Bewegungsruhe

Einmal habe ich eine Quelle im Wald entdeckt. Ich habe sie betrachtet und mir ist ihre Art wie sie sprudelt, aufgefallen. Es war ein pulsierendes, quirliges Austreten von runden kleinen Wellen, welches ich auch wahrnehme, wenn ich auf meinen Körper, insbesondere mein Herz, horche. Das Betrachten und das Trinken von der Quelle hat mich gleichzeitig beruhigt und belebt. Ich habe Ruhe und Bewegung gleichzeitig erlebt, BEWEGUNGSRUHE.
Dasselbe erlebe ich oft in Meditationen, nämlich, dass Ruhe (der Ursprung) und Bewegung (das Leben) eines sind und beides zusammen die Wirklichkeit sind.

Anerkennen wir das, was uns gegeben ist -das Reich Gottes- in Dankbarkeit an, beginnt es, in uns zu pulsieren und verändert unsere Wahrnehmung vollständig. Die eben noch eindimensionale, getrennte Sicht, wird nun «rund», gegenwärtig, vollständig. In der Einheits-Schau ist alles von Licht und Liebe durchpulst und durchstrahlt. Nichts ist allein gelassen, abgetrennt; alles ist vereint und in Wärme aufgehoben.

Der Schlüssel zur Ganzheits-Schau, oder einer der Schlüssel, besteht also in der dankbaren Annahme des Gegebenen.

Die Menschen haben während langer Zeiträume gelernt, das Geschenkhafte des Lebens (wir sagen auch Gnade) von uns abzuspalten, es als unwirklich und unwahr abzuwerten, es deshalb abzuweisen. Viele denken auch, dass alles, was nicht erkämpft und erlitten wurde, substanzlos sei.
Dies erlebe ich mehr oder weniger stark ausgeprägt in allen Menschen, die ich kenne. Viele glauben, die uns zufliessende Güte nicht verdient zu haben oder sie denken, sie sei eine illusionäre Floskel, eine süsse Sentimentalität. Diese Abwertungsprozesse spielen sich in der Regel sehr schnell ab und sie sind uns zum grossen Teil nicht bewusst, weil sie Teil gewohnter Abwertungs-Muster in uns sind, die sich reflexartig, seit Jahrhunderten, abspielen.

Diese Abwertungsmuster gilt es zu unterbrechen. Immer wieder. Dadurch entstehen Lücken, Öffnungen für das Durchkommen des goldenen Fadens.

Es gibt starke Mächte auf Erden, zum Teil sind es Gedankenmächte, auch Kräfte des Bösen, welche das Liebeslicht nicht zulassen, weil sie über bedrücktes Leben verfügen wollen. Den Absonderungs-Reflex, den wir auch Sünde oder Entfremdung nennen können, ist tief verinnerlicht und entsprechend wirksam. Es sind oft auch unbewusste Schuldgefühle an diesem Reflex beteiligt.

Das dankbar empfangende Annehmen, der uns pausenlos zufliessenden Liebe, die immer existiert und deren Fluss nie unterbrochen ist, ist, wie schon gesagt, ein Schlüssel dafür, das Muster der Resignation und Abwehr zu durchbrechen und schliesslich aufzulösen. Wenn nötig, können wir darum auch bitten. Wer bittet, dem wir aufgetan.

Alles was wir benötigen, ist die Bereitschaft, das, was uns gegeben ist, zuzulassen, anzuerkennen und zu integrieren. Zuzulassen also, dass wir geliebt sind.

Fällt die Barriere gegen das Leben, das uns gegeben ist, erleben wir, dass alle Daseins-Schichten und Bewusstseins-Ebenen durchpulst und durchströmt sind von einer lichten Liebeskraft und von grenzenloser Schönheit und inmitten fühlen wir die absolute Ruhe, die uns hält und uns schon immer liebend gehalten hat.

BEWEGUNGSRUHE.

In der gegenwärtigen labilen Weltlage sind alle Menschen, die in Verbindung sind mit dem Licht des Lebens oder neu mit Lebenslicht in Kontakt kommen, von grosser Bedeutung. Sie führen der Welt, der Mutter Erde und dem Menschheitsleib, jene Einheits-Energie zu, welche sie und wir brauchten, um zu genesen und zu regenerieren.

Beitragsbild: Foto WB: Regentropfen auf Scheiben.

Das gelobte Land

«Durch unsere kollektive Haltung isolieren wir die äussere Welt von ihrem spirituellen Kern. Unser Fokus auf dem Materialismus, unsere Verneinung des Heiligen in der Schöpfung hat uns von der Quelle des Lebens entfernt. Der Strom des Lebens ist nicht mehr rein; seine Gewässer sind äusserlich und innerlich verschmutzt. Die symbolischen Welten, die das äussere Leben früher mit Sinn erfüllten und von innen heraus mit heiliger Nahrung versorgten, wurden entheiligt. Durch die Trennung vom Heiligen und von der Quelle fehlt dem Leben ein essentielles Element, die Natur des Geistes.

Die Aufgabe des Mystikers in der heutigen Zeit ist es, das Leben wieder mit seiner Quelle zu verbinden.»

Llewellyn Vaughan-Lee: Aus Liebe zum Wirklichen

 

Die Reduktion
Heute lässt es sich sehr leicht feststellen, dass die Mehrheit der Menschen nicht mehr das Heil, also das Ganze, das umfassende Leben anstrebt, sondern einfach die physische Gesundheit, ein Leben addierter, möglichst gesunder Lebensjahre und nicht seine Erfüllung.

Diese Reduktion des Lebens fühlt sich mir als eine Verkümmerung an. Die mono-kausale Deutung in unserer Corona-Zeit wird dem Wesen Mensch niemals gerecht, ebenso wenig wie eine Medizin, welche ausschliesslich die Symptom-Bekämpfung (Krieg gegen das Störende) ins Auge gefasst hat.

Lasst uns in unser wahres Wesen atmen, damit wir die Grösse wiedererlangen, die uns gegeben ist. Wir nennen sie auch unsere Würde.

Moses
Mose ist der kraftvolle Visionär in uns, der uns aus der Gefangenschaft (Ägypten) führt.
Wir sind, so meine Deutung, gefangen in der reduktionistischen Betrachtungsweise von uns selbst, die uns unsere Würde nimmt.
Moses in uns symbolisiert die Brücke, also die Verbindung des Menschen zu Gott. Ihm ist es erlaubt, den Berg der Wahrheit zu erklimmen, auf dem er die Botschaften Gottes empfängt. Er ist damit beauftraget, diese dem Volke Gottes zu übermitteln und dessen Beziehung zum «Vater» wiederherzustellen, bzw. zu heilen.
Er hält das Feuer der Sehnsucht in uns wach. Er interveniert, wenn das Volk sich dem Tanz um das goldene Kalb ergibt.
Moses in uns führt uns auf den Weg in die Freiheit, ins gelobte, ins Heilige Land, wo die Wasser rein sind. Er ist sowohl Visionär, wie auch ein Mann der Tat, der mit der Kraft der Umsetzung in der Lage ist, das Gesehene und Erkannte zu verwirklichen

Mystisch betrachtet: Ägypten ist unsere Gefangenschaft, die innere Unfreiheit, die Ego-Fessel. Der innere Führer führt uns in ein höheres Bewusstsein: Israel, in das heilige, gelobte Land, wo wir die Nähe Gottes (Shekina, bzw. den Heiligen Geist) spüren. Die Reise führt uns durch die innere Wüste, durch innere Hindernisse und Verirrungen in das Land unserer Träume: Hier stehen wir auf heiliger Erde. Auf-Licht-Erde, die niemals einbricht. Hier geht die Geist-Sonne auf, hier sind wir verwurzelt – zeitlos.

Es gibt jene Menschen, die im Lande Ägypten bleiben wollen. Andere drängt es unwiderstehlich aufzubrechen.

Aufbruch ins gelobte Land
Ein Seelentraum, voller Glut und Kraft, tief im Innern, bereitet den Aufbruch vor. Es ist der Traum eines heiligen, eines gelobten Landes, dessen Erde heilig ist. Es ist Licht-Erde, die wir dort betreten werden. Alles in diesem Land leuchtet aus sich heraus, alles fühlt sich jung und rein an und das Herz geht den Bewohnern, die dort leben, auf und Ruhe breitet sich aus.
Dort zieht jeder, der diesen Boden betritt seine Schuhe aus, weil er fühlt, dass er heilig ist. Es ist ein goldenes Land, dessen Wasser rein sind.

