Der kollektive Energiekörper und Heilung durch Barmherzigkeit

Dumpfheit

Ich frage mich, welche Stimmung löst der kollektive Energiekörper in mir aus, der sich seit Corona weiter verdunkelt hat, und wie empfinde ich die kollektive Welt-Atmosphäre, in der wir leben, wie wirkt sie auf mein Befinden?

Das Energie-Feld wird zunehmend unbeweglich, die Vibrationen schwächer.
Arme Seelen verstummen.
Es wird kälter.
Schwarze Nebelfelder, verklumpter Schnee.
Trauer, vertrocknete Tränen -un-erhört- verkrochen in Ritzen.
Bedrücktes Leben. – Bleierner Deckel über allem.
Die Mächte der Finsternis nehmen von uns Besitz.
Was sich bewegt, wird verklumpt.
Der Atem wird schwerer.
Die leisen Klänge verstummen in den schwarzen Löchern, dumpfe Einsamkeit.
Das Leiden ist verhüllt, verleugnet, zerdrückt. Das Mitgefühl wird schwächer.
Ferne Rufe verlassener Kinder.
Kein Schauen mehr. Beziehungslosigkeit. Die noch tanzenden Lebenselemente werden verschluckt.
Erstickte Trauer, ersticktes Leiden, verengtes Leben.
Weder Ruhe, noch Sturm: Halbierts Leben, gedämpft, stumpf, schwer.
Falsche «Tapferkeit» als Schmerz-Abwehr.
Leben gerinnt zu schwarzem, verklumpten Blut. Blut-Armut ist Seelen-Vergessenheit.
Die Schatten über viele Jahrzehnte verschleiert, verschlingen Leben.

Das eben Geschriebene, erschreckt mich selbst. Doch es stimmt überein mit meinem Empfinden und dem so vieler anderer Menschen, die mir nahe sind.
Ich glaube nicht, dass diese und ähnliche Wahrnehmung übertrieben sind, eher im Gegenteil: Viele mögen die zunehmende Dumpfheit nicht in der ganzen Wucht wahrnehmen.

Franz Renggli:

«Im Laufe des 17. Jahrhunderts ist das westliche Abendland zur «Normalität» zurückgekehrt  oder besser gezwungen worden – die Trennung von Mutter und Baby aber ist im Zeitalter  des Industriekapitalismus laufend weiter verschärft worden, so dass wir heute alle ein total  vereinsamtes und tobendes Baby in uns tragen. Wir alle sind in dieser komplett depressiven und psychologischen Struktur «gefangen», dies ist die Grundlage für das Funktionieren des Industriekapitalismus, Grundlage unserer «Konsumwut», für unsere universelle Sucht und damit für die Zerstörungen unseres Planeten.»*

Nun, bei der Corona-Krise wird wiederum, das, was uns trennt, als Allheilmittel gepriesen: Abstand, Isolation, Quarantäne, Apartheid. Damit traumatisieren wir das vereinsamte Baby in uns weiter, obwohl wir nun sehen, dass harte Trennung uns die Krankheit nicht überwinden lässt.
Die Minderung, Trennung und Abspaltung von unseren seelischen Bereichen, unseren weiblichen Qualitäten und dem persönlichen, zwischenmenschlichen Austausch, haben in den Menschen grosse unbewusste Ängste ausgelöst und gleichzeitig ein Vakuum geschaffen, das leicht mit Ideologien, gewalttätigen Eingriffen und ego-zentrischen Wünschen aufgefüllt werden kann.
Die Angst durch die zunehmende Parzellierung der Persönlichkeit seinen inneren Zusammenhalt zu verlieren verstärkt die Verlust -und Verlassenheitsangst des vergessenen (inneren und äusseren) Kindes.

Es sind viele Ängste, Traumata und unverarbeitete Missbrauchs-Erlebnisse, die sich nun auf Covid fokussieren. Statt mit den Krankheits-Symptomen, müssten wir uns mit den dahinter wirkenden Basis-Ängsten befassen!

Heute brauchen wir zunehmend Kraft, die Verbindung zum höheren Bewusstsein durch den «bleiernen Deckel» hindurch aufrecht zu erhalten.


Heilung und Wandlung durch Barmherzigkeit

Die überragende Kraft der Barmherzigkeit wird in allen Welt-Religionen gepriesen. Barmherzigkeit heilt und transformiert. Es wäre ein Irrtum, diese Kraft als eine alte, fromme Tugend abzuwerten. Vielmehr ist Barmherzig Grundlage aller Heilung. Sie erweicht, was hart ist, erlöst, öffnet, was verschlossen ist, weitet aus vom engen egozentrischen Kreisen um das  kleine Ich in den grossartigen Atem kosmischer, all-gegenwärtiger heilender und transformativer Kraft.
Im Herzensgebet, wie es sich vor allem im osteuropäischen Raum entwickelt hat, kommen folgende drei Element zusammen:

  • Das Herz, als Zentrum der Liebe und der Barmherzigkeit und Ort der Neugeburt,
  • Der Odem, der geistige Atem (als Träger des Geistes)
  • Das Licht der Liebe und der Wahrheit.

Diese drei verbinden sich im Atem der Barmherzigkeit (dem Herzensgebet) zu einer einzigen Kraft, die uns als Einzel-Personen und als Menschheits-Leib zu heilen vermag.
Ebenso schützt uns diese Kraft vor dem Zugriff gewalttätiger, zerstörerischer Energien u. dämonischen Einflussnahmen.

Über den Atem aus der «Wesensmitte» schrieb ich am 16. Okt. 2021 (Siehe ältere Beiträge):

«Wahrscheinlich ist es uns allen bekannt, wie es sich anfühlt, wenn wir aus dem kleinen ego-zentrierten Ich leben, atmen, denken und handeln. Im Vergleich zum Leben aus dem Wesen heraus, fühlt es sich eng, entfremdet und unruhig an.
Ich möchte es Wesens-Atmung nennen, wenn der Mensch sich mit seiner bewussten Atmung, mit seiner Wesensmitte (dem Herz-Zentrum) verbindet.
Nun, atmet sein hohes Selbst, sein wahres Wesen, das er ist, welches verbunden und eins geworden ist mit dem Ursprungslicht und der grenzenlosen LIEBE in ihm. Damit ist der Atem gross und kosmisch geworden.
Inmitten seines Wesens ist die Sonne der Barmherzigkeit aufgegangen und sanftes Leuchten hat sich aufgetan und scheint über alle alten, selbst gesetzten Grenzen hinweg.
Im Atem der Barmherzigkeit eröffnen sich Lichträume des Mitgefühls in grenzenloser Anteilnahme, Heilkraft, unendliche Güte, in sanftem, all-gegenwärtigen, leisen Strömen.

Es handelt ich um einen grossen Wandlungsschritt, der geduldig eingeübt werden will. Hierbei führt uns unsere Sehnsucht nach der Quelle allen Lebens und die schon vorhandene Liebeskraft der Ur-Licht-Quelle zu, die in unserem Innersten glüht.

