Seit Jahren erlebe ich die Zerschlagung von internationalen Bündnissen (z.B. die Abrüstungsverträge), ein Abbröckeln von Solidaritäten und globalen Bestrebungen für eine lebenswerte Welt im Einklang mit der Natur. Dies erfahre ich seit dem Aufkommen der wirtschaftlichen Globalisierung und dem Neo-Liberalismus, verstärkt aber ungefähr seit der Wahl von US-Präsident Trump.
Zerwürfnisse, statt Zusammenhalt. Das Wiederaufkommen des Nationalismus und des Gruppen-Egoismus erschreckt mich, ebenso die Unwilligkeit der Europäer gemeinsam ein Abkommen zu erarbeiten für eine gerechte Zuteilung der vielen Flüchtlingen an die Länder. Jeder und jede Nation steht sich selbst am nächsten, alle scheinen vermehrt für ihre nationale Bevorteilung zu kämpfen.
Das Mitgefühl endet bei den Aussen-Grenzen.
Das Bewusstsein einer Welt als Familie, getragen zum Beispiel von einem weltweiten Rat der Ältesten – einen Waisenrat, zusammengesetzt aus Vertreterinnen aller Kulturen und Religionen, scheint in immer weitere Ferne zu rücken.
Einmal mehr scheint Moses aus Zorn die Gesetzes-Tafeln zu zerschlagen, als er vom Berg hinuntersteigend den Tanz des Volkes um das goldene Kalb sieht.
Einmal mehr bröckelt der Turmbau zu Babel.
Wahrheit erodiert. Manipulationen und Fälschungen werden immer raffinierter eingesetzt, um bestimmte Wirkungen, sprich Vorteile, zu erzielen.
Dissoziativer Zerfall weist auf das Fehlen eines inneren Kerns, beziehungsweise auf den Kontaktabbruch zu demselben hin. Es ist derselbe Kern, den ich in meinem Essay über die Seele zu beschreiben versuchte: es ist das Leuchten der innersten Wahrheit und der Liebe, der Ursprung des Kosmos, des Lebens, des Menschen. Wenn die Aussendung des Kerns an lichtundurchlässigen grauen Mauern abprallt, zerfällt der Zusammenhalt der organischen Ganzheiten (der betreffenden Holons). Dann werden geschwächte Bereiche des Ganzen abgestossen, abgespalten, zerstückelt, fragmentiert. Das Ganze zerfällt chaotisch zu Einzelteilen. Bei der menschlichen Person sind es oft traumatisierte, schmerzende Persönlichkeits-Anteile, die abgespalten werden oder unerwünschte, nicht verstandene Begabungen.
Bezogen auf die Gesellschaft sind es meistens Minderheiten, die stigmatisiert und ausgestossen werden. Das Geschwächte scheint immer zuerst ausgesondert zu werden. Müsste es nicht umgekehrt sein?
Die Zentrums-Flüchtigen vergessen wahrhaftig einzuatmen – zu aussen-orientiert sind sie.
Wird der Wesenskern eines Lebewesens geschwächt und in seiner Abstrahlung behindert, verliert das Wesen (eine Person, eine Gruppe oder eine Gesellschaft) den Zusammenhalt (Kohäsion) und die geschwächten Anteile brechen aus der Ganzheit heraus; sie werden gleichsam ins Unbewusste abgeworfen wie Unrat. Der Organismus erkrankt, zerfällt.
Dann zerbrechen die Tafeln, die Gott geschrieben hat und sie dann Moses überreichte: Botschaften an das Volk, welches selbstvergessen im Tanz um das goldene Kalb, diese nicht anzunehmen bereit war/ist.
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Es ist eine unsichtbare Gemeinschaft im Werden. Es sind die Licht-Sucher-innen, die Erwachten, die Überganswesen* (man beachte meinen Blog vom 18. Januar), die Liebestänzer-innen, die den Weg hin zur Mitte gehen, bewusst einatmend bei jedem Schritt zur Mitte hin.
Dadurch hüten und stärken sie die lebendige Liebesflamme in ihrem Innern und im Kreis der LIEBE. Sie tun dies auch stellvertretend für das Leben auf Erden.
Die Bedeutung bewussten Einatmens im Alltag werde nicht unterschätzt, denn wir leben in einer Gesellschaft, welche so beschaffen ist, dass sie uns wegreisst von unserem Kern, unserem wahren Selbst. Sie erzeugt Benommenheit, Selbst-Vergessenheit und Selbst-Verlorenheit. Bei unbewusstem und oberflächlichem Einatmen werden wir von angstbesetzen Gedanken überschwemmt und getrieben, atmen wir bewusst, so bleiben wir mit dem nährenden Zentrum unserer Seele, das uns auch reinigt und ausrichtet, verbunden.
Diejenigen, die sich nach innen ausrichten bauen im Wissen um die werdende Gemeinschaft bei jedem Atemzug, den sie bewusst tun, am Haus Sancti Spiritus, wie es die Rosenkreuzer** nennen. Dieses Haus meint ein Kraftfeld, bzw. ein Brennpunkt auf jener Geist-Seelen-Ebene, wo Mensch und Geist sich begegnen, wo das innere seelische Wesen letztendlich mit dem göttlichen Geist verschmilzt.
Ich nenne diesen unsichtbaren Tempel, der um das Lichtherz entsteht Agapolis (Agape=Liebe, Polis=Stadt), die Stadt der Liebenden. Dieser ortlose Ort existiert wirklich.
Ausatmend geben die Wesen, welche sich ihrer Mitte bewusst sind, Wärme und Licht-Kraft an die körperlich und seelisch Hungernden der Welt. Sie sind Mittler zwischen der geistigen und der zeiträumlichen Welt
*Übergangswesen: Ich zitiere aus dem erwähnten Blog-Beitrag: «Es ist anzunehmen, dass viele Seelen, die zu dieser Zeit ins Leben und ins Menschsein gerufen worden sind, die Aufgabe und den Auftrag erhalten haben, die Welt im derzeitigen Übergang, in dem wir uns befinden, zu begleiten und zu unterstützen und zwar durch ihre eigene Wandlungs-Bereitschaft, wie auch durch Taten, welche den schmerzvollen Übergang in eine neue Menschheitsepoche lindern und gleichzeitig ermöglichen helfen.
Es sind Übergangs-Wesen, die helfen ein neues Fundament zu erschaffen, auf dem sich leben und lieben lässt. Es sind Wesen, die helfen ein Zeitalter des Teilens, der Anteilnahme, des Mitgefühls und der Solidarität vorzubereiten und/oder einzuleiten.
**Der Orden der Rosenkreuzer geht auf Christian Rosenkreuz zurück, ein Lichtwesen, welches sich zweimal inkarniert hat. Die Rosenkreuzer vertreten ein esoterisch-mystisches Christentum, welches den inneren Herzens-Weg inniger eigener Erfahrung betont.
Am Ziel angekommen stellen sie sich zur Welt hin, das Licht im Rücken, um dieses der Erdenwelt zu zu-atmen.