Die Liebe finden – die Liebe findet

Der folgende Text versteht sich als Medikament, bzw. als Gegen-Gift zum atemlosen Aufstieg in die kalte Welt der Diktatur permanenter Selbst-Optimierung.

Die Liebe suchen und finden im Unbeachteten,
Im Vergessenen, Verlorenen,
im Schwachen,
im Hoffnungslosen.

Die Liebe erkennen und Wiederkennen
im ungetrösteten Leben,
im Schwachen,
Kranken
und in der Ohnmacht.
Im Leid und im Leiden.

Da kommt sie uns entgegen: Die Liebe,
in einem leuchtenden Kleid aus Licht.

Die Liebe findet uns,
wenn wir es annehmen,
uns in unserem Schmerz und unserer Unsicherheit
berühren, lieben und heilen zu lassen.

Es zulassen, in unserer Unvollkommenheit und Bedürftigkeit
geliebt zu sein.

Geliebte sind wir, so wie wir sind.

Da unten liegen wir,
gehen in die Knie,
erkennen uns in unserer Sehnsucht,
in unserem Scheitern und unserem oft
vergeblichem Bemühen, unsere hohen Ziele zu erreichen.

Wir sehen uns selbst in die Augen:
He, du: Da liegst du also:
geliebt und unvollkommen, wie du bist.
Wie gut, dass es dich gibt.

Da unten finden wir uns wieder,
ermüdet vom langen, bangen Aufstieg,
der uns fast alle Kräfte geraubt hat.
Kletterer mit brüchigen Knochen und rissigen Händen.
Da unten, unter uns, zerkratzt und müde
sind wir gefunden worden.

Geliebte unter der Sonne.

 

Ein Gedanke zu „Die Liebe finden – die Liebe findet“

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