Der Aufgang der inneren Sonne ist eine erfahrbare Realität. Es ist DIE WIRKLICHKEIT.»

Dies ist eine Möglichkeit, wie wir Menschen uns bei der Heilung unserer Welt-Seele beteiligen können, was aber auch unsere Seelenkräfte fühlbar stärken wird.
Spirituelle Stärke bedeutet grosse Spannungen zwischen unterschiedlichen Sphären und Richtungen auszuhalten, wodurch sich im Spannungsfeld kreative Lösungen auftun können.

Das Zitat von F. Renggli entstammt dem Buch: Thomas Mayer: Corona-Impfungen aus spiritueller Sicht – Auswirkungen auf Seele und Geist und das nachtodliche Leben.
Sehr zu empfehlen für alle, die ihre Sicht auf Corona über das rein materielle und statistische Erkennen erheben wollen.

 

Eintritt in das Leben

In dem Moment, in dem ich mich öffne für die mir zufliessende Liebe, aus der das Leben quillt, fange ich an ganz zu leben.

Im lichten, im sich entfaltenden Leben, umhüllt mich Zärtlichkeit, befreites Sein, tiefe Verbundenheit mit allem was lebt, Seins-Seligkeit.

Im Zustand der Verbundenheit bin ich im Bewusstsein des Einströmens der hauch-feinen Geist-Nahrung. Gleichzeitig mit dem Erleben des Einströmens lichtvoller Präsenz, empfinde ich einen sich ausdehnenden Raum unendlicher Stille. Glück.

Dies ist der natürliche und ursprüngliche Zustand des Menschen.

Sobald ich das Erleben des fortwährenden Fliessens verliere, indem ich mich zerstreue und damit zurückfalle in die Gebundenheit des verdunkelten Menschheits-Bewusstseins, falle ich zurück in den Vorhof zum Leben -und unser zivilisatorisches Leben findet eben im Vorhof zum Leben statt und nicht im vollen, im erblühten Leben. Im schattigen Vorhof des Lebens ist das Leben gedämpft.

Der Vorhof: Dieses «Leben», das auf Zweckmässigkeit, Nützlichkeit (Utilitarismus), Eigennutz und materielle Verwertbarkeit gegründet ist, schmälert sich unsere Bewusstheit sehr rasch und erstellt die alte Gebundenheit, die einer Fesselung gleicht, von Neuem. Hüten wir uns also davor, uns vereinnahmen zu lassen von den alten, saugenden Bekannten.

Es braucht die Bereitschaft des Menschen, das bedeckte Leben zu verlassen, seine Fesseln abzuwerfen und in das Licht zu treten. Den Befreiungsakt schaffen wir vielleicht nicht alleine. Wir benötigen ev. Hilfe, doch liegt es an uns, unsere Bereitschaft und unsere Sehnsucht nach einem freien Leben zu erklären.
Wir sind in unerlösten Vorstellungen über das Leben gefesselt. – Wenn wir mit dem Herzen und dem Verstand erkennen, dass wir in einer bedingten und relativen, von Angst gezeichnet Welt leben, so öffnet sich uns früher oder später das Fenster in die Freiheit.

Etwas in uns verbietet es, dass wir unser Gefesselt-sein erkennen. Was ist das?

Ich vermute, dass es oft mit Schuld zu tun hat, Schuld, die wir uns nicht eingestanden haben und die uns zu einem Gefühl von Ungenügen bis hin zu Selbstverachtung geführt hat. Viellicht spielt auch eine Art von kollektivem Unglücklichsein über unser Versagen als Menschheit mit; ich meine, dass es uns nicht gelungen ist, würdevoll und respektvoll zu leben, uns, wie dem Leben als Ganzes gegenüber. Manche denken, sie hätten Glück nicht verdient oder nur in kleinen Dosen. All das scheint uns verzagt zu machen. Hinzu kommt die Macht der Gewohnheit, die bewirkt, uns klein und im gesellschaftlichen Rahmen der Konventionen  fest zu halten und uns selbst zu vergessen.
Entbinden wir uns also, lösen wir uns von den Fesseln, von den kranken Bindungen, von falschen Selbst-Definitionen.

Definitionen und Urteile, gedacht oder gesprochen von uns selbst oder von anderen sind machtvoll und auch gewalttätig, weil sie festlegen, bestimmen und die Bewegungsfreiheit nehmen.

Hier ein Ausschnitt aus einem Buch*, das ich gerade lese. Darin spricht eine Frau mit einem Jungen, über dessen Vater:

«Kennst du die blinden Flecken der Seele? So nennt man es, wenn man etwas an sich selbst nicht sehen kann oder nicht sehen will. Das können Schwächen sein, die du nicht wahrhaben willst, aber auch Stärken, die dir unangenehm sind oder unheimlich. Und dein Vater konnte nicht sehen, dass er sich in sich selbst täuscht. Er dachte, dass er nicht lieben kann. Das habe ich inzwischen verstanden, Sam. Dass sogar die klügsten Menschen dumm sind, wenn es um die Liebe geht.»

Im Zustand der Verinnerlichung, des übergebenden, lösenden Ausatmens, der Hingabe, lässt sich erfahren, wie plötzlich, unvermittelt, alles wieder in ins Fliessen findet, in das sich Bewegende.

Manchmal beginnt die Freiheit mit einem hingebungsvollen Atemzug.

Im Atemzug der Barmherzigkeit – das ist der Moment, in dem der Odem aus dem physischen Atem aufsteigt und sich nun als Licht der Liebe enthüllt – findet Wandlung statt, öffnen sich die Gitterstäbe ohne jegliche Anstrengung und die alten Gewichte fallen von uns ab.

«ICH BIN DER WEG» meint den Weg vom äusseren, gebremsten Leben zum weichen, leichten Licht-Herz-Zentrum.

Dies ist der natürliche und ursprüngliche Zustand des Menschen.

Möge uns der Weg an Weihnachten erinnern.


*Nina George: Das Traumbuch, Knaur

Warmes Warten – Geduld

Nun, das ist kein spektakulärer Titel. Wer wartet schon gerne – und was will das sagen: warmes Warten?

Ich empfinde mich sowohl als einen geduldigen Menschen, wie auch als einen ungeduldigen. Wenn ich zum Beispiel in einem Restaurant bin und nicht gleich bedient werde, so fühle ich mich übergangen und vergessen. Das hat natürlich mit entsprechenden Kindheits-Erlebnissen zu tun. Früher, als ich noch rauchte, habe ich auch kleine Wartezeiten, zum Beispiel an einer Bus-Haltestelle, mit schnellem, nervösem Rauchen überbrückt.

Warten war für mich höchst unangenehm. Es hatte den Beigeschmack von Ungewissheit: Werde ich wohl gesehen, beachtet? Wird das Erwartete eintreffen?

