Der kollektive Energiekörper und Heilung durch Barmherzigkeit

Dumpfheit

Ich frage mich, welche Stimmung löst der kollektive Energiekörper in mir aus, der sich seit Corona weiter verdunkelt hat, und wie empfinde ich die kollektive Welt-Atmosphäre, in der wir leben, wie wirkt sie auf mein Befinden?

Das Energie-Feld wird zunehmend unbeweglich, die Vibrationen schwächer.
Arme Seelen verstummen.
Es wird kälter.
Schwarze Nebelfelder, verklumpter Schnee.
Trauer, vertrocknete Tränen -un-erhört- verkrochen in Ritzen.
Bedrücktes Leben. – Bleierner Deckel über allem.
Die Mächte der Finsternis nehmen von uns Besitz.
Was sich bewegt, wird verklumpt.
Der Atem wird schwerer.
Die leisen Klänge verstummen in den schwarzen Löchern, dumpfe Einsamkeit.
Das Leiden ist verhüllt, verleugnet, zerdrückt. Das Mitgefühl wird schwächer.
Ferne Rufe verlassener Kinder.
Kein Schauen mehr. Beziehungslosigkeit. Die noch tanzenden Lebenselemente werden verschluckt.
Erstickte Trauer, ersticktes Leiden, verengtes Leben.
Weder Ruhe, noch Sturm: Halbierts Leben, gedämpft, stumpf, schwer.
Falsche «Tapferkeit» als Schmerz-Abwehr.
Leben gerinnt zu schwarzem, verklumpten Blut. Blut-Armut ist Seelen-Vergessenheit.
Die Schatten über viele Jahrzehnte verschleiert, verschlingen Leben.

Das eben Geschriebene, erschreckt mich selbst. Doch es stimmt überein mit meinem Empfinden und dem so vieler anderer Menschen, die mir nahe sind.
Ich glaube nicht, dass diese und ähnliche Wahrnehmung übertrieben sind, eher im Gegenteil: Viele mögen die zunehmende Dumpfheit nicht in der ganzen Wucht wahrnehmen.

Franz Renggli:

«Im Laufe des 17. Jahrhunderts ist das westliche Abendland zur «Normalität» zurückgekehrt  oder besser gezwungen worden – die Trennung von Mutter und Baby aber ist im Zeitalter  des Industriekapitalismus laufend weiter verschärft worden, so dass wir heute alle ein total  vereinsamtes und tobendes Baby in uns tragen. Wir alle sind in dieser komplett depressiven und psychologischen Struktur «gefangen», dies ist die Grundlage für das Funktionieren des Industriekapitalismus, Grundlage unserer «Konsumwut», für unsere universelle Sucht und damit für die Zerstörungen unseres Planeten.»*

Nun, bei der Corona-Krise wird wiederum, das, was uns trennt, als Allheilmittel gepriesen: Abstand, Isolation, Quarantäne, Apartheid. Damit traumatisieren wir das vereinsamte Baby in uns weiter, obwohl wir nun sehen, dass harte Trennung uns die Krankheit nicht überwinden lässt.
Die Minderung, Trennung und Abspaltung von unseren seelischen Bereichen, unseren weiblichen Qualitäten und dem persönlichen, zwischenmenschlichen Austausch, haben in den Menschen grosse unbewusste Ängste ausgelöst und gleichzeitig ein Vakuum geschaffen, das leicht mit Ideologien, gewalttätigen Eingriffen und ego-zentrischen Wünschen aufgefüllt werden kann.
Die Angst durch die zunehmende Parzellierung der Persönlichkeit seinen inneren Zusammenhalt zu verlieren verstärkt die Verlust -und Verlassenheitsangst des vergessenen (inneren und äusseren) Kindes.

Es sind viele Ängste, Traumata und unverarbeitete Missbrauchs-Erlebnisse, die sich nun auf Covid fokussieren. Statt mit den Krankheits-Symptomen, müssten wir uns mit den dahinter wirkenden Basis-Ängsten befassen!

Heute brauchen wir zunehmend Kraft, die Verbindung zum höheren Bewusstsein durch den «bleiernen Deckel» hindurch aufrecht zu erhalten.


Heilung und Wandlung durch Barmherzigkeit

Die überragende Kraft der Barmherzigkeit wird in allen Welt-Religionen gepriesen. Barmherzigkeit heilt und transformiert. Es wäre ein Irrtum, diese Kraft als eine alte, fromme Tugend abzuwerten. Vielmehr ist Barmherzig Grundlage aller Heilung. Sie erweicht, was hart ist, erlöst, öffnet, was verschlossen ist, weitet aus vom engen egozentrischen Kreisen um das  kleine Ich in den grossartigen Atem kosmischer, all-gegenwärtiger heilender und transformativer Kraft.
Im Herzensgebet, wie es sich vor allem im osteuropäischen Raum entwickelt hat, kommen folgende drei Element zusammen:

  • Das Herz, als Zentrum der Liebe und der Barmherzigkeit und Ort der Neugeburt,
  • Der Odem, der geistige Atem (als Träger des Geistes)
  • Das Licht der Liebe und der Wahrheit.

Diese drei verbinden sich im Atem der Barmherzigkeit (dem Herzensgebet) zu einer einzigen Kraft, die uns als Einzel-Personen und als Menschheits-Leib zu heilen vermag.
Ebenso schützt uns diese Kraft vor dem Zugriff gewalttätiger, zerstörerischer Energien u. dämonischen Einflussnahmen.