Hier ist der Boden unerschütterlich. Er bricht niemals ein. Dieser Boden ist wirklich und diese Wirklichkeit lebt in uns.

 

Die Licht-Erde, leiblich gesehen

Neben der „Licht-Erde“, die sich in Augen-Nähe befindet (im Artikel äussere ich mich dazu), lassen sich zwei weitere Erden-Bereiche, bzw. Fundamente dem Körper zuordnen:  Erstens: der materiell-physische Erden-Boden auf der Höhe des Beckenbodens und zweitens: das Fundament des Vertrauens, welches auch als eine Art von Boden betrachtet werden kann: es befindet sich im Übergangs-Bereich zwischen dem Sonngeflecht und der Region des Herzens, etwas unterhalb des Herz-Chakras.

Im physischen Körper finden wir die Zugänge zum spirituellen Köper.

Die Licht-Erde, der Heilige Boden oder das Gelobte Land, befindet sich auf der Höhe der Augen. Das Band der Licht-Erde, beginnt unterhalb der Augen und zieht hoch bis in die Mitte der Stirne.
Folgende wichtigen Punkte finden wir hier:
Das dritte Auge: Es befindet sich zwischen den Augenbrauen. Es ist das hell-sichtige, subtile, intuitive, tiefer blickende Auge, das mit der Seele verbunden ist.
Die Zirbeldrüse. Sie befindet sich, ca. 2 Zentimeter höher als das Dritte Auge und mitten Im Kopf. Sie weckt Freude und ein inneres Lächeln. Durch Imagination, mit Hilfe des Atems und mit Klängen (das intonieren des Klanges A ist gut) kann die Zirbeldrüse, die auch in Verbindung steht mit der geistigen Welt, aktiviert werden.
Die Schläfen: Die Konzentration auf die Schläfen erzeugt Ruhe und Weite, einen Rundblick, die Wahrnehmung des inneren Ohres wird vertieft, Gleichmut und Gelöstheit wird spürbar und die Beziehung zur Region des Herzens wird gestärkt.

Wenn wir die Aufmerksamkeit mit der geschilderten Stirn/Kopf-Region halten, so kann es gut sein, dass sich das Erleben der Licht-Erde, der Heiligen Erde, aufbaut und wir fühlen Aufgehoben-sein – auch in unsicheren und bedrückten Zeiten.

Eine solche innere Aufbauarbeit erforderte einen geduldigen Aufbau und eine ständige Haltung des Lauschens. Falls wir den Boden der Licht-Erde betreten (mit nackten Füssen) ist es durchaus möglich, dass wir Gestalten (Wesenheiten) begegnen, die uns etwas zu sagen haben.

Ich wünsche mir zutiefst, dass einmal die Zeit kommt, in der die Weisheit uns zufallen wird, die Lichter der Erde, die Licht-Samen, (wieder) zu wecken, wodurch uns auch der Planet zum Heiligen Boden wird, den wir behutsam betreten und bebauen werden.

Beitragsbild: Foto N. Bayer

Trennungsschmerz und Heilung

Im Internet entdeckte ich ein Foto, welches eine Mutter im Spital zeigt mit ihrem Neugeborenen. Sie trug eine Maske (wegen Covid 19), ihr eben geborenes Kind lag auf ihrem Bauch, dazwischen, auf Höhe ihrer Brüste war eine Plastik-Plane, von oben nach unten gespannt, als Barriere zwischen Kind und Mutter.
In Österreich und Rumänien gab (oder gibt es immer noch) in verschiedenen Kliniken Maskenzwang während und nach der Geburt eines Kindes. Nach der Geburt wird das Kind entfernt, damit es nicht zu einer Berührung durch die Mutter kommen kann. Stillen geht nicht.

Das Foto verfolgte mich während Tagen und Nächten, immer wieder tauchte es auf. Manchmal erlebt ich es ein wenig so, als ob ich die Erleidende wäre.

Wenn ein Element des Lebens gequält wird, so schmerzt es auch den Gesamt-Organismus, und wenn jemand leidet, so leidet das Ganze mit, weil es keine absolute Trennung gibt. Das ist natürlich. Wenn wir verletzlich sind und auch verletzbar bleiben wollen, so können wir uns nie völlig vom Schmerz des anderen distanzieren, weil dies eben menschlich und natürlich ist.

Dieses Bild, das die Mutter von ihrem Kind getrennt zeigt, ist für mich ein Symbol, bzw. ein Kennzeichen der gegenwärtigen Menschheitsphase, in welcher Beziehungsangst und Beziehungsabwehr mehr und mehr vorherrschen und Distanzierungsmassnahmen ohne Einspruch hingenommen werden. Also Zoom und Skype, statt Zusammenkünfte lebendiger Menschen – und natürlich werden diese Massnahmen mit vernünftigen Gründen rechtfertigt und rationalisiert: Wir müssen Energie und Zeit sparen, keine unnötigen Reisekosten! etc.

Ist es so, dass wir Menschen Zustände und Umstände erzeugen, die Distanzierungsmassnahmen, Einsamkeit und Isolation erfordern? Schaffen wir eine Welt, die Angst rechtfertigt und scheinbar notwendig macht? Wenn ja, müssten wir dies als eine schwer neurotische Entwicklung ansehen.

Das jetzige Corona-Narrativ besagt, dass der natürliche Ausdruck des Menschen, der auf Lebensfreude beruht, nämlich: Berührung, Nähe, Gesang, Tanz Feiern, Umarmungen und Küssen, ja alle Arten von Zärtlichkeit und Sexualität, sehr begrenzt, ja unterdrückt werden sollten und zwar der Gesundheit zu liebe. Mit anderen Worten: Durch Unterdrückung meiner Lebendigkeit und damit meiner körperlich-seelischen Gesundheit, vermeide ich Krankheit. Das ist maximal paradoxes Verhalten. Das Gespräch darüber findet nur am Rande der Gesellschaft statt, weil es sonst die erwünschte Sicht auf die Dinge in Frage stellen würde.

Wie auch immer: Die jetzigen schwergewichtigen Prozesse auf Erden, erzeugen zunehmend Trennung, Isolation, Vereinzelung und Fragmentierung. Zwischenmenschliche Kontakte werden weg-digitalisiert. Warum denn ausserhalb des Hauses gehen, wenn der Bote es ja bringt? Die Trennung drückt sich auch in der Distanz zwischen den Menschen und der Natur aus.

So, wie wir nach aussen genötigt werden, Distanz zu nehmen (und nicht nur erst seit Corona), distanzieren wir uns auch nach innen, also uns selbst gegenüber und vermeiden so Nähe und Beziehung zu uns selbst – wir Beziehungs-Wesen. Was tun wir uns denn an? Wir verlassen uns, wir Verlassenen. Wir trennen uns ab, wir Abgetrennten. Selbst-Isolation: Strafe, was sonst? Strafen wir uns also selbst? – und wofür?

Man verstehe mich nicht falsch: Besser digitale Kommunikation als keine. Ja. Aber sie sollte niemals an erster Stelle stehen. Wir Menschen sind nun mal soziale und emotionale Beziehungswesen, die auf Zärtlichkeit basieren.

Zärtlichkeit ist unsere Basis und wenn wir Mutter und Kind trennen, dann säen wir Unheil.

Die Mythologien besagen, dass wir Menschen aus dem Bewusstsein der Einheit und der Liebe herausgefallen seien und dass nun Umkehr gefragt sei: um uns auf den Rückweg zu machen, zurück zur Quelle, die wir im Laufe der Jahr-Millionen fast vollständig vergessen haben.

Die Wiedererinnerung an unsere Herkunft, also unseren Ursprung, weckt unsere genuine Sehnsucht nach der Heimat im Licht.

Alle Trennungs-Wunden, die wir Menschen uns zufügen, widerspiegeln die grosse Menschheits-Trennung und wir fügen uns diese Wunden zu (wahrscheinlich alle), weil wir den Schmerz der «Ur-Wunde» anästhesiert haben.