Erwartungen haben etwas Zwingendes an sich. Sie erinnern mich an Erziehung und Wohlverhalten und an Unfreiheit.

Ich bin aber geduldig, wenn es darum geht einem Menschen die Zeit einzuräumen, die er für einen Entwicklungsschritt braucht.

Es ist noch nicht lange her, als ich herausfand – ich weiss nicht mehr bei welcher Gelegenheit-, dass es möglich ist mit einem guten, warmen Gefühl zu warten, mit einem Gefühl, dasjenige, worauf ich warte, zu wärmen, bereit, wenn es dann kommt, freundlich zu empfangen.
So stelle ich mir eine gute und schöne Schwangerschaft und Geburt vor. Die Mutter wartet auf den Tag ihrer Geburt. Sie freut sich darauf, sie wärmt das Werdende. Sie nährt das wachsende Kind, das sie austrägt.

Dies ist ein Modell für schöpferisches Warten. Wärmendes Warten ist ein schöpferischer Wachstum-Prozess, indem sich Leben entfaltet; Leben, welches vielleicht noch nicht sichtbar ist, aber in stiller Entfaltung auf seine Vollendung wartet.

Ich warte auf meine Geliebte – und wenn ich auf sie warte geschieht eine Art von festlicher Vorbereitung auf die kommende Begegnung. Oder: Sie wartet auf den Geliebten und während sie wartet, macht sie sich schön. Was für eine festliche Vorbereitung Warten doch sein kann. Sie ist Leben. Eine Knospe vor dem Aufgehen.

Was für kostbare, lebendige Momente es doch vor dem Erblühen gibt.

Es könnte ja sein, dass ich vor dem Wiedersehen sterbe, dass das Tram, auf das ich warte, entgleist, bevor es bei mir ist, dass die Dinge nicht auf diese Weise erscheinen, wie ich es erhoffe. Jedoch: Ich habe das Leben erwärmt, egal auf welche Weise es auch immer eintrifft. Und diese Wärme, die ich ausstrahle, findet einmal in der für mich richtigen Form zu mir zurück.

Warmes, wärmendes Warten nährt die Zukunft, das Kommende, das Wachsende. Es ist Warten ohne Erwartung, die verpflichtet.

Das, was unterwegs ist, wird geachtet oder gar geliebt, wenn ich das Werdende wärme.

In dieser Zeit, wo so viele Menschen leiden und sich ein erfüllteres, sozialeres und kulturelleres Leben erhoffen und sich eine offenere und zärtlichere Gesellschaft wünschen (und zu denen zähle ich mich auch), ist es so wichtig, dass wir in wärmender Weise da sind für unsere Träume und Visionen. Wir halten die Zeitspanne, die sie benötigen, um sich zu verwirklichen voller Wärme im Herzen.
Vertrauendes Warten ist wahre Geduld.
In diesem Sinne ist der Weg schon das Ziel. Wenn das Brot im Ofen ist, geschieht ja nicht nichts, sondern sehr viel: Das Brot geht auf, wird knusprig und entfaltet seinen Duft. Das Werden und Reifen findet oft im Unsichtbaren, im Bereich des Seelischen statt. Wenn wir den Lebewesen zu-atmen in Liebe, erschaffen wir ihnen den nötigen Wachstums-Raum.

Wir sprechen manchmal auch vom Werden des Menschen. Ich glaube tatsächlich, dass der Mensch im Werden ist, noch lange nicht angekommen in seiner Reife, in seinem Potential. Er hat sich im allgemeine noch lange nicht erkannt als göttliches, lichtes Wesen in einem irdenen Körper. Deshalb scheint es mir so wichtig, dass wir im Prozess des Reifens bewusst und gross und frei atmen und das Geschehen im Herzen erkennen und für es da sind.

Wir können dem vertrauensvollen Warten auch Advent sagen: Es ist die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Kein Ereignis hat die Welt so tiefgreifend verändert wie die Geburt des Jesus Christus, dessen Ankunft wir nun erneut feiern.
Warmes Warten bedeutet die innere Vorbereitung auf ein bedeutendes, vielleicht ein umwälzendes Ereignis.  Ohne Vorbereitung würde es uns überfordern. Den Einbruch des Christus-Impulses hat die Menschheit bis heute noch nicht in der ganzen Tiefe und Breite vollzogen. Das Erkennen dieses Ereignis wartet noch auf unser volles Verstehen und auf seine Verwirklichung. Warmes Warten setzt die Voraussetzung dafür, dass wir in die Lage kommen, den wunderbaren Impuls des Lebens zu empfangen und ihn auszutragen wie das werdende Kind, oder die Vision, die in uns Gestalt annehmen möchte.
Durch warmes, wärmendes Warten werden wir womöglich zu Geburtshelfern des Erlösers in uns.

Steht uns jetzt oder in den nächsten paar Jahren eine Metamorphose bevor?

Der Chor der Erde

Ich weiss nicht mehr wie es dazu kam, aber eines Tages hörte ich den Grundton, den Ur-Ton der Liebe – dann den ganzen Chor, der jeden Winkel des Erden-Rundes mit einem mächtig-zarten Klang erfüllte.
Ich stimmte ein, und es war erquickend.
Es war der Chor der Erde, gesungen von Menschen, die ganz auf der Erde stehen, von Engeln, Spirits, Tieren und Elementarwesen.

Der eine Chor, der alle Chöre umfasst und vereinigt, welche der Erde ihr hymnisches Lob darbringen, ertöne an jedem neuen Tag und wir, die Erwachten und die Engel, stimmen ein in das grosse Lob und singen das Lied an die Erde, unseren Heimatplaneten. So sei jede und jeder angefragt und gebeten in diese wunderbare Hymne einzustimmen – wenn möglich Tag für Tag. Und wir werden dieses Lob aus Klang und Licht hören und es wird uns erheben.

Das Licht kommt zu einem (hohen) Punkt, wo es zu singen beginnt.

Aus dem Lauschen geht der Gesang hervor, der unsere Herzen erfüllt. Wer hört, entdeckt seine Stimme. Im Hören ist sie geworden.
Alle nun, die in ihrem Herzen ihre Stimme gefunden haben, sind vereinigt in der Liebe, in der sie geworden sind.
Der Chor der Chöre trägt die Erde und sie trägt uns. Ihre Klänge werden uns heilen. Und wenn wir singen, werden wir Teil des heilenden und klingenden Stromes.
Es sind Sphärenklänge, in denen unsere Seelen vibrieren – singende und atmende Seelen.
Das Lied an die Erde  gibt es, seit es die Erde gibt. Wer einstimmt, stimmt in die Welt-Kraft, in die Welt-Seele, die Anima Mundi ein. Sie legt den Schöpfungsgrund für alle Gestalten des Schönen und für die Freude und Leichtigkeit in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Erde.
Dieser Chor ist mehr als eine schöne Metapher für das Zusammenwirken von Erde und Mensch.
Diesen gibt es wirklich und er ertönt in uns, wenn der Mensch in die Tiefe seines Wesens eingeht.
Hier noch eine traurig Bemerkung zum Schluss: Mit jedem getöteten Tier, jeder ausgerotteten Tier-Gattung verliert der Chor ein Stimme, eine Klang-Farbe im grossen Chor der Erde. Jede Stimme, jede Vibration trägt zur Lebendigkeit und Schönheit des Erden-Ganzen bei, und jede verstummte Stimme schränkt die Fülle des Reichtums des Lebens ein.
Ich glaube, dass wir das Leben berühren und schützen, wenn wir einstimmen in den grossen Chor. Natürlich könne wir alle auf unsere Art singen, auch wenn wir der Meinung sind, nicht singen zu können. Es ist ja primär der Seelen-Gesang, aus dem wir ins Leben gekommen sind, der uns leitet in Schönheit und Harmonie.