Über den Atem aus der «Wesensmitte» schrieb ich am 16. Okt. 2021 (Siehe ältere Beiträge):

«Wahrscheinlich ist es uns allen bekannt, wie es sich anfühlt, wenn wir aus dem kleinen ego-zentrierten Ich leben, atmen, denken und handeln. Im Vergleich zum Leben aus dem Wesen heraus, fühlt es sich eng, entfremdet und unruhig an.
Ich möchte es Wesens-Atmung nennen, wenn der Mensch sich mit seiner bewussten Atmung, mit seiner Wesensmitte (dem Herz-Zentrum) verbindet.
Nun, atmet sein hohes Selbst, sein wahres Wesen, das er ist, welches verbunden und eins geworden ist mit dem Ursprungslicht und der grenzenlosen LIEBE in ihm. Damit ist der Atem gross und kosmisch geworden.
Inmitten seines Wesens ist die Sonne der Barmherzigkeit aufgegangen und sanftes Leuchten hat sich aufgetan und scheint über alle alten, selbst gesetzten Grenzen hinweg.
Im Atem der Barmherzigkeit eröffnen sich Lichträume des Mitgefühls in grenzenloser Anteilnahme, Heilkraft, unendliche Güte, in sanftem, all-gegenwärtigen, leisen Strömen.

Es handelt ich um einen grossen Wandlungsschritt, der geduldig eingeübt werden will. Hierbei führt uns unsere Sehnsucht nach der Quelle allen Lebens und die schon vorhandene Liebeskraft der Ur-Licht-Quelle zu, die in unserem Innersten glüht.

Der Aufgang der inneren Sonne ist eine erfahrbare Realität. Es ist DIE WIRKLICHKEIT.»

Dies ist eine Möglichkeit, wie wir Menschen uns bei der Heilung unserer Welt-Seele beteiligen können, was aber auch unsere Seelenkräfte fühlbar stärken wird.
Spirituelle Stärke bedeutet grosse Spannungen zwischen unterschiedlichen Sphären und Richtungen auszuhalten, wodurch sich im Spannungsfeld kreative Lösungen auftun können.

Das Zitat von F. Renggli entstammt dem Buch: Thomas Mayer: Corona-Impfungen aus spiritueller Sicht – Auswirkungen auf Seele und Geist und das nachtodliche Leben.
Sehr zu empfehlen für alle, die ihre Sicht auf Corona über das rein materielle und statistische Erkennen erheben wollen.

 

Das Wort nimmt Gestalt an

Weihnachten ist ein Mysterium, das immer wieder neu gesagt und gehört werden will, und es hat viel zu tun mit Wandlung, mit einem Überschreiten des mentalen zu einem supra-mentalen Bewusstsein, um mit Begriffen von Aurobindo zu sprechen, von einem Wandel vom Verstand hin zu einer Herzens-Kommunikation, die auf der Grundlage bedingungsloser Liebe geschieht.
In diesem bedrückenden Zeit-Abschnitt scheint mir ein tieferes Verstehen von Weihnachten, als eine Herzens-Neugeburt, eine notwendige Herausforderung zu sein, denn wahre Heilung beruht auf Hingabe, Umkehr und Wandlung.
Heilung und Gesundheit alleine aus Massnahmen «machen» zu wollen, erscheint mir eine Illusion zu sein. Das lehrt uns Corona.

Wer es wagt, an die Krippe heran zu gehen, begibt sich in eine grosse Wandlungs-Energie, deren Auswirkungen nicht zu berechnen sind – doch was auf Vertrauen beruht, so meine Erfahrung, bringt Segen.

 

Und das Wort
nimmt Gestalt an. Eine flackernde, vor Lebendigkeit vibrierende Gestalt: glühend, aus dem Feuer der Liebe, sich ausweitend und verströmend.
Feuerlicht, entfacht in finsterer Nacht.
Entfacht aus Nichts und Liebe.

Stille Nacht
heilige Nacht.

Und das Wort nimmt Gestalt an, wird lebendig, wird Mensch,
liegt an der Brust der Mutter,
wird gross, stark.

Die stille Gestalt
geht über die Felder dieser Erde,
segnet,
wird weisses Licht,
beginnt zu singen und dieser
lichte Gesang
dringt in alles was ist.

Wer das versteht, bzw. sich dem Verstehen hingibt,
wandelt sich,
versenkt sich in seine zweite, oder ursprüngliche Geburt,
wird Christus-Mensch.
Geboren aus dem Geist, geboren aus DEM SCHOSS,
DER BARMHERZIGKEIT.*

Tief eingeatmet, versunken in Hingabe,
kann es sein,
in stiller Nacht,
dass die weisse Gestalt an uns
segnend vorübergeht.

*Das Wort Barmherzigkeit hat sowohl im Hebräischen, wie auch im Arabischen (Rachman) einen eindeutigen Bezug zu Schoss, Gebärmutter und Geburt.

Beitrags-Bild: Bild von Maja Winkler: Christusenergie.

 

 

Eintritt in das Leben

In dem Moment, in dem ich mich öffne für die mir zufliessende Liebe, aus der das Leben quillt, fange ich an ganz zu leben.

Im lichten, im sich entfaltenden Leben, umhüllt mich Zärtlichkeit, befreites Sein, tiefe Verbundenheit mit allem was lebt, Seins-Seligkeit.

Im Zustand der Verbundenheit bin ich im Bewusstsein des Einströmens der hauch-feinen Geist-Nahrung. Gleichzeitig mit dem Erleben des Einströmens lichtvoller Präsenz, empfinde ich einen sich ausdehnenden Raum unendlicher Stille. Glück.

Dies ist der natürliche und ursprüngliche Zustand des Menschen.

