber werfe ich kritische Blicke auf kollektive Vorgänge, die unter dem Begriff «Gesundheit» in Erscheinung treten.

Bevor ich über das Thema Gesundheit zu schreiben beginne, stelle ich mir die Frage, welche Assoziationen das Wort Gesundheit in mir auslösen wird. Deshalb schliesse ich jetzt meine Augen zu und horche nach innen.

Hier die Einfälle:
Zuerst atme ich auf: Ich bin gesund, wie gut. Gesundheit ist ein Geschenk. – Beatmungsgeräte, Tod. Ein mulmiges Gefühl. Unbehagen vor einer schwer greifbaren Macht, Bemächtigung, Manipulation. Die Gesundheits-Industrie, ein Monstrum. Gesundheit: ein mächtiger Gedanke, weltweit.

Klar, sind diese Einfälle von der Corona-Krise beeinflusst. Dennoch bemerke ich mit einem gewissen Erschrecken, wie viele negative Assoziationen der Gedanke an Gesundheit bei mir ausgelöst hat. Fast pervers.

Gesundheit als Wert.
Viele Menschen finden, dass die Gesundheit das höchst Lebensgut und der grösste Wert im Leben eines Menschen darstellen. Leben um gesund zu bleiben? Ein Leben, der Gesundheit gewidmet? Solche Aussagen stossen mich ab. Es wäre dasselbe, wie wenn ich sagen würde: Ein schönes Instrument habe den Zweck, es stets gut zu pflegen. Nein doch: Um es schön zu bespielen und um anderen Menschen Freude zu bereiten! Ja.

Leben um zu lieben, um das, was innen ist zu gestalten und auszudrücken: Ja, so verstehe ich das Leben. Leben, um zu heilen, heil zu werden. Ja, auch dazu fühle ich Zustimmung, nicht aber zu einer krankheitsfreien Normalität.

Gesundheit scheint in unsere Welt zu einer allmächtigen Gottheit geworden zu sein, die uns nötigt, auf eine bestimmte, normierte Art zu leben. Zum Beispiel das richtige, Darmflora erzeugendes Jogurt zu essen, uns attraktiv zu bewegen und richtig zu atmen, im Wellness-Tempel Stress abzubauen, Kraft-Training zu machen, die Gesundheits-App zu betätigen, uns einen Chip einpflanzen zu lassen, uns zu impfen, einen Nackenroller zu kaufen, uns stets auf Rat hin operieren zu lassen, lieber früher als später, Stützstrümpfe zu kaufen, etc. Neuerdings gibt es auch eine Uhr, die von uns EKG’s anfertigt und generell unsere Herztätigkeit überwacht.

Gesundheit ist herstellbar und zu beherrschen, wie uns glauben gemacht wird.

Die Gesundheits-Industrie
Ich vermute, dass das Gesundheitswesen, zusammen mit der Pharma-Industrie der mächtigste und grösste Industriezweig der Welt ist. Er wächst ununterbrochen wie eine Kracke und ebenso die Krankenprämien. Ein Stopp ist nicht abzusehen. Die Kosten werden auch in Zukunft zunehmen, weil wir Menschen uns der Macht des Gesundheitsdenkens unterworfen haben. Woran sollten wir uns denn sonst halten, da wir ja nicht so genau wissen, wer wir sind?

Natürlich produziert die Gesundheits-Industrie manchmal auch die Krankheit, die sie behandeln will, zum Beispiel durch brutale und unnötige Eingriffe, die auch traumatisieren. Medikamentenpreise, nur für Super-Reiche erschwinglich, steigen in die Millionen-Höhe.

Der Mensch vergiftet Böden (durch Mono-Kulturen und Pestizide) und Luft (z.B. durch ungefilterte Industrie-Abluft), wodurch die Qualität der Lebensmittel leidet, die dann wiederum durch bestimmte Mechanismen verbessert werden müssen. So werden Medikamente zu Lebensmitteln, wie Lebensmittel zu Medikamenten umgewandelt werden. Das Gesundheitswesen wirkt also tief in die Lebensmittelproduktion ein, wie zum Beispiel Nestlé es vormacht.