Ausgetrunken

Wenn Gefühle, Empfindungen und Ahnungen, die ich noch nicht vernünftig erklären kann, hochkommen, wechsle ich gerne von der Prosa zur Lyrik – wie hier:
Ausgetrunken sind die Gläser; klebrige Resten in ihrem Innern.
Zerfall in unheimlicher Stille.
Staub.
Wer ist da verletzt?
Haarausfall.
Das Internet in allen Stuben und Studios.
Umarmungen, wenn niemand es sieht.
Zoom.
Ich sehe die zerbrochenen Krüge, Gläser, Herzen.
Und doch: ringsum pochendes Leben. Kommendes.
Es ist nicht mehr zu unterdrücken.
Ich bin eine Spielwiese des Wandels.
Ich kann nicht anders, als es geschehen zu lassen.
Was geschieht mit mir eigentlich?
Ich höre Musik von Olivier Messiaen.
Das Quartett spielt zum “ Ende der Zeit“, komponiert und ur-aufgeführt
im Konzentrationslager, in dem er gefangen war.
Die Scherben werden zu Sand, erinnern sich an ihren Ursprung.
Wüsten bilden sich neu im geschlagenen Holz der Urwälder.
Ein Spriessen im Unsichtbaren.
Unter der Haut.
Geben wir uns also die Hände.
Ich bin kein Pessimist.
Ich glaube, dass ich ein Wahrnehmender bin, der aufgibt, selbst zu wollen,
der sich aber nach warmen Händen sehnt und offenen Mündern,
aus denen tropfenweise Speichel fliesst.
Aus reinem Nackt-sein geht das Neue hervor.
Blumen quellen aus offenen Mündern.
In der Musik von Messiaen erscheint ein Engel.
Nach der Ur-Aufführung langes Schweigen

Die Zeit der Kosmetik ist vorbei.

Rinder wollen auf die Weiden.
Das Herbstlaub raschelt.
Der Wandel hat sich vorbereitet, bricht über die Ufer, überschwemmt.
Wellen-Gekräusel.
Blasen bilden Sauerstoff. Atemglück.

Was geschieht mit mir?
Was geschieht mit uns?
Was geschieht nun?
Traumleben. Wandeln zwischen Abgründen und den unergründlichen Himmeln, die sich hernieder neigen, um uns zu küssen.
Die uns steuern wollen sind Irrläufer, die in Stürme geraten.
Das Neue spriesst, lässt sich nicht steuern.
Die sich herunter neigenden Himmel, die bis unter unsere Bettdecken reichen.
Ja, bis unter unsere Bettdecken.

Beten

Ein Raum der Liebe

In der Liebesbeziehung erschafft sich, entzündet durch die Liebe, ein Raum der Liebe, der Heilung und der Schönheit. Wenn zwei oder mehrere sich lieben, wird ein Drittes geboren.
Zuerst entsteht der Liebes-Raum, dann wird darin ein Wesen geboren.

Den Liebes-Raum wage ich Gebet zu nennen.

Gott als Wesenheit

Das Wort Gott mögen viele Menschen nicht, u.a. deshalb, weil sie nicht so recht glauben, dass Gott ein lebendiges Wesen ist, das man ansprechen kann. Vielleicht haben sie auch Angst, dass dieses allmächtige Wesen sie kontrollieren könnte. Viele Leute übertragen die Erfahrungen die sie mit Vater und Mutter gemacht haben auf Gott, der dadurch Züge unserer eignen Vorstellungen und Projektionen bekommt. So ist es Vielen wohler, von einer höheren Macht zu sprechen, welche alle Informationen und Energie in sich vereinigt – ein Gedanke, der nicht falsch ist, aber das Wesenhafte von Gott ausklammert, ohne welches ich nicht von Gebet sprechen könnte.

Dual-Union

Für mich bedeutet Gebet Dialog, Zwiesprache, Austausch, Beziehung, Liebe in Bewegung. Für mich bedeutet Gebet auch ein non-dualer Austausch. Es sind zwei Personen und gleichzeitig nur ein Wesen. Wenn ich also mit Gott spreche, oder auf ihn höre, ist es mir bewusst, dass ich mit meinem Innersten spreche, meinem Wesenskern – und, so wird es mir klar: ICH BIN DIE MITTE MEINES WESENS. Ich spreche also mit mir selbst, wenn ich bete. Es ist eine Art von Selbst-Gespräch, denn ich spreche mit meinem hohen, wahren Selbst, das ich bin, aber welches sich in mir noch nicht ganz verwirklicht hat.
Es sind ZWEI IN EINEM, eine Dual-Union. Im Raum der Zweiheit, der Beziehung findet Erkenntnis statt, baut sich Vertrauen und Hingabe auf. Hier geschieht Vereinigung.
LEBE vereinigt. Damit sich diese entwickeln kann, braucht es Zweiheit. Bewusstwerdung und Einigung benötigt Beziehung.

LIEBE entwickelt sich in Beziehungen. In Liebes-Beziehungen.

Die Ur-Beziehung

Die Ur-Beziehung ist die zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen dem Einen, dem Liebenden und dem Geliebten, der Geliebten.
Im Menschen ist es die Beziehung zwischen dem äusseren Menschen und seinem Wesen, welches das Göttliche in sich trägt.

Alle anderen Liebes-Beziehung sind Ausformungen und Ausdruck der grossen, ursächlichen Beziehung.

Das Gebetshaus

Das Gebet ist ein Haus, ein Gebets-Haus, welches von Freude, Vertrauen und Dankbarkeit durchdrungen ist, und durch diese drei emotionalen Schwingungen ist es entstanden.

Ist Beten also eine Art von Bauen? Ja, das Gebetshaus baut sich in und durch die Liebeskraft und es begleitet uns auf unserem Lebensweg; es ist also nicht ortsgebunden und von daher auch mit einem Zelt zu vergleichen, das überall, wo wir sind, aufgeschlagen werden kann.

Im «Haus» wirkt heilender Geist. Die Atmosphäre im Raum des Gebetes ist von grösster Dichte, Lebendigkeit und zärtlicher Intimität.
Es braucht auch die menschliche Treue dem Geber allen Lebens gegenüber, damit sich das Gebetshaus, das in unserem Herzbereich und in unserer Aura entsteht, festigt.