Sobald ich das Erleben des fortwährenden Fliessens verliere, indem ich mich zerstreue und damit zurückfalle in die Gebundenheit des verdunkelten Menschheits-Bewusstseins, falle ich zurück in den Vorhof zum Leben -und unser zivilisatorisches Leben findet eben im Vorhof zum Leben statt und nicht im vollen, im erblühten Leben. Im schattigen Vorhof des Lebens ist das Leben gedämpft.

Der Vorhof: Dieses «Leben», das auf Zweckmässigkeit, Nützlichkeit (Utilitarismus), Eigennutz und materielle Verwertbarkeit gegründet ist, schmälert sich unsere Bewusstheit sehr rasch und erstellt die alte Gebundenheit, die einer Fesselung gleicht, von Neuem. Hüten wir uns also davor, uns vereinnahmen zu lassen von den alten, saugenden Bekannten.

Es braucht die Bereitschaft des Menschen, das bedeckte Leben zu verlassen, seine Fesseln abzuwerfen und in das Licht zu treten. Den Befreiungsakt schaffen wir vielleicht nicht alleine. Wir benötigen ev. Hilfe, doch liegt es an uns, unsere Bereitschaft und unsere Sehnsucht nach einem freien Leben zu erklären.
Wir sind in unerlösten Vorstellungen über das Leben gefesselt. – Wenn wir mit dem Herzen und dem Verstand erkennen, dass wir in einer bedingten und relativen, von Angst gezeichnet Welt leben, so öffnet sich uns früher oder später das Fenster in die Freiheit.

Etwas in uns verbietet es, dass wir unser Gefesselt-sein erkennen. Was ist das?

Ich vermute, dass es oft mit Schuld zu tun hat, Schuld, die wir uns nicht eingestanden haben und die uns zu einem Gefühl von Ungenügen bis hin zu Selbstverachtung geführt hat. Viellicht spielt auch eine Art von kollektivem Unglücklichsein über unser Versagen als Menschheit mit; ich meine, dass es uns nicht gelungen ist, würdevoll und respektvoll zu leben, uns, wie dem Leben als Ganzes gegenüber. Manche denken, sie hätten Glück nicht verdient oder nur in kleinen Dosen. All das scheint uns verzagt zu machen. Hinzu kommt die Macht der Gewohnheit, die bewirkt, uns klein und im gesellschaftlichen Rahmen der Konventionen  fest zu halten und uns selbst zu vergessen.
Entbinden wir uns also, lösen wir uns von den Fesseln, von den kranken Bindungen, von falschen Selbst-Definitionen.

Definitionen und Urteile, gedacht oder gesprochen von uns selbst oder von anderen sind machtvoll und auch gewalttätig, weil sie festlegen, bestimmen und die Bewegungsfreiheit nehmen.

Hier ein Ausschnitt aus einem Buch*, das ich gerade lese. Darin spricht eine Frau mit einem Jungen, über dessen Vater:

«Kennst du die blinden Flecken der Seele? So nennt man es, wenn man etwas an sich selbst nicht sehen kann oder nicht sehen will. Das können Schwächen sein, die du nicht wahrhaben willst, aber auch Stärken, die dir unangenehm sind oder unheimlich. Und dein Vater konnte nicht sehen, dass er sich in sich selbst täuscht. Er dachte, dass er nicht lieben kann. Das habe ich inzwischen verstanden, Sam. Dass sogar die klügsten Menschen dumm sind, wenn es um die Liebe geht.»

Im Zustand der Verinnerlichung, des übergebenden, lösenden Ausatmens, der Hingabe, lässt sich erfahren, wie plötzlich, unvermittelt, alles wieder in ins Fliessen findet, in das sich Bewegende.

Manchmal beginnt die Freiheit mit einem hingebungsvollen Atemzug.

Im Atemzug der Barmherzigkeit – das ist der Moment, in dem der Odem aus dem physischen Atem aufsteigt und sich nun als Licht der Liebe enthüllt – findet Wandlung statt, öffnen sich die Gitterstäbe ohne jegliche Anstrengung und die alten Gewichte fallen von uns ab.

«ICH BIN DER WEG» meint den Weg vom äusseren, gebremsten Leben zum weichen, leichten Licht-Herz-Zentrum.

Dies ist der natürliche und ursprüngliche Zustand des Menschen.

Möge uns der Weg an Weihnachten erinnern.


*Nina George: Das Traumbuch, Knaur

Dein Wille geschehe

Der Wille wird nicht strukturiert und nicht als Plan vollzogen und durchgeführt. Er ist nicht etwas, das fertig vorliegt und nun auf eine vorgefertigte Weise abläuft, nein der Wille, und ich spreche vom höchsten, weisen, göttlichen Wille- geschieht.

Wille ist hier also nicht ein Vorgehen, das an eine Anstrengung gebunden ist, sondern ein Geschehen, ein Ereignis, das aufgrund weiser Beschlüsse, die auf einer grossartigen Übersicht und aus einer Haltung feinfühliger LIEBE geschieht.

Der bekannte Satz aus dem Vaterunser heisst:
Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden
und aramäisch, der Sprache von Jesus, heisst es

Nehwê tzevjânach aikâna d’bwaschmâja af b’arha,

was etwa so viel heisst wie:

Dein eines Verlangen wirkt dann in unserem – wie in allem Licht, so in allen Formen.*

Der Mensch, der seine engen Begrenzungen verlässt, öffnet sich also dem höheren Willen, in dem er Raum schafft für diesen. Damit überlässt er die Lenkung seines Lebens, an eine ihn übersteigende Wirklichkeit, ohne diese als fremd zu erleben, denn er weiss, dass der höchste Wille auch in seiner Wesens-Mitte wirkt.