Die Wieder-Erinnerung an unsere wahre Heimat löst Trauer und Schmerz aus. Dahinter aber geht die Sonne auf.

In dem Moment, wenn wir den Mut haben, uns dem Schmerz zu stellen, ihn als Tatsache hinzunehmen, genau dann wird die Wunde zum Ort der Heilung, verwandelt sich der Schmerz in Heilkraft, in heilendes Licht.

Indem wir den Trennungs- Schmerz mitfühlend annehmen und damit den erlittenen Verlust, beginnt die Transformation. Das Mitgefühl ist der Drehpunkt vom Schmerz zur Heilung.

Der grosse Trennungsschmerz formuliert sich nun weltweit, im Grossen und im Kleinen. Er will gehört und verstanden werden.

Die Menschheit stellt diesen Trennungsschmerz her: wohl unbewusst, um sich mit ihm auseinandersetzen zu können. Die gefährliche Tendenz besteht nun darin, den Schmerz alleine mit technischen Mitteln zu betäuben, ihn weg zu machen durch die Bekämpfung der Symptome und durch äussere Massnahmen wie Impfen.

Äussere Massnahmen sind okay, wenn sie auf dem Boden eines Bewusstseinswandel geschehen, bleiben sie aber in der Luft, haben sie den Boden tieferer Einsichten verlassen, schaden sie mehr, als dass sie nützen, denn die Trennung von Bewusstheit und Behandlungsweisen, beruht ja wiederum auf Trennung, welche Ursache des Schmerzes ist.

Das Mitgefühl zu uns und zur Welt ist der Dreh- und Wendepunkt vom Schmerz zur Heilung.

 

Arbeit am Fundament

Im entstehenden Vakuum lässt sich eine totalitäre Welt installieren.

„Totalitarismus. Totalitarismus bezeichnet in der Politikwissenschaft eine diktatorische Form von Herrschaft, die, im Unterschied zu einer autoritären Diktatur, in alle sozialen Verhältnisse hineinzuwirken strebt, oft verbunden mit dem Anspruch, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen.“ (Wikipedia)

Der „neue“ Mensch ist ein zu lenkendes, manipulierbares, anpassungswilliges Wesen, eine Art von Maschinenwesen, ein Cyborg in einer Welt-Maschine, welches sich einer digitalen, bio-technischen „Aufbesserung“ hingibt, im Glauben und in der Angst, sonst unzureichend zu sein, oder ausser Konkurrenz zu geraten. Dies das Menschenbild des Trans-Humanismus, welcher vor allem im Silicon Valley verankert ist, sich aber nun sehr schnell ausbreitet, insbesondere in technokratischen Kreisen. Der von Ängsten aussen-gesteuerte Mensch verliert sich selbst, sein Fundament. Ist dieses schon rissig oder bröcklig, braucht es nicht sehr viel, bis dieses sich weiter aushöhlt, mürbe wird und zerfällt.

Eines der zentralen Grund-Bedürfnisse des Menschen, vielleicht gar seine zentrale Wirklichkeit besteht darin, sich nach dem göttlichen Licht der Wahrheit auszurichten. Der Mensch ist ein spirituelles Geschöpf mit spirituellen Bedürfnissen. Sind diese eingeschränkt oder gar unterdrückt, erzeugen sie eine Art von Angst-Trieben, welche leicht ausgebeutet werden können durch „grossartige“ Weltanschauungen, wahnhafte Projekte und gesellschaftliche Systeme mit beherrschenden und vereinnahmenden Ansprüchen.

Wie ich schon öfters sagte, glaube ich, dass der Mensch, wenn er sich von seiner Seele und seinem Geist, aus dem er geboren wurde/wird, abtrennt, in eine Art von Todesspirale oder Todestanz gerät und zwar deshalb, weil er ohne Fundament (Geist und Seele sind sein Fundament!) nicht wirklich leben kann. Es ist ein Rück-Fall in die Finsternis und Desorientierung.
Das ist eine sehr ernste Tatsache!
Wenn es also wahr ist, dass die Bindung des Menschen an seinen Geist (an Gott) und an seine Seele ausdünnen, dann ist Totalitarismus ein zwangsläufiges Schreckens-Ereignis. Dieser füllt das Loch an spiritueller Verwurzelung mit pompösem, falschem Glanz. Totalitäre Tendenzen sind in dieser Zeit leicht zu erkennen und es tut weh, wahrzunehmen, das wesentliche Bevölkerungsteile dieser Macht unterworfen sind.

In den letzten Blogs drehte sich alles darum, das eigene Fundament – und damit das Fundament der Erden-Menschen-Welt – zu (er-)halten und zu stärken.
Ich nenne es Die Arbeit am Fundament. Ich halte sie in dieser Zeit als not-wendig.

Ich möchte im Folgenden in Kürze erörtern, was ich mit der Arbeit am Fundament meine:

  • Die hingebende Versenkung auf den Grund der Seele, bis hinab zur göttlichen Quelle allen Seins. Daraus entsteht  Authentizität.

    „Das Gefühl mit etwas sehr Heiligem betraut zu sein, beruht ebenfalls auf wirklichem Erleben. Man kann es  nicht genau definieren. Aber wenn Sie die Heiligkeit des makellosen Zustands im Kern Ihres Wesen gefühlt haben, erkennen Sie, dass sie ihn ehren und schützen müssen. Das zu tun hilft Ihnen, Ihren Zweck im Leben zu erfüllen. Sie beginnen den Zweck wirklich zu sehen. Sie können Bedeutsamkeit sehen. Es bedarf keines blinden Glaubens.“    Pir Vilayat Inayat Khan

  • Leben, Fühlen Denken und Handeln, geläutert in der Quelle, hingegeben in unser Lebensfeld. Geläutertes Sehen und Hören aus der Intelligenz des Herzens. Die geläuterte (gereinigte) Betrachtung der Welt verschliesst sich weder dem wachsenden und sich entfaltendem Leben, noch dem deprivierten und sterbendem Leben. Es wird als Ganzes umarmt.
  • Die Entwicklung des Mitgefühls und der Empathie. Ständiges Einüben einer verzeihenden, nicht-urteilenden Haltung. Anteilnahme und entsprechendes Handeln.
  • Inter- esse: Leben im Dazwischen-Sein, im schöpferischen Beziehungsraum.
  • Nähe, Berührung eingehen, sich im Du erkennen, im Wissen, dass wir auch Beziehung sind.
  • Menschheits-Werdung: Sich als Teil der Menschheit, des Menschheitskörpers erkennen, wie auch als Teil des Erdenganzen und des Kosmos, den wir alle auch als Mikrokosmos in uns haben.
  • Die Erweckung des inneren Geist-Lichtes. Lichtkörper-Arbeit.
  • Lieben lernen, so wie wir allmählich erkennen, dass wir geliebt sind.

Die oben genannten (unvollständigen) Entwicklungslinien, Bereiche des Menschen, müssen zuerst eingeübt werden – über viele Jahre – bis sie in uns Übenden unser Erden-Dasein durchdrungen und durchlichtet haben.

Was zuerst geübt sein will, wird zu unserem natürlichen in der Welt-Sein.

Die Arbeit am Fundament, einzeln und in Gruppen und Gemeinschaften, verstehe ich als ein alles überragende Ziel. Denn wo soll eine sich in der Tiefe erneuernde Gesellschaft stehen, wenn nicht auf den Schultern von Menschen, deren Herzen berührt und damit sensibel geworden sind?

Der Mensch – ein gebärendes Wesen

«Denn die Zeit wird aus Melodie geboren und Melodie aus Gnade.»   Martin Buber

«Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, was uns verbraucht, sondern als etwas, das vollendet.»
Antoine de Saint-Exupéry

 Mit einer gewissen Scheu möchte ich mich einem mir sehr bedeutungsvollem Thema tastend annähern: dem Menschen als ein gebärendes Wesen. Ich möchte mich dieser menschlichen Wirklichkeit, die in uns angelegt ist, nähern, in dem ich sie ahnend umkreise.