*

Ich versuche hier ein paar Merkmale des Betens zu beschreiben, die mir in meiner Gebets-Praxis von grosser Wichtigkeit sind:

In Stille lauschen

Wenn sich die Alltags-Gedanken und die Anzeichen von Stress beruhigt haben und Stille einkehrt, ist der Moment gegeben, lauschend innerliche Wirklichkeit und Wahrheit zu erfahren. Nun wird alles ein grosses Lauschen, das innere Ohr des Herzens hat sich geöffnet. Wir können nun einfach dem zuhören, was Gott uns jetzt sagen möchte oder wir können die eine oder andere Frage stellen, die aus der Tiefe aufsteigt. In offener und geduldiger Weise lauschen wir dann dem, was für uns jetzt wichtig und bedeutsam ist und dabei achten wir darauf, durch welchen Kanal uns Hinweise oder Antworten gegeben werden. Zu manchen Zeiten kommt die Antwort zu uns durch Worte, andere male durch Stimmungen, heilende Bilder oder Symbole, etc.
Manchmal fliessen uns Antworten, Erkenntnisse, Einsichten zu ohne Wort und Bild. Gerade sie sind oft von grosser Kraft aufgeladen. Sie wirken durch unsichtbare, nicht sinnliche Kanäle und verändern und wandeln uns auf eine sehr subtile Weise. Das sehr feine Lauschen nimmt diese zarten Ein-Strömungen wahr und leitet sie unserem Herz-Zentrum zu.
Edith Stein, die jüdisch-stämmige Karmeliterin, die im zweiten Weltkrieg in Ausschwitz umgebracht wurde, sagte:

«Das Entscheidende ist das innere Berührtwerden von Gott ohne Wort und ohne Bild. Denn in dieser persönlichen Begegnung findet das innere Kennenlernen Gottes statt.»
(Wege der Gotteserkenntnis)

Wenn die Nähe zwischen dem Liebenden und dem Geliebten, zwischen Gott und Mensch sich also intensiviert hat, wird die Kommunikation zwischen Gott und Mensch unmittelbarer und direkter und es sind immer weniger Übermittlungshilfen wie zum Beispiel Symbole nötig, weil nun die Übermittlung und Vermittlung ganz auf die Herz-Ebene gelangt ist, wo intuitiv gesendet und empfangen wird und wo es auf einmal  nicht mehr klar ist, ob da noch zwei da sind, oder nur einer, bzw. eines.

Darbringen und übergeben

Es ist hilfreich, tröstend und heilend, wenn wir uns Gott gegenüber rückhaltlos und nackt zeigen, IHM und uns alle unsere Schwächen, Abhängigkeiten, Bösartigkeiten und Bedürfnisse   offen eingestehen. Mehr noch, wir können uns IHM als ganze Persson darbringen und übergeben – in liebender Hingabe. Das ist uns vielleicht nur am Ende unserer Reise möglich.

Aber es kann ja sein, dass wir IHM zunehmend mehr und mehr von uns zeigen:

«Schau, so bin ich, schau: ich lege alles, was ich bin vor Dich auf den strahlenden Altar. –
Nichts will ich zurückhalten, nichts beschönigen, nichts bagatellisieren.
Schau, so steht es um mich.»
Etwa in dieser Art können wir sprechen. Wie ein Kind, das wagt, sich anzuvertrauen.

Natürlich weiss ER schon alles, längst bevor wir es ausgesprochen haben, denn ER ist ja unsere Mitte, unser Wahrheits- und Liebes-Zentrum.

Wir tun diese Offenlegung für uns, weil uns diese Geste der Offenheit und des Vertrauens stärkt – und schon während wir in dieser Weise zu sprechen beginnen, setzt die Heilung womöglich schon ein, denn diese Art aus dem Vertrauen zu reden, ist heilend und die Intimität im Gebetsraum erhöht sich.

Meine Erfahrung ist es und auch die zahlreicher anderer Menschen, dass wir gehört werden, wenn wir aus dem Herzen sprechen.

Ich schrieb schon in früheren Blogs: «Es gibt etwas Anteilnehmendes und Hinhörendes in allem, was ist.» Deshalb gehen wir nie verloren, wenn wir uns öffnen.  Die Aufgehobenen sind die, die sich gewagt haben, sich darzubringen und sich zu übergeben.

Eins-Werden

Wir werden, was wir sind: eins, zugehörig mit allem, was existiert.
Wir können auch von Er-Innerung reden. Wir erinnern uns an unsere All-Verbundenheit, daran, dass wir eins sind in Vielfalt, also dass der eine Geist in allem Geschaffenen lebendig ist.
Im Gebetsraum entfaltet sich diese Wahrheit, Schritt für Schritt und wirkt heilend auf uns ein und in dem Tempo, das für uns möglich und zuträglich ist. Da nämlich, wo Stille und Bewusstsein ist, wird die Art wie etwas geschieht und das zuträgliche Tempo vom grossen Wissen (der Wahrheit und der Weisheit) eingebracht – und dieses Wissen reichert sich ständig an, je öfter wir im Gebetshaus leben.

 

Leiden – Teil 2

Während ich im ersten Teil die Bedeutung des Mit-Leidens in den Fokus genommen habe, möchte ich dieses Mal noch mehr den leidenden Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen. Hier stelle ich Aspekte des Leidens dar, weise auf den Sinn des Leidens hin im Bewusstsein, dass es sich hier nur um einzelne Aspekte des Phänomens handelt.

Das echte Leiden – ich denke dabei vor allem an schwere Krankheiten und Verluste (zum Beispiel den Tod eines Kindes), Kriegstraumata und Missbrauchs-Erlebnisse – trifft oft unvermittelt, oft auch «Unschuldige», wie eben Kinder und die Frage drängt sich auf, weshalb manchen Menschen so viel Schmerz zugemutet wird.

In der Regel sind die Ursachen des Leides, des Schmerzes vielfältig und eine monokausale Sichtweise ist in der Regel ungenügend, dient einem umfassenden Verständnis wenig.

Das Leiden einseitig als Folge von Sünde und Fehlhandlungen (Karma) zu deuten ist für mich ebenso unbefriedigend, obwohl die genannten Betrachtungsweisen Teil-Wahrheiten darstellen, wenn sie nicht einfach auf eine moralisierende Weise als Strafe gedeutet werden.

Der Leidende ist vor erst einmal dem Leid, das ihm zusetzt, ausgeliefert.

Was in der Regel das Leiden verstärkt ist, es zu verdrängen oder es ausschliesslich als schlimmes, absolut ungerechtes und nicht abänderbares Schicksal (als einen Schlag, einen Schicksals-Schlag) anzusehen.
Ich möchte hier wiederholen, was ich im ersten Teil des Essays gesagt habe: Verleugnetes Leiden ist der Anfang fast jeden Übels.