Der hohe Wille ist also ein Geschehen, dem ich mich sowohl in passiv-empfänglicher wie auch in einer aktiven Weise hingebe.

Die passiv-empfängliche Hingabe an den grossen Willen:

Dabei gehe ich davon aus, dass es etwas gibt, das es gut mit mir meint, eine mich führende und lenkende Kraft, die alles was ich bin, also alle meine Aspekte und Nuancen einbezieht, um in dieser Gesamtschau meines Wesens, die nächsten Schritte herauskristallisiert, die zu meinem Besten sind, ob das nun Erleichterungen oder Herausforderungen sind, Krisen oder glückliche Umstände. Diesem Willen darf ich mich vertrauensvoll hingeben, denn es ist das Innerste und Wahrste, dem ich mich hingebe; es ist also keine fremde Macht. Dieser Willen geschehe. Es ist kein eiserner Wille, sondern ein liebender, sanfter Wille.

Die aktive Hingabe:

Ich nehme wahr wie und wohin ich geführt werde, werde zum Zeuge meiner Reise und ich bin offen für Neues, für Neu-Entdeckungen. Indem ich nun geschehen lasse, mich dem Strom des hohen Willens überlasse, finde ich mich in mir bisher noch nicht bekannten Stimmungslagen und ich erkenne, wie mein Lebensgefühl sich verändert. Wenn ich aufhöre, mein Leben zu kontrollieren und engmaschig zu formen, werde ich mehr zum Leben selbst, das ich lebe.

Ein Geschehnis oder ein Ereignis fühlt sich anders an, als ein sich abwickelnder fester und unveränderlicher Plan.
Der Höchste bezieht jeden Entwicklungsschritt eines jeden Individuums mit ein in seinen Plan, welcher sich deshalb stets modifiziert. Es ist, wenn wir von Plan sprechen wollen, ein flüssiger, fein beweglicher Plan, der alle substantiellen Veränderungen ununterbrochen einbezieht und nichts übergeht oder ignoriert. Diese höchste göttliche Intelligenz, die erfüllt ist von LIEBE und Mitgefühl ist personal verbunden mit jedem einzelnen Lebewesen – nicht nur mit jedem Wesen, sondern auch mit der Entwicklung des Erdenkreises, unseres Sonnensystems und allen Galaxien, letztlich mit dem Universum oder den Universen. Der grosse Wille ist durchtränkt vom Wahrheitsbewusstsein und von der bedingungslosen Liebe, so dass es nichts gibt, dass unbeachtet und nicht einbezogen wäre.

Dem Menschen ist die Möglichkeit gegeben, den höchsten göttlichen Willen abzulehnen, sich von ihm abzutrennen.
Das Gute, die Liebe, das Wachstum des Lebens beruht in der Sphäre des Menschen auf Freiwilligkeit. Wir werden nicht zu unserem Glück gezwungen, aber es ist uns stets angeboten.

In den sanften Wogen des grossen Willensraum, der von Weisheit, Wahrheit und Liebe erfüllt ist, fliessen mir manchmal Teil-Einsichten in die grossen Zusammenhänge zu. Im Willensraum fliesst Wissen aus der Vergangenheit und Zukunft zusammen, Ströme aus verschiedenen Bewusstseins-Schichten, die innerhalb der Einheit allen Seins zusammenwirken.

Letztlich sind wir Menschen aufgespannt in Wissen und Unwissenheit, und wir sind sowohl gebrochene, wie auch vollkommene Wesen, beides ist in uns abgebildet. Wir sind Zwischen -bzw. Übergangswesen – die einen mehr, die anderen weniger – und es ist eine unserer Aufgabe die Spannung im Dazwischen auszuhalten und kreativ zu nützen. Dafür ist uns das Herz als den seelischen Ort der Versöhnung und die kraftvolle Sanftheit des göttlichen Willens geschenkt.

*   Neil Douglas-Klotz: Das Vaterunser, Knaur86008

Die Liebe finden – die Liebe findet

Der folgende Text versteht sich als Medikament, bzw. als Gegen-Gift zum atemlosen Aufstieg in die kalte Welt der Diktatur permanenter Selbst-Optimierung.

Die Liebe suchen und finden im Unbeachteten,
Im Vergessenen, Verlorenen,
im Schwachen,
im Hoffnungslosen.

Die Liebe erkennen und Wiederkennen
im ungetrösteten Leben,
im Schwachen,
Kranken
und in der Ohnmacht.
Im Leid und im Leiden.

Da kommt sie uns entgegen: Die Liebe,
in einem leuchtenden Kleid aus Licht.

Die Liebe findet uns,
wenn wir es annehmen,
uns in unserem Schmerz und unserer Unsicherheit
berühren, lieben und heilen zu lassen.

Es zulassen, in unserer Unvollkommenheit und Bedürftigkeit
geliebt zu sein.

Geliebte sind wir, so wie wir sind.

Da unten liegen wir,
gehen in die Knie,
erkennen uns in unserer Sehnsucht,
in unserem Scheitern und unserem oft
vergeblichem Bemühen, unsere hohen Ziele zu erreichen.

Wir sehen uns selbst in die Augen:
He, du: Da liegst du also:
geliebt und unvollkommen, wie du bist.
Wie gut, dass es dich gibt.

Da unten finden wir uns wieder,
ermüdet vom langen, bangen Aufstieg,
der uns fast alle Kräfte geraubt hat.
Kletterer mit brüchigen Knochen und rissigen Händen.
Da unten, unter uns, zerkratzt und müde
sind wir gefunden worden.