Die Einbettung des inneren Kindes
In der ersten Lebenshälfte ist es äusserst hilfreich, wenn wir Menschen das innere Kind – ich meine das Kind, das wir einmal waren und das stets wirksam Teil unseres Lebens ist – aktiv und bewusst annehmend integrieren. Wir integrieren es, indem wir es lieben, mit ihm reden und ihm Lebens-Raum geben. Das innere Kind kann dann als integriert angesehen werden, wenn es in seinen Stärken und Schwächen, in seiner Bedürftigkeit und in seinen Begabungen, also als Ganzes, akzeptiert worden ist.

Manchmal vervollständigt sich der Prozess der Integration des inneren Kindes erst in der zweiten Lebenshälfte. Auch das ist gut. «Die Zeit als etwas betrachten, das uns vollendet» (Siehe Zitat oben.) Während wir uns mit dem inneren Kinde befassen, entwickelt wir unsere Mütterlichkeit und Väterlichkeit, unsere Fürsorglichkeit zu uns selbst, die schliesslich auch nach aussen abstrahlt und uns zu mitfühlenden Menschen macht.

Nun ist der Boden bestellt für die zweite Geburt: unsere göttliche Natur.

Die Erweckung des hohen Selbst
Folgende Worte sind – so glaube ich – zu uns gesprochen, oder sie werden einmal so oder anders, aber im Sinne ähnlich, zu uns gesprochen werden:

«Deine Liebe führt dich zu dir selber.
Wenn du mich erblickst, fühlst, so führt dich dies zu dir selbst, in dein Inneres, in dein wahres Selbst, das dich erblickte, erschaute und gebar.
Das wahre Selbst hat dich geboren.
Du bist im Prozess der Geburt und des Werdens, Ausdruck dessen, was ICH in dir bin.
Du bist die Ursache, der Grund meiner Liebe
und die Licht-Projektion deiner selbst.
Du bildest dich im Liebes-Licht, das ich in dir bin.

Was wandelt bin ICH. ICH BIN die Liebe. Ich verkörpere (inkarniere) mich in dir und durch dich.»

Nun ereignet sich das Bewusstsein für unsere Gottes-Kindschaft. Unsere geistdurchwirkte Seele wird sich nun selber bewusst. Wir können sie Bewusstseins-Seele nennen. Die Geburt ist Ereignis. Die Geburt ist Gnade.
Dieser Prozess beginnt meistens damit, dass wir spüren, dass wir weit mehr sind, als unsere biografischen Prägungen und mehr sind als die Einflüsse der jetzt wirkenden Kultur, in der wir leben. Der Moment des Erwachens ist dann gegeben, wenn wir uns zutiefst berührt oder ergriffen fühlen vom Leben schlechthin. Es ist ein grosser Glücksmoment, der kaum beschreibbar ist, weil er mehr ist als alle uns bekannten Formen und Strukturen.

Der Geburtsraum – der Raum des Herzens
Aus Liebe quillt Geburtsraum. Der Kosmos des Herzens ist auch ein Raum der Geburt, ein Raum höchster Lebendigkeit. Der mächtige Selbst-Impuls hat im Herzens-Kosmos seinen Raum des Wachstums und der Entfaltung gefunden. Das Männliche (der Impuls) und der Geburts- und Wachstumsraum, das Weibliche: sie sind nun in fruchtbarer Vereinigung.
Lebendige Potentialität; Geist und Materie in liebender Umarmung, im Liebesspiel: Dies ist der Raum der Geburt im Herzen. Hier ist unendliche Zuneigung, das allen und allem gilt: All-Geliebt-Sein. Hier ist tanzendes Strömen, berührtes Bewegt-Sein, gehalten in der Ruhe, im Ursprung des Quell-Grundes.

Wenn wir Menschen es uns erlauben in die Stille des Seins abzutauchen, wird uns ein Bewusstseinsbereich erreichen, den ich als fötale Stille bezeichnen möchte. Dieser Bereich tritt vielleicht als eine Art von Dämmerlicht in Er-Scheinung.
Wir fühlen uns vielleicht umgeben von Licht-Wasser oder geistigem Fruchtwasser, obwohl diese Begriffe nur Hilfen der Annäherung zu diesem geheimnisvollen Prozess sind, in dem unser höheres, göttliches Selbst ins Bewusstsein tritt. Allmählich.
Die Geburtssphäre kann aber auch so fein sein, dass sie sich wie ein Nichts anfühlt. Viele verlassen dann die Meditation, weil sie denken, dass da nichts mehr weiter geschehe. Aber genau dieser Punkt des «Verschwindens» ist derselbe Punkt der Neuwerdung .

Der Prozess des Erwachens und des Erwachsenwerdens, also des Reifens, dessen was schon immer da war, erfüllt sich bis zu einem uns möglichen Grad – bis hin zu unserem Sterben. In diesem langen Reife-Prozess werden wir zu Liebenden und zu bewussten Menschen, die sich als Ausdruck des All-Einen erkennen. Wahrscheinlich benötigen wir viele Inkarnationen auf dem Weg der Menschwerdung bis sich unsere Lichtgestalt (unser Christus-Selbst), die wir in Wirklichkeit sind, ganz in die Entfaltung kommt. Wichtig scheint mir der Weg, das Unterwegssein und die Beharrlichkeit des Weitergehens.

Das schöpferische Selbst.
Wenn der Mensch seinen Lichtkörper zu verwirklichen beginnt, entwickelt sich auch sein schöpferisches Selbst. Dies ist daran erkennbar, dass die Ausatmung des Menschen vermehrt Leben zu erzeugen beginnt. Sie wird hauchartig, gleichzeitig substantiell. Heilender Liebes-Atem oder: Geburts-Atem. Alles in tiefer Stille. Es ist denkbar, dass in grosser Herzens-Intimität nicht nur Leben, sondern auch Lebe-Wesen geboren werden.

Eine neue Menschheit – eine neue Erde
Der Ort der Geburt unseres wahren, göttlichen Selbst ist unser Herz.
Der Ort der Geburt unseres wahren Menschheits-Körpers ist der Kosmos des Herzens.
Ebenso findet die Regeneration des Erden-Körpers im Kosmos des Herzens statt.

Ich glaube nicht, dass in der heutigen Übergansphase mit Reformen (so gut und nötig sie auch sind) allein die Menschheitskrise überwunden werden kann. Auch nicht durch Revolutionen.

Ich glaube, dass wir Menschen guttun, um das grosse Ereignis einer Neu-Geburt zu bitten.

Was wir tun können ist, uns dafür vorzubereiten, indem wir uns reinigen, uns für unsere Wesenhaftigkeit interessieren, bereit sie wahrzunehmen – in Dankbarkeit.
Was wir tun können ist, unser Herz zu öffnen dem Unbekannten, nicht Definierbaren, dem, was uns übersteigt. Vertrauen wir dem, was uns ins Leben ruft, in unsere eigene Geburt führt, also in ein Geschehen oder Ereignis, das wir weder kontrollieren, noch herstellen können,
… uns also öffnen mit und trotz allen Ängsten und Unzulänglichkeiten, um uns dem zu übergeben, was uns zu uns selbst hin wandelt – vertrauensvoll, hingebungsvoll,

vielleicht wird dann die Melodie der Gnade erklingen.

Wasser und Seele

Sowohl Wasser wie auch Seele haben zahlreiche gemeinsame Merkmale: Das Bewegliche, Wendige, Wandelnde, das Fliessende, Strömende, Berührende, das Runde, Wellenförmige, Sprudelnde, Tanzende, das Weibliche.

Das Wasser manifestiert diese Eigenschaften auf der materiellen, äusseren Dimension, das Seelische auf der subtilen, inneren Ebene.

Sowohl das Wasser, wie auch die Seele sind bedroht und angegriffen.

Ein Beispiel: Viele Bäche und Flüsse sind verseucht. Das Massensterbe von Fischen wird Alltag.
Die Bauern sind gesetzlich verpflichtet, zu den Gewässern in ihren Gebieten, in denen sie anbauen, zu Bäche oder Seen einen bestimmten Abstand zu halten, wenn sie Pestizide oder Gülle aussprühen, um das nahe Wasser nicht zu schädigen, nicht zu vergiften. Viele Bauern halten den Abstand nicht ein, weil sie maximal vom zu bepflanzenden Land und darüber hinaus profitieren wollen. Deshalb die vielen vergifteten Bäche und Seen. Man fragt sich, warum diese Abstands-Regeln nicht strenger kontrolliert werden, wo doch so viele Verstösse bekannt sind. Weil es zu wenige Kontrolleure gibt, wird gesagt, die Wasser-Ämter überfordert seien und weil das Geld für mehr Mitarbeiter nicht vorhanden sei, oder es eben zu wenige qualifizierte Mitarbeiter gäbe, usw. Über alle die Jahre sind der Gründe nicht weniger geworden. Sie sind gleichgeblieben. «Fortschritte» anderer Art sind offensichtlich viel wichtiger. Zum Beispiel die Beschaffung extrem teurer Kampf-Flugzeuge.

