Christus-Wirklichkeit – Teil 1

Die Liebesgeschichte

Vorwort

Die authentische Botschaft Gottes und des Christus kommt aus unserer Seele. Natürlich: Heilige Schriften wie die Bibel, schriftliche Zeugnisse von Mystikern und die mündlichen Mitteilungen von Zeitgenossen sind wichtige Anregungen, um uns der geistigen Welt anzunähern.

Zentral aber sind die Botschaften, die aus unserer Seele durch das Tor des Herzens aufsteigen. Das innere Hören auf die göttliche Stimme erfordert geduldiges, meist jahrelanges Hinhören.

Dieser Text über die Christus-Wirklichkeit ist nach über dreissig Jahren Kontemplation, fokussiert auf die Christus-Wirklichkeit hin, entstanden.

ES IST EINE GESCHICHTE DER LIEBE.

Es war mir ein Anliegen, die Essenz meiner inneren Wahrnehmungen in Kürze zusammenzufassen und den Leserinnen und Lesern zur Verfügung zu stellen.

Ich weiss, dass viele Menschen durch das patriarchal eingefärbte christliche Denken und Fühlen ihrer Eltern und Grosseltern mitgeprägt sind. Diese traditionellen Gottes- und Christusbilder, geprägt von moralischen Vorstellungen eines strengen, oft strafenden Gottes, haben unsere religiöse Haltung mitgeformt und die Christus-Botschaft – ich wage es auszusprechen – verfälscht.

Zudem haben wir uns zu wenig auf die zeitlose, kosmische Wirklichkeit des Christus bezogen, der uns unmittelbar, genau jetzt! individuell und kollektiv erreichen möchte.

Um aus unserer Enge und Angst in die Weite Gottes zu gelangen, brauchen wir Unterstützung. Die Menschheit ist zu sehr im materiellen Denken gefesselt. Aus eigener Kraft finden wir den Weg in die Freiheit kaum. Die Liebe in uns will freigesetzt werden.

Die Krise des Christentums – ja, für mich ist es eine Krise – stellt sich mir so dar, dass sich die meisten Menschen nicht mehr für es interessieren. Sie haben sich abgewendet, zum Teil apathisch. Die Menschen haben nicht nur die exoterische Seite der christlichen Tradition weitgehend vergessen, sondern auch – und dies in noch grösserem Masse – die esoterische Seite ihres Christus-Erbes. Die Folge: Die wunderbare Wucht und die Kraft des Stromes der Christus-Wirklichkeit hat sich zurückgezogen, fliesst nun unterirdisch, verborgen. Können wir unsere Kultur und unsere geistige Heimat erneuern und beleben, ohne uns in der Tiefe an den Kraftstrom zu erinnern, welcher die Christus-Wirklichkeit darstellt? Ich meine: nein.  

Nur durch die Wieder-Erinnerung und die Anerkennung unseres Vermächtnisses, also unseres Erbes, finden wir zu unseren eigenen Wurzeln.

Werner Binder

 


1 Die Quelle

In unermesslicher Vielgestaltigkeit wirft sich Gott, der All-Liebende, der Gütige, der Wahre aus sich selbst heraus, schafft ausatmend das Universum und den Kosmos – in absoluter Schönheit und in betörender Harmonie. Das Universum ist Seine Ausstrahlung, in der sich Seine unendliche Potentialität manifestiert.

Alles Erschaffene, alles Werdende und Sterbende und alles was in Wandlung begriffen ist fliesst aus endloser und bedingungsloser Liebe.

Den unserem Bewusstsein zugänglichen Beginn können wir als Ursprung, als erste Wirklichkeit und als Realität erkennen.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, als Prototyp des voll erwachten ursprünglichen Menschen, des Menschen, so wie er gemeint ist, also in seiner wahren Natur, erschien als Jesus vor rund 2000 Jahren auf Erden. Er repräsentierte das ewige Sein, das ausgereifte Bewusstsein und die All-Liebe und Seligkeit Gottes. Diese drei göttlichen Aspekte (Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit) erscheinen als Eines in Jesus Christus.

Christus repräsentiert und lebt in menschlich-göttlicher Form die Ur-Wirklichkeit, die unfassbare Schönheit und Kraft der Quelle, die immer fliesst. Jesus kam nicht, um zu richten oder zu bestrafen, sondern um zu erfüllen und die Impulse zur Verwirklichung des göttlichen Willens zu setzen.

Jesus Christus als Wasser des Lebens ist sowohl Ursprung (Quelle) wie auch der Weg zur Quelle, zum Ursprung, dem Ziel, das wir nun nach unserem Lebensweg (Ich bin der Weg) in hohem Bewusstsein wiederfinden. Dieses Lebenswasser, das unserer Seele zufliesst, enthält alle Informationen, die wir für unseren Weg benötigen, die unser Wesen für seine Entfaltung benötigt. Ausserdem ist unsere Seele eine Art von Empfängerin für die Seins-Seligkeit, die unsere Lebensgrundlage bildet.

Jesus Christus ist unser Vorgänger, unser Modell und Vorbild, dem wir nachfolgen dürfen. Er ist uns voraus gegangen – zu unserer Hilfe und Orientierung. Deshalb nennen wir ihn sowohl Gottes-Sohn wie auch Menschen-Sohn.

>>> weiter im Teil 2 ….

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