Die Angst vor Krankheit, Sterben und Tod wird geschürt, so wie der Wunsch nach einem immer längeren Leben (Trans-Humanismus) und letztlich die Illusion von biologischer Unsterblichkeit. Diese Ängste und irrealen Hoffnungen werden bewirtschaftet und ausgebeutet, um Menschen gefügig zu machen, angepasst und nutzbar für die Profit-Maximierung der Wachstums-Gesellschaft, der es um quantitatives, finanzielles Wachstum geht und nicht um qualitatives Wachstum.

Hat sich das Gesundheitswesen mit dem Teufel eingelassen? – oder viel eher vielleicht mit allen Unternehmungen und Gruppen von Menschen, denen es um die Steuerbarkeit des Menschen geht? Oder ist es eine Mehrheit von Menschen, welche die Selbst-Verantwortung abgegeben haben, weil sie sich überfordert und erschöpft fühlen und nicht mehr wissen, was und wem sie glauben sollen – und damit das bestehende Gesundheits-Verständnis ermöglichen?

Natürlich gibt es eine auf den Menschen und sein seelisches und körperliche Wohl ausgerichtete, feinfühlige ganzheitliche, integrale Medizin: Perlen in vielen Nischen, von der Main-stream-Medizin wenig beachtet oder abgewertet («Placebo»).

Ich spreche hier von jenem Gesundheitswesen, welches gesellschaftlich dominant ist und sich der Symptom-Bekämpfung, dem Profit und dem Prestige verschrieben hat. Dieser Medizin geht es oftmals gar nicht um Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinne. (Was denn haben Schönheits-Operationen mit Gesundheit zu tun?)

Normalität statt Entwicklung
Krankheit ist Teil des menschlichen Entwicklungs- und Reifungsprozesses des Menschen. Genauso wie Krisen. Krankheiten sind Teil der menschlichen Ganzwerdung und der Bewusstseinserweiterung. Wird dies nicht einbezogen in den Heilungsprozess, verkürzen sich medizinische Eingriffe zur Wiederherstellung der Normalität und des erwarteten Funktionierens des Menschen als Rädchen der Gesellschaft.

Medizinisches Personal wird somit abgewertet und benützt als Gehilfen und Garanten zur vorübergehenden Normalisierung und Verfügbarkeit des Menschen. Und die Patientinnen und Patienten?
Sie fühlen sich verloren und überfordert in der Mega-Maschine. Sie ergeben sich, lassen geschehen oder reiben sich auf in einem Widerstand, in dem sie wenig Chance haben, Unterstützung zu bekommen und zu sich zu finden.

Wir benötigen nicht eine Medizin, die repariert, sondern eine Heilkunst, die heilt. Gehetztes Pflege-Personal hilft uns höchstens kurzfristig. Für eine nachhaltige Heilung brauchen wir Pfleger*innen, welchen die Zeit zugestanden wird, sich auch um das seelische Wohl des Kranken zu kümmern.
Die Medizin wird immer teurer und die Zeit des medizinischen Personals für die kranken Menschen wird immer knapper. Dies macht nachdenklich.
Die markantesten Gebäude jeder Stadt sind die Shopping-Zentren und die Spitäler. Sie gleichen sich, doch die Spitäler sind hässlicher, liebloser gebaut. Auch das macht nachdenklich.

Sie -die Gross-Medizin- ist ein Abbild der Beziehung des Menschen zu sich selbst.

Körper und Erde
Die Medizin widerspiegelt aber auch die Einstellung/Beziehung des Menschen zur Erde. So wie wir sie uns untertan gemacht haben, sie benützen, aussaugen, so behandeln wir auch unsere Körper: Die Invasion in unser Körperinneres nimmt stetig zu. Durch Chips, Nano-Roboter, Gen-Manipulationen und Pillen überwachen wir unseren Körper, greifen korrigierend dort ein, wo er nicht so funktioniert, wie wir es für richtig halten. Gibt es da eine Grenze?

Wo endet das?
Ich stelle Anzeichen und Tendenzen fest, die auf eine Gesundheits-Diktatkur hinweisen. Gut wäre es, diese Möglichkeit zumindest in Betracht zu ziehen. Falls sich die Mainstream-Medizin sich noch mehr mit der digitalen Industrie verbindet, eröffnen sich beängstigende Perspektiven in Richtung Überwachung, Kontrolle hin zur Erschaffung des Maschinenmenschen, des Cyborgs. Mich ängstigen schon erste Schritte in diese Richtung, weil sie für mein Gefühl zu tiefst unmenschlich sind.