Nun wissen wir ja alle, dass es an sauberem Trinkwasser immer mehr mangelt, weltweit und das Wasser Leben bedeutet. Der Mensch, wie auch die Erde bestehen aus etwas Dreivierteln aus Wasser. Erde und Mensch sind auf Wasser aufgebaut.

Dennoch scheint es nicht möglich zu sein, die heimischen Gewässer zu schützen. Weder von den Bauern, erst recht nicht von vielen Industieren, noch von den Behörden, noch von der Bevölkerung. Eher gelingt uns die Marslandung.

Verrückt.

Die Corona-Krise weist uns u.a. darauf hin, dass der Mensch, das Leben auf der Erde überhaupt, geschwächt ist, anfällig für Krankheiten und Seuchen, unter anderem deshalb, weil es nicht genügend sauberes und gutes Trinkwasser auf der Erde gibt und die letzten guten Quellen wahrscheinlich bald alle aufgekauft sein werden. Zum Beispiel von Nestlé. Nestlé sagt: Wir retten die letzten gesunden Quellen. Die Firma hat auf eine zynische Weise recht. Eine mögliche Konsequenz der Corona-Krise wäre also, dem Wasser mehr Sorge zu tragen und nicht den Vorrat an Masken ins Unendliche aufzutürmen – und ähnliches.

Verrückt.

Gereinigtes Wasser genügt nicht. Es sollte auch gesund sein. Gut. Dafür muss es mäandern, wirbeln, wellen, kreisen – niemals begradigt sein! Dasselbe gilt für den Menschen. Er sollte nicht genormt, «begradigt», eingepasst sein. Sein Wesen ist tänzerisch. Wasser ist übrigens auch ein Träger von Energien, von guten Gedanken zum Beispiel, welche helfen unsere Zellen zu erneuern, dank den positiven Informationen, welche konstruktive Gedanken in sich tragen.

Ähnlich die Seele: sie ist u.a. eine Substanz, die hohes spirituelles Wissen enthält, weshalb es so wichtig ist, nach innen zu lauschen, also auf den inneren Reichtum an Weisheit.

Um uns Menschen zu stärken, müsste uns alles daran gelegen sein, eine Kultur der Zärtlichkeit, des Spiels und des Spielens, des Respektes und der Würde des Menschen aufzubauen und zu vertiefen, weil wir wissen, das uns dies gesund oder fröhlich macht. Beseeltes Leben! Beseeltes Leben ist auch bewegtes Leben.

Was ich sagen möchte: So wie wir unsere Seele vernachlässigen, so vernachlässigen wir den Schutz sowohl des Trinkwassers, wie auch die Sorge um die Meere, die bald einmal mehr Plastik enthalten werden als Fische!

Verrückt.

Das Gefühl und das Empfinden dafür, was wichtig ist und was weniger, scheint verloren zu gehen.

Zum Wichtigsten gehört für mich das Wohl der Seele, unserer Seele und der Welt-Seele und die Reinhaltung und der Schutz des Wassers, insbesondere des Trinkwassers, was auch zum Wohle der Tier- und Pflanzenwelt ist.

Ich predige Binsenwahrheiten.

Auf diese Weise bin ich gerne verrückt.

Ich finde in dieser Zeit der Welt- und Menschheitsentwicklung geht es um die Basis, also um die Frage unsers Fundamentes. Wir haben nun damit zu rechnen, dass die kompensatorischen und illusionären Systeme einbrechen werden, umso wichtiger ist die Frage,

was es ist, was uns erhält und zusammenhält und worauf es nun ankommt.

RADIKALE HEILUNG – II

Radikale Heilung bedeutet auch, sich der Menschwerdung hinzugeben, welche uns unsere wahre Grösse und Würde (wieder) gibt. Die Wandlung führt durch Demut und Dankbarkeit, welche ich als den Vorhof der Entfaltung betrachte, und durch Hingabe.

2. Teil:  Umhüllt

Bei innerer Energie-Arbeit, wie auch bei kontemplativer Versenkung gilt es die Energieströme zu beachten. Oft entfalten sie sich von innen nach aussen (das ausstrahlende Herz), von unten nach oben (aufsteigenden Erd-Energie) oder von oben nach unten (sich niedersenkende geistige Kraft), oder – und von dieser Strömung sei hier die Rede- in die menschliche Person umhüllende, oft kreisende Energie-Flüsse.

Die den Menschen umgebende Ausstrahlung nennen wir die Aura. Sie ist sowohl ein elektro-magnetisches Feld, wie auch feinstoffliches Ätherlicht. Äther ist die lichte Vor- oder Ur-Form der materiellen, also körperlichen Formen. Sie ist in und um die Körper anwesend. Eine Art Matrix.
Aber auch der astrale Leib bildet eine Schicht der Aura. Er umfasst und enthält die emotionale Welt des Menschen, seine Befindlichkeit, seine Grundstimmung, seine schöpferische Potenz.

Die Kirlianfotografie ist in der Lage, die Aura des Menschen (zumindest seine elektrische Entladung) farblich abzubilden.

Mit dem Älterwerden richten meditierende Menschen ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf ihr gebendes, also ausstrahlendes Wesen und nehmen mehr und mehr ihr lichtes, ausstrahlendes Umfeld, ihre Aura, wahr. Zuerst spüren sie sie partiell, im Lauf der Jahre nehmen sie ihre komplette, strahlende Umhüllung wahr. Sie erscheint in vielen Farben. Die Hülle ist gleichzeitig fest und bewegt.

Sie bildet eine Art von Filter (oder Membran). Das dem Menschen Zuträglich gelangt ganz leicht durch das Aura-Umfeld, schädliche Stoffe, Partikel, werden weggehalten. Sie dringen nicht ein, insbesondere dann nicht, wenn sie ihre Aura regelmässig mit Hilfe von Mantras* reinigen.

Der Kontemplierende realisierst, dass die Grenze seiner Individualität nicht mit der Körpergrenze aufhört. Er bezieht seine Aura, sein gebendes, strahlendes Potential, in sein Selbstverständnis mit ein.
Er spürt, dass das, was ihn fühlbar umgibt, erweitert, schützt und ihm bei der Verwirklichung seines Lebensplanes hilft.

Das Wissen und Spüren des Umhüllt-seins ist sehr wohltuend. Man ist aufgehoben, geborgen.

*

Es ist ja keine Frage, dass die Menschen pausenlos und immer heftiger von saugenden und destruktiven Kräften attackiert werden: auf der körperlichen Ebene ist es zum Beispiel Elektrosmog, sind es zahleiche Umweltgifte, 5 G-Strahlungen, auf seelisch-geistiger Ebene sind es gewalttätige Gedankenmächte (z.B. Gier, Habsucht), Propaganda, Ideologien, welche die Macht haben, uns anzugreifen und zu zersetzen.

Wir Menschen benötigen also einen schützenden Umkreis, um im Gleichgewicht zu bleiben. Spirituelle und psychologische Aufbauarbeit, zu der es auch gehört, dass wir unsere Gedanken- und Gefühlswelt reinigen, sind zur Notwendigkeit geworden.

Beim Aufbau der schützenden Umhüllung ist es wichtig, dass wir uns liebevoll ausdehnen, liebevoll und lichtvoll ausatmen.

*

Die oben erwähnten Schritte, zum Aufbau und zur Ausdehnung unserer Aura, bilden die Vorbereitung für das nachfolgende Geschehen, welches wir als Antwort auf unser Vorbereitungsarbeiten verstehen können.