Falls dem Leiden, das einem zugefallen ist, auch eine ev. positive Seite zugestanden wird, oder ein Positives nicht einfach ausgeschlossen wird, öffnet sich die Möglichkeit zu den Fragen:

Was will mir das zu Erleidende sagen? – Und: Was will es mir zu erkennen geben?

Es ist nicht hilfreich eine sofortige Antwort erzwingen zu wollen. Wichtig ist, dass diese oder ähnliche Fragen aus dem Herzen gestellt sind und eine Bereitschaft aufgebaut ist, für eine Antwort bereit zu sein, wann immer diese kommen mag.

Untersuchungen im Bereich der Psychologie haben aufgezeigt, dass Menschen, die auf solche Weise offen fragend auf traumatische Ereignisse reagieren können, Traumas weit besser verarbeiten können, als solche, die Leid nur als Ungerechtigkeit zu betrachten geneigt sind.

Hilfreich ist es, Leid anzunehmen, als eine Tatsache, die sich im Leben ereignet, im Vertrauen darauf, dass eine solche Erfahrung zum Leben gehört, sogar sinnvoll ist (auf das Ganze gesehen) und als Teil des Lebens integriert werden möchte. Wenn ich alles, was in meinem Leben geschieht, als Tatsache, als Realität akzeptiere, bekommt mein Leben eine völlig andere Färbung, als wenn die Geschehnisse bei mir in der Regel auf Widerstand prallen: «Warum muss gerade ich dies erleben?» Wenn ich das, was mir geschieht, ablehne, bin ich in einem Dauer-Kampf-Modus, was mir meine Kräfte nimmt und mich hindert, eine tiefere Ebene, nämlich die des Seins, zu betreten.

Ich selbst erlebte und erlebe den Lebensweg bis zum Punkt der ganzen Annahme, insbesondere des Leidens, als langwierig und manchmal mühsam. Aber seelisch gesehen, habe ich keine andere Wahl. Ich habe deshalb keine andere Wahl, weil mir der Weg des Vertrauens als der einzig gangbare Weg erscheint, als ein Weg der Liebe und der Heiterkeit.

Leiden ist Leben auf der Suche nach dem Licht der Erkenntnis, des Bewusstseins und der Liebe. Es stösst uns manchmal geradezu auf jene Bereiche in uns, die nach Licht rufen.

Das Gefordert-sein durch Leiden und Schmerz ist manchmal Ausdruck der fordernden Liebe Gottes und manchmal sogar eine Art von Vorbereitung oder Einstimmung auf künftige Lebensaufgaben.

Indem wir Menschen uns einlassen auf unser Leiden und uns durch es entwickeln, bescheidener oder weiser werden, mildern wir das Leiden auf der Welt, tragen unseren Teil zur Erlösung bei – lösen Unbewusstes aus den Verstrickungen des Dunklen, bewusster und unbewusster Gewalt und weichen Verhärtungen auf.

Es ist also sehr hilfreich und sinnvoll Leid und Leiden als Resultat sowohl des persönlichen, familiären, sowie kollektiven und über-persönlichen Lebens zu erkennen und zu verstehen.

Wir Menschen sind Individuen und Menschheit und was wir auf der persönlichen Ebene angehen und annehmen, wirkt sich auch in der Menschheits-Familie heilbringend aus.

Wenn Du also Dein Leiden annimmst, reichst Du damit deine Hand all dem, was in der Menschheit auf Versöhnung wartet.

 

Leiden

Verschiedene Formen der Ablehnung und Ausgrenzung führen zu Leiden.
Die Verleugnung des leidenden Menschen, der leidende Kreatur, ist die Ursache noch grösseren Leidens.
Der vergessene, nicht beachtete, ausgegrenzte Mensch, samt allen mit ihm unterdrückten Bereichen des Lebens, die er verkörpert und damit all seiner Lebensäusserungen, führen zu innerer und äusserer Verletzung, zu Gewalt, bis hin zu Krieg.

Das verleugnete Leiden führt zu grotesken Formen der Abwehr und der Kompensation: zu Grössenrausch, Kraftprotzerei, zu Sucht und Aufblähung. Die Verleugnung des Leidens ist der Anfang fast aller Übel.

Das Leiden und mit ihm all dies, was nicht ins Leben finden darf, das Verstummte, Verlorene, Verschwiegene, drängt zurück ins Leben, ins Angenommensein, in die LIEBE.

Der Mensch mit einem offenen Herzen, der solidarisch ist mit dem unterdrückten Leben, solidarisch mit der leidenden Kreatur, also der Mitfühlende, der Mit-Leidende ist jener Mensch, der in Wahrheit eine integrale, wieder einbeziehende, liebende Seele hat. Er ist ein Versöhnender, ein Liebender und ein Diener Gottes. Er ist berührbar und verletzlich.

Nicht wahr: ich spreche hier nicht von Masochismus, von Menschen, die sich in ihrer Opfer-Rolle gefallen oder sogar daraus Vorteile beziehen wollen. Ich spreche hier nicht von Menschen, die sich quälen, weil sie sich verachten. Nein. Ich spreche von mitfühlenden Liebenden, welche mit der Schöpfung verbunden sind und mit sich selbst, auch mit ihrem inneren Kind, für das sie sorgen.

Es sind freie Menschen, die an sich arbeiten, nicht Projektive, sondern sich selbst erkennende, bewusst mit-leidende und sich mit-freuende, am Leben Partizipierende.

Der mit offenem Herzen Hörende erhört die Leidenden, gibt ihnen wieder seelischen Wohn- und Lebensraum. In ihm können sich die Selbst-Verlorenen, die Verlassenen wieder finden, sich erholen. Das betrifft, Menschen, Tiere, Pflanzen, Geistwesen.

«Ich bin da für dich. – Ich bin der Da-Seiende. Ich bin das Tor zum Leben. Ich bin die LIEBE.»
Dies ist der Weg der Heilung.

Es gibt mitfühlende und mit-leidende Menschen, die Wohnstatt geben für das zurückkehrende, wieder ans Licht drängende Leben. Was im Dunkeln und Abgeschiedenen war, findet in ihnen Wärme und das Licht des Herzens. Diese Menschen haben sich für diese dem Leben dienende Aufgabe bewusst entschieden. Sie sind Licht-Tore der Ganzheit.
Grosser Dank sei ihnen.

Eine zentrale Botschaft von Jesu war: «Kommt alle zu mir, die ihr verlassen, verarmt, verfolgt, unterdrückt, missachtet, krank und ausgegrenzt seid.
In besonderem Masse gilt meine Liebe den Nicht-Beachteten, Vergessenen und den Armen.

Insbesondere im Faschismus wird aber gerade der machtlose und der eigen-willige Mensch verachtet und stigmatisiert – oder gar ausgerottet, wie die Uiguren heute, und früher, während der Nazi-Herrschaft, die Juden, Zigeuner und Schwulen und die politisch kritischen Bürger.