Wir alle sollten uns vehement einsetzen für eine Heilkunde, die der integralen Heilung des Menschen in seiner körperlich-seelischen-geistigen Ganzheit gewidmet ist und für die Aufwertung der Pflege, die das seelische Wohl des Kranken einbezieht.

DIE SEELE Teil 1

Ich glaube, dass die verbreitete Abspaltung von der Seele, die wir zunehmend beobachten können, die Haupt-Ursache für die globale Krise, u.a. die ökologische Problematik, darstellt. Ihre Re-Integration erscheint mir als dringlich. Wenn wir uns gegenseitig helfen, unsere Herzen zu öffnen ist dies vielleicht das Sinnvollste, was wir heute tun können, um die verhärteten inneren und äusseren Strukturen aufzuweichen, damit unsere Seelen, wie auch die Seele der Welt wieder frei atmen und kreativ wirken können.

  • Die Krankheit der Welt: Seelenlosigkeit
    Nichts sind wir mehr als unsere Seele: Wir leben in ihr, aus ihr sind wir körperlich geboren, in ihr geht unsere Reise dem Ursprung entgegen, aus dem wir kommen. Die Seele wird über weite Strecken verleugnet und verneint. Sie existiert nicht, so denken vor allem Natur-Wissenschaftler.

    Warum, so frage ich mich oft, interessieren sich nicht mehr Menschen für die wahre, die unsterbliche Seele? Denn: Alle Menschen haben ja schon gespürt, dass es hinter den Dingen, eine unsichtbare Welt gibt, die sich zum Beispiel in Kunstwerken niederschlägt, sich in Träumen zeigt oder in Stimmungen, die uns über das Bekannte hinaustragen. Also noch einmal: Warum interessieren sich so Wenige für den manchmal doch sehr spürbaren Hintergrund unseres Daseins, den wir Seele nennen? Das Interesse an unserer Seele ist gering. Sie hat allenfalls Geltung als Bereich, in dem unsere Gefühle zu finden sind.
    Das Weltbild, welches die Seele (und meistens auch den Geist) ausschliesst, der pure Materialismus, ist arm, weil eindimensional. So hoch-komplex unsere Welt auch erscheinen mag, so ist sie doch elend, verarmt, auf Weniges, meist Materielles, reduziert. Dieses Wenige, das uns bleibt, verschlingen wir mit Heisshunger, nämlich unsere physische Existenz-Grundlage.
    Die Seele halten viele Menschen für ein Konstrukt, eine Einbildung, eine neurotische Vorstellung.“Die Krankheit der Welt besteht darin, dass der Einzelne seine wahre Seele nicht finden kann, und die Ursache an der Wurzel dieser Krankheit ist wieder, dass er, wenn er die äusseren Dinge ganz umfassen will, mit der wirklichen Seele der Welt, in der er lebt, nicht in Verbindung kommen kann.“  Sri Aurobindo*

Unsere Reise
Lange vor unserer physischen Existenz entstanden wir – so die mystische Sicht- aus einem Liebesgedanken Gottes, der zu unserer Seele wurde. Dieser Liebesgedanke drückt einen Aspekt Seiner umfassenden Wirklichkeit aus. Dieser Aspekt, beziehungsweise dieser Liebesgedanke ist der heilige Kern unserer inneren Wesenheit, unsere subliminale Seele.

Durch alle Bewusstseinsebenen und alle Leben hindurch speichert die Seele alle wesentlichen Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie auf ihrem Weg der Reifung und Vervollkommnung braucht, damit sie einmal reiche Früchte trägt, als Segen für die Schöpfung und alle Lebewesen.