Was nun folgt, wenn die Zeit dafür reif geworden ist, ist der grosse Segen, der über uns kommt, der um uns gelegt wird, vergleichbar mit einem Licht-Kleid. Der Licht-Segen wirkt auf den hingebungsvoll geöffneten Menschen ein, durchdringt ihn vollständig bis in sein Innerstes hinein. Dieser uns umhüllende Licht-Segen, der sich wie eine sanfte, alle unsere Spannungen lösende Umarmung anfühlt, die aus bedingungsloser LIEBE strömt, erzeugt grosses Glück, Fülle und Schönheit. Es ist ein Glanz von Unsterblichkeit, der sich auf den Menschen legt.
Es ist die Antwort auf den Menschen, der es wagt, sein Herz zu öffnen und bereit ist auf die Gnade zu vertrauen.

Ich spreche hier von einer inneren Erfahrung vieler Menschen.
Paulus schilderte sie so:

«Es gibt himmlische Körper, und es gibt irdische Körper. Doch anders ist der Glanz der himmlischen als der der irdischen. 40
Gesät wird in Vergänglichkeit, auferweckt wird in Unvergänglichkeit. 42
Gesät wird ein natürlicher Leib, auferweckt wird ein geistlicher Leib. 44
Der erste Mensch ist aus Erde, ein irdischer, der zweite Mensch ist vom Himmel. 47
Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden. 53″              1. Korinther 15

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Es gibt Menschen, die betonen, dass innere Arbeit notwendig sei, um Erkenntnis und schliesslich Erleuchtung zu erlangen, und andere sagen, alle Erleuchtung komme durch Gnade.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es sowohl Arbeit, wie auch Gnade brauche, um in die Ewigkeit einzugehen, allerdings, so finde ich ausserdem, ist es vor allem Gnade, die Erleuchtung bewirkt.
Die Sufis sagen: Wenn der Mensch einen Schritt auf Gott zu mache, so tue Gott 100 (andere sagen 1000) Schritte auf den Menschen hin. Dieses Bild überzeugt mich. Ich fühle, dass es mit meiner Erfahrung übereinstimmt.

Ich nenne den Erleuchteten den Liebenden: beides ist für mich dasselbe : Es ist der Mensch, der sich von der bedingungslosen LIEBE durchströmen lässt und vom ewigen Licht.
Der Mensch, der es zulässt, vom Licht-Segen, von dem ich gesprochen habe, um- und durchlichtet zu werden ist mitten in der Wandlung: er übergibt sich dem Liebesstrom.

*   Wahrscheinlich in allen spirituellen Traditionen finden sich Mantras, die der inneren Reinigung und Klärung dienen. Es ist nicht nur hilfreich, sondern (gerade in dieser Zeit) notwendig, sie oft zu wiederholen.

 

Liebeskummer

Ich bin ein Liebender mit Liebeskummer. Das ist eine sehr persönliche Aussage. Die Liebe zwischen meinen Eltern fand nicht in die Blüte, obwohl sie eingepflanzt war -irgendwie.

Meine Liebe galt primär den Frauen, wo sie Wurzeln bildete. Ebenso galt meine Liebe Mutter Erde, wo sie auch, mindestens ansatzweise, Wurzeln bildete.

Ich fühle mich auch als Teil der Erde und der Menschheit. Es scheint mir, dass ich, du, wir, die Verbindung zu dem, was uns trägt verlieren. Das was uns trägt, materialisiert sich in Mutter Erde und es scheint, dass es uns verloren geht.

Ich sehe die Erde als eine schwarze Perle, die das Weisse, das Licht, in sich trägt. Diese Perle wird gehalten von Christus und von allen Liebenden.
Der Glanz der Perle wird vom vordergründigen Strom (dem Mainstream) abgelehnt, da sie nicht ins favorisierte Weltbild passt. Das bereitet mir Kummer. Liebes-Kummer. Nicht nur mir.

Diesen Kummer, diese Trauer spüre ich ringsum:

  • Wenn ich spirituelle Musik höre (Tchaikovsky, wie im letzten Blog eingeblendet), Bach, Pärt, Abdullah Ibrahim, und, und…
  • Wenn ich mich in das Corona-Feld einschwinge.
  • Wenn ich mein Herz gegenüber allen Lebewesen dieser Welt öffne,
  • ich meinen Durst, deinen Durst unseren Durst wahrnehme nach Leben, Freude und Friede.
    Die Vision des wahren Menschen hat sich zurückgezogen, um sich zu schützen. Doch sie ist bereit, wieder gefunden zu werden. (Vergl. letzter Blog). 
    Die Wieder-Erinnerung an unsere wahre Existenz und Herkunft, also an die Vision des wahren Menschseins, kann uns helfen, das System, das droht, sich ganz zu verriegeln, wieder zu öffnen. Lasst uns also Mantras singen. Singen ist die rechte Antwort auf Verlust und Trauer.
    Wenn Klänge aus höheren Welten zu mir dringen, spüre ich, wie ich mich öffne für das Ganze, das ich oft als Schönheit bezeichne. Dann verwandelt sich meine Trauer (mein Liebeskummer) zu Freude. – Oft geht Trauer der Freude voraus.
  • Die Luft, in ihrer höchsten Manifestation ist Geist. Ohne sie ersticken wird. Auf tieferer Ebene beobachten wir, dass Lungenkrankheiten zunehmen.
    Vor einigen Jahren schlug der Schlager von Helene Fischer «Atemlos durch die Nacht» wie ein Blitz aus dem Pop-Himmel in den Mainstream ein. Vielleicht war es weniger die Melodie als vielmehr die Worte, die eine markantes Empfinden des kollektiven Unbewussten zum Ausdruck brachten: Viele individuelle Menschen fühlten sich angesprochen im Bild, einsam und atemlos durch die Nacht zu gehen. Ich möchte weiter gehen und fragen, ob es nicht der Menschheitskörper als Ganzes ist, der atemlos durch die Nacht zieht und kaum mehr genügend vom grossen Atem durchpulst ist.
    Das Welt-System, die globale Gesellschaft verkapselt sich, schliesst sich ab. Weil es die Seele ausschliesst. Damit verliert es die nötige Atemluft, letztlich den Odem, den göttlichen Einhauch, wodurch das System möglicherweise kollabieren wird. Der dominierende Materialismus schliesst ab, verhindert die Bewegung des Lebendigen. (Ist das verständlich ausgedrückt?)Es ist vor allem die göttliche Mutter, die diesen Liebeskummer trägt: Maria, die Jungfrau, Tara, Kanzeon /oder Kanon). Die Mutter mit all ihren Namen. Wer die Trauer trägt, trägt auch die Heilung in sich:
  • wenn ich stille bin und es geschehen lasse,
  • wenn ich dich streichle, umarme
  • und spüre, bei geschlossenen Augen, wie du mich streichelst,
  • wenn ich dem äusseren und dem inneren Fluss folge,
  • mich trösten lasse, mich hingebe,
  • mich bedanke,
  • mich in meine Seele tragen lasse.

Hinter allem, was Menschen tun zu glauben müssen – Vorsicht walten zu lassen, sich ängstlich um etwas zu sorgen, Kontrolle auszuüben, strategisch vorwärts zu streben, sich abzusichern (auch gegen den Tod) – , spüre ich die bewegende Trauer, den Liebeskummer und die damit verbundene Zärtlichkeit.

Es ist die Trauer über das, was der Menschheit fühlbar verloren geht: Die Verbundenheit mit dem Leben und seiner Quelle.

Diese wenig bewusste Trauer erzeugt die Kompensationen, den Überbau, die Last, unter der Mensch zu ersticken droht.

Kriechen Menschen, so stelle ich mir vor, unter dem Überbau hervor in die freie Luft und in die Weite des Lebendigen, Atem holend, weinend, verbunden mit der ursprünglichen Sehnsucht nach dem, was sie erfüllt, werden sie zu sich kommen. Ankommen.

Es ist ein Strömen in allem, wissen die Angekommenen. Alles, was ist, ist Gegebenes, Kraft, die erhebt, aufrichtet, tröstet und heilt. Dies ist erfahrbar in der Tiefe des Seins.

Dieser Ein-Fluss (der grosse Atem) ist massiv gebremst, durch das System, dass sich angstvoll zusammenzieht, sich verengt, verkrampft. Es ist eine Tendenz der Selbst-Erstickung zu beobachten. Es ist der Wahn, der so wirkt, als hätte es zu wenig. Also Panik. Das gesellschaftliche bi-polare System schwankt zwischen Hypererregung/Stress und Lähmung/Starre. So wirken Traumata, so wirken starke Existenz-Ängste, – Abwesenheit von Vertrauen. – Die traumatisierte, globale Gesellschaft.