Heut gibt es klar Tendenzen zu erblicken, welche die Kranken und Sterbenden nicht so sein lassen mögen, also in ihrer Schwäche, Angewiesenheit und Bedürftigkeit. – Befohlene Gesundheit!

Das Bedürftige wird oft gehasst und verachtet. Wer sich nicht optimiert und perfektioniert: dem ist nicht zu helfen. Das Leiden ist, auch dank der Gen- und Nano-Technologie und Schmerzmittel, zu überwinden, zu beseitigen. Die Menschheits-Entwicklung ist zu managen, schmerzfrei, oder doch so, dass der Schmerz betäubt werden kann. Vom Leiden auf der Welt wird abgelenkt durch belanglose Themen. Leiden wird ignoriert oder mit Unterhaltung zugedeckt. Statt Mitgefühl wird Sentimentalität zelebriert. Statt gesunde Empörung bläst die Unterhaltungs-Kapelle. Das Mitgefühl hört spätestens bei den Landesgrenzen auf.

Die Menschheit hat eine Entscheidung zu treffen – wenn ich das recht sehe:

Entweder bleibt sie weiterhin auf der grossen Strasse, dem main-stream und versucht weiterhin dem Wahn der Machbarkeit zu gehorchen, wo es primär um technisch-digitale Verbesserungen geht und um rationale Planung und organisatorische „Verbesserungen“ auf der Struktur-Ebene,

oder:
die Menschheit (und das gilt auch für den einzelnen Menschen) entscheidet sich für Erlösungs- und Heilungsarbeit, wo sie das im Laufe der Geschichte der Menschheit Ausgeschlossene, Entwertete und Vergrabene und damit das Leiden der Welt, wieder in Liebe und Mitgefühl empfängt, integriert und in die Ganzheit allen Seins hebt – wo sie die verlorenen Söhne und Töchter zu Tische bittet.

Das Geheimnis des Lebens

 

Nicht über meine Krankheit und meinen Prozess der Gesundung möchte ich hier berichten, sondern über meine Einsichten und Gefühle, die in mir aufkommen, wenn ich meinem Leben, ja dem Leben schlechthin, nachspüre. Ist es nicht das Er-Leben selbst, das uns zu lebendigen Menschen macht, zu Menschen auf dem Wege der Verwirklichung?

Das Geheimnis des Lebens liegt auf dem Grund des Lebens, das ich bin. Ich bin das Leben und seine Ursache.
Mein Leben birgt das Geheimnis des Lebens.
Regt sich das Geheimnis des Lebens in mir, so bin ich in Berührung mit ihm und in einer hohen Vibration, die mich auf den Seelen- und Lebensgrund führt: zu den Wurzeln.
Dafür lebe ich. Dafür leben wir.
ICH BIN  die Ursache meines Lebens und seine Vollendung. Dieser Zwei-Klang hält mich lebendig; er bildet mein Leben, meinen Lebensklang.
Regt sich das Geheimnis meines Lebens, dann kann es sich erfüllen.
Das tiefste Wissen , warum und weshalb ich bin, fliesst aus Herzens-Intelligenz; sie trägt universelle Herzenswärme in sich.
Fragen wir nach dem Geheimnis, das unseren Lebensgrund bildet, dann befinden wir uns auf dem Weg unseres Lebens. Es ist ein Beben des Herzens, das der Offenbarung voraus geht.
Dann mag der Moment gekommen sein, wo wir in grossem Frieden sterben werden können.
Der Einblick, der uns gewährt wird, wenn sich das grosse Fenster zu öffnen beginnt, ist ergreifend – überwältigend.
Verlieren wir den Faden zu unserem Leben und dem Leben überhaupt…und die Menschheit scheint in grossen Teilen diesen Faden zu verlieren, tauchen wir in Flachland ab und faulendes Gewässer. Die engagierte Frage nach unserem Leben ist es, die unser Leben in Wallung, in Bewegung und in ein feines Zittern bringt. Insbesondre das Zittern -hoch energievollstes Leben aus dem Ursprung – ist es, das uns wieder in unmittelbaren Kontakt mit uns selbst und mit dem Leben überhaupt bringt.

Manchmal manifestiert sich uns Leben als unhörbares Rauschen.

Für jeden schöpferischen Prozess braucht es mindestens ein Quäntchen schöpferische unkontrollierbare Energie, nennen wir sie Zittern, damit Neues aus der Quelle in die Herzen und die Hände fliessen kann.
Von kühlen Gedanken Abgeschmirgeltes verliert den Duft des Betörenden, welches der Frische der Schöpfung eigen ist.
Weg-perfektioniertes Leben erinnert an den Tod. Nur noch Geformtes ist schon in Auflösung, kurz vor dem Tode.

Jedes schöpferische Moment trägt heiliges Nicht-
Wissen in sich: ein anderer Ausdruck für Demut.

Die Kraft des Neuen kommt aus der Balance von Form und Leere, aus dem Gleichgewicht von Form und Geheimnis.
Kein Rezept, keine Demagogie und kein schnelles Rettungsangebot bringen der Menschheit Hilfe.
Das hingebende Hineinstrecken in das oft zittrig-vibrierende Leben hingegen führen uns sanft an seine Quelle.
Kalte Konzepte wie der Great Reset oder der Transhumanismus tragen unvorstellbares Leiden in sich, weil sie der Weisheit entgegenwirken. Das reine Konzept, das sich vollständig der Formgebung und Kontrolle überlassen hat, hört auf zu atmen, verliert die Beziehung zum Geist. Vorzeitiger Tod.
Bewusstes Atmen hält uns im Geistesstrom.

Sie – die kalten Konzepte – wollen das Leiden vermeiden, tragen es aber in sich -und Vermiedenes zeigt sich später: dramatischer und schrecklicher, als wenn es als Teil der Wahrheit zugelassen wäre. Dann nämlich könnte es, sich umwandelnd zu Lichte werden.
Das Vermeiden-wollen (von Unsicherheiten, von Nicht-Wissen, von Zwischen-Räumen, etc.) ist schon selbst Leiden, unerkanntes Leiden.

Wie manche Lieder so enden, wie sie anfangen, möchte ich diesen Artikel so beschliessen, wie ich ihn eröffnet habe:

Das Geheimnis des Lebens liegt auf dem Grund des Lebens, das ich bin. Ich bin das Leben und seine Ursache.

ICH BIN DAS LEBEN UND SEINE URSACHE

 

Beziehungen der Liebe

Im Leben der Menschen gehören Beziehungen zum wichtigsten Lebensgut, insbesondere, wenn sie liebevoll sind. Gibt es etwas Wichtigeres? Reichtum? Gesundheit? Erfolg? Für mich sind es die Beziehungen. Sie sind die Priorität in meinem Leben.
Doch das Beziehungsleben leidet. Schon lange. Seit Corona nun noch verstärkt.