Die Seele bildet die Substanz höheren Wissens und Weisheit. Sie ist aber auch Empfängerin von Glückseligkeit.
Die Seele zieht es in grosser Sehnsucht zurück zu ihrem Ursprung, in den göttlichen Bereich, in dem sie geboren wurde. Also zu Gott, dem All-Einen, All-Umfassenden. Der Weg in die materielle Welt und zurück zur geistigen Welt dient der Bewusstwerdung, der Intensivierung des Lichts und der Vervollkommnung an Schönheit und Liebeskraft.
Die Seele ist unsere Reise-Begleiterin, die innere Weisheits-Lehrerin, der innere Seher.
Alle Stationen der Emanation aus der Quelle des Lichtes bis in die physische und individuelle Verkörperung des göttlichen Licht-Gedankens in den materiellen Welten, leben in unserer Seele als lebendiges Wissen, das aber vorerst weitgehend verborgen ist, bis es geweckt wird.

Die Erweckung
Durch eine Tiefen-Berührung wird unsere Seele erweckt. In Momenten, wo wir weich, offen und durchlässig sind und im Bewusstsein unserer tiefsten Sehnsucht, kann es geschehen, dass wir in der Tiefe bewegt und ergriffen werden von einem hohen lebendigen Impuls (Christus-Impuls) aus dem göttlichen Bereich.
Wir fühlen uns bewegt, berührt, weinen vielleicht oder lachen und es fühlt sich so an, als ob wir aus einem langen Schlaf erwachen würden, der uns nun eine neue, grosse lichtvolle Wirklichkeit voller LIEBE in unser Leben bringt.

Durch das kontinuierliche Interesse an unserem Innenleben, also an unserer Seele, unserer innersten Wesenhaftigkeit, entwickelt sie sich. Sie wird stärker und kann uns ihr Potential vor die inneren Augen und Ohren führen. Gleiches gilt ja für unsere Kinder, die dann seelisch wachsen, wenn wir uns auch für ihr Innenleben, ihre Wesenhaftigkeit interessieren.

Indem wir auf unsere Seele hören, entwickelt sich unsere Selbst-Wahrnehmung. Unser ganzes Wesen verfeinert sich. Es kommt der Moment, wo das innere Wesen, die Führung übernimmt, wo sich die kleine Persönlichkeit, das Ego, vollständig ins zweite Glied zurückzieht, nun nicht mehr herrscht, sondern dient.

Spätestens dann ist es uns zur Gewissheit geworden, dass diese so feine, zarte, fast hauchartige Seele die wahre Trägerin unseres Lebens ist, ausgestattet mit grosser Wirklichkeit und Wirksamkeit. Nun sind wir nicht mehr dem Hin und Her des polaren Lebens unterworfen, sondern können jeden Moment als gegeben, als ein Geschenk schätzen.

So wie wir nun unseren Körper als beseelt wahrnehmen und erkennen, dass er nicht nur durchdrungen, sondern auch von Seele umhüllt ist, so fangen wir an, auch die Erde und das Universum als von Seele durchdrungen zu erfahren.

Jeder Moment, weiss die Seele, ist uns gegeben.

*Sri Aurobindo, Das göttliche Leben, 1. Band, S. 253.

Der zweite Teil dieses Essay folgt demnächst.

 

 

 

 

Eine Kultur der Zärtlichkeit

«Zärtlichkeit, die friedliche, willkommene Grenzüberschreitung hinüber zum Du, steht als Prinzip der Bejahung, der Berührung und Vereinigung gegen das Prinzip der Verneinung, Abkapselung, Vernichtung.»                                        August E. Hohler

These: Zärtlichkeit ist das Fundament der Menschheit.
Der Mensch ist ein hoch-komplexes, fragiles, aber auch geschwächtes Geschöpf. Er gedeiht in einem Netz nährender, zärtlicher Beziehungen und Kontakte.

Wenn man mich fragen würde, welche Synonyme für mich treffend den Begriff Spiritualität erklären und veranschaulichen würden, so würde ich folgende Worte nennen:

Berührung   –   Bewusstheit   –   Zärtlichkeit.

Berührung:     Initiation, Lebens-Ur-Impuls, Erweckung, Vermittlung, Seins-Übertragung
Bewusstheit:  Gewahrsein des göttlichen Geistes, Reflexionsvermögen, Kontemplation
Zärtlichkeit:    Achtsamkeit, Empathie, Seligkeit, Seele, Heiliger Geist, das Lamm, LIEBE

Dieser Blog-Beitrag handelt von der Bedeutung der Zärtlichkeit im Leben des Menschen, bzw. der Menschheit.