Es ist ein Strömen in allem. Alles, was ist, ist Gegebenes, Kraft, die erhebt, aufrichtet, tröstet und heilt. – Dieses Wissen hat sich mancherorts zurückgezogen. Es wartet über mir/uns und hinter mir/uns mit offenen, darreichenden Händen.

Und es ist schon sehr traurig, wenn grosse Teile der Menschheit so leben, als wäre da nichts, als wäre da niemand, der hört.

Manchmal verspüre ich Liebeskummer.

Gesundheit

Dieser Artikel ist ziemlich emotional und düster, obwohl der westlichen Medizin grosse Verdienste zugesprochen sein sollen. In dieser Betrachtung aber werfe ich kritische Blicke auf kollektive Vorgänge, die unter dem Begriff «Gesundheit» in Erscheinung treten.

Bevor ich über das Thema Gesundheit zu schreiben beginne, stelle ich mir die Frage, welche Assoziationen das Wort Gesundheit in mir auslösen wird. Deshalb schliesse ich jetzt meine Augen zu und horche nach innen.

Hier die Einfälle:
Zuerst atme ich auf: Ich bin gesund, wie gut. Gesundheit ist ein Geschenk. – Beatmungsgeräte, Tod. Ein mulmiges Gefühl. Unbehagen vor einer schwer greifbaren Macht, Bemächtigung, Manipulation. Die Gesundheits-Industrie, ein Monstrum. Gesundheit: ein mächtiger Gedanke, weltweit.

Klar, sind diese Einfälle von der Corona-Krise beeinflusst. Dennoch bemerke ich mit einem gewissen Erschrecken, wie viele negative Assoziationen der Gedanke an Gesundheit bei mir ausgelöst hat. Fast pervers.

Gesundheit als Wert.
Viele Menschen finden, dass die Gesundheit das höchst Lebensgut und der grösste Wert im Leben eines Menschen darstellen. Leben um gesund zu bleiben? Ein Leben, der Gesundheit gewidmet? Solche Aussagen stossen mich ab. Es wäre dasselbe, wie wenn ich sagen würde: Ein schönes Instrument habe den Zweck, es stets gut zu pflegen. Nein doch: Um es schön zu bespielen und um anderen Menschen Freude zu bereiten! Ja.

Leben um zu lieben, um das, was innen ist zu gestalten und auszudrücken: Ja, so verstehe ich das Leben. Leben, um zu heilen, heil zu werden. Ja, auch dazu fühle ich Zustimmung, nicht aber zu einer krankheitsfreien Normalität.

Gesundheit scheint in unsere Welt zu einer allmächtigen Gottheit geworden zu sein, die uns nötigt, auf eine bestimmte, normierte Art zu leben. Zum Beispiel das richtige, Darmflora erzeugendes Jogurt zu essen, uns attraktiv zu bewegen und richtig zu atmen, im Wellness-Tempel Stress abzubauen, Kraft-Training zu machen, die Gesundheits-App zu betätigen, uns einen Chip einpflanzen zu lassen, uns zu impfen, einen Nackenroller zu kaufen, uns stets auf Rat hin operieren zu lassen, lieber früher als später, Stützstrümpfe zu kaufen, etc. Neuerdings gibt es auch eine Uhr, die von uns EKG’s anfertigt und generell unsere Herztätigkeit überwacht.

Gesundheit ist herstellbar und zu beherrschen, wie uns glauben gemacht wird.

Die Gesundheits-Industrie
Ich vermute, dass das Gesundheitswesen, zusammen mit der Pharma-Industrie der mächtigste und grösste Industriezweig der Welt ist. Er wächst ununterbrochen wie eine Kracke und ebenso die Krankenprämien. Ein Stopp ist nicht abzusehen. Die Kosten werden auch in Zukunft zunehmen, weil wir Menschen uns der Macht des Gesundheitsdenkens unterworfen haben. Woran sollten wir uns denn sonst halten, da wir ja nicht so genau wissen, wer wir sind?

Natürlich produziert die Gesundheits-Industrie manchmal auch die Krankheit, die sie behandeln will, zum Beispiel durch brutale und unnötige Eingriffe, die auch traumatisieren. Medikamentenpreise, nur für Super-Reiche erschwinglich, steigen in die Millionen-Höhe.

Der Mensch vergiftet Böden (durch Mono-Kulturen und Pestizide) und Luft (z.B. durch ungefilterte Industrie-Abluft), wodurch die Qualität der Lebensmittel leidet, die dann wiederum durch bestimmte Mechanismen verbessert werden müssen. So werden Medikamente zu Lebensmitteln, wie Lebensmittel zu Medikamenten umgewandelt werden. Das Gesundheitswesen wirkt also tief in die Lebensmittelproduktion ein, wie zum Beispiel Nestlé es vormacht.

Die Angst vor Krankheit, Sterben und Tod wird geschürt, so wie der Wunsch nach einem immer längeren Leben (Trans-Humanismus) und letztlich die Illusion von biologischer Unsterblichkeit. Diese Ängste und irrealen Hoffnungen werden bewirtschaftet und ausgebeutet, um Menschen gefügig zu machen, angepasst und nutzbar für die Profit-Maximierung der Wachstums-Gesellschaft, der es um quantitatives, finanzielles Wachstum geht und nicht um qualitatives Wachstum.

Hat sich das Gesundheitswesen mit dem Teufel eingelassen? – oder viel eher vielleicht mit allen Unternehmungen und Gruppen von Menschen, denen es um die Steuerbarkeit des Menschen geht? Oder ist es eine Mehrheit von Menschen, welche die Selbst-Verantwortung abgegeben haben, weil sie sich überfordert und erschöpft fühlen und nicht mehr wissen, was und wem sie glauben sollen – und damit das bestehende Gesundheits-Verständnis ermöglichen?

Natürlich gibt es eine auf den Menschen und sein seelisches und körperliche Wohl ausgerichtete, feinfühlige ganzheitliche, integrale Medizin: Perlen in vielen Nischen, von der Main-stream-Medizin wenig beachtet oder abgewertet («Placebo»).

Ich spreche hier von jenem Gesundheitswesen, welches gesellschaftlich dominant ist und sich der Symptom-Bekämpfung, dem Profit und dem Prestige verschrieben hat. Dieser Medizin geht es oftmals gar nicht um Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinne. (Was denn haben Schönheits-Operationen mit Gesundheit zu tun?)

Normalität statt Entwicklung
Krankheit ist Teil des menschlichen Entwicklungs- und Reifungsprozesses des Menschen. Genauso wie Krisen. Krankheiten sind Teil der menschlichen Ganzwerdung und der Bewusstseinserweiterung. Wird dies nicht einbezogen in den Heilungsprozess, verkürzen sich medizinische Eingriffe zur Wiederherstellung der Normalität und des erwarteten Funktionierens des Menschen als Rädchen der Gesellschaft.

Medizinisches Personal wird somit abgewertet und benützt als Gehilfen und Garanten zur vorübergehenden Normalisierung und Verfügbarkeit des Menschen. Und die Patientinnen und Patienten?
Sie fühlen sich verloren und überfordert in der Mega-Maschine. Sie ergeben sich, lassen geschehen oder reiben sich auf in einem Widerstand, in dem sie wenig Chance haben, Unterstützung zu bekommen und zu sich zu finden.

Wir benötigen nicht eine Medizin, die repariert, sondern eine Heilkunst, die heilt. Gehetztes Pflege-Personal hilft uns höchstens kurzfristig. Für eine nachhaltige Heilung brauchen wir Pfleger*innen, welchen die Zeit zugestanden wird, sich auch um das seelische Wohl des Kranken zu kümmern.
Die Medizin wird immer teurer und die Zeit des medizinischen Personals für die kranken Menschen wird immer knapper. Dies macht nachdenklich.
Die markantesten Gebäude jeder Stadt sind die Shopping-Zentren und die Spitäler. Sie gleichen sich, doch die Spitäler sind hässlicher, liebloser gebaut. Auch das macht nachdenklich.