Die einseitige Ausrichtung auf den materialistisch-rationalen Aspekt des Lebens reduziert auch das Beziehungsleben auf das Nützliche, Funktionale. Der Mensch wird zur Arbeitskraft, zum Verbraucher, zum Nutzbringer – zum Rollenträger.
Er neigt sogar dazu, sich der Maschine zu unterstellen.
Beziehungen, nach und nach auf das Funktionieren zu reduzieren, hat etwas Teuflisches an sich. Und dies geschieht verbreitet.

Seit Jahrhundert – oder gar seit Jahrtausenden hat sich der Mensch nach aussen und hierarchisch gesehen, nach oben orientiert, nicht aber nach innen und in die Tiefe (der Erde, der Seele).

Wir Menschen glauben DIE KRANKHEIT (aktuell Corona) mittels Hygiene, Abstand und Impfung zum Verschwinden bringen zu können, die Klimaerwärmung durch CO2-Abgaben, Frieden durch Sanktionen, etc.
Auch wenn die einzelnen Massnahmen nicht einfach falsch sein mögen, so sind sie doch extrem einseitig materialistisch gedacht – wenn man da überhaupt von Denken sprechen kann. Gibt es das Denken denn überhaupt noch, wenn man ihm die Häute von Intuition, Empfinden und Gefühl vom Leibe zieht?

Beziehungen sind gar nicht anders als ganzheitlich zu leben. Das gilt primär für zentrale Beziehungen wie Partnerschaften, Eltern-Kind und Freundschafts-Beziehungen. Da erfahren wir einfach, dass es uns als ganze Menschen braucht.

Der Beziehungs-Zwischenraum, da, wo der direkte, unmittelbare Austausch zwischen Menschen passiert, wird zunehmend okkupiert durch meist technische, digitale oder bio-technische Geräte. Algorithmen und Roboter, programmiert von einigen grauen Herren und Damen regulieren den zwischenmenschlichen Verkehr. Es gibt aber auch Worthülsen, ideologische Sprache, die sich, transportiert von Presse und Fernsehen, Denkfabriken und Geheimdiensten, sich in unseren Köpfen festgenistet haben. Ich nenne sie Gespenster.

Diese Gespenster und Geräte, aufgeladen mit künstlicher Intelligenz und Propaganda, bezwecken, in uns hinein zu wachsen und den Beziehungsraum, der eigentlich klar, hell, rein und leer sein müsste, zu vereinnahmen. Daran hat sich die menschliche Gesellschaft schon gewöhnt. Die Unterhaltungs-Industrie wird sich bedanken.

Wahre Beziehungen sind nicht manipulierbar. Sonst sind es keine.

Von der Dual-Union zur Trinität
Wenn zwei Menschen sich lieben, so bildet sich zwischen ihnen ein Beziehungsraum aus, der von Liebe erfüllt ist. Damit sich ein Liebesraum bilden kann, ist es nötig, dass vorerst dieser Zwischenraum frei von Erwartungen und Projektionen bleibt – und wenn solche doch auftauchen, sie reflektiert und verstanden werden von den Beteiligten, damit sie sich wieder auflösen (erlösen) können. Die Liebenden spüren im besten Falle, dass das Beziehungszentrum, das Herz, umfassendes Sein bedeutet, aus dem alles, auch die Verschiedenheit der sich Liebenden, hervorgeht. Der innerste Beziehungsraum ist demnach heilig. Daraus hervorgehend, erhält die Beziehung ihren Glanz. Es ist der unsterbliche Glanz der «Perle», über den nicht verfügt werden kann. Er ist unbegreiflich und geheimnisvoll.
Es gibt nun also drei «Personen»: der/die Liebende, der/die Geliebte und dazwischen die LIEBE. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass schon im Anfangsstadium, der Phase der Verliebtheit, dieses Geheimnis abgezeichnet ist.
Die Liebe ist immer auch ein Prozess und eine Beziehung. Daher dynamisch. Die Liebe tanzt.

Der Liebes-Prozess ist ein schöpferischer. Aus ihm geht das Kind, das Neue, hervor. Das Neue wird aus Liebe geboren. Auch eine neue, tief erneuerte Gesellschaft wird aus Liebe geboren.

Dieses funktionale, auf Reduktion bedachte Denken – welches wahrscheinlich gar nicht als Denken bezeichnet werden darf, ist zweifellos nicht nur nicht geeignet, grosse verbreitete Probleme, wie eine Pandemie zu lösen, es ist schon gar nicht geeignet, die Menschheit zu vermenschlichen.
Diese erwächst aus dem Seelengrund der Erwachten, der Liebenden, der fei Atmenden und in Zuneigung zusammen Arbeitenden.

Wir brauchen nicht mehr Regeln, sondern eine erweiterte, ganzheitliche, integrale Sicht.
Die christlich-mystische Sichtweise, wie sie sich vor allem zwischen dem 11. Und 14. Jahrhundert in Europa ausbreitete, kann uns helfen, die Weite unseres Menschseins wieder zu öffnen. Transformation heisst für mich eine umfassende, in die Tiefe der Seele reichende Umwandlung und Erneuerung des menschlichen Bewusstseins.
Wir brauchen nicht mehr Rezepte, sondern innere Heilung.

Denn die alte, starre und enge Sicht hat uns die Katastrophen beschert, die uns nun bestimmen und betäuben.
Der Glaube an die Machbarkeit und Quantität bringt uns das freudlose Leben und lässt unsere Beziehungen verarmen.

Was wir benötigen ist, dass wir uns gegenseitig heilen und entsprechende Räume der Heilung und Wärme bauen: Heilungsbiotope, Heilkreise, Oasen der Liebe.

Die Heilung der Erde
Die Heilung der Erde beginnt damit, dass die Menschen (wieder) lernen, mit ihr in Beziehung zu kommen. Sie sprechen wieder mit ihr, einfühlsam, und sie tanzen zärtlich und behutsam auf ihr. Mitgefühl ist der Schlüssel zu wahrer, gefühlter Beziehung. Wie mit dem  Planeten als Ganzes, lernen wir auch mit seinen Geschöpfen in Beziehung zu kommen: den Tieren, den Pflanzen, den Elementen. Wenn wir eingreifen, und manchmal ist es nötig, dann behutsam und empathisch. Dadurch wird die Erde in eine höhere Schwingung kommen können und uns den Boden geben, uns zu entwickeln und zu vermenschlichen. Diese wird uns auf eine heilsame Weise, entschleunigen.

*

Der Stoff aus dem und mit dem wir arbeiten, fliesst aus den Liebesbeziehungen und den Perlen, die wir polieren bis sie glänzen.

Und die Perle, wir haben es gehört, ist das Dritte, die heilige Mitte, die immer auf das EINE verweist. Da, gleichsam über dem Dritten, der Flamme, der Perle, des Lichtherzes, wie immer es wir nennen wollen, öffnet sich der metaphysisch Beziehungsraum, der des kontemplativen Gebetes und der Meditation.