Geliebte unter der Sonne.

 

Der Chor der Erde

Ich weiss nicht mehr wie es dazu kam, aber eines Tages hörte ich den Grundton, den Ur-Ton der Liebe – dann den ganzen Chor, der jeden Winkel des Erden-Rundes mit einem mächtig-zarten Klang erfüllte.
Ich stimmte ein, und es war erquickend.
Es war der Chor der Erde, gesungen von Menschen, die ganz auf der Erde stehen, von Engeln, Spirits, Tieren und Elementarwesen.

Der eine Chor, der alle Chöre umfasst und vereinigt, welche der Erde ihr hymnisches Lob darbringen, ertöne an jedem neuen Tag und wir, die Erwachten und die Engel, stimmen ein in das grosse Lob und singen das Lied an die Erde, unseren Heimatplaneten. So sei jede und jeder angefragt und gebeten in diese wunderbare Hymne einzustimmen – wenn möglich Tag für Tag. Und wir werden dieses Lob aus Klang und Licht hören und es wird uns erheben.

Das Licht kommt zu einem (hohen) Punkt, wo es zu singen beginnt.

Aus dem Lauschen geht der Gesang hervor, der unsere Herzen erfüllt. Wer hört, entdeckt seine Stimme. Im Hören ist sie geworden.
Alle nun, die in ihrem Herzen ihre Stimme gefunden haben, sind vereinigt in der Liebe, in der sie geworden sind.
Der Chor der Chöre trägt die Erde und sie trägt uns. Ihre Klänge werden uns heilen. Und wenn wir singen, werden wir Teil des heilenden und klingenden Stromes.
Es sind Sphärenklänge, in denen unsere Seelen vibrieren – singende und atmende Seelen.
Das Lied an die Erde  gibt es, seit es die Erde gibt. Wer einstimmt, stimmt in die Welt-Kraft, in die Welt-Seele, die Anima Mundi ein. Sie legt den Schöpfungsgrund für alle Gestalten des Schönen und für die Freude und Leichtigkeit in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Erde.
Dieser Chor ist mehr als eine schöne Metapher für das Zusammenwirken von Erde und Mensch.
Diesen gibt es wirklich und er ertönt in uns, wenn der Mensch in die Tiefe seines Wesens eingeht.
Hier noch eine traurig Bemerkung zum Schluss: Mit jedem getöteten Tier, jeder ausgerotteten Tier-Gattung verliert der Chor ein Stimme, eine Klang-Farbe im grossen Chor der Erde. Jede Stimme, jede Vibration trägt zur Lebendigkeit und Schönheit des Erden-Ganzen bei, und jede verstummte Stimme schränkt die Fülle des Reichtums des Lebens ein.
Ich glaube, dass wir das Leben berühren und schützen, wenn wir einstimmen in den grossen Chor. Natürlich könne wir alle auf unsere Art singen, auch wenn wir der Meinung sind, nicht singen zu können. Es ist ja primär der Seelen-Gesang, aus dem wir ins Leben gekommen sind, der uns leitet in Schönheit und Harmonie.

Wesens-Atmung

In diesem Artikel knüpfe ich an den Blog-Beitrag «Das Wesen» an. Wer mag, lese den Text vom 22. September nochmals. Hier soll aufgezeigt werden, wie bewusster Atem die Verbindung zur Wesens-Mitte zu kräftigen vermag.

Wahrscheinlich ist es uns allen bekannt, wie es sich anfühlt, wenn wir aus dem kleinen ego-zentrierten Ich leben, atmen, denken und handeln. Im Vergleich zum Leben aus dem Wesen heraus, fühlt es sich eng, entfremdet und unruhig an.

Ich möchte es Wesens-Atmung nennen, wenn der Mensch sich mit seiner bewussten Atmung, mit seiner Wesensmitte verbindet.
Nun, atmet sein hohes Selbst, sein wahres Wesen, das er ist, welches verbunden und eins geworden ist mit dem Ursprungslicht und der grenzenlosen LIEBE in ihm. Damit ist der Atem gross und kosmisch geworden.
Inmitten seines Wesens ist die Sonne der Barmherzigkeit aufgegangen und sanftes Leuchten hat sich aufgetan und scheint über alle alten, selbst gesetzten Grenzen hinweg.
Im Atem der Barmherzigkeit eröffnen sich Lichträume des Mitgefühls in grenzenloser Anteilnahme, Heilkraft, unendliche Güte, in sanftem, all-gegenwärtigen, leisen Strömen.

Es handelt ich um einen grossen Wandlungsschritt, der geduldig eingeübt werden will. Hierbei führt uns unsere Sehnsucht nach der Quelle allen Lebens und die schon vorhandene Liebeskraft der Ur-Licht-Quelle zu, die in unserem Innersten glüht.

Der Aufgang der inneren Sonne ist eine erfahrbare Realität. Es ist DIE WIRKLICHKEIT.
Daneben ist es leicht zu erkennen, dass wir Menschen in einer selbst-inszenierten, bedrückten Schattenwelt leben. Wir haben aber die uns gegebene, geschenkte Möglichkeit, sie zu verlassen, um zu unserem wahren Selbst zu gelangen, welches unsere Grundlage bildet. Dieses «Alte» zu verlassen erfordert Mut und Vertrauen. Schmerz und Enttäuschungen helfen uns (ja, so können wir das sehen) bei der Ablösung der alten, zähen Muster.

Lassen wir also unser Wesen atmen. Sobald dieses durch Achtsamkeit und Geduld gestärkt ist, wird es seine wunderbare Realität entfalten.