Sie -die Gross-Medizin- ist ein Abbild der Beziehung des Menschen zu sich selbst.

Körper und Erde
Die Medizin widerspiegelt aber auch die Einstellung/Beziehung des Menschen zur Erde. So wie wir sie uns untertan gemacht haben, sie benützen, aussaugen, so behandeln wir auch unsere Körper: Die Invasion in unser Körperinneres nimmt stetig zu. Durch Chips, Nano-Roboter, Gen-Manipulationen und Pillen überwachen wir unseren Körper, greifen korrigierend dort ein, wo er nicht so funktioniert, wie wir es für richtig halten. Gibt es da eine Grenze?

Wo endet das?
Ich stelle Anzeichen und Tendenzen fest, die auf eine Gesundheits-Diktatkur hinweisen. Gut wäre es, diese Möglichkeit zumindest in Betracht zu ziehen. Falls sich die Mainstream-Medizin sich noch mehr mit der digitalen Industrie verbindet, eröffnen sich beängstigende Perspektiven in Richtung Überwachung, Kontrolle hin zur Erschaffung des Maschinenmenschen, des Cyborgs. Mich ängstigen schon erste Schritte in diese Richtung, weil sie für mein Gefühl zu tiefst unmenschlich sind.

Wir alle sollten uns vehement einsetzen für eine Heilkunde, die der integralen Heilung des Menschen in seiner körperlich-seelischen-geistigen Ganzheit gewidmet ist und für die Aufwertung der Pflege, die das seelische Wohl des Kranken einbezieht.

Der Turmbau zu Babel

Ich träumte kürzlich:
Ich besichtige eine Festung, die auch ein Turm ist. Bald habe ich das Bedürfnis, den Festungsbau zu verlassen. Ich finde aber keine Ausgänge, realisiere dann, dass ich ganz oben im Festungsturm bin und im Turminneren abzusteigen habe. Der Abstieg gestaltet sich sehr beschwerlich. Abgründe, immer neue, tun sich auf. Die Stein-Quader und Balken, die herumliegen sind nicht mehr fest, alles zeigt sich als wacklig, bröcklig. Der Turm, so wird es offenbar, ist am Zerfallen. Einmal ist der Schlund, in dem ich bin, so furchterregend, dass ich um Hilfe rufe, die ich auch bekomme. Ein Mann zeigt mir die noch begehbaren Stufen. Der Abstieg dauert sehr lange, immer neue Abgründe zeigen sich. Ich brauche alle Kraft, allen Mut und alles Vertrauen, um die Konzentration und Aufmerksamkeit hoch zu halten. Schliesslich komme ich unten an und ich erwache.

Vor ca. sieben Jahren hatte ich einen ähnlichen Traum. Auch damals war mir klar, dass es sich um den Turm zu Babel handelt. Dieser Turm symbolisiert mir die menschliche Hybris (Überheblichkeit). Ich erlebe die menschliche Verfassung und Zivilisation als bröcklig, hochgeschraubt, nicht wahrhaftig gegründet und verankert, sondern eben als schwankend, dem Zerfall nahe.

Hierzu die Deutung des jüdischen Mystikers Friedrich Weinreb*:

«Die Überlieferung berichtet, dass man das irdische Leben bis in den Himmel ausbreiten wollte. Den Himmel erobern… Man glaubte, dies mit Hilfe der materiellen Mittel zu erreichen.
Die ganze Menschheit musste an dem Bau mitarbeiten… insgesamt 600 000 Arbeiter…
Wenn eine Welt endet, tritt die Zahl 6 auf. Sie ist das Kennzeichen des Endes einer Vielheit, einer materiellen Kraft, eines Rausches.
Nicht der Wohlfahrtsstaat mit all seiner technischen Entwicklung ist das Ziel des Menschen in dieser Welt. Mit allem, dem der Mensch hier begegnete, kann er die Verbindung knüpfen mit Gott, eben mit der anderen Welt. Ist man jedoch einmal auf dem Weg der Entwicklung, dann fällt es unheimlich schwer, seinen Eigensinn einzugestehen. Natürlich soll man sich untereinander auch materiell helfen, aber der Mensch soll nicht materiell gebunden und gefangen werden.

Weil der Turm kein starkes Fundament hat und auch zu hoch gebaut ist, droht sein Einsturz.
Der Weg, so zeigte mir der Traum eindringlich, führt nach unten – und es ist keine Zeit zu verlieren.
Dieser Weg nach unten ist sowohl kollektiv, wie auch individuell zu verstehen.

Kollektiv-gesamtgesellschaftlich: Ich schätze, dass der gebildete, zivilisierte Mensch in den wohlhabenden Ländern etwas 70% seiner Zeit (meine Schätzung) vor Bildschirmen (PC’s, TV, Smartphones, etc.) verbringt und vor Tellern mit Snacks, wo keine Zärtlichkeiten, keine tieferen Gespräche, keine Sinnlichkeit stattfinden und dieser emsige, kopflastige Betrieb in natur-fernen Räumen, in grauen Büros und Küchen passiert. – Dies als ein Bild für den gefangenen, in sich gekehrten, einsamen Menschen. Der Mensch, in sich selbst geschaffener Einsamkeit und Isolation – was für ein trauriges Bild!

Individuell: Wir sind dazu erzogen worden, konkurrenzierend und leistungsbezogen den Weg nach oben anzustreben: zu mehr Prestige, Geltung und materiellem Reichtum. Wir sind es gewohnt in einer dauernden Anspannung zu funktionieren, uns anzupassen und unsere innere Welt zurückzunehmen. Hier ist mit dem Weg nach oben, nicht das Geistige gemeint, sondern das egozentrische Oben im Sinne von Selbst-Erhöhung.
Wir kapseln uns ein, mauern uns ein. Der Turm, in den wir uns einmauern, hält uns zurück, verhindert unsere Ausstrahlung. (Die Corona-Sicherheits-Bestimmungen machen es auch nicht einfacher – im Gegenteil.) Leben und Wachstum wollen sich ausdehnen, Licht will ausstrahlen. Eingekapselt, verkümmern wir. Wir müssen den Turm verlassen – gut, wenn er zerbröckelt. Gut gelang es Rapunzel eine Art von goldenem Seil aus ihren Haaren zu flechten, an denen sich der Retter (der Prinz) festhalten konnte. Auf welche Weise auch immer wir den Turm verlassen, es ist gut, denn es ist kein Leben in ihm.

Der Abstieg zu dem, was uns zusammenhält, unseren Wesensgrund, ist, so meine ich, die zentrale Herausforderung unserer Zeit.

Es ist also Zeit, tiefer zu gehen, das Fundament zu erneuern (vergleiche den letzten Blog-Beitrag: Beten). Da unten ist das einfache Leben – Leben in Beziehung.

Tiefer gehen heisst für mich: Die bestehenden Beziehungen zu anderen Menschen, zur Natur, zur Erde und zur geistigen Welt zu vertiefen: nackt, ich meine ohne Schutzhülle, sich verletzlich zeigen, hingebungsvoll und bereit zu lernen, Nähe einzugehen und auszuhalten.

Tiefer gehen heisst für mich aber auch: auf die Stimme des Herzens zu lauschen, auf die Seins-Kraft, die unter unserem Charakterpanzer und unter unserer vordergründigen Persönlichkeit gegenwärtig ist. Und dies möglichst täglich.

Während eher aussengeleitete Menschen manipulierbar und damit sehr anpassungsfähig sind, sind innengeleitete, im Seelengrund verwurzelte Menschen intuitiver im Denken, in Verbindung mit den sie begleiteten Wesenheiten und damit von innerer Wahrheit geleitet; sie sind unabhängiger, freier und kaum manipulierbar. Die Mächtigen der Welt haben an ihnen wenig Interesse und entziehen ihnen die Wertschätzung und Unterstützung. Sie, die von innen her Befreiten, bleiben klar und entschieden. Durch sie kann sich das Fundament erneuern.

*Friedrich Weinreb: Der göttliche Bauplan der Welt. Origo
Der Mystiker, Gelehrte, Lehrer und Autor lebte ab 1970 in Zürich, wo er 1988 verstarb.
Sein grossartiges Wirken und Werk fand bis heute nicht die verdiente Anerkennung.