Man hat herausgefunden, dass Haut und Gehirn aus der gleichen fötalen Bindegewebsschicht stammen, dem sogenannten primären Ektoderm. Aus dem ektodermen Keimblatt bilden sich: die Haut, das Nervensystem und die Sinnesorgane. Also diese drei wachsen und differenzieren sich aus dem Keimblatt (dem primären Ektoderm)

Es ist nun leicht einzusehen, dass bei der Entstehung des Embryos und damit des Menschen, Zärtlichkeit die Entwicklung der Haut, des Nervensystems, des Gehirns und der Sinnesorgane unterstützt und fördert und es kann vermutet werden, dass die Zärtlichkeit der Eltern bei der Zeugung des Kindes und danach während der ganzen Schwangerschaft die Bildung des Embryos positiv beeinflusst, genauso wie der Hautkontakt mit dem Neugeborenen später zentral ist für seine menschliche Entwicklung.

Wenn also Haut, Nerven und Sinnesorgane aus einem Gemeinsamem entstanden sind, so ist es leicht nachzuvollziehen, dass es durch Zärtlichkeit nicht nur der Haut, sondern auch den Nerven und Sinnessorganen gut gehen wird.

Hier möchte ich einfügen, dass für mich Zärtlichkeit zwei zentrale Aspekte umfasst:
Erstens: Intimität, taktile Hautkontakte wie Streicheln, Liebkosen, Umarmen, Küssen.
Zweitens: Eine zärtliche zwischenmenschliche Atmosphäre, ein emphatisches, feines Klima.

Beide Aspekte zusammen ergeben für mich die Bedeutung von Zärtlichkeit.

Nach dem der Mensch geboren ist, den mütterlichen Uterus verlassen hat, wechselt er über in die sozial-emotionale Gebärmutter. Er ist eine physiologische Früh-Geburt (Adolf Portmann). Anders als Säugetiere, die kurz nach ihrer Geburt gehen können, ist der menschliche Säugling noch unbeholfen, völlig auf Pflege, Betreuung und Umsorgung angewiesen.
Insbesondere aber auf Zärtlichkeit. Auf dem Boden der Zärtlichkeit reift er, wächst er, gedeiht er. Seine Intelligenz, insbesondere die emotionale Intelligenz, entwickelt sich zu einem grossen Teil durch Hautkontakte:

In einer Atmosphäre der Zärtlichkeit und des Getragen-seins entwickelt sich beim Säugling und beim Klein-Kind Urvertrauen. Ur-Vertrauen ist der Vertrauens-Boden, auf dem der Mensch steht und handelt. Konnte sich dieser Boden von Vertrauen nicht oder nur minimal bilden, spricht man von Ur-Misstrauen. Ohne Ur-Vertrauen fällt es Menschen sehr schwer, stabile und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu halten. Sie neigen dazu, sich zu isolieren oder sich mit Gewalt das zu holen, was sie brauchen.

Zärtlichkeit erdet! In einem Raum der Zärtlichkeit kann der Mensch ganz inkarnieren. Fehlt diese Basis wird der Mensch nur teilweise inkarnieren können. Die Erde kann nur mittels ganz Inkarnierten zu ihrer ganzen Wesenskraft finden. Lesen wir Jochen Kirchhoff („Was die Erde will“):

„Mir scheint es durchaus plausibel und sei es auch nur metaphorisch, von einer kosmischen Geburt von Erde und Erdenmenschheit zu reden. Vielleicht bedarf es einer kosmischen Geburt, damit die Erde zur ERDE transmutiert, die sie andererseits schon immer war. Die Erde muss das werden, was sie ist, und zwar unter Mithilfe des Menschen…Die Erde braucht den integralen Menschen, um ganz Erde (ERDE) zu sein… Der zu sich selbst gekommene Mensch ist die Erfüllung der Erde.“ (S. 263 und 372)