Ist dies geschehen, haben wir die Möglichkeit, die Erde und ihre BewohnerInnen anzustrahlen und es wird von selbst (vom wahren Selbst, vom Wesen her) geschehen.
Innerhalb des Egos ist alles ein Machen, in der Obhut unseres wahren Wesens wird alles zum Geschehen.
Unsere Aufgabe und Möglichkeit ist es, dass wir uns einschwingen, also in Resonanz kommen mit der göttlichen Quelle, in dem wir uns dem, was wir zuinnerst sind, hingeben. Dadurch geben wir der Wesenskraft in uns die Möglichkeit, unser Alltag-Ich direkt und unmittelbar zu erreichen.

In der Obhut unseres Wesens wandelt sich der Atem. Was in einem kleinen Kreis zirkulierte, öffnet sich zu einer endlosen Spirale und gleichzeitig zu einem sich ausdehnenden heilenden Raum. Dadurch heilen wir uns selbst und wir beteiligen uns nun bei der Heilung der Erde, aller Lebewesen und des Erden-Menschen: unsere Schwestern und Brüder.

Was wir in einem reinen Sinne für uns tun, tun wir auch für die Gemeinschaft des Lebens und was wir für die Gemeinschaft des Lebens tun, tun wir auch für uns selbst. Bewusster, liebender Licht-Atem führt uns über uns selbst hinaus, verbindet uns mit den Räumen der Schöpfung und des spriessenden Lebens.

Ist das nicht auch eine erregende Alters-Vision? Wir älteren und alten Menschen können auf diese Weise die Zukunft für unsere Nachkommen nähren. Lasst uns zu Paten des werdenden Menschen-Leibes werden und zu Geburtshelfern einer menschlichen Welt, die auf Teilen, Mitgefühl und Weisheit basiert. Bewusstes Atmen ist eine Weise des Dienens.

Lasst uns Wirklichkeit er-atmen! – Heiliger Atem.

 

 

Leiden – Teil 2

Während ich im ersten Teil die Bedeutung des Mit-Leidens in den Fokus genommen habe, möchte ich dieses Mal noch mehr den leidenden Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen. Hier stelle ich Aspekte des Leidens dar, weise auf den Sinn des Leidens hin im Bewusstsein, dass es sich hier nur um einzelne Aspekte des Phänomens handelt.

Das echte Leiden – ich denke dabei vor allem an schwere Krankheiten und Verluste (zum Beispiel den Tod eines Kindes), Kriegstraumata und Missbrauchs-Erlebnisse – trifft oft unvermittelt, oft auch «Unschuldige», wie eben Kinder und die Frage drängt sich auf, weshalb manchen Menschen so viel Schmerz zugemutet wird.

In der Regel sind die Ursachen des Leides, des Schmerzes vielfältig und eine monokausale Sichtweise ist in der Regel ungenügend, dient einem umfassenden Verständnis wenig.

Das Leiden einseitig als Folge von Sünde und Fehlhandlungen (Karma) zu deuten ist für mich ebenso unbefriedigend, obwohl die genannten Betrachtungsweisen Teil-Wahrheiten darstellen, wenn sie nicht einfach auf eine moralisierende Weise als Strafe gedeutet werden.

Der Leidende ist vor erst einmal dem Leid, das ihm zusetzt, ausgeliefert.

Was in der Regel das Leiden verstärkt ist, es zu verdrängen oder es ausschliesslich als schlimmes, absolut ungerechtes und nicht abänderbares Schicksal (als einen Schlag, einen Schicksals-Schlag) anzusehen.
Ich möchte hier wiederholen, was ich im ersten Teil des Essays gesagt habe: Verleugnetes Leiden ist der Anfang fast jeden Übels.

Falls dem Leiden, das einem zugefallen ist, auch eine ev. positive Seite zugestanden wird, oder ein Positives nicht einfach ausgeschlossen wird, öffnet sich die Möglichkeit zu den Fragen:

Was will mir das zu Erleidende sagen? – Und: Was will es mir zu erkennen geben?

Es ist nicht hilfreich eine sofortige Antwort erzwingen zu wollen. Wichtig ist, dass diese oder ähnliche Fragen aus dem Herzen gestellt sind und eine Bereitschaft aufgebaut ist, für eine Antwort bereit zu sein, wann immer diese kommen mag.

Untersuchungen im Bereich der Psychologie haben aufgezeigt, dass Menschen, die auf solche Weise offen fragend auf traumatische Ereignisse reagieren können, Traumas weit besser verarbeiten können, als solche, die Leid nur als Ungerechtigkeit zu betrachten geneigt sind.

Hilfreich ist es, Leid anzunehmen, als eine Tatsache, die sich im Leben ereignet, im Vertrauen darauf, dass eine solche Erfahrung zum Leben gehört, sogar sinnvoll ist (auf das Ganze gesehen) und als Teil des Lebens integriert werden möchte. Wenn ich alles, was in meinem Leben geschieht, als Tatsache, als Realität akzeptiere, bekommt mein Leben eine völlig andere Färbung, als wenn die Geschehnisse bei mir in der Regel auf Widerstand prallen: «Warum muss gerade ich dies erleben?» Wenn ich das, was mir geschieht, ablehne, bin ich in einem Dauer-Kampf-Modus, was mir meine Kräfte nimmt und mich hindert, eine tiefere Ebene, nämlich die des Seins, zu betreten.

Ich selbst erlebte und erlebe den Lebensweg bis zum Punkt der ganzen Annahme, insbesondere des Leidens, als langwierig und manchmal mühsam. Aber seelisch gesehen, habe ich keine andere Wahl. Ich habe deshalb keine andere Wahl, weil mir der Weg des Vertrauens als der einzig gangbare Weg erscheint, als ein Weg der Liebe und der Heiterkeit.

Leiden ist Leben auf der Suche nach dem Licht der Erkenntnis, des Bewusstseins und der Liebe. Es stösst uns manchmal geradezu auf jene Bereiche in uns, die nach Licht rufen.

Das Gefordert-sein durch Leiden und Schmerz ist manchmal Ausdruck der fordernden Liebe Gottes und manchmal sogar eine Art von Vorbereitung oder Einstimmung auf künftige Lebensaufgaben.

Indem wir Menschen uns einlassen auf unser Leiden und uns durch es entwickeln, bescheidener oder weiser werden, mildern wir das Leiden auf der Welt, tragen unseren Teil zur Erlösung bei – lösen Unbewusstes aus den Verstrickungen des Dunklen, bewusster und unbewusster Gewalt und weichen Verhärtungen auf.

Es ist also sehr hilfreich und sinnvoll Leid und Leiden als Resultat sowohl des persönlichen, familiären, sowie kollektiven und über-persönlichen Lebens zu erkennen und zu verstehen.

Wir Menschen sind Individuen und Menschheit und was wir auf der persönlichen Ebene angehen und annehmen, wirkt sich auch in der Menschheits-Familie heilbringend aus.

Wenn Du also Dein Leiden annimmst, reichst Du damit deine Hand all dem, was in der Menschheit auf Versöhnung wartet.

 

Durchlässigkeit

Oft weise ich darauf hin, wie zum Beispiel im vorletzten Artikel «Bewegungsruhe», dass die meisten Menschen in sich Abwehr-Mechanismen gegen das einströmende Liebeslicht errichtet haben. Wir sondern uns vom Licht, das uns erschaffen hat, ab. Diesen Vorgang nennen wir auch Sünde, wodurch wir uns von dem abspalten und entfremden, was wir im Kern sind. Diese «Widersacher-Kräfte», so kann man auch die Angst besetzten Abwehrmechanismen nennen, sind meistens sowohl persönlicher, wie auch kollektiver Natur.

In Kontemplation oder Meditation können wir uns selbst über die Schultern schauen und unseren Prozess des Eintretens in unser Inneres beobachten.
Dann erkennen wir -ich denke damit rede ich für Viele-, dass wir uns, bildlich gesprochen, mit Gedankenfetzen bewerfen, manchmal geradezu froh darüber sind, dem beginnenden Liebes- und Lichtstrom, etwas gegenübersetzen zu können. Vielleicht beobachten wir, dass die Rastlosigkeit der Gedankensplitter und Erinnerungen gerade dann überhandnehmen, wenn das Herzenslicht heller und leuchtender zu werden beginnt. Es benötigt auch Mut, uns die gewalttätigen Aspekte in uns zuzugeben.

Wir kennen wohl auch die Erfahrung, dass es uns nicht gelingt, jenes innere Reden zu stoppen. Eventuell regen wir uns dann über uns selbst auf, wenn wir unfähig sind, dieses innere Gerede anzuhalten.

Ja, es ist schon auch traurig, wenn wir sehen, wie gross unsere Scheu vor dem inneren Licht und der inneren Liebe ist. Wir selbst stehen uns vor dem Licht – immer wieder. –
Nun, was hilft?

Mir persönlich hilft es, wenn ich mir meine Schwächen, meine Ängste und die innere Unruhe, die oft die Folge der Ängste sind, eingestehe und mir selbst zugebe, dass ich nicht immer in der Lage bin, sie zu stoppen. Es ist mir gewiss -und wie oft habe ich es auch erfahren- dass die göttliche Liebe es mit mir durchwegs gut meint und mich nie eingeengt oder mich bedrängt und vereinnahmt hat. Nie! Und doch sind offenbar alte persönliche, familiäre und kollektive Ängste mit einer Zähigkeit am Werk, die ich kaum für möglich halte.

Das Eingeständnis, dass es so ist, aber auch die Reue darüber, dass ich nicht immer mit der nötigen Geduld meinen inneren Widerständen und Schwächen begegne, hilft mir, mich zu öffnen. Bewusst stelle ich meine Fehler, Mängel und Widersprüche ins Licht der Liebe und befreie mich so, mindestens ansatzweise von ihrer Hartnäckigkeit. Indem ich sie ins Licht halte, entbinde ich mich von ihrer Herrschaft.

Dieser innere Schritt erlebe ich als sehr hilfreich, ja heilend. Mit ihm beginnt die Öffnung und die Wandlung.

Nun ist Geduld wichtig, die Bereitschaft, der göttlichen Antwort Raum zu geben. Die Antwort kann darin bestehen, dass der sich hingebende Mensch eingekleidet wird in einen Lichtmantel, gewoben aus Milde, Barmherzigkeit und Wärme. Dieses Lichtkleid durchstrahlt unsere Seele, löst auf, was verknotet ist, befreit, lockert. Der Charakterpanzer schmilzt oder zerstäubt. Gleichzeitig wird der im Wesen ruhende Lichtkörper des Menschen wieder aktiviert und verlebendigt.

Also: Die Milde und Barmherzigkeit, die über uns gelegt wird, belebt den Lichtkörper.

Nun kann es geschehen, dass uns die sanfte Kraft zufliesst, die uns in Beziehung kommen lässt mit der strahlenden Liebe, Bewusstseinskraft, Seligkeit und Schönheit, die den Lebensgrund bilden, auf dem unsere Existenz sich vollzieht und die uns zudem erhebt.

Diese Augenblicke, wo wir uns frei fühlen, uns vom Geschenkten durchströmen und durchscheinen zu lassen, sind unvergesslich. Sie lassen uns erfahren, was Aufgehoben-sein meint. Der transparente Mensch, in welchem Freude aufsteigt, reflektiert den Glanz jener mysteriösen Präsenz, die ihn nun durchströmt und durchscheint. Dieser Glanz ist manchmal auch in seinen Augen zu erkennen, wie dies bei Verliebten oft auch der Fall ist.

Im Moment dieser Erkenntnis öffnet sich auch die Wahrnehmung dafür, dass alles, die werdende, wie auch die sterbende Welt, wie auch die noch nicht entfaltende Potentialität von ewiger, bedingungsloser Liebe durchwirkt ist.

Im Grunde, in der ursprünglichen, natürlichen Verfassung, ist alles Leben miteinander verbunden und dementsprechend durchlässig, vom Geist durchatmet. Zunehmendes Vertrauen mündet in Intimität, führt in den Raum der Übergabe, wo es keine Trennung gibt.

Selbst die noch verbliebenen Abwehrmechanismen, wie auch die noch tätigen Ego-Muster werden, wie das innere Herzens-Auge erkennen kann, von Gnade durchflutet, wodurch sie ihre Dominanz und Prägekraft verlieren.

Selbst unsere Schwächen, Fehler und Barrieren werden nun durchlichtet und wir sehen: Es gibt nichts, ausserhalb des göttlichen Lichts. Nichts, das definitiv ausgeschieden, abgespalten wäre. Alles ist vereint, eins in der all-umfassenden Liebe.

Diese Erfahrung legt den Grund zur Heilung der so gefährdeten Welt, in der wir leben.

Manches in diesem Artikel mag auch an Ostern erinnern. Das Eingeständnis und die Reue erinnern an den Karfreitag und an die Bitte um Erbarmen: Kyrie eleison, die alles durchscheinende Präsenz, die Vergebung und die aufgehende Sonne an die Auferstehung.

Unser Menschenbild

Die Meinungsmacher dieser Welt mit ihren Bewusstseins- und  Denkfabriken, Geheimdiensten, ihren Medien, welche uns ihre Nano-Roboter implantieren wollen, denen wir unsere Körper opfern sollen, um uns gleichzuschalten, zu nivellieren, wie die Bildung, mit der sie uns füttern, wollen die Tauglichen von uns so rasch wie möglich für ihre schöne, neue Welt verfügbar machen, damit wir planbar und  verwertbar ihnen zur Verfügung stehen.
Sie also, welche aus unseren finstersten Schichten unseres tiefen Unbewussten entsprungen sind, das sie am Leben erhält und durch die Macht, die wir ihnen geben und weil wir das Bild der Liebe in uns zerfallen lassen, werden jetzt sehr schnell eine digitale Technokratie aufbauen wollen, basierend auf unseren Ängsten und unserer Selbstverlorenheit.

Wie aus Presslufthämmern durchbohrt uns ihr eindimensionales, trostloses Welt- und Menschenbild, in dem weder Seele noch Geist Raum haben sollen.

Die Meinungsmacher haben sich zuerst die Meinungshoheit angeeignet, bzw. gekauft, dann haben sie die Kanäle, die Medien und Universitäten und Schulen, ja das ganze geschmierte, perfektionierte System, erobert, nun sind sie daran, uns zu Erfüllungsgehilfen ihres Weltbildes, einer kalten, materialistischen Welt zu machen, die digital und pharmazeutisch verwaltet und überwacht werden soll. Und wir, ihre Leib-eigenen, auf dem Weg der Ent-körperung und Seelenlosigkeit eingeschüchtert, verstummen und vergraben unser Menschenbild des offenen Herzens in den verwitterten Schichten unseres ungetrösteten Selbst.

Wir verstummen, lassen uns einschüchtern vom Gleichschritt, der uns von unseren Vorfahren, den vielen traumatisierten Kriegsgeschädigten, Verzweifelten, überliefert wurde.

Deshalb, lasst uns unsere Ausdrucksweisen gebrauchen, die natürlich und organisch in uns angelegt sind. Lasst uns unsere Sprache wieder finden.
Also lyrisch weiter:

Deshalb erklinge, was unsere Herzen höher schlagen lässt,
in unseren Gesängen,
ertöne in unseren Worten,
gestalte sich in unseren Bildern und Zeichen,
bewege sich in unseren Tänzen,
streiche über unsere Körper,
wenn wir uns zärtlich berühren.

Was unsere Herzen höher schlagen lässt,
erklinge auf Erden,
und in den Sphären,
weite unsere Seelen aus,
durchflute unsere Köper.

Sage, drücke aus,
was dich erhebt und
dein Herz höher schlagen lässt;
vibriere in deinen Taten,
beflügele die Menschen, denen du begegnest.

Sei ein Beben,
dröhne wie einen Paukenschlag.

Worte wie von Trommeln oder Harfenklänge,
auch wenn es nicht allen passt.

Wisse: Du bist, weil du liebst.

Deine Tränen mögen zu Licht werden,
deine grossen Gedanken zu einem Rauschen in der Nacht.
Umhülle dich mit Stille,
fliege, singe deine Gesänge für die Erde,
auf der du stehst.

Stehe und fliege.

Das Menschenbild, aus Liebe erwachsen,
durchströme uns und unsere Kinder;
es finde seinen Ausdruck und seine Gestaltung,
seine Sprache,
seinen Klang in allem, was lebt,
und es pulsiere in allem,
was wir sind.

Wisse: Du bist, weil du liebst.

Beitrags-Bild: Foto Niklaus Bayer