Zärtlichkeit hat sehr viel mit Erdung und der Bildung von Boden, im Sinne von Fundament zu tun. Vertrauen, durch Zärtlichkeit gewachsen, bildet der Boden, auf dem der Mensch lebt und handelt. Obwohl Zärtlichkeit beim Säugling und Kleinkind von besonderer Wichtigkeit ist, bleibt sie doch ein Leben lang unabdingbare Nahrung für das seelische und geistige Wachstum des Menschen, welcher aus ihr lebt, sich entwickelt und vervollkommnet.
Ich glaube, dass sich alle Kinderpsychologen und Kinder-Psychiater einig sind, dass das Kind, insbesondere der Säugling die Erfahrung der Zärtlichkeit, des Getragen-Werdens, der Körperwärme, unbedingt braucht, damit er sich gut und harmonisch entwickeln kann.
Wäre dies im Bewusstsein der Bevölkerung und seiner PolitikerInnen, wäre eine ausgiebige Elternzeit schon längst Gesetz und keine Frage mehr.
Wer Boden unter den Füssen hat und in einer zärtlichen Umgebung lebt (die er mitaufgebaut hat), hat fast alles was er benötigt: Gemeinschaft, Liebes-Beziehungen, Selbstvertrauen, ein Grundgefühl von Wärme und Akzeptation, Mut zur Selbstgestaltung, eine erfüllte Sexualität.

In Wärmeräumen, die in einer zärtlichen Gesellschaft laufend geschaffen werden (ich habe davon in früheren Beiträgen davon gesprochen) wird ein zärtliches Miteinander gelebt. Im Laufe der Zeit verbinden sich diese Orte miteinander. Ein zärtliches Beziehungsnetz entsteht, über die Landesgrenzen hinaus. An Orten der Zärtlichkeit – so mein Visions-Bild – wird in Liebe zusammengearbeitet und das Leben gefeiert. Und es bleibt viel, viel Zeit, Zärtlichkeit zu zelebrieren, sich somit zu nähren und wertzuschätzen.

Eine solche Erfahrung macht den Menschen im materiellen Sinne genügsam. Fast alles, was unsere moderne Zivilisation und Kultur hervorgebracht hat, ist Ersatz für den Mangel an Zärtlichkeit, Verstehen und Vertrauen.
Je mehr Konsum, desto weniger Zärtlichkeit. Je dicker die Menschen einer Gesellschaft sind, desto weniger echter Friede kann vermutet werden. Der Mangel an Zärtlichkeit macht unruhig, macht nervös. Sucht und fiebriges Reisen sind die Folge.

Wir brauchen eine Kultur der Zärtlichkeit, damit wir zur Ruhe kommen. Sie ist das Erste, das wir brauchen. Alles andere geht daraus hervor.
Kann das so simpel sein? Ja, das ist es, wenn auch der Bewusstseinsschritt gross ist.

Die Schöpferkraft des Menschen

Dies ist ein utopischer Text. Die Utopie ist ein Ort, den es noch nicht gibt, durch die Kraft der Vision aber ins Leben gerufen werden kann.

«Die Frucht des integralen Bewusstseins ist das schöpferische Selbst.
Im Prozess der Liebe und der Heilung, der uns zu wahren, mitfühlenden, verwirklichten Menschen heranbildet, wird uns die Gabe des bewussten Gebärens verliehen.
Dadurch werden wir zu Mit-Schöpferinnen und Mit-Schöpfern des Lebens – Gebende und Hingebende.»*

Das heutige Menschheits-Bewusstsein kann als rational oder als mental bezeichnet werden.
Der analytische Verstand ist eines seiner zentralen Merkmale. Ein anderes die patriarchale langlebige und dominante Kultur.
Im mentalen, rationalen Bewusstsein behandeln wir folgende Bereich als zweit- oder dritt-rangig:

  • Unsere weibliche Seite, die Emotionen, die emotionale Intelligenz
  • Unsere kindliche Seite. Das Spiel, das Spielen
  • Die Muse, die Leichtigkeit des Seins.
  • Der künstlerische Ausdruck: Tanz, Musik, bildende Künste, Kunsthandwerk
  • Die Kultur der Zärtlichkeit und der liebevollen Zusammenarbeit.
  • Unser psychologisches und spirituelles Wachstum
  • Die Natur und die Natürlichkeit
  • Geerdete Sexualität
  • Die Verbundenheit mit allem und das Erleben der grossen Zusammengehörigkeit

Diese Liste ist unvollständig. Sie beschränkt sich auf ein paar wesentliche Aspekte. Insbesondere auf den letzteren (Verbundenheit).
Wenn der Mensch sich allmählich wieder versöhnt mit seinen wenig beachteten oder abgelehnten Aspekten seiner selbst, sie also reintegriert, wird er zu einem Instrument der göttlichen Schöpfungskraft: Die Frucht des integralen Bewusstseins ist das schöpferische Selbst.

Abgespaltene Aspekte unserer Wesenheit können aber nicht mit dem mentalen Bewusstsein integriert werden, welches das Trennungsgeschehen verursacht hat. Das Überschreiten der rationalen Bewusstseinsebene ist nötig, damit wir heilen und uns vervollständigen.

Im mentalen, rationalen Bewusstsein ist die Schöpferkraft begrenzt, reduziert, bruchstückhaft, durch die Zerteilung geschwächt, nicht mehr in vollem Sinne Leben erzeugend und Leben bewahrend. Projekte sind da zergliedert, fragmentiert in viele Aspekte. Ethik kommt oft am Schluss, die ganzheitliche, lebensdienliche Sichtweise geht teilweise oder ganz verloren.

Innerhalb der mentalen Macht ist der Mensch unbeugsam, will mit Hilfe seiner und der künstlichen Intelligenz seine Endlichkeit überwinden, will seinen Turm endlich bis in den Himmel bauen. Dies ist die kleine, isolierte Schöpferkraft, im Gefängnis des Ego-Turmes.

Unsere Schöpfer*innen Kraft ist verwundet. Durch unser hektisches Tun schwächen wir uns, schaffen mehr Probleme als wir lösen. Wir haben uns sowohl von unseren Erden-Wurzeln wie von unseren Lichtwurzeln abgetrennt, sind nach unten und nach oben abgeschnitten, getrennt, also nicht mehr verbunden mit den Kräften der Erde und der geistigen Welt, der Welten im Licht.

Die Möglichkeit Neues zu gebären geht aus der Hingabe an die Kraft des Ursprungs hervor. – Aus dem vom Ganzen abgespaltenen Eigen-Wille verliert sich das grosse Schauen, zerfällt die Wärme des Schöpfungsstromes aus Weisheit und Liebe, fängt an sich zu fragmentieren in Gedanken- und Gefühlssplitter.

Es ist immer dieselbe Wahrheit, die spirituelle Wahrheitssucher erfahren: Auf dem Weg durch das Tor der Machtlosigkeit, überschreiten wir die Grenzen unserer kleinen Identitäten, erfahren die eigene Nichtigkeit und Leere, bis wir zur Quelle geführt werden –jenes Weg-Stück, das wir nicht mehr aus eigener Kraft gehen können– aus der das schöpferische Licht quillt, in dem sich die Wunden schliessen.

Auf dem Weg zur Schöpferkraft haben wir das Tor der Machtlosigkeit zu durchschreiten, wodurch wir Demut und Würde wieder erlangen und in Verbindung kommen mit unserer wahren Kraft, die niemals auf Kompensation beruht, sondern im Bewusstsein der universellen Zusammengehörigkeit und der unendlichen LIEBE wurzelt. Nun kann das, wovon wir uns abgeschieden haben, zurückfliessen.

Damit werden wir zu co-kreativen Menschen, zu Gebärer-innen von Leben und ich denke nun nicht an das Zeugen und Austragen physischer Kinder (das wird bleiben), sondern an schöpferische Tätigkeiten im feinstofflichen Bereich, aber auch an eine Ausweitung unserer Fähigkeiten im geistigen Heilen. Wir werden vielleicht die Chance und Gabe empfangen, die Wunden, die wir uns und der Erde zugefügt haben, zu heilen.

Utopia, der Ort der Gewandelten, wird von Zärtlichkeit durchweht und durchlichtet sein. Unsere Herzen werden sich warm anfühlen und unsere Schritte werden fest und leicht sein.

 

*Zitat aus meinem Buch: Die Kraft der Wandlung und der Menschwerdung.
unter ISBN 978-3-033-02297-3  im Buchhandel oder bei mir, Werner Binder,
werner.b@sebil.ch Fr